Schnelle Passagen fallen schwer

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ChuckTheHamster
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Hallo zusammen,

ich spiele nun schon ca 2 Jahre aktiv E-Gitarre, habe mir alles selbst beigebracht, d.h. im Internet angelesen und Youtube Videos geschaut.
Ich versuche das was mir gefällt nachzuspielen, was vor allem ältere Rock und Metalsongs ala Guns'n'Roses und Metallica sind und probiere mich schon recht fleißig an eigenen Improvisationen.
Die melodischen Stellen beherrsche ich nach kurzer Übungszeit oft recht gut, nur gibt es in fast allen meinen Lieblingsliedern wie Sweet child of mine oder Fade to black so richtig schnelle Passagen in den finalen Soli, an denen ich mir immernoch die Finger zerbreche.
Zurzeit sitze ich an Farewell Ballad und bin nun wieder an dem Part angekommen, an dem Zakks Finger nur so übers Griffbrett fliegen.
Ich versuche mir das Grundschema immer erst durch langsames spielen einzuprägen und dann das Tempo zu erhöhen aber ab einer gewissen Geschwindigkeit gehts einfach nicht mehr und diese schnellen Passagen klingen irgendwie erst ab einer gewissen Geschwindigkeit gut.
Habt ihr vielleicht Vorschläge wie man in den nächsten Gang schaltet? ^^

Mit freundlichen Grüßen
Chuck
 
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Hallo,
ich kenn das problem. leider ;)
und ich kann nur sagen das da üben hilft.
In prinzip machst du alles richtig vom langsamen immer schneller werden.
Vielleicht solltest du mit komplexeren übungen anfangen zb. die vier finger nacheinader immer in den nächsten bund setzen
und die skalen üben. Aber immer langsam anfangen und dann schneller werden.
Man muss nämlich die sychronität zwischen der Schlaghand und Greifhand tranieren.
Das benötigt viel Geduld und Zeit.
 
Außer Üben gibts keine Methode. Langsam anfangen ist richtig, allerdings musst du auch auf Präzision achten. Geschwindigkeit ist nur ein Nebenprodukt von Präzision. Also auch beim langsam steigern auf jede Bewegung achten. Nicht aus dem Unterarm anschlagen und das Plektrum so wenig wie möglich bewegen. Wenn du dich jeden Tag um ein paar BPM steigerst, wirst du bald schneller werden und präziser dazu. Aber jedes BPM wird schwieriger und braucht dementsprechend mehr Zeit. Deßhalb solltest du dich, wenn du an deine Grenzen stößt, wirklich nur um ein BPM nach dem anderen steigern.
Und nicht zulange Geschwindigkeitsübungen machen. Das frustriert nur mehr als einen wirklich weiterbringt. 10-15 Minuten pro Übungseinheit reichen völlig aus. Den Rest solltest du sinnvoller nutzen (Improvisieren, Rhyhtmik üben, etc.).
 
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Hey danke für die Anregungen bezüglich warmspielen usw, werd mir wohl guitar pro besorgen, dass macht das öde Tabs studieren vielleicht ein bisschen angenehmer :)
 
Wenn du an nem Punkt bist, an dems nicht schneller geht, dann schraub die bpm einfach nochmal um 5 bis 10 hoch und versuchs erneut. Klar, dass du das dann erst recht nicht schaffst, aber wenn du jetzt wieder zurück an deine vorherige Grenze gehst, schaffst du sie wahrscheinlich. Dieser kleine Trick funzt natürlich nicht immer, ist aber zumindest in den Regionen in denen du dich bewegst recht hilfreich. Einfach mal ausprobieren, egal wie dumm das jetzt klingt. Ansonsten schließe ich mich den anderen Posts an: Üben üben üben! Anders gehts nunmal nicht.
Was auch noch hilfreich sein kann (vielleicht nicht unbedingt bei Soli, aber auf jeden Fall bei Rythmusarbeit): Finde dich in den Groove rein. Spiele bei dem Tempo des Stücks Achtel oder Sechzehntel (am besten die Notenlänge, in der der Großteil des Stücks geschrieben ist. Also bei nem Teil, der zum großteil aus 8teln besteht nimmst du auch 8tel, bei 16teln natürlich 16tel). Wenn das klappt hast du schon einmal ein Gefühl für die Geschwindigkeit, und deine Anschlagstechnik bekommen. Jetzt lässt sich das ganze schon ein bischen relaxter spielen, weil man sochon einen (wenn auch kleinen) Teil des Stückes kennt (nämlich die Geschwindigkeit). Mir hilft das jedenfalls.
Sonst lässt sich noch sagen: lern die sachen immer in kleinen Stücken und füge sie erst zusammen, wenn du sie kannst.
 
