[Effekt] - Diamond Pedals J-Drive Mk3

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Jim_Knopf
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Diamond Pedals J-Drive MK3



Das Diamond J-Drive kommt gut verpackt im schmucken Karton mit Bedienungsanleitung, Sticker und Garantiekarte. Als erstes fällt einem die wirklich sehr gute Verarbeitung auf. Auch im Innenraum sieht alles perfekt aus. Das wirkt wirklich edel.

Das Pedal ist sehr übersichtlich aufgebaut. Links, sowie rechts jeweils eine Buchse für Aus- bzw. Eingang. An der Stirnseite der Netzteilanschluss. Auf dem Pedal dann die vier großen Regler (v. r. n. l. Gain, Volume, Warmth, Drive), ein kleiner Kippschalter (BRT) sowie die zwei Schalter (Drive & Boost), samt gut sichtbarer LEDs (rot & grün).

Die drei Regler Drive, Warmth, Voume und der Kippschalter sind dem Overdrive-Schaltkreis zugeordnet. Gain regelt den Clean Boost. Der Clean Boost sitzt dabei vor der Overdrive Sektion. Drive und Boost sind unabhängig von einander schaltbar. So ist es möglich entweder nur den Clean Boost oder Overdrive zu aktivieren, oder aber den Overdrive mit dem Clean Boost nochmals anzuheizen; z.B. als Soloboost oder für die extra Schippe Gain.

Funktion der einzelnen Regler:
Drive
regelt, wer hätte es gedacht, die Verzerrung. Diese bewegt sich mit zunehmend aufgedrehtem Regler schon ein kleines Stück in Richtung Distortion (hier sind die Übergänge aber eh fließend). Die Reserven sind hierbei ausreichend hoch. Vor einem cleanen Amp ist bis hin zum Classic Rock alles drin. Wenn der Amp schon leicht zerrt, auch mehr. Schön auch, wie das Pedal auf das Volumen Poti der Gitarre reagiert. Warmth: Dieser Regler wirkt wie ein low-pass Filter. Dabei wird beim „Aufdrehen“ des Reglers das Signal dunkler, aber gleichzeitig auch mehr verzerrt. Daneben sitzt der Kippschalter BRT. Mit diesem lässt sich ein weiterer Filter in den Signalweg schalten, oder auch wegnehmen. Dabei handelt es sich um einen high shelf Filter. Diesen kann man z.B. benutzen, um eine mit Humbuckern bestückte Gitarre etwas durchsetzungsfähiger zu machen, oder um dem Signal einfach nur die Portion extra Biss zu verpassen. Zusammen mit dem Warmth-Regler bildet der Bright-Switch eine wirklich effektive Möglichkeit das J-Drive seinen klanglichen Vorlieben anzupassen. Aufgrund des mMn sehr guten Grundsounds ist das völlig ausreichend. Als nächster Regler gesellt sich Volume dazu, welcher die Lautstärke regelt. Auch hier mehr als genug Reserven für viele Anwendungen. Mein Marshall kommt jedenfalls ins Schwitzen...:D
Nun kommt der Gain Regler des Clean Boost. Dieser regelt im Bereich von -6dB (ganz zu gedreht), was ca. der Hälfte des Input Signals entspricht, bis hin zu +13dB (ganz auf gedreht). Die damit erreichbare Pegelanhebung (ca. das 4,5-fache des Inputs) sollte eigentlich jeden zufriedenstellen und für alle Anwendungen ausreichen.

Zum Sound:
Dem Clean Boost kann man nicht mehr viel hinzufügen. Er ist nicht ganz neutral und verpasst in den höheren Einstellungen einen ordentlich Schuss Kompression. Mir gefällt das aber ganz gut (ich weiß klingt wie bei Dietside.de :p). Der Overdrive erinnert schon an einen Tubescreamer, ist aber nicht so mittenbetont. Er hat mehr Biss, aber auch Wärme. Bottem End ohne zu mulmen, aber auch die so wichtigen Höhen. Alles in allem schön transparent & amp-like (zu oft gehört in letzter Zeit, gell?). Ich denke die Beschreibung „edel“ auf Dietside.de trifft es ganz gut. Bei Bedarf kann das Pedal aber auch richtig rocken. Man kann von „Layla“ über „All Right Now“ und „Sparks“ bis Queens of the Stone Age alles spielen. Und das vor einem clean eingestellten Amp. Selbst vor meinem Tonelab von Vox macht das Pedal eine super Figur und wertet den Sound ungemein auf. Lässt man es auf einen schon (leicht) crunchig eingestellten Amp (Marshall JCM 800 2203) los, gibt es dann voll eins auf die Zwölf. Ungemein druckvoll! Da geht dann auch Heavy Southern Rock, dicker Stoner oder Heavy Metall. Spontan fallen Bands der Sorte Black Label Society, Roadsaw, Nebula (dieses Jahr übrigens aufm "Stoned form the Underground", goil!), Brand New Sin oder auch Pride & Glory ein. Sehr gut!
Einzig Freunde der ganz harten Gangart, werden das letzte Pfund vermissen.

