Lied für Lula

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Poppotov
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Vorab: Ich kenne keine Lula! Der Text ist erstunken und gelogen! Weil ich Gitarre spiele, habe ich einen Text geschrieben. Ich mache das immer in einem Rutsch.
Die erste Vierergruppe der Call, die zweite Vierergruppe der Response, kein Refrain.

Lied für Lula (bewegt, rockig)
1.
Ich war so lang allein!
Ich dachte, dass muss ewig so sein!
Aber dann...kam Lula
und die Freude war plötzlich da.
2.
Es ist schlechtes Wetter!
Für die Jahreszeit zu kühl!
Ich hänge heute nur schlapp rum,
ein zwiespältiges Gefühl.
3.
Lula ist gegangen!
Ich weiß immer noch nicht, wohin!
Sie konnte mit mir nichts anfangen,
weil ich unabhängig bin.
4.
Der Sommer kehrt zurück!
Ein heiter-sonniger Tag!
Auch Lula ist schon wieder da,
Obwohl sie noch rumzickt.

(Poppotow, 2025)
 
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..eine Atmosphäre, wie auf dem Lande, wenn einen nichts drängt, einem schon mal ein Hund oder eine Katze zuläuft und für Unterhaltung sorgt..

..in dieser Situation ist eben manches, wie es ist und manches passiert eben, weil es geschieht..

..interessant ist hier die dritte Strophe..Lola ist gegangen, weil das Song-Ich unabhängig ist..aha..es gibt keinen direkten auslösenden Moment, sondern einen generellen Konflikt mit einem eigenwilligen stoisch-granteligen Gegenüber, das für alles eine Erklärung weiß, die keine Anpassung von ihm selbst fordert..

..Lula selbst ist ähnlich eigenwillig, hat aber Interesse und checkt ab (zickt), wie viel Freiraum ihr zugebilligt wird..

!! Gute Songstory !!

..sprachrhythmisch ist das Ding nicht einfach..zwischen den Haupt-Betonungen gibt es mal mehr, mal weniger Silben, ohne dass sich ein Schema manifestiert..

..beim Vertonen ist es vermutlich das einfachste, man hat einen stabilen Hintergrund-Groove und verteilt den Text frei, wobei man sich vor allem an den Zeilenenden orientiert..
 
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Nein, das passt rhythmisch perfekt zur Musik. Die habe ich ja komponiert. Ich notiere, was ich singe. Und während ich singe, spiele ich Gitarre. Die Silberverteilung passt exakt zu den Betonungen. Es ist aber eine "ungewöhnliche" Mischung zwischen Call und Response in diesem Song.
Der hat eine gewisse "Dichte". Man sollte mit wenigen Worten eine komplexe Story erzählen, ist zumindest meine "Richtschnur" bei Songs.😅
Ps. Das Adjektiv "unabhängig" ist mir als Edit zugeflogen. Zuerst nutzte ich "geschieden". Ist aber zu negativ konnektiert. Niemand will geschieden sein, unabhängig jeder!
 
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weil ich unabhängig bin.

Ps. Das Adjektiv "unabhängig" ist mir als Edit zugeflogen. Zuerst nutzte ich "geschieden".
..was bedeutet „als Edit zufliegen“?

..statt geschieden ginge auch „(zu) verschieden sind“..aber gut, wenn „unabhängig“ für dich passt..

..mich irritiert an der Stelle, dass das Song-Ich erklärt, weshalb Lula ihn verlässt..Entscheidungen haben ja oft vielfältige Hintergründe, die man manchmal selbst nicht/kaum versteht..

PS: bist du bereit den kompletten Song vorzustellen?
 
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PS: bist du bereit den kompletten Song vorzustellen?
Ist ein Text, wo ich mir gut vorstellen könnte, dass er durch die Musik noch mal ganz anders wahrgenommen wird. Von daher würde mich das auch interessieren.
 
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Zu "vielfältige Hintergründe": Ja! Aber in Songtexten darf man grob vereinfachen.
Ich wollte mit diesem Text, der mir gestern auf der Gitarre in 30 min zugeflogen ist, denjenigen Mut machen, die an der Komplexität scheitern, aber mal ein eigenes Lied schreiben möchten. Es braucht nicht viele Worte, um ein Gefühlswirrwarr zu beschreiben. Weniger ist mehr.

