Hilfe bei Anschluß von Kleinkondensatormikkrofonen an Canon EOS 5D Mark III

Fish
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Hallo zusammen,

zuallererst mal: Das das was ich vorhabe nicht optimal ist weis ich schon. Aus Gründen des (nicht vorhandenen) Budgeds wollen wir es aber so durchführen.

Das Projekt:
Mit 2 Canon EOS 5D Mark III auf Stativen soll ein Promovideo gedreht werden. Für den besseren Ton stellt sich der Kameramann vor, daß wir 2 externe Mikrofone (AKG C1000) mittels Y-Adapter (um auf beiden Kameras den gleichen Ton zu haben) an die Kameras (3,5mm Klinkenbuchse) anschließen .

2 xMikrofone ==> 2 x Y-Adapter ==> An die beiden Kameras über Adapter

Meine Frage:
1. Ist das Vorhaben die Mikrofone mit (gezwungenermassen wegen Kameraaudioeingang) unsymmetrischer Verdrahtung und insgesammt min. 30m Leitung und Y-Adapter an die Kamera anzuschließen wegen Störungen von aussen schon zum scheitern verurteilt?
2. Wie ist das mit der Speisespannung für die Elektretmikrofone die normalerweise an die Eingangsbuchse angeschlossen werden. Schadet das den AKGs?
3. Die Speisespannungen beider Kameras werden ja durch den Y-Adapter paralell geschaltet. Schadet das den Kameras bzw. sind deswegen Tonstörungen zu erwarten?

Meine (aufwändiegere) Alternatividee wäre:

Mikrofone ==> Mischpult ==> Y-Adapter ==> 2x Stereo DI ==> An die beiden Kameras über jeweils 1 DI Box

Vorteil:
- Teilweise Symmetrische Verdrahtung
- Galvanische Trennung (Speisespammung Elektret) zwischen den Kameras und Kamera / Mischpult
Nachteil:
- Aufwändiger
- viele Komponenten mit Eigenrauschen in der Signalkette

Hier noch eine Frage:
Verdrahtungstechnisch wäre es einfacher die DI Box Falschherum (XLR = Eingang / Klinke = Ausgang) zu verwenden. Somit passt aber das Übertragerverhältnis nicht mehr. Hat das schonmal jemand so gemacht und kann mir seine Erfahrungen mitteilen?

Hat schonmal jemand Erfahrung mit einer ähnlichen Anwendung (Mikrofon an Kamera) gemacht und kann mir ein paar Tips geben?

Besten Dank schonmal fü Eure Hilfe

Fish
 
Eigenschaft
 
Hi Fish,

warum soll der Ton an beide Kameras gleichzeitig? Wenn ihr schon zwei Kameras habt, dann wird ja hinterher wohl auch zusammengeschnitten. Und Ton von Bild zu splitten, die Tonspur durchlaufen lassen während eine andere Bildsequenz gezeigt wird, kann sogar der popelige Windows Movie Maker (afair).
Damit sparst du dir auch solche Späßchen wie den Nulldurchgang für knacksfreie Schnitte zu finden etc.

Zur Speisepannung der Kameras: Findest du dazu nicht was in 'ner Doku? DU solltest ja in der Lage sein, so was zu verstehen! ;)

Ohne Erfahrung würde ich die Lösung mit einem Mischpult empfehlen. Nach dem Motto "was man hat, das hat man": Phantomspeisung vom Pult (keine leeren Batterien in den C1000) und symmetrische Übertragung bis dort hin versprechen ein sauberes Signal.
Man könnte natürlich auch drüber nachdenken, Ton separat aufzunehmen - ist aber riskant wegen auseinanderlaufenden Clocks von Tonaufnahmegerät und Kameras. Übrigens ein weiterer Punkt, warum ich Ton nur über eine Kamera aufnehmen würde. Ich weiß nicht, wie hoch die Driftrate zwischen den Modellen ist...

Vom Pult zur Kamera kommst du dann im Zweifelsfall auch über DIs - hast du vielleicht 'ne ART DTI herumliegen? (ich könnte dir sonst eine leihen für ne Weile...)

MfG, livebox
 
....
warum soll der Ton an beide Kameras gleichzeitig? Wenn ihr schon zwei Kameras habt, dann wird ja hinterher wohl auch zusammengeschnitten. Und Ton von Bild zu splitten, die Tonspur durchlaufen lassen während eine andere Bildsequenz gezeigt wird, kann sogar der popelige Windows Movie Maker (afair).
Damit sparst du dir auch solche Späßchen wie den Nulldurchgang für knacksfreie Schnitte zu finden etc.
Der Kameramann möchte das so. er sagt es wäre für Ihn leichter das Videomaterial im Nachhinein zu schneiden. In bezug auf Videoschnitt bin ich halt ein Nob.