Vergleiche mit anderen Pedalen spare ich mir jetzt mal; Geschmäcker sind ja auch immer verschieden. Nur so viel: Es hat sowohl das Digitech Bad Monkey, MXR ZW Overdrive, Nobels ODR-1 und alle vorherigen Pedale verdrängt (J. Everman Fuzz Drive, Voodoo Lab Super Fuzz u.a.) verdrängt. ;)




Drei kleine Kritikpunkte:

1.) Eine Möglichkeit, den Overdrive samt Boost gleichzeitig, mit nur einem Fusschalter zu aktivieren, wäre schön. Auch ein Invertieren (also die Möglichkeit, mit einem Schalter zwischen Boost und Overdrive zu wechseln) würde das Pedal weiter aufwerten.


2.) Im Vergleich zu meinem geliebten Nobels ODR-1 (ein super Pedal, was dazu noch verdammt günstig ist) fehlt dann im Bassbereich doch das extra Pfund, für die ganz „schwere“ Abteilung. Allerdings will man dem Bassisten ja auch nicht immer Konkurrenz machen. Und so bleibts im Bandsound auch immer gut hörbar...

3.) Der Preis. Qualität hat seinen Preis. Ich hatte eigentlich Abstand von den sogenannten "Boutique-Tretern" genommen, aber das hier gebotene hat einfach überzeugt. So sehr das weitere Pedale der Firma folgen (Fireburst, Halo Chorus etc.).



Fazit:
Das Diamond J-Drive in der aktuellen Version MK3 ist ein ausgezeichnetes Pedal. Overdrive, wie auch Clean Boost sind sehr gut. Die Verarbeitung ist wirklich vom Feinsten (allein die Potis sind ein Traum).
Wer auf der Suche nach einem vielseitigen, transparenten Overdrive (inkl. Clean Boost) ist, der auch noch ordentlich die Zähne fletschen kann, sollte hier zugreifen. Ich denke an diesem Pedal kann man sehr lange seine Freude haben. Ich zumindest werde es.


So nun noch eine Kurzzusammenfassung ala Harmony Central:

Ease of Use: 9/10 (es braucht etwas Zeit um "seinen" Sound zu finden...)

Sound Quality: 9/10 (nothing is perfect...)

Reliabilty: ?/10 (muss noch die ersten Konzerte überstehen, aber sieht sehr robust aus- > build like a tank & 5 Jahre Garantie sagen einiges...)

Customer Support: 10/10 (sowohl Arne von Taranaki Guitars, als auch direkt Diamond Pedals sind sehr nett, sehr schnell mit den Antworten und haben auch immer Tips parat!)

Overall Rating: 9/10 (wieder: nothing is perfect; das Pedal kann sicher nicht alles, aber was es kann, macht es verdammt gut. Einzig der hohe Preis mag abschrecken. Andere kaufen sich halt nen Arschblaser von Mesa...:D)


Kritik, Lob & Fragen an dieser Stelle :cool:

 
Eigenschaft
 
vielen dank für das tolle review!

mir sind die diamond pedale auch schon länger aufgefallen.

besonders das memory lane delay hat es mir angetan, das muß ich mir unbedingt mal zulegen, aber momentan kann ich es mir nicht leisten 400 euro für ein delay auszugeben :(
(noch dazu wo ich eh schon 3 delaypedale zu hause hab :D )
 
Danke fürs Lob!

Jup, bin eher durch Zufall auf Diamond Treter aufmerksam geworden. Aber grad die Modulations & Delay Effekte von denen sind der Wahnsinn. Der Preis aber leider auch...Trotzdem, so ein Halo muss her. :D
 
und wenn der halo da ist, gehört wieder ein review her :D
 
Natürlisch! Ich denke dem Fireburst werd ich in der Woche nach Ostern ein kleines Review gönnen...
 
Habe mir die Woche auch das Teil gekauft (spontan mal bei Ebay geboten). Das Teil ist der absolute Hammer - gefällt mir mindestens so gut wie mein heißgeliebtes Xotic BB Plus Pedal. Ich bin mittlerweile relativ Overdriveerfahren, in meinem Besitz waren schon Z.Vex Box of Rock, Okko Diablo, Fulltone Fulldrive, Barber Direct Drive, MEK TD-2, Visual Sound Jekyll und Hyde, Boss SD-1, Ibanez TS 808, Boss OD-3 und ne Pro Co Rat. Darunter waren schon ein paar ganz gute Treter, dass J-Drive ist aber einfach ne spur satter, harmonischer, tighter und runder. Für mich das perfekte Overdrivepedal. Einziger Kritikpunkt: mir wäre es lieber gewesen, die Booststufe käme nach dem Overdrive, so dass sich ein größerer Lautstärkesprung für Cleanboosts einstellen lässt, aber man kann nicht alles haben...
 

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