Der Dachbodenfund: Royal Standard Bellona noch zu retten?

[June Carter]

Anm. d. Mod.: Threadtitel präzisiert - bitte lesen: https://www.musiker-board.de/regeln-news-tipps-bt/217384-aussagekraeftige-titel.html
Gruß, Wil Riker

Ich wollte Euch heute mal an meinem Dachbodenfund von vor zwei Wochen teilhaben lassen.

Mein Vater hat nach 80 Jahren im Familieneigentum unser Ferienhaus in der Eifel abgegeben und wir haben ausgeräumt.

Dabei sind einige kleine Schätze zum Vorschein gekommen, unter anderem das was ihr im Anhang seht.

Das gute Stück hat meinem Opa gehört und ich habe es jetzt gefühlte 25 Jahre nicht gesehen. Ich befürchte, dass es tatsächlich auch genau so lange da oben auf dem Dachboden gestanden hat.

Es ist ziemlich übel mitgenommen, wie man auf den Fotos vielleicht erahnen kann. Die Basstasten tun es noch überraschend gut, die Pianoseite tut allerdings eigentlich nichts mehr. Nur eine, die spielt nämlich ununterbrochen mit

Mir war schon beim ersten Anblick klar, dass da nicht mehr viel geht, aber ich war so nostalgisch und konnte es nicht auf dem Sperrmüll stehen lassen, zu dem mein Vater es schon gestellt hatte. Nun hab ich es hier und so wie es ist kann es nicht bleiben.

Ich befürchte zudem, dass... sagen wir mal so... die organischen Bestandteile wie Lederriemen etc. bereits ein leichtes Eigenleben entwickelt haben. Daher lass ich es zur Zeit nicht in meiner Wohnung stehen, sondern habs im Keller.

Nun meine Frage und ich bitte um die schonungslose Wahrheit... Kann man noch was retten? Also es muss ja gar nicht wieder super spielen, aber wenn ich es mir in einem nicht-gesundheitsgefährdenden Zustand hinstellen könnte, wäre es mir das aus nostalgiegründen schon wert.
Sollte es Hoffnung geben, kann einer abschätzen, was mich das kostet? Ich trau mich auf keinen selber da ran.

 

[maxito]

... und ich bitte um die schonungslose Wahrheit... Kann man noch was retten? ... was mich das kostet? Ich trau mich auf keinen selber da ran.

Hallo June Carter,

kann man sow as noch retten? - Im Prinzip ja, aber...

was würde mich sowas kosten? - ein zigfaches dessen, was das Instrument wert wäre und selbst hergerichtet ein vielfaches dessen, was der Marktwert des Instrumentes in gerichtetem Zustand wäre

Ich trau mich auf keinen Fall selber ran! - das wäre genau das richtige Gerät um gefahrlos sich im Reparieren zu üben - da das Instrument, so wie es ist, keinen Wert darstellt kannst auch keinen weiteren Wertverlsut produzieren!


Drum würde ich sagen, wenn s eh schon im Keller steht, dann ab damit auf die Werkbank und los gehts mit probieren, ob und was man da noch richten kann, oder alternativ in die Mülltonne. Zum Instrumentenmacher würde ich mit dem Teil nicht gehen, wenn du keinen Herzinfarkt riskieren möchtest bei der Nennung der geschätzten Reparaturkosten.

Gruß, maxito

 

[Ippenstein]

Hallo June Carter,

wenn es Schimmelbefall hat, wird es schwierig. Zwar kann man im Innenleben vieles mit Essig bzw. Essigwasser wieder in Ordnung bekommen, jedoch dürfen die Stimmzungen nichts abbekommen, weil sie mit der Essigsäure reagieren. Außen rum mal sauber abwischen und auch mal mit der Autopolitur drüber. Schraub das Diskantverdeck ab und biege mit einer Zange die Clavishebel so, daß die Tasten wieder richtig stehen. Die Klappen sind im Normalfall dann nicht mehr dicht, aber es soll ja nicht mehr zum Spielen sondern zum schön aussehen sein.

Viele Grüße

Ippenstein

 

[June Carter]

Danke Euch beiden für die Antworten.

Maxito, Du hast recht. Ich probiers einfach. Kann ja echt nix schief gehen.

Ippenstein, das sind echt gute Tipps, danke schön.

Ich bin mir mit dem Schimmel auch nicht sicher. Ist halt ein bischen fleckig alles. Wenn ich es wirklich mal aufgeschraubt habe, weiß ich bestimmt mehr. Wenn mir dann allerdings der Schimmel entgegen kommt, tu ich es lieber einfach weg. Da reichen meine Nerven dann glaube ich nicht