Mein neues Lied "Schatztruhenrand", offen für technische Tipps :)

[Till Batzdorf]

Liebe Musikmenschen,
mein neues Lied soll im wahrsten Sinne ein Blick über den "Schatztruhenrand" sein. Es behandelt den Wandel der Jahreszeiten und sucht dem zugewandte Betrachter. Ich nehme sei zwei Jahren auf und mein Equipment hat sich verbessert. Jetzt darf auch der Umgang damit ein neues Niveau erfahren.
Ich freue mich auf eure musikalische Einschätzung
LIebe Grüße
Till


View: https://youtu.be/AjAMu_ZXg6Y?si=Q52IyRwnZaPPnonB

 

[Michael Scratch]

Darf ich Dir eine Einschätzung zum Mix geben?
- Ich finde die S-Laute zu scharf. Vielleicht einen Deesser drauf? Oder bei ca. 6kHz etwas ansenken?
- Hat die Akustikgitarre einen Raum? Mir scheint, sie kommt ausschließlich von Rechts. Sie steht in der Tiefenstaffelung für meine Ohren vor den Vocals. Predelay beim Raum der Stimme erhöhen und beim Raum der Gitarre kürzer.
- Da es sich im einen "Singer-Songwriter" Song handelt, würde ICH die Akustikgitarre wie die Stimme in die Mitte stellen, damit es so wirkt, als würde der Sänger sie spielen.
- In der Stimme fehlt der Grundtonbereich. Dafür ist es in den Mitten ein wenig nasal. irgendwo zwischen 1 - 2 kHz ein wenig absenken? Ausprobieren!
- Mir scheint der Raum der Stimme irgendwie unpassend. Versuche mal, da einen EQ auf den Raum zu geben und die Frequenzen oberhalb ca. 6 kHz stark abzusenken. Ebenso die Bässe unterhalb von ca. 300 / 600 Hz (ausprobieren.
- Stimme stärker bzw mehrfach komprimieren, damit sie satter im Vordergrund steht
-


P.S. Versuche doch mal, die Gitarre beim nächsten mal Stereo aufzunehmen. Das sorgt ein wenig für mehr Räumlichkeit.

 

[Till Batzdorf]

Vielen Dank Michael für deine Einschätzung. Ich habe ein Interface von Yamaha Ag03 und nutze audacity. Ist das erstmal ausreichend für deine Vorschläge oder ist da etwas anderes zielführender?
Liebe Grüße

 

[Michael Scratch]

Ich würde mir an Deiner Stelle mal Ardour anschauen. Das ist auch nicht schwer zu begreifen und hat wesentlich mehr Möglichkeiten.

Schicke mir doch mal die unbearbeiteten Einzelspuren per PN. Dann kann ich Dir ja mal schnell was zaubern. Bei zwei Spuren habe ich das schnell gemacht.

 

[Jan S.]

Einige von @Michael Scratch genannte Details sind mir zwar nicht aufgefallen. Aber die heftige Trennung von Gitarre - ganz rechts direkt am Ohr - und Stimme - in der Mitte, irgendwo im Raum - ist heftig und für mich nicht nachvollziehbar.

Das Arrangement ist ja denkbar einfach: 2 Instrumente, nämlich Gitarre und Stimme. Beides Stereo, in etwa in die Mitte, und räumlich nachvollziehbar anordnen. Dann passt es schon dem Grunde nach, alles andere sind dann Optimierungen.

 

[x-Riff]

Hi @Till Batzdorf
die obigen Anmerkungen beziehen sich ja stark auf Mix/Mastering, zum Teil EQ und ähnliches, was alles wichtig ist und zum Gesamteindruck beiträgt.
Ich selbst höre das über einen einfachen PC-Brüllwürfel und kann zu diesen Aspekten nichts weiter beitragen. Dieser thread steht im Vocals-Forum und da ist bei mir die erste Frage: Hast Du Gitarre und Gesang separat aufgenommen oder zugleich (also Gitarre gespielt und dazu gesungen) aufgenommen?

An sich, finde ich, paßt alles und gleichzeitig kann ich mir vorstellen, dass eine stärkere Eigenständigkeit von Gitarre und Gesang von Vorteil wären. Das ist natürlich eingeschränkt, wenn man beides gleichzeitig macht - daher die Frage.

