Das Spiel mit den Besen.

Warum nutzt du deine Besen so selten


  • Umfrageteilnehmer
    8
  • Umfrage geschlossen .
F.A.Z.
F.A.Z.
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
15.11.16
Registriert
06.09.09
BeitrÀge
22
Kekse
71
Ort
RP
Hallo liebe Musiker Board Comunity!

Ich bin hier schon lange angemeldet, und habe gerade in den letzten tagen das Forum rege mit beobachtet.
Nach lÀngeren Suchen ist mir hier kein Thread zum Thema Besentechnik und allem was dazu gehört aufgefallen.

Ich starte aus eben diesen Grund diese Diskussion um mit euch in Kontakt zu kommen und einen Austausch rund um Spielkultur, Techniken richtikes Handwerk etc. anzustoßen.

Ich wĂŒrde mich sehr freuen hier eure Fragen und Anregungen rund um die Dinger, die jeder in seiner Stocktasche rumfliegen hat, jedoch viel zu selten nutzt entgegenzunehmen.

Daher los gehts!

Habt einen schönen Abend euer F.A.Z.

Florian Alexandru-Zorn
 
Eigenschaft
 
Hallo Florian,

es freut mich, dass du nun aktiver dabei bist. :)

Ich wĂŒrde auch schon gerne gleich drauflos voten, aber irgendwie fehlt mir eine Antwortmöglichkeit. Besen nutze sich sau gerne und ich finde das Thema hoch interessant, aber ich benutze sie einfach zu wenig. :redface:

Einer meiner Lieblingsvideos fĂŒr Besen ist das hier:
http://www.youtube.com/watch?v=1e-9VR96C5k

FĂŒr dich Florian vielleicht nur Rumblödelei, was sie machen, aber ich find's absolut stark.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe leider keiner Besen, aber immerhin auf allen Toms Felle mit Coating! :great:
Aber ich hatte mal welcher in der Hand, als ich mit dem Trommeln anfing, daher weiß ich damit auch nichts anzufangen, bzw damals hab ich auch kaum n lauteren Ton erzeugen können :D
Irgendwann will ich mir aber auch noch mal ein Paar anschaffen, einfach um sie zu besitzen und damit ein bisschen rumspielen zu können :)
 
hey mark, das video ist super, ich war damals vor ort und immer schön zu sehen, dass profis wie die beiden ihre hausaufgaben in allen bereich gemacht haben!
 
[...]die Dinger, die jeder in seiner Stocktasche rumfliegen hat, jedoch viel zu selten nutzt[...]

FrĂŒher, als Jugendlicher, habe ich wesentlich lieber mit Besen gespielt, als mit Stöcken. Ich hatte mir daher den fragwĂŒrdigen Ruf des leisesten Schlagzeugers weit und breit, was in der sehr aktiven Rockszene meiner Heimatstadt nicht direkt förderlich war ;). Aber als Jazzer hat man's eben nicht so einfach, weil man eben keine Mainstream-Musik wie alle andern macht.

Besen erlauben halt durch die Wischbewegungen lange Töne. Mit Stöcken in der Hand hat man ja an dauerhaft kontrollierbaren langen KlĂ€ngen nur Wirbel, und die haben halt immer Aktion und Energie im Klang. Nur mit Besen kann man entspannte lange KlĂ€nge am Set produzieren. Insbesondere Cool Jazz und Artverwandtes ist ja die DomĂ€ne der Besen, weil hier oft relaxte Sounds angesagt sind. Ausserdem kann man durch Beschleunigung beim Wischen auch Dynamik in den fortdauernden Klang hineinbringen, was mit Stöcken natĂŒrlich ĂŒberhaupt nicht geht. Stöcke treffen auch immer sehr prĂ€zise mit einem konkreten Punkt aufs Fell, bei Besen sind es die einzelnen BesendrĂ€hte: dadurch ist die Attack-Phase des Klangs nicht so konkret, wenn man relativ langsam schlĂ€gt. Das kann man sich zunutze machen, um zwischen prĂ€zisen und indefferenten Attack-Sounds zu wechseln. Je nachdem, was dem Song gut tut.

Beim typischen Swingpattern auf der Snare hat ja fast jeder seine eigene Taktik, welche Hand wieviel wischt und welche Hand was fĂŒr Akzente dagegen setzt. Das Grundprinzip bleibt aber bei fast allen Drummern gleich, nĂ€mlich dass mit langen und kurzen KlĂ€ngen gespielt wird. Das ist fast wie beim Sprechen, IMHO ist ein gut gespieltes Swingpattern mit der Dynamik von Sprache zu vergleichen. Die gleiche Ästhetik gilt letztlich auch fĂŒr einen gut gespielten Walking Bass auf dem Kontrabass, das steckt auch viel SprachĂ€sthetik mit drin.