Edits folgen der Idee: Welches Wort ist "irgendwie" schwach oder deplaziert? Austauschen. Die größte Herausforderung in jedem Song ist die Beseitigung der letzten schwachen Zeile.

Ja, jeder Text ist m.E. nur als qualitativer Teil der Musik zu betrachten. Oder es sind Gedichte, da stört dann die Musik mehr als sie nutzt. Ich bin Songwriter, der vom Instrument her schreibt.

Zur Frage "Recordings": Mein Tonstudio/Homestudio betreibe ich aktuell nicht mehr. Ich komponiere dennoch jeden Tag, weil ich lebe solange ich schreibe. Irgendwann kommt kein neuer Zettel mehr zur Sammlung und tausende Zettel werden in diesem Moment wertlos. Schlimm, oder ?Sinnbildlich: Solange Bier aus dem Hahn kommt, werde ich frisch zapfen.
Ps. "Zu verschieden" wäre zu sachlich, unabhängig ist umfassender. "Wir sind geschieden, weil wir verschieden sind": diese Art von Songs möchte ich lyrisch nicht bebildern. Das wäre Alltagskitsch.
 
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Edits folgen der Idee: Welches Wort ist "irgendwie" schwach oder deplaziert? Austauschen. Die größte Herausforderung in jedem Song ist die Beseitigung der letzten schwachen Zeile.
..das ist eine gute Methode..ich kannte den Begriff Edit nicht dafür, wenn man einzelne Begriffe austauscht..
Zur Frage "Recordings": Mein Tonstudio/Homestudio betreibe ich aktuell nicht mehr.
..hier werden meist einfache Demos als Song-Idee verstanden..
Ps. "Zu verschieden" wäre zu sachlich, unabhängig ist umfassender. "Wir sind geschieden, weil wir verschieden sind": diese Art von Songs möchte ich lyrisch nicht bebildern. Das wäre Alltagskitsch.
Ich dachte in etwa so..

Gedachtes Original:
3.​
Lula ist gegangen!​
Ich weiß immer noch nicht, wohin!​
Sie konnte mit mir nichts anfangen,​
weil ich geschieden bin.​

Dein Edit #1
..​
Sie konnte mit mir nichts anfangen,​
weil ich unabhängig bin.​

Mein Gedanke:
..​
Sie konnte mit mir nichts anfangen,​
weil wir zu verschieden sind.​

..war ein Gedanke..
 
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Ja, ich hatte deine Idee verstanden. Das könnte man so machen. Ich wollte eine "Jojo"-Beziehung aber deutlich bissiger charakterisieren. Quasi als Sebstironie auf einer 2. Ebene. Lula kommt doch zurück wie der Sonnenschein. Wetter schlecht, Lula geht.
Und irgendwann bleibt sie weg, weil beide unabhängig sind oder es sein wollen. "Verschieden sein" wäre falsch beschrieben.🤪
Die unbehandelte Meta-Ebene im Song lautet "Beziehungsunfähigkeit nach Scheidung". Aber das muss weder angedacht noch ausgesprochen werden im Storytelling mit 4 Strophen. Songwriting: "Denke an etwas und schreibe etwas anderes dazu". (Tipp für Leute, die nicht die Worte finden auf einem weißen Blatt Papier).
 
mich irritiert an der Stelle, dass das Song-Ich erklärt, weshalb Lula ihn verlässt..Entscheidungen haben ja oft vielfältige Hintergründe, die man manchmal selbst nicht/kaum versteht..
Ja, dramaturgisch ein stimmiger Einwand! Eine offene Frage mehr verschlechtert mE keinen Text. ;)
Man sollte mit wenigen Worten eine komplexe Story erzählen,
Nee, lieber @Poppotov, „komplex“ muss sie mE nicht sein. MERKWÜRDIG reicht mE.

Insgesamt stimme ich Deiner Spontanität zu. Es schadet allerdings nicht, sich gelegentlich damit zu beschäftigen, wie man automatisch Neugier beim Leser erzeugen kann
 
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Offene Fragen habe ich viele!
Wie oft kann ein Stehaufmännchen aufstehen, wenn es hinfällt?
Wie komme ich an die nächsten 100000 Hörer?
Wie schreibt man einen zweiten One-Hit-Wonder?
Was nutzt mir mein extrem seltenes Nischen-Talent im Bandkontext??
Wo ist Lula jetzt? Lebt sie noch?
usw. usw.
Die Neugier der Leser ist ja eine mathematische Funktion der Anzahl der Leser. Eine leergespielte Kneipe kriege auch ich nicht wieder voll.

