Julio S. Sagreras

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Ich bin ja nun ein bekennender (Spät) Einsteiger - will klassiche Musik auf der Gitarre lernen - und will es "richtig" lernen, s.h. ich habe Zeit:D

Also habe ich Gitarre, Notenständer u. Fußbank gekauft, mich in den Weiten des WWW versucht "schlau" zu machen, ein Buch gekauft und mir gedacht "Probier es mal autodidaktisch"....

Aber recht schnell habe ich gemerkt (durch eigene Erfahrung, als auch durch zahreiche entsprechende Hinweise), dass weder mein Buch mich wirklich meinem Ziel näher bringen wird (noch mal - ich will nicht ein wenig "schrammeln", oder irgendwann nach TABs spielen können, sondern von Harmonielehre über Noten, bis zu richtiger Haltung ect. alles versuchen zu lernen), noch der autodidaktische Weg wirklich zielführend ist.

Also habe ich eine Lehrkraft gesucht (und endlich gefunden) - und diese Gitarrenlehrerin will mit mir (für mich unerwartet, da ich auf "Teuchert" o.ä. getippt hätte) das Lehrbuch "First Lessons for Guitar" von "Julio S. Sagreras"" durchgehen wird. Meine darauf (in einem anderen Forum) gestellte Frage ob dies ungewöhnlich sei, wurde mit

"Sagreras ist ein Standardwerk, nur halt nicht in Mode... und ist es inzwischen in deutsch erhältlich?"

beantwortet.

Ich schrieb damals, auf die Rückfrage, dass dieses Werk nur in Englisch o. Spanisch verfügbar sei (das hatte ich angenommen, weil meine Lehrerin noch scheinbar alte Kopien davon hat, die sind tats. nur in engl. o. spanisch verfügbar), aber inzw. habe ich mir das Buch via Amazon bestellt...

http://www.amazon.de/Julio-Sagreras-Gui ... d_sim_eb_2

...und habe mit Freude festgestellt, dass im Anhang mittlerweile auch eine ausführliche französische und deutsche Übersetzung angefügt worden ist
icon_exclaim.gif


Es ist also lediglich so, dass im eigentlichen Lernteil span. u. engl. Text verwendet wird (wobei die Bilder nach Lesen des Anhanges ohnehin selbsterklärend sind) und man für diese Textteile halt extra im Anhang die Übersetzung lesen muß.

Der Ansatz dieses Lehrbuches ist wohl ein anderer, als "üblich", d.h. es wird nicht so "schnell" und umfassend angefangen (z.B. gleich mit Noten u. Liedern - oder wie meine Lehrerin bei meinem zunächst mitgebrachten Lehrbuch bemängelte "das geht viel zu schnell, viel zu weit - da kannst du am Ende "viel", aber nichts richtig !"), sondern es baut sich sehr langsam auf. Aber das können einige Rezensenten wohl besser erklären. Hier besispielhaft 4 Auszüge aus Rezensionen auf der .de und .com Seite von Amazon zu diesem Buch:

"Das Buch, habe ich erstmals in einem italienischen Konservatorium benutzt, vor 15 Jahren.
Ich habe es hier bei Amazon eigentlich aus nostalgischen Gründe gekauft, doch fand ich interessant wie der Maestro Sagreras
eigenwillig (schon in den ersten Lecciònes ist die chromatische Tonleiter zu begegnen), aber effektiv den Schüler über das Lerninhalt schreibt."

"At first the book seemed elementary, but theres a metod in his madness. It prepares one quickly by repetition for advanced techniques of intonation and emphasis. It trains the individual finger nerve pathways for increased dexterity. It goes from simple to complex with very little in between. So study the first sections well and proceed slowly with maximum control."

"My teacher, who studied under Joe Fava at Wayne State, has me studying this method after I went through Aaron Shearer's first (and best) volume. Sagreras was meticulous in his style. He provided an immense level of detail for the student, leaving nothing to chance. The pieces build technique with a very steady, methodic progression. I highly recommend this series for anyone who is a serious student of the classical guitar."

"I've been a professional guitar teacher for 22 years. Every student I know who has completed this book has become a competent guitarist and a decent sight reader. Sagreras Las Primeras Lecciones is on a par with other great guitar methods like Carcassi, Giuliani, Sor, and Tarrega. In 100 years, people will still be using this wonderful little book. It's rare that something this good is this affordable."