Was an den Besen problematisch sein kann, aber prinzipiell natĂŒrlich nicht anders geht: die Becken sind extrem leise im Vergleich zu den Trommeln. Vielleicht sind Besen deswegen auch tendenziell unpopulĂ€r, weil man viel mehr auf LautstĂ€rkeausgleich achten muss, als bei Sticks. Und die Besen transportieren Staub besser zwischen Trommeln und Becken als die Stöcke, weswegen man die Becken sauberhalten sollte.

Harald
(aktuell mit ProMark TB5-Besen auf meinem SonorLite-Set)
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich muss leider zugeben, dass ich ĂŒberhaupt keine Besen besitze (selbst zum Putzen haben wir hier nur ne Schippe und nen Staubsauger).

Sofern ich mir irgendwann aber mal welche anschaffe, werde ich sie bestimmt auch öfters mal benutzen.
 
Wow! Bin hier selbst nicht so sonderlich aktiv. FĂŒhle mich aber echt bemĂŒĂŸigt mich auch zu Ă€ußern, wo ich sehe, dass du, F.A.Z., hier schreibst.

Hab in letzter Zeit wirklich intensiver verfolgt was du so treibst, da mich persönlich das Besenspiel sehr interessiert.

Die Umfrage - das muss ich allerdings sagen - ist sehr provokativ angelegt.
...und das wahrscheinlich nicht ganz unbewusst.
Die Antwortmöglichkeiten 1-3 sind ja sehr darauf ausgelegt musikalische Engstirnigkeit aufzudecken.
Ne Art Weckruf sozusagen.
Aber ne Tatsache ist es schon, dass das Besenspiel ein trauriges Nieschendasein fristet. Somit wird es von vielen Schlagzeugern auch bedauernswerterweise ignoriert.

Das es hochgradig spannend und facettenreich ist, wird wohl kaum jemand bestreiten wollen..

VlG,
slim G
 
so ich habe mal abgestimmt: kann man eh nur im Jazz verwenden - wobei ich das dann auch wieder verneinen muss:
Auf einem Workshop in Paderborn waren auch viele Jazzer, unter anderem Adam Nussbaum. Dieser hat mich wirklich fasziniert - was er aus dem Set geholt hat, war genial. Und dann saß er da aufmal, nur ein stĂŒck rauhe pappe auf den knieen, 2 besen und und hat bekannte Werbemelodieen gepfiffen und dazu auf der pappe mit den besen gespielt.....genial......
Durch diesen Workshop habe ich echt gelernt Jazzer zu akzeptieren (;)) und deren Spielweise zu bewundern. Im Musikverein habe ich auch ab und an schon mit Besen gespielt, leider passt es zu meiner Musikrichtung die ich höre und Spiele absolut nicht. ...leider:redface:
Daher besitze ich auch keine besen.
 
Da ich zurzeit nur mit Band spiel, sind Besen einfach zu leise (und unpassend). Ausserdem hat mir das spielen mit Besen nie wirklich Spass gemacht. Vielleicht aber auch, weil ich es nie gelernt hab. Von daher, verzeiht meine "musikalische Engstirnigkeit" :rolleyes:
 
fĂŒr mich war jetzt auch keine richtig passende Antwort vorgegeben, da ich in letzter Zeit eher weniger spiele, aber wenn, dann fast auschließlich mit Besen, der hĂ€ufigste Stockeinsatz sind Bossa-Licks mit einem Stock und einem Besen...:D
 
Es ist ja nicht so, dass jeder Schlagzeuger das Besenspiel beherrschen muss.
Das ist genauso wie der Punkt, dass viele immer denken n Schlagzeuger kann natĂŒrlich auch Conga, etc. spielen.
Dabei sind das natĂŒrlich alles völlig eigene Welten.

Wer meint, er komme ohne aus, muss sich ja nicht rechtfertigen.
Die Möglichkeiten die einem das Besenspiel bietet, mit solchen vermeindlichen Totschlagargumenten wie in der Umfrage kleinzureden
- das wird der Sache jawohl auch nicht gerecht.
 
Hallo,

die Umfrage selbst ist natĂŒrlich fĂŒr die FĂŒĂŸe, das ist aber bei den meisten Umfragen so.