Zur Speisepannung der Kameras: Findest du dazu nicht was in 'ner Doku? DU solltest ja in der Lage sein, so was zu verstehen! ;)

Ja schon. Zwischen Gnd und Signal liegt eine Gleichspannung. Diese ist meist irgendwo im Bereich von 3 ... 6V. Und da geht das Problem los. Diese "Tonaderspeisung" würde dann zwischen Masse und Signalpin am C1000 anstehen. Die Frage ist was sagt das C1000 zu diesem offset?
Könnte u.U. nicht so gut sein aber auch funktionieren.... . ich blick es schon, hab da halt keine Erfahrung.....

Ohne Erfahrung würde ich die Lösung mit einem Mischpult empfehlen. Nach dem Motto "was man hat, das hat man": Phantomspeisung vom Pult (keine leeren Batterien in den C1000) und symmetrische Übertragung bis dort hin versprechen ein sauberes Signal.
Ja, darauf wirds warscheinlich hinauslaufen, ich wollte nur den Aufwand möglichst gering halten.

Man könnte natürlich auch drüber nachdenken, Ton separat aufzunehmen - ist aber riskant wegen auseinanderlaufenden Clocks von Tonaufnahmegerät und Kameras. Übrigens ein weiterer Punkt, warum ich Ton nur über eine Kamera aufnehmen würde. Ich weiß nicht, wie hoch die Driftrate zwischen den Modellen ist...

Wenn ich ein Mischpult benutzte würde ich auf jeden Fall noch meine Pocket Recorder mitlaufen lassen. Als Backup quasi.

Vom Pult zur Kamera kommst du dann im Zweifelsfall auch über DIs - hast du vielleicht 'ne ART DTI herumliegen? (ich könnte dir sonst eine leihen für ne Weile...)

Das ist dehr nett von Dir. Bin aber ausreichen versorgt mit Line Übertragern (Art DTI / Behringer) und DI Boxen (Palmer / Milenium).
Dadurch ist die galvanische Trennung natürlich gesichert.
Ein Versuch wäre es
Mischpult ==> Art DTI E ==> Kamera. Aber da ist der Pegel warscheinlich zu hoch und ich habe kein Dämpfungsglied. Und wenn ich den Main runterziehe ist der S/N sehr bescheiden.
Dann doch eher lieber wieder eine DI. Diese kann ich halt wieder nur unsymmetrisch anfahren oder falschherum betreiben..... .

Gruß

Fish
 
Moin Fish!

Also ich würde zunächst einmal nicht mit einem Y Kabel splitten sondern mit einem richtigen Splitter. Und warum soll der Ton mit der Kamera aufgenommen werden? Setz doch ein Interface ein wie ein Focusrite Scarlett oder so und nimm den Ton mit einer DAW auf. Das Video wird eh bearbeitet und geschnitten, da kann man dann auch zusätzlich den Ton auch noch dranpacken. Wenn es einfach gehen soll, dann packt man erst die Tonspur komplett an das Video und schneidet hinterher, alles andere macht sehr viel Mühe um die Synchronisation hin zu bekommen. Welche Videoschnittsoftware benutzt Du übrigens? Bei den einfachen Videobearbeitungsprogs kann das ganz schön nerven.

Wenn wirklich der Ton so wie Du sagst aufgenommen werden sollte, dann wie oben schon angemerkt mittels Splitter, und bedenke dabei, das die meisten Cams Stereo aufnehmen, wäre daher evtl. besser ein Stereomic einzusetzen oder eine X/Y Abnahme zu bauen und dann den Ton Stereo an beide Cams zu schicken. Ich weiß nicht wie die Cams mit der Monotonspur umgehen?

Greets Wolle
 
Danke für den Support.

Es werden 2 Mikrofone eingesetzt. Ob AB, XY oder ORTF ist gerade noch unklar. Ich tendiere zu ORTF.

Klar hast Du mit allen anderen Punkten recht. Ein ordentlicher Mitschnitt mit Timcode über eine DAW wäre das richtige.
Aber das liebe Geld. Die Ausrüstung müsste zugemietet werden da ich nur für Live Beschallung ausgerüstet bin. Das einzige was ich an Recording Equipment besitze ist ein Microtrack sowie ein Behringer Audiointerface.

Fazit: Wir müssen das beste aus dem machen was wir haben.

Gruß

Fish
 
Hallo, Fish,

ich würde dringend zu der von Dir vorgeschlagenen zweiten Lösung raten, wenn es denn nun schon ohne Interface und so ablaufen soll. Mindestens 30 m asymmetrische Verkabelung - in der heutigen, hoch-elektrosmog-verstrahlten Welt ;) kräuseln sich mir da ein wenig die Zehennägel. Und das dann gerade für die schwachen Mikrofonsignälchen...
Und wenn die Versorgungsspannung wie die alte Tonaderspeisung verschaltet ist: Bitte nicht - das könnte ganz gut schiefgehen.
Übrigens habe ich vor Jahren mal vor dem selben Problem gestanden und habe dann auch zu der Lösung gegriffen, zwei Mikrofone über ein Mackie 1204 VLZ laufen zu lassen und die Videokamera vom Pültchen aus zu speisen. Das war völlig problemlos und störungsfrei.

Viele Grüße
Klaus
 
Danke für Deine Antwort. Genau die bedenken hatte ich auch wegen den Störungen. Ich werde doch den Aufwand etwas vergrößern und das Pult mitnehmen. Dann kann ich auch gleich noch einen Stereomitschnitt mit meinem Recorder anfertigen :).

......
Übrigens habe ich vor Jahren mal vor dem selben Problem gestanden und habe dann auch zu der Lösung gegriffen, zwei Mikrofone über ein Mackie 1204 VLZ laufen zu lassen und die Videokamera vom Pültchen aus zu speisen. Das war völlig problemlos und störungsfrei....
Hast Du die Verbindung zwischen Pult per DI box zur Trennung / Pegelanpassung getrennt oder bist Du direkt mit dem Line out des Pults in den Mikrofoneingang.

Gruß

Fish
 
Hallo, Fish,

ich bin damals direkt aus dem Pultausgang mit einem 5-m-Kabel zur Kamera gegangen, das blieb störungsfrei, eine DI-Box war aber zur Hand. Die Pegelanpassung erfolgte über den umschaltbaren Ausgang des Mackie-Pultes (das alte 1204 konnte man im Ausgang auf Mikrofonpegel 'runterschalten - weiß nicht, ob die aktuelle Fassung dies auch noch kann..)

Viele Grüße
Klaus

P.S.: Ach so, kleine Ergänzung noch - achte bei den Kabelwegen darauf, daß niemand seine Tasche auf die Kabel stellt, da könnte ein Mobiltelefon drin sein ;) Mit solchen Vorfällen hat es mir am vorletzten Sonntag beinahe eine live-Aufnahme geschmissen...
 
Moinsen!

Ich kann mich da Klaus nur anschließen, da gibt es einfach kaum noch was dazu zu sagen, außer das ihr schauen sollt, das euch das gemeine Volk nicht zu dicht auf die Fersen rückt, aus den besagten Gründen der heutigen Mobilfunktechnik!:eek:

Greets Wolle
 
So, letzten Dienstag waren die ersten Probeaufnahmen, heute Abend gehts ans Eingemachte. Ich will einfach mal einen zwischenbericht abgeben.

Die Anforderungen sind nun wie folgt:
- Das Tonsignal vom Film wird vom Stererecorder für den endgültigen Schnitt übernommen.
- Die beiden Kameras bekommen eine "Guide Spur" vom Ton zur orientierung beim Schnitt.

Folgendermassen habe ich die Anforderung gelöst.

1. Mikrofone an das Mischpult (Yamaha MG16/6fx) angeschlossen
2. Das Signal von dem Pocket Recorder wird über den Main out des Mischpullts abgenommen. Einstellung am Fader: 0db.
3. Signal Kamera 1 wird vom Mischüpultausgang Group 1/2 ==> 2 x 6,3mm Klinke ==> Stereo DI ==> Adapter 2 x 6,3mm TS auf 3,5mm TRS in die Kamera eingespeist. Einstellung am Fader: -15 db.
4. Signal Kamera 1 wird vom Mischüpultausgang Group 3/4 ==> 2 x 6,3mm Klinke ==> Stereo DI ==> Adapter 2 x 6,3mm TS auf 3,5mm TRS in die Kamera eingespeist. Einstellung am Fader: -15 db.

Die DI Boxen habe ich verwendet um einerseits eine Pegelangleichung für den Mikrofoneingang an der Kamera zu erreichen aber vor allem um eine Galvanische Trennung zwischen den Kameras und dem Mischpult zu erreichen.

Ergebnis:
Es funktioniert einwandfrei. Auch die 10 m unsymmetrische Signalübertragung zwischen Mischpult un den Kamera bereitet - trotz Lichtanlage mit Dimmer- keine Probleme.

Spätestens wenn das Video auf Youtube ist schick ich einen Link.

Gruß

fish
 
Na, das hört sich ja gut an! :)

Ich hätt noch ne Anmerkung: Leg die beiden Eingangssignale im Panning hart auf L/R. Dann hast du sie auf dem Pocket-Recorder erst mal getrennt. Zusammenmischen kann man sie später im Rechner immer noch, das ist ja überhaupt kein Problem. Aber das Mischungsverhältnis kann man während der Aufnahme ja nur schlecht einschätzen. Auch besteht immer die Gefahr, dass auf einer Spur Störgeräusche drauf sind - Husten, extremer Trittschall, ... - da bist du mit zwei komplett separaten Spuren besser aufgestellt als mit einer Stereo-Mischung, die du später nicht mehr auseinander bekommst.

Damit könntest du sogar an beide Kameras über Subgruppe 1 schicken, nur nicht getrennt den Pegel regeln (am Subgruppen-Fader). Aber da du in diesem Fall ja eh keinen Stress mit fehlenden Gruppen / Ausgängen hast...

MfG, livebox

P.S.
Spätestens wenn das Video auf Youtube ist schick ich einen Link.

Ich hoff die Mädels sind hübsch :D
 
Hallo zusammen,

ich reaktivier den Thread nochmal weil ich Euch das Ergebnis nicht vorenthalten will. Ich denke für die uns zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten haben wir das Maximum herausgeholt.



Gruß

Fish
 

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