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Was auch sehr nützlich sein kann, ist sich eigene "Übungen" zu erstellen, welche die Problematik einer Stelle isolieren und ggf. vereinfachen und diese zu üben bis die Grundlage da ist.
Beispiel:

Nehmen wir an du findest folgende Stelle aus der Farewell Ballad schwierig schnell zu spielen:
--------10--15---13--10--------10--15--13--10---------------
-13------------------------13------------------------13--------- usw.

Wo liegt die Schwierigkeit? Wenn ich jetzt von mir ausgehe wäre das größte Problem, beim Wechsel zwischen e und h Saite einen
sauberen Rhythmus beizubehalten. Ansonsten muss man sich einen Fingersatz überlegen: Auf der e -Saite Legato oder Wechselschlag? Welcher
Finger für die h-Saite?

Nehmen wir an ich überlege mir ein Legato zu spielen (weiss jetzt nicht obs im Original auch so gespielt wird, egal). Also bastle ich mir folgenden simplen Lick
(der sowieso ganz nützlich sein kann und häufig vorkommt):

------- 10 -13--10-------10--13---10--------------
----10---------------10------------------10-------- usw.

Ziemlich einfaches Zeug. Aber es enthält die wesentlichen Elemente unseres Ziel: Den Saitenwechsel und das Legato.
Allerdings ist das Legato deutlich einfacher und der Wechsel auf die h-Saite fällt auch einfacher weil beides mit dem Zeigefinger gegriffen werden kann.
So wird man sich der Kernelemente bewusst, das Pickingmuster bleibt ja auch das selbe.
Diesen Lick bringen wir jetzt erstmal auf Tempo. Nützlich kann es auch sein, die ganze Kreuz und quer auf dem Griffbrett verteilt zu spielen (andere Lagen, andere Saiten).
Wenn man jetzt will kan man natürlich die Anzahl der Noten auf der e-Saite noch weiter erhöhen, ich tab das jetzt mal nicht.

Jetzt kann man die Schwierigkeit erhöhen:

------10--13--10-----10--13---10---------
--13---------------13-------------------13----

Ja, der Umstieg wird hakelig. Allerdings weis die rechte Hand schonmal was zu tun ist und man kann sich links witmen.
Es sollte nicht zu schwer sein auch diese Übung auf Tempo zu bekommen.

Jetzt erst würde ich das Original in Angriff nehmen. So würde ich es mit jeder Stelle machen die hakelig ist, durch
das Durchdenken der Basis lernt man auch viel was später mal woanders verwendet werden kann.
Aber man sollte sich nicht täuschen: Es gibt auch einfach Stellen, die zu schwierig für einen sind, bei denen es auch keinen
Sinn macht irgendwie verweifelt weiter zu üben. Das sollte man selbst lernen zu erkennen bzw. ist das auch die Aufgabe eines Lehrers.
 
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Um schnelle Passagen gut spielen zu können, ist das Üben natürlich das Wichtigste. Die Frage ist halt nur, was man übt, wann man übt und wie man übt.

Für schnelle Passagen gibts es in der Trickkiste so viele Möglichkeiten, die von Right-Hand-Finger-Tapping (EvH zB) über Sweep-Picking bis hin zu Alternate Picking und viele weitere Möglichkeiten bieten.

Zum andern ist es auch eine Kopfsache, dass man mit den Fingern förmlich am Griffbrett klebt (Gleitübungen helfen da sehr), da man sich kaum vorstellen kann, dass man schneller spielen könnte. Als ca. 1983 ein junger Schwede von sich reden machte und die etablierten Gitarristen sich nur wunderten, wie schnell und präzise der Bursche spielen konnte, hat sich auch die Denke in den Köpfen der Gitarristen geändert. Bitte keine YJM-Geflame, das ist nur ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, den Kopf frei zu bekommen und sich nicht indirekt schon zu früh Grenzen zu setzen.

