Ein Tuch am offenen Fenster

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Jongleur
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Dieser aktuelle Entwurf macht was mit mir. BerĂŒhrt er euch? Es zieht mich immer hĂ€ufiger zu n offenen Geschichten. Die abgeschlossene Story wohl momentan nicht der Renner der Zeit? 😉

Ich bin ein Tuch am offenen Fenster
Ich fliehe nicht, ich tanze halt
Bin Punkt im Gewimmel der Fans, der
arme Hund, der im Bund mit dir
jeden Preis zahlt – aus freiem Halt.

(kurzer musikalischer Atem)

Ich bin alles nur
keine Eisenbahnspur
Ich bin ein Wasweißdennich
Bin alles nur
keine Eisenbahnspur
Und trotzdem nur ein Ich-will-dich

Du wanderst fĂŒr all deine Sinne
Gegen Schatten, die drohen – und ich
Folg dem Schatten, der Stimme,
der Ungeduld, der Sorge um dich.
Und um mich und um dich

MUSIK

Ich bin alles nur
keine Eisenbahnbahnspur
Ich bin ein Wasweißdennich
Bin alles nur
keine Eisenbahnbahnspur
trotzdem purer Ich-will-dich

Ich bin ein Tuch am offenen Fenster
Ich fliehe nicht, ich tanze halt
 
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Der Text gefÀllt mir sehr gut. Ich habe sofort Bilder und Assoziationen im Kopf:

- Eine Szene aus (ich glaube) dem Film "Magnolia", den ich vor ewig langer Zeit gesehen. Diese Szene hat mich sehr berĂŒhrt: Da zeigt der Protagonist einer Frau selbstgedrehten Filmszenen. In einer tanzt ein Blatt Papier (o.Ă€.??) im Wind auf der Straße

- Das kleine Kinderbuch "Ich bin ich"

Was mir weniger gefĂ€llt, auch wenn ich das Sprachspiel verstehe und weiß, dass Du solche sehr magst:
Bin Punkt im Gewimmel der Fans, der
arme Hund, der im Bund mit dir


Wenn ich es laut lese und dem Sprachrhythmus, der mich anspricht, folge, dann wĂŒrde ich es so lesen wollen:

Bin Punkt im Gewimmel (Pause)
der arme Hund, der im Bund mit dir


Das Sprachspiel wirkt auf mich hier an dieser Stelle irgendwie "gekĂŒnstelt".
 
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Danke lieber @Michael Scratch fĂŒr dein hilfreiches Feedback!.

Wenn ich schreibe, dann lass ich mich von nichts unterbrechen. Ich hatte Ă€hnliche Zweifel.., aber auch gute GrĂŒnde. Schauen wir mal.,,,

Metrische Probleme lassen sich sehr leicht korrigieren! Am Anfang will ich zunĂ€chst immer einen Fluss zwischen gefĂŒhltem Inhalt und gezeigten Bildern. Ich will, dass der Text fließt wie v meine Gedanken und GefĂŒhle
 
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FĂŒnfzeilige Strophen entwickeln eine besondere Dynamik, wie Du hier sehr schön zeigst.
Eine Art angenehme Reibung.
 
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Das ist nach wie vor Nr. Eins meiner Lieblingsmusiken, Genau derartige Musiken gehen mir durch v den Kopf, wenn ich schreibe,

Auch als ich vom „Tuch am offenen Fenster“ schrieb, ging mir diese musikalische Bild der Einsamkeit durch Herz und Kopf,
 
Wenn ich schreibe, dann lass ich mich von nichts unterbrechen. Ich hatte Ă€hnliche Zweifel.., aber auch gute GrĂŒnde. Schauen wir mal.,,,

Metrische Probleme lassen sich sehr leicht korrigieren!
Es ist fĂŒr mich kein metrisches "Problem". Selbst wenn es metrisch funktioniertl. Mir gefĂ€llt einfach das Wort "Fans" im Zusammenhang des Textes nicht.

Wenn Du schreiben wĂŒrdest:
Bin Punkt im Gewimmel der Leut
(was natĂŒrlich nicht das Sprachspiel enthĂ€lt), dann wĂ€re es fĂŒr mich und mein GefĂŒhl irgendwie schlĂŒssiger. Das Wort "Fan" lĂ€sst mich als Protagonist nicht ein kleiner unbedeutender Teil einer Menge sein, sondern macht aus mir einen besonderen Punkt, der sich durch das GefĂ€lle "Star" - "Fan" von der Menge abhebt.
Kann ich begreiflich machen, was ich meine?
 
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FĂŒnfzeilige Strophen entwickeln eine besondere Dynamik, wie Du hier sehr schön zeigst.
Eine Art angenehme Reibung.
Genau! Ich wĂŒrde es nicht Reibung nennen, sondern eher Reihung.