Jetzt würde mich mal interessieren, ob Jemand von euch auch schon mit diesem Lehrwerk gearbeitet hat und wie eure Meinungen dazu sind ?
 
Eigenschaft
 
Härte 10.
Fiel mir jedenfalls als erstes ein, als ich Sagreras las.
Ich kenn' jetzt nur den ersten Band, der mich immer abgeschreckt hat, weil er - zumindest am Anfang - fast nur aus technischen Übungen, also Tonleitern und Akkordbrechungen, sowie wortreichen Erklärungen besteht und auf den ersten 50 Seiten oder so gar keine Musik gemacht wird. Sagreras hat sein Lehrwerk wohl 1933 veröffentlicht, seitdem haben die Gitarrenlehrer und Lehrwerke sicherlich Fortschritte gemacht, vielleicht kann ein professioneller Gitarrenlehrer mal was dazu sagen.
Das komplette Lehrwerk aus sieben Bänden soll wohl sehr gut sein, allerdings auch recht anspruchsvoll. Im Delcamp-Forum wird Sagreras immer mal wieder erwähnt und auch durchaus positiv besprochen.
Ich hab' mich in diesem Thread https://www.musiker-board.de/spielt...eitgemaess-effektiv-fuer-spaeteinsteiger.html ja bereits als Teuchert-Fan geoutet, auch wenn seine Bücher nicht perfekt sind. Immerhin hat Heinz Teuchert seine Sachen Ende der 60er bis in die 80er Jahre hinein entworfen, kann also auf den Erfahrungen, die andere mit Sagreras gemacht haben, aufbauen. An den Teuchert-Sachen fand ich immer gut, daß man auch richtige Stücke lernt und nicht nur Übungsstücke, man wird dadurch gut motiviert.
Auf jeden Fall ist ein richtiger Gitarrenlehrer schon mal die beste Entscheidung, am Anfang warten viele Sachen wie z.B. Haltung und Tonerzeugung nur darauf, daß man sie falsch macht. Wirf' nicht gleich die Flinte ins Korn, wenn's nicht klingt, Konzertgitarre zu lernen braucht etwas Zeit, und wir sind durch quäkende Casio-Keyboards an schnelle Erfolge gewöhnt.
 
Härte 10.fast nur aus technischen Übungen, also Tonleitern und Akkordbrechungen, sowie wortreichen Erklärungen besteht und auf den ersten 50 Seiten oder so gar keine Musik gemacht wird.

Was ich ehrlich gesagt gar nicht schlecht finde...
Warum ?

Ich kenne das ein wenig von der Ukulele, da gibt es so gut wie keine ernsthafte deutschsprachige Literatur, alles eher auf "schnellen Erfolg" aus - sowie zahllose Musikstücke im Internet, die einen mittels TAB Notation eben schon recht schnell dazu befähigen, die eine oder andere Meldodie zu spielen. Aber eben immer nur oberflächlich betrachtet, denn auch bei diesem Instrument zeigen Leute wie Jake Shimabukuro / Taimane Gardner usw. was möglich ist, wenn man das Instrument ernsthaft lernt. Und so gibt es auch bei der Gitarre (bei "Westerngitarre" sicher mehr als bei der Klassikgitarre) jede Menge Bücher die den Anfänger wohl schnell dahin bringen das eine oder andere Lied zu spielen, aber lernt man damit richtig Gitarre spielen ? Oder gar richtig Klassikgitarre ?

Vielleicht ist da ein Weg wie Sagreras ihn vorschlägt, altmodisch und langwierig - aber kann es nicht sein, dass man genau aufgrund dieser sehr gründlichen, langsamen Abfolge "besser/sauberer" zu spielen lernt ?

Konzertgitarre zu lernen braucht etwas Zeit, und wir sind durch quäkende Casio-Keyboards an schnelle Erfolge gewöhnt.

Das ist zweifellos eine der (wenigen) guten Seiten am Älterwerden, ich brauche weder mir noch anderen was beweisen, ich weiß das ich kein super Gitarrespieler mehr werde und sich die Zahl meiner Fans vermtl. immer bequem an einer Hand abzählen lassen wird (Familie und Katze:rofl:), aber es juckt mich nicht im geringsten. Mir (und nur mir) soll/muß es Spaß machen - dann hat es sich für mich schon gelohnt - und solange mir auch das Lernen Spaß macht....
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann ist die Sagreras-Schule für Dich ja genau richtig.
Den Beitrag im Delcamp-Forum meinte ich, hab' ich gestern auf die Schnelle aber nicht mehr gefunden.
Ich pflichte allen Beiträgen bei.
Vielleicht benutzt Du nebenbei noch eine andere Gitarrenschule, falls die Motivation nachlassen sollte.