Der Kopf spielt auch dann ein Rolle, wann man übt. Wenn ich vor dem Einschlafen noch Gitarre spiele, prägen sich die Abläufe für mich viel besser ein, sodass schwierigere Passagen am nächsten Tag besser funktionieren. Die letzten Übungen mache ich dann absichtlich langsam aber absolut präzise (das was sich einprägen soll:rolleyes:).

Zum Thema Geschwindigkeit wurde ja schon mehrfach erwähnt, daß die Präzision an erster Stelle kommt und man deshalb sehr langsam übt und sich dann halt steigert. Die Geschwindigkeit kommt mit der Zeit von alleine.
 
@btog: Meinst Du das hier und ist das die Stelle bei ca 0.50?



Da liegt das Problem darin, dass es teilweise in Economy Picking gespielt werden muss, damit es exakt so klingt, wie Zakk Wylde es spielt.

Also sollte man den Saitenwechsel zunächst üben und vielleicht schon die dritte Note mitnehmen
e-------10----15--
h---13------------

----d----d-----u---

Wenn es sicher sitzt, dann

e-------10----15----13---
h---13---------------------

----d----d-----u-----d----


danach

e-------10----15----13---10-
h---13-------------------------

----d----d-----u-----d-----u--


anschließend

e-------10----15----13---10-------
h---13---------------------------13--

----d----d-----u-----d-----u-----d--


Und zum Schluss dann im Kreis, also immer widerholen.

Wichtig ist, dass das Anschlagsmuster stimmt.

Mit dem Lick kann man schon mal eine komplette Woche verbringen, selbst wenn man in der Spielgeschwindigkeit schon unterwegs war.

Natürlich kann man es auch mit Alternate Picking spielen, aber dadurch fängt man sich ein bei jedem Durchgang wechselndes Picking Pattern ein. Das ist erstens schwerer zu beherrschen und es klingt in sich unterschiedlich. Und ich würde es wahrscheinlich anders üben als oben, nämlich mit rhythmischen Patterns. Wenn Interesse besteht, kann ich das gern erklären. Ist ja eh schon fast OT hier ;)

Auch Legato geht natürlich in vielen Varianten. Aber auch hier gilt, dass es unterschiedlich klingt und somit nicht das ist, was Zakk Wylde vorgibt (künstlerische Freiheit des Interpreten einmal außen vor gelassen.. die besteht natürlich immer. ALs Entschuldigung immer ganz praktisch :D )

Wie dem auch sei, lieber Threadsteller:
Nicht "Schnelle Passagen fallen schwer", sondern das Auffinden der richtigen Übetechnik und ihre Anwendung sind das Problem. Ein guter Lehrer sollte helfen können.

Grüße Thomas
 
du solltest die lieder mit metronom üben ;)
erst langsam anfangen und dann tempo steigern .
bist das sicher klappt

ist meiner meinung nach das beste was du machen kannst
 
@ fretboardJunkie:

So genau hab ichs mir nicht angeguckt um ehrlich zu sein ;) , ich wollte nur das Zerlegungsprinzip darstellen.

Nehmen wir an ich überlege mir ein Legato zu spielen (weiss jetzt nicht obs im Original auch so gespielt wird, egal).
 
Wie schon erwähnt wurde gibt es mehre Techniken wie du dein Spiel beschleunigen kannst.
Alternate Picking ist am geläufigsten und klingt (wie ich finde) am geilsten:
1. Üben mit Click (wichtig)
2. Sukzessive Tempo steigern
3. Bewegungen mit den Fingern so gering wie möglich halten
4. Rechte Hand (bei Rechtshändern) sollte sich möglichst nur aus dem Handgelenk bewegen!

Dann sollte es nach täglichem Training über einen unbestimmten Zeitraum (hängt ganz von deiner Disziplin ab;)) deutlich besser werden.
 
So wie du das machst ist das alles richtig. Weiter so! Ich spiele seit fast 20 Jahren aktiv Gitarre
und finde, das ich noch viel flinker sein könnte. Ich meine damit einfach, dass 2 Jahre nicht gerade viel sind.
Wir haben den selben Musikgeschmack und ich weiß was du mit den Solis meinst.
Also lass dich nicht unterkriegen. Immer schön weiter üben. Ganz langsam anfangen und dann das Tempo
steigern....
Alles Gute
 

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