Aber nicht nur die 5-Heber spielen eine Rolle! Auch der Jambus xX!! Er hinterlÀsst viel weichere Spuren als ein TrochÀus Xx!!! Der wirkt wesentlich bestimmender!

Wenn ich Liebeslieder schreibe, greif ich gern zum Jambus!
Beitrag automatisch zusammengefĂŒgt:

Das Wort "Fan" lÀsst mich als Protagonist nicht ein kleiner unbedeutender Teil einer Menge sein, sondern macht aus mir einen besonderen Punkt, der sich durch das GefÀlle "Star" - "Fan" von der Menge abhebt.
Doch, genau DAS will die Zeile sagen; ich rede vom „Superstar“ in einem Leben.
 
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Genau! Ich wĂŒrde es nicht Reibung nennen, sondern eher Reihung.
Reihung ist es doch immer, oder? :)

Oft sind es Vierzeiler, ob nun ABAB oder ABBA oder ABCB oder AABB (was schon zum Zweizeiler tendiert), an die man gewöhnt ist und die gereiht, aber reibungslos daher kommen und oft genau das wollen: reibungslos sein. Zumindest vom Aufbau, inhaltlich kann es natĂŒrlich ganz anders sein.

Mit fĂŒnf Zeilen wird diese Erwartungshaltung durchbrochen und Reibung erzeugt. Weil das aber gerad das Salz in der Suppe ist, hab ich es als angenehme Reibung bezeichnet.
 
Lieber @Frank_de_Blijen, vielleicht reden wir aneinander vorbei. Lass uns mal 2 Worte ganz laut sprechen;

Nanu Nanu Nanu Nanu Nanu .xX
Irre Irre Irre Irre Irre Irre. Xx

Bemerkst du, welche unterschiedliche Wirkung die Reihung das Staunen hinterlÀsst? Der Jambus ist leichter, zÀrtlicher, ruhiger, jedenfalls empfinde ich es so.
 
Vielleicht haben wir tatsĂ€chlich etwas an-einander vorbei gereimt. Aber nicht gegen-einander. Deine Zeilen zu den VersfĂŒĂŸen hab ich nicht widersprochen.

Und dazu ein kurzer Auszug aus dem Song "Berlin" von Ideal, also geschrieben von Annette Humpe:

Berlin, Berlin, Berlin, Berlin, Berlin, Berlin, Berlin, Berlin
Berlin, Berlin, Berlin, Berlin, Berlin, Berlin, Berlin, Berlin
Berlin, Berlin, Berlin, Berlin, Berlin, Berlin, Berlin, Berlin
Berlin, Berlin, Berlin, Berlin, Berlin, Berlin, Berlin, Berlin

:)

(Der fiel mir ein, weil auf dieser Platte auch der Song "Irre" ist)
 
Ah, da hab ich wirklich zu unruhig gelesen. Und gebe dir recht, : Auch die Zahl der Hebungen/ Zeile bestimmt erheblich die Stimmung eines Verses! Das nenne ich Form. Und die Form bestimmt bei mir immer mehr den Inhalt.

Denn Inhalte werden mMn momentan sowieso vergewaltigt! Unsere Gegenwart zieht uns in einen. Wortsumpf. Wir ertrinken förmlich in verlogenen Inhalten. Jeder lockt uns immer wieder in einen neuen Haufen LĂŒgen. In neue Ă€ußerliche Formen,

Also pendle ich zwischen Dichter und Formen- Komponist.. Es musizieren die Zahl der Hebungen, um der der Silben in Wortgruppen und Wiederholungen aller Art!

Den Inhalt der Wörter ĂŒberarbeite ich oft erst am Ende.đŸ„”

Deshalb empfinde ich mich immer mehr als Wort-Komponist!! Aber DAS macht mich fast sĂŒchtig., und deshalb suche ich Komponisten, die Motive und Melodien Ă€hnlich akribisch wahrnehmen. :unsure:
 
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Einen ganz herzlichen Dank fĂŒr den ersten ⭐.

Eine gute Gelegenheit, etwas zur Musik zu sagen. Das LI betont seine Liebe und seine Freiheit.
Nun kommt es darauf an, was
A) ein Komponist unter Freiheit und Paarbindung verstehen.
B)! Der Komponist als passenderen musikalischen Hintergrund erachtet: Freiheit oder das Gegenteil, um die Freiheit attraktiver zu machen.

Als Texter bleibe ich gern bei einem Thema und einer Haltung, um dem Publikum die Möglichkeit zu geben, sich langsam reinzufĂŒhlen. Das wĂŒnsche ich mir heimlich auch vom Komponisten.
Aber ich lasse mich auch sehr gern ĂŒberraschen, von einem Gegenteil ĂŒberraschen.

Versteht ihr mich?
 

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