Viel Erfolg!
 
Yep, genau. Dann bist du ja gewarnt!:D
 
Kannte ich auch nicht, das Werk.
So beim Blick in's Buch auf Amazon, ist das eben eine Fingerschule, die mit sehr Basics anfängt, und die (wie ärgerlich viele Technikschulen) wenig erklärt, worauf es ankommt.
In dem aktuellen Fall, hast du ja eine Lehrerin, die das wohl machen wird.
So ganz persönlich steh ich da ziemlich auf einer Stufe mit dem Review von dem Gitarrenlehrerkollegen, der sagt, dass das als alleiniges Unterrichtsmaterial vllt etwas dröge ist, aber eine mögliche Ergänzung.
Glaube, wenn ich das mit meinen Kids machen würde.. die würden sofort wieder flüchten ;-)

Aber wenn man sich da durchbeißt mag das ein ganz guter Ansatz sein.
Man lernt sofort Wechselschlag, die Notennamen, Stringskipping. Da sind schon viele gute Ansätze mit drin.
Die meisten Bücher heutzutage gehen da deutlich langsamer vor, stellen die Noten nach und nach vor und sind vllt etwas motivierender, weil mit Texten unterlegt, etc.

Muss man halt gucken, was man mag. Der eine Schüler mag lieber dies, der andere jenes.
 
ist das eben eine Fingerschule, die mit sehr Basics anfängt,

Richtig

und die (wie ärgerlich viele Technikschulen) wenig erklärt, worauf es ankommt.
In dem aktuellen Fall, hast du ja eine Lehrerin, die das wohl machen wird.

Teils auch richtig, ich wundere mich da auch über manche Rezension, in der behauptet wird, man könne damit alleine (autodidaktisch) arbeiten - das halte ich für ausgemachten Unsinn, denn zumindest ein ganz wenig Notenkentnis sollte man z.B. schon haben. Und insgesamt ist das ein Werk, was nur Sinn macht, wenn man einen Lehrer hat...

So ganz persönlich steh ich da ziemlich auf einer Stufe mit dem Review von dem Gitarrenlehrerkollegen, der sagt, dass das als alleiniges Unterrichtsmaterial vllt etwas dröge ist, aber eine mögliche Ergänzung.Glaube, wenn ich das mit meinen Kids machen würde.. die würden sofort wieder flüchten ;-)

Ebenfalls teils richtig, für Kids halte ich es auch einfach für zu "trocken". (Chinesische Wunderkinder mit Tagespensum von 32 Std. ernsthaftem Üben, mal ausgenommen:ugly:)
Aber mit Lehrer kann ich mir das als alleiniges Unterrichtsmaterial durchaus vorstellen. Meine Lehrerin u. sehr viele der teils verlinkten Rezensenten sehen das wohl auch so - und so wie ich es
sehe, ist Sagreras halt in Europa einfach weniger üblich, in Südamerika scheint das ganz anders zu sein, siehe beispielhaft hier:

"Here in Venezuela, where the mayority play the classical guitar and fingerpicked, this book is always recommended for beginner guitarist."
http://www.ultimate-guitar.com/forum/showthread.php?t=704626&highlight=Sagreras

Aber wenn man sich da durchbeißt mag das ein ganz guter Ansatz sein.

Der ernsthafte Wille von Anfgang an zielgerichtet und immer wieder wiederholend den Stoff ernsthaft lernen zu wollen (lernen, nicht spielen !) sollte zwingend vorhanden sein, ansonsten glaube ich kaum das man an Sagreras Freude haben wird. Schnell mal ein paar bekannte Liedchen zum Besten geben - da sollte man sich wohl eine andere Schule suchen.....
Aber meine Hoffung (und die speist sich bislang nat. auch zum Großteil aus den positiven Berichten bzw. meinem sehr knappen ersten Eindruck) ist die, dass man mit Sagreras langsam (evtl. sogar etwas "langweilig/monoton") an das Spiel der klassischen Gitarre herangeführt wird - dafür aber das Wesentliche wirklich gut und auf Dauer ausgelegt lernt.

Muss man halt gucken, was man mag. Der eine Schüler mag lieber dies, der andere jenes.

Was auch gut so ist:D
 
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