Bei einigen Tönen - besonders wenn es in die Höhe geht, zuweilen aber auch in die Tiefe - frage ich mich, ob Du Dich insgesamt mit dem Song in dem Gesangsbereich bewegst, der für Dich optimal ist. Wenn man mit offenen Akkorden arbeitet und ein Transponieren bessere Möglichkeiten offerieren, kann man ein Kapodaster benutzen, wenn es insgesamt höher gehen soll.
Wenn Du den Song bewußt so konzipieren willst, dass Du ihn auch ohne Abstriche live vortragen willst, ist alles in Ordnung - wenn Du eine Version vor Augen hast, bei der noch - sparsam und reduziert - weiter Instrumente und Klangfarben hinzukommen können, wäre das für mich eine Option, die Du mal ausprobieren könntest. Ich meine so etwas wie einen reduzierten Bass, der vor allem die Grundtöne spielt, ab und an einen Schellenring oder Ähnliches. Der Song ist mit 5:30 nicht gerade kurz und live ist er auch nicht zu lang - die Live-Situation zeichnet sich ja auch dadurch aus, dass man was zu gucken hat und die Gesamtperformance einfließt. Kommt er quasi aus der Konserve, könnten ein paar Klangfarben mehr und eine behutsame Dynamik aus meiner Sicht durchaus ein paar Prozent mehr bewirken.

Es ist ein Song, der es lohnt, noch mal zu feilen und noch das ein oder andere Tüpfelchen hinzuzufügen bzw. herauszuholen.

Herzliche Grüße

x-Riff

 

[Michael Scratch]

Hast Du Gitarre und Gesang separat aufgenommen

Mit Sicherheit, sonst wäre die krasse Trennung von Stimme und Gitarre so nicht „gelungen“ - wobei ich da von gelungen im künstlerischen Sinne nicht reden möchte.

Naja, vielleicht mit zwei Mikros mit achter Charakteristik. Aber das halte ich im Kontext mit der Fragestellung hier eher unwahrscheinlich, dass Till da das nötige knowhow hat.

 

[Till Batzdorf]

Das sind viele hilfreiche Tipps, danke! Ich habe Stimme und Gitarre getrennt aufgenommen.

 

[Michael Scratch]

So klingt es auch. Muss es aber nicht, wenn man es richtig mischt.

 

[Till Batzdorf]

Vom mischen verstehe ich leider noch gar nichts… es ist wirklich noch Neuland für mich. das möchte ich aber auf jeden Fall ändern. Wenn es da ein paar Anfängerratschläge von euch gibt, mal abgesehen von den schon genannten, wäre ich echt ausgesprochen dankbar

 

[Michael Scratch]

P.S. Die Hall-Räume und glue durch Buskompression sind dabei entscheidend.

Beitrag automatisch zusammengefügt: Vor 45 Minuten

Verwende mal für den Anfang den gleichen Raum für Gesang und Gitarre. Nur dass Du bei dem Gesangshall ein längeres Predelay verwendest: 50 bis 100 ms können das schon sein.
Für die Gitarre dann den gleichen Raum nur mit kürzere Predelay Zeit: 10 bis 30 ms oder so.
Ich würde auch bei so einem Singer-Songwriter Ding die Nachhall-Zeit nicht so hoch wählen: maximal 1,5 sek. Maximal.
Außerdem EQ hinter das Hall Plugin wie oben beschrieben.

Stimme mehrfach komprimieren.

Bus-Kompression: Stimme und Gitarre plus Hall dann noch gemeinsam auf einem Bus zusammen leicht komprimiere: 2:1 bis 3:1 , 2 bis maximal 4 db.
Bzw, da Du ja keine anderen Instrumente mit drauf hast, entsprechend in der Mastersumme.

Beitrag automatisch zusammengefügt: Vor 41 Minuten

Hall- Anteil auf der Stimme weniger als auf der Gitarre.

Durch diese Maßnahmen schaffst Du erstens eine Tiefenstaffelung und zweitens sorgst Du dafür, dass der Eindruck entsteht, dass die beiden Instrumente gemeinsam spielen und nicht seperat.

 

[Michael Scratch]

- Ich finde die S-Laute zu scharf. Vielleicht einen Deesser drauf? Oder bei ca. 6kHz etwas ansenken?

Nach erneuten Hören denke ich, dass es am Raum liegt. Wie gesagt: EQ auf diesen.

 

[Till Batzdorf]

Ist mit Raum mein Raum gemeint oder was Spezifischeres?
Wie soll ich da einen EQ drauflegen?
Und ich bin mir nicht sicher, ob ich einen Regler beim Hall habe. Ich glaube nur einen An Aus Schalter am Interface zu haben. Oder soll ich das im besagten Programm "Ardour" regeln?
Sonst könnte ich auch meine Streetcube Box auspacken, in ein seperates Mikrofon singen und das aus der Box kommende Geräusch mit dem rode Mikrofon ans Interface weiterleiten. Dann könnte ich glaub was am Hall machen...