Ich selbst hatte frĂŒher in der Schulbigband öfter Gelegenheit, mich mit den Drahtdingern auseinander zu setzen. Ich finde auch, das andere, die das geĂŒbt haben, da tolle Dinge mit verrichten können. Allerdings hatte ich als eher rockorientierter Musikant immer weniger Gelegenheit, die Dinger sinnvoll einzusetzen, so dass ich sie praktisch nur habe, weil man sie halt zu haben hat.
Dank eher lauter Musik habe ich kein Einsatzgebiet. Ich wĂŒrde sagen, sie sind zwar nicht nur fĂŒr Jazz, aber eher fĂŒr leisere LautstĂ€rken. Damit fĂŒr mich praktisch unnötig.

GrĂŒĂŸe
JĂŒrgen
 
Hallo!

Gut ich gebe zu, die Umfrage ist wohl fĂŒr die Katz....

Aber viele und schöne Antworten gibt es da.
Was ich sehr wichtig finde, ist den Ansatz zu verfolgen, dass Besen nicht einfach nur fĂŒr leises Spiel geeignet sind, sondern eine komplett neue Klangfarbe in das Schlagzeugspiel bringen.
Siehe im moderneren Bereich Jojo Mayer (tolle platten u.a.: Rebekka Bakken The Art of How to fall).


Aber auch Ed Thigpen hat da schon schöne Funk Grooves gebastelt.
Also es lohnt sich meiner Meinung nach einmal ĂŒber seinen schatten zu springen und ein bischen mehr mit den borsten auszuprobieren!

Selbst wenn man in der jetzigen Band dieses Werkzeug nicht direkt anwenden kann ist es eine weitere Art seiner musikalischen Sprache ausdruck zu verleiehen und daher immer sinnvoll!

in diesem Sinne!
 
  • GefĂ€llt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
... ich werde mich der Umfrage enthalten, da ich keine fĂŒr mich passende Alternative finden kann :)

Es wĂ€re keinesfalls so, dass ich mit Besen nichts zu tun haben wollte, geschweige denn dass ich der Ansicht bin, dass sie im Schlagzeugspiel ĂŒberflĂŒssig wĂ€ren. :gruebel: Mir haben in der Vergangenheit aber schlicht weg die Möglichkeiten gefehlt, mich aktiv einzubringen. Ich hatte bei zwei Schlagzeugern einen sehr ĂŒberzeugenden Workshop in Sachen Besen. Seither ist Flaute :rolleyes: Zusammen mit dem Umstand, dass das Besenspiel tatsĂ€chlich nicht zu meinem bevorzugten Genre gehört, hat sich das seither auch nicht verĂ€ndert :redface:

Alles Liebe,

Limerick
 
Selbst wenn man in der jetzigen Band dieses Werkzeug nicht direkt anwenden kann ist es eine weitere Art seiner musikalischen Sprache ausdruck zu verleiehen und daher immer sinnvoll!
Absolut - wenn man zum Beispiel Rudiments mit den Besen ĂŒbt bringt das auch fĂŒr das Spiel mit Stöcken was, das kommt einem dann auf einmal viel einfacher vor weil man nicht soviel mit den Fingern arbeiten muss, die dadurch besonders trainiert werden. Ansonsten sind Besen immer gern gesehen, auf Jazzsessions ist man direkt beliebt wenn man zu den Besen greift, nach dem Motto "super, nicht der nĂ€chste Buddy Rich-Swing-1000-Noten-pro-Sekunde-Drummer".:D Und wenn man die Besen fĂŒr die Uptempo-Swing-Nummer nicht weglegen muss, ist man natĂŒrlich der Held des Abends. Leider langts bei mir dazu nicht, aber ich arbeite dran......

Hier mal ein Klassiker der Besenvideos, der zugedröhnte Steve Gadd zeigt wies geht, klingt selbst auf ner Schachtel super:
 
Eins hat diese Umfrage und die dazu gehörenden Kommentare aber mal wieder gezeigt. Es herrscht im allgemeinen das "Vorurteil", dass Besen nur im Jazz ihren wahren Einsatzort finden.
Dem ist aber nicht so.
Ich selbst spiele mit meiner Band Blues Rock und auch da habe ich einige StĂŒcke bei denen ich die Besen zum Einsatz bringe.
Ich finde das eine sehr gute ErgĂ€nzung zum normalen Sound meines Schlagzeuges und einen guten Effekt fĂŒr den Sound der Band.
Ich kann auch nicht sagen das Besen zu leise sind. Klar sind sie Leiser als die Sticks, aber das ist doch auch so gewollt.
Gerade ruhige Passagen in manchen StĂŒcken kommen durch den Einsatz von Besen erst richtig zur Geltung und geben dem StĂŒck
eine (wie ich es nenne) rauchige AtmosphÀre.

Na ja...ich hoffe mal das ich euch mit meinen AusfĂŒhrungen nicht all zu sehr gelangweilt habe.

Bis dennne

Teddy
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
ZurĂŒck
Oben