Ich kann meine Gitarre nicht in die Hand nehmen, morgens, ohne etwas "neues" zu spielen. Oder einen neuen Text zu schreiben. Aber ich habe das ganze Jahr noch kein neues Ölbild gemalt, obwohl alles griffbereit liegt.😅
 
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Ich kann meine Gitarre nicht in die Hand nehmen, morgens, ohne etwas "neues" zu spielen. Oder einen neuen Text zu schreiben. Aber ich habe das ganze Jahr noch kein neues Ölbild gemalt, obwohl alles griffbereit liegt.😅
Poppotov, du hast Spass am Unsinn. - Ich auch. Etwas Handwerk - und der Wagen rollt. Eine ernsthafte Frage: Wo klemmt es?
 
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Spaß am Unsinn? Ich kenne die Frage: "Macht das jetzt noch Sinn?". Aber die Sinnfrage ist hart an der Depression angesiedelt.
Was hat Sinn?
Ich höre mich gerne spielen, sonst könnte ich es nicht stundenlang ertragen. Manche putzen Oldtimer, ich sammle halt handgeschriebene Leadsheets und Texte😅
 
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Manche putzen Oldtimer, ich sammle halt handgeschriebene Leadsheets und Texte😅
..erkennst du denn deine ursprünglichen musikalischen Gedanken darin wieder? Ich benötige nicht immer aber mitunter schon auch eine Audio-Aufnahme..
 
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Wer arbeitet so spät in der Nacht noch mit meinen Liedtexten? Wer hält ein Instrument in der Hand? Beseelt von dem Gedanken: "Das muss doch gehen?". Wer hört meine zahlreichen Backingtracks gerade im Ohrhörer in seinem Homestudio und jamt mit mir in einer virtuellen Band? In Spanien, auf Mallorca, in Kalifornien, gar in China?
Ich habe tausende Audiodateien. Wenn man nur 3x am Tag "Record" drückt hat man nach 300 Tagen 900 Wavedateien gespeichert. Es gibt so kleine PCM-Recorder. Die speichern dss Datum im Dateinamen. Auf jedem Blatt Papier immer das Datum notieren, sonst findet man nichts wieder.
War das die Frage, @michaw57 ?
 
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Ja. Ausnahmen bestätigen zwar die Regel. Aber um einen "One-Hit-Wonder" zu schreiben, muss man wohl oder übel 1000 Lieder schreiben und 10000 gehört haben. Aber das reicht immer noch nicht. Der Mathematiker nennt das "notwendig, aber nicht hinreichend".
Das wahre Wunder ist doch, dass sich Menschen fürs Songschreiben interessieren, die es im Leben nicht einmal geschafft haben.
Tipp: Eine erste Alliteration suchen, z.B. "Hamsterrad des Hasses". Schon ist der Text halb fertig.
Lesetipp: Julia Cameron, "Der Weg des Künstlers". Reszessionen per Google finden. Die Masse der "Morgenseiten" macht's! Ganz, ganz sicher!
Ps.
Habe soeben sofort die erste Strophe des neuen Songs "Hamsterrad des Hasses" komponiert. Das ging schnell.
Nachtrag:
Natürlich bedeutet "es sind tausend Songs notwendig" nicht, dass es ausgerechnet der 1000. Song dann schafft. (Was schaffen?). Vielleicht ist #56 der Glückliche, oder #212. Das kann niemand ahnen oder gar planen.
 
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Meist ja. Aber ich höre auch manchmal alte Audios, die kann ich nur zurück ins Fingergedächtnis kriegen, wenn mir eine schriftliche Notiz hilft. Die ich dazu finden muss. Es gibt auch Sachen, die kann ich nicht mehr rekonstruieren, mit keiner Quelle. Die hatten halt ihre Zeit gehabt. Und die schreitet voran. Summa summarum ist das Gehirn und sein Erinnerungsvermögen ein Wunder.
 

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