Gibt es ein "zu prÀzise"?

  • Ersteller Strato Incendus
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also ich hÀtte es bei den Stones nicht so analytisch formulieren können, aber sie haben in der Hinsicht tatsÀchlich einen extrem markanten groove, irgendwie 'anders' als die meisten Bands.
Von Mick Fleetwood gibt es ein beeindruckendes Video, wie er das Gitarrensolo in 'Rhiannon' optimal supportet, ganz grosses Schlagzeugkino, obwohl (oder gerade weil) er da nicht im Mittelpunkt steht.
Jeder Schlag sitzt absolut prÀzise und trotzdem 'fliesst' das Ding.

cheers, Tom
 
Charlie Watts spielt bekanntlich auch Jazz.

Ein anderer drummer, der extrem tight und prÀzise spielt, sehr variabel ist, aber sowohl das Lockere drauf hat als auch groovend ist Bill Bruford, hat bei Yes gespielt und bei King Crimson und hat sowieso eine eigene Jazz-Kapelle und unzÀhlige Projekte am Laufen.
Auch der allseits gut gebuchte und stets kongenial aufspielende Percussionist und drummer Manu Chache spielt prÀzise wie ein Schweizer Uhrwerk, ohne dass es ihm an groove gebricht, ob das nun Weltmusik, Jazz oder Pop ist.
 
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Ich hatte mal beim Martin "Stöcki" Stöck eine Stunde Unterricht, um das "PrÀzise" mir draufzuschaffen.
(Metronom "totspielen")
Es gibt MusikstĂŒcke, welche genau dieses erfordern.

Ein paar Jahre spÀter hatte ich mit einer Oldie-Rock-Band "Honky Tonk Woman" von den Stones gecovert. Da musste ich dann auf die "schnodderige" laid-back Spielweise von Charlie Watts umsteigen.
Da heisst es dann prÀzise unprÀzise hinterm Beat klopfen...

Aktuell mit meiner Band gibt es ein paar StĂŒcke, wo ich prĂ€zise leicht vor dem Beat spielen muss (z.B. Kool & The Gang Songs).
Vielmehr: Ich spiele die HiHat leicht vor dem Beat, den Rest auf dem Beat. Die Breaks auf den Toms sogar leicht hinter dem Beat, um Spannung rauszunehmen.
Schwer zu erklĂ€ren, aber wichtig ist, daß die HiHat leicht schiebt.
Wichtig sind aber auch die LautstÀrkeverhÀltnisse der Becken und Trommeln zueinander!

Also: Wichtig ist, daß man den Groove atmet, d.h. so spielt, wie es der jeweilige Song (und die jeweilige Musikerbesetzung in der Band) braucht.

Und das können Noten nie und nimmer ausdrĂŒcken! :tongue:

Ach so, ja:
Es gibt ein "zu prÀzise" im Sinne von "Spielweise des Drummers" passt nicht zum Song.
 
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Metal ist da noch das "handgemachteste".

Sehe ich auf jeden Fall auch so ;) . Allerdings verstehe ich mittlerweile, worĂŒber sich Puristen wie Glenn Fricker (auch bezogen auf andere Metal-Songs!) aufregen - gerade amerikanische super-melodische Core-Geschichten oder angepopptes Zeug aus Schweden wie Amaranthe klingen oft auch in jeder Hinsicht dermaßen kĂŒnstlich (Timing quantisiert, Autotune bis zur Kotzgrenze und den Kompressor im "Dynamics are for Pussies"-Modus :p ), dass es mich gruselt.

Kommt aber vermutlich genau aus der Pop-Szene (die eben just in den USA und Schweden so groß ist), an die man sich da anzubiedern versucht;) .
 

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