Obertonübungen mit oder ohne Oktavklappe

  • Ersteller Messedupkid
  • Erstellt am
M
Messedupkid
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
06.07.17
Registriert
27.04.09
Beiträge
28
Kekse
0
Hallo zusammen,

Ich beschäftige mich seit längerem mit Obertonübungen. Zunächst habe ich mit dem Buch von Raschèr (Top-Tones for the Saxophone) gearbeitet und mir dann auch noch das von Britton (A complete approach to overtones) zugelegt. Raschèr schreibt, dass man keine Oktavklappe bei den Übungen benutzen soll ("no octave key please"). Britton hingegen schreibt, dass es von entscheidender Wichtigkeit sei die Oktavklappe zu benutzen, außer für den ersten Oberton ("you should employ the octave key in all of your overtone practice..."). Diese widersprüchlichen Angaben haben mich nun sehr verunsichert und ich habe ein bisschen Angst etwas "falsches" zu üben. Wie macht ihr das?

Liebe Grüße,

Andi
 
Eigenschaft
 
Da Du Dich schon länger mit Oberton Übungen beschäftigst, brauchst Du nicht zu fürchten, irgend etwas grundlegend falsch zu machen. Mit oder ohne Oktavklappe ist keine Frage von richtig oder falsch.

Ohne ist es von der Idee her die reine Lehre. Das Saxophon als Naturton Posaune. Mit Oktavklappe ist es klarweweise bei den höheren Obertönen eine Oktave einfacher zu spielen bzw. kommt man auch höher hinauf. An der Idee ändert sich nichts und an der Ausführung auch nicht. An der ersten Oktave die Oktavklappe zu drücken gilt aber als Mogeln, nicht als Oberton Übung ;-)

Das Ziel ist ja nicht, künftig ohne Klappen zu spielen, sondern des Verbessern der Blatt Kontrolle und Intonation, weil durch Oberton Übungen eine offene Spielweise erübt wird. Der Ton wird dann insgesamt voller und kräftiger und man gewinnt zusätzliche Freiheit in der Klang Formung.
 
@bebob99 = m.e. = ausnehmend gute stellungnahme!
 
Vielen Dank für die Antworten. Grundsätzlich fällt es mir schwerer die Obertöne mit Oktavklappe zu spielen. Sollte ich dann besser genau das üben, weil es mir schwerer fällt, oder besser ohne üben, damit ich "mehr" schaffe?
 
Mit OK fällt es Dir schwerer, weil Du schon eine Oktave höher beginnst. Die OK erleichtert Dir aber, überhaupt dorthin zu kommen. Die Überblas Übungen MIT Oktavklappe bringen Dich ins Flageolett Register jenseits von "hoch Fis" und können Dir den Tonumfang den Du spielen kannst erweitern. Die ganzen Hilfsgriffe für die Top-Tones funktionieren nur auf der Basis, dass Du im Grunde "nur" die zweite Oktave überbläst. Der Griff soll helfen, am richtigen Ton leichter einzurasten.

Ohne Oktavklappe verbesserst Du die Tonqualität eher im normalen Tonumfang.

Ausgehend vom Grundton hast Du als erstes die Oktave, als nächstes eine Quint weiter, dann eine Quart weiter, dann eine große Terz weiter...

Vom c' kommst Du also der Reihe nach auf c", g", c"', e"',..
Vom c" kommstDu auf c'", g'", c"", e"", ... es ist also nicht genau die Fortsetzung Folge aus der unteren Oktave und man erreicht andere Töne.

nur ist das c" schon sehr kurz gegriffen und entsprechend schwer zu überblasen im Vergleich zum "langen" c", das ja eigentlich ein überblasenes c' mit Oktavklappen Hilfe ist.

Wenn Du also ein tiefes c' spielst, einmal überbläst ( ohne OK) auf's c" und jetzt MIT OK nocheinmal die Oktave überbläst, bist Du am c'", das aber gleichzeitig der dritte Oberton vom c' ist, den Du auch ohne OK treffen könntest. Wenn Du beispielsweise diesen 3. Oberton nicht schaffst, aber als ersten OT mit OK, kannst Du versuchen, ob Du ihn halten kannst, wenn Du die OK los lässt.

Der erste OT geht ja meist noch recht gut, der zweite zickt schon mehr. Beim dritten Oberton merkt man dann, wer fleißig geübt hat. Da kann man sich den mit der Oktavklappe, quasi zum zweiten Oberton herunter schummeln um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie er geht.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben