E-Dorian / C-Lydian Guitar Fusion - Improvisation mit Warmoth-Gitarre + POD HD500

[wolbai]

Hi,

habe in letzter Zeit verstärkt Speed Picking geübt, um meine Soli gelegentlich mit ein paar schnelleren Licks zu würzen. Aber das ist noch ein langer Weg für mich, bis ich da ein Niveau erreicht habe, mit dem ich zufrieden bin und das ich dann auch auf der Bühne "beherrsche" .

Es ist immer wieder das gleiche: neue Spieltechniken zur Bühnenreife mit Band zu bringen braucht Zeit. Einiges geht schon früher mit Backing Tracks oder dann in der Bandprobe.

Bei dieser Gelegenheit habe ich mir eine Art Jazz-Rock Fusion Backing Track mit meiner Band-in-the-Box Software erstellt, um Improvisation zu üben. Mit Ausnahme einer Melody Line ist die Aufnahme komplett improvisiert und hat damit auch ein paar (für mich kleinere) Spielfehler.

Ich bin eher ein Blues/Rock Gitarrist als ein Shredder-Typ. Aber so ab und zu ein paar schnellere Runs zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Dosierung, bringt eben schon noch mehr Dynamik in die Leadparts.


Verwendete Gerätschaften:

Habe die Aufnahme mit meiner Warmoth (H-S-H) gemacht. Das ist meine vielseitigste und am besten klingende Gitarre, die ich bisher hatte.

Als Modeller verwende ich den Line6 POD HD500 mit dem Marshall Plexi Lead Full Amp Modell. In der Signalkette befinden sich ein Blue Comp Treble Kompressor, ein Jumbo Fuzz Distortion Pedal und ein Dimension Chorus. Reverb und StereoDelay habe ich über Cubase Artist 7 beigemischt.
Der POD HD500 ist über XLRs an ein TASCAM Audiointerface angeschlossen.

Nähere Details zur verwendeten Akkordprogression und Skalenvorschläge für die Improvisation finden sich im YouTube Info-Bereich.

Wer Bock hat, kann sich auch den von mir erstellten Backing Track zu Übungszwecken runterladen (Link steht ebenfalls im YouTube Info-Bereich). Klingt meines Erachtens ganz passabel und mit 90 Bpm sehr moderat im Tempo.

https://www.youtube.com/watch?v=22uCMCrzNfQ

Freue mich über Feedback jeder Art

Grüße wolbai

 

[Miguel Marquez]

Sehr schön. Dein Gitarrenklang ist sehr organisch und die Melodie klingt ebenfalls sehr gut.

B7sus B gibt es aber nicht. Du meinst wohl B7sus?

 

[wolbai]

Hi Miguel,

schönes Feedback - danke ! Versuche meine Liedparts eher wie ein Sänger zu spielen und mit Meldody Lines und Wiederholungen etc. zu arbeiten.

Die Aufnahme ist so ein momentaner Zwischenstand was die Speed Picking Licks anbetrifft. Da bin ich noch immer am Anfang, aber ich merke Fortschritte. Vor allem hilft mir diese Technik auch bei allen anderen Spielweisen. Die Kunst besteht m.E. darin Derartige Licks dosiert einzusetzen, dann schaffen sie auch Aufmerksamkeit (wenn sie natürlich gut gespielt sind ).

Teste immer auch noch geeignete Plektren: was das ausmacht ist nahezu unheimlich. Aktuell teste ich Dunlop Small Stubbys in Stärke 2.0 und 3.0.

Mit der Bezeichnung / B7sus B / sind ZWEI Akkorde in einem 4/4-Takt gemeint: B7sus und B.

Grüße wolbai.

 

[Miguel Marquez]

Magst du dein Preset für den POD HD500 hochladen?

 

[wolbai]

Das POD HD-Format kann hier nicht hochgeladen werden. Ich habe deshalb zwei Screenshots der FX- und Ampeinstellung im HD Edit gemacht.

Hierzu ein paar Kommentare; auch auf die Gefahr hin, dass ich Dir da nichts Neues erzähle ...

Amp EQ-ing:

Ich habe die Humbucker-PUs (Suhr Doug Aldrich) in Neck- und Bridge-Position für das Recording verwendet. Bei Single Coils wird das natürlich anders klingen und muss dann im EQ-ing angepasst werden (notfalls mit weiteren Equalizern). Ich passe das Amp EQ-ing zwischen einem Recording-Preset und in der Band grundsätzlich immer noch während der Probe an. Gleichwohl sind die Unterschiede da nicht fundamental.

Beim Marshall Plexi ist es m.E. wesentlich, die Bässe ziemlich stark rauszunehmen (um schwammigen, wummerigen Klang bei tieferen Saiten zu vermeiden) und die Mitten ziemlich reinzudrehen (um entweder im bandgefüge oder im Recording eine durchsetzungstarkes Frequenzspektrum zu haben). Bei Recordings verwende ich immer die Full Amp-Modelle (Vorstufe und Endstufe).

Live verwende ich immer nur die Pre Amp Modelle in Verbindung mit einem Line6 DT-50 Head und einer Marshall JVCM212-Box. Das Marshall Plexi Lead Amp Modell kommt m.E. so richtig in Verbindung mit einem Gitarren-Amp (in meinem Falle eben der DT50-Head) in Fahrt. Wenn man noch etwas mehr "Eier" im Sound haben möchte, kann das Standard DT-25/50 Voicing des POD HD Marshall Modells von II auf IV umgestellt (nur in Verbindung mit einem DT-25 oder DT-50 relevant). Das Master Volumen am POD HD500 habe ich zwischen 40 - 60% (je nach Gig-Lokation). Das Mastervolumen am DT-50 ist fix auf 1 Uhr (ca. 60%).

Kompressor / Dist-Pedale: Der Blue Comp Treble-Kompressor und das Jumbo-Fuzz Pedal sind wichtig, damit das Amp-Modell ordentlich angeblasen wird und einen schönen Zerrgrad entwickelt.

Chorus: Der Dimension-Chorus (hinter dem Amp-Modell in der Signalkette) macht den den Ton sahnig und fettet in gleichzeitig an. Die Parameter-Einstellungen sind subtil.

Wah-Wah: ist bei mir standardmässig in jedem Preset bei mir drin und hier aber ausgeschaltet. Vielleicht sind die Parameter-Settings auch interessant für Dich. Mit diesen klingt das Wah-Wah nicht so extrem spitz.


Recording-Preset:
In der Signalkette ist ein Noise Gate geschaltet, um Rauschen bei der Aufnahme zu unterdrücken. Delays und Reverbs sind im Preset ausgeschaltet. Delay und Reverb mische ich immer über die DAW-Software im Mixing bei, um beim späteren Abmischen diese entsprechend noch anpassen zu können. In Cubase habe ich daher folgende Effekte verwendet:
- Gitarren-Kompressor
- Stereo Delay Ceremony
- Church-Reverb mit einem 6% Mix-Anteil
- Stereoenhancer - MAstering - More Room

Live-Preset:
Für Live-Betrieb ist das Preset für eine FRFR-Outputlösung (Monitore oder direkt in die PA) gedacht, da das Full Amp Modell verwendet ist. In Verbindung mit einem DT-50 oder DT-25 sollte das Full Amp-Modell durch das entsprechende Pre Amp-Modell ersetzt werden.
Stereodelay und Reverb habe entsprechend der Cubase Effekte "nachgebildet". bzw. umgekehrt.



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