Tenorhorn/Bariton Mundstück

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xycbm
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Dann erst einmal Hallo,

ich bin gerade unschlüssig hoffe auf eure Hilfe, ich spiele jetzt eine weile mein Miraphone 54l 1100A und habe dafür ein Orginalmundstück, anfangs war das 7er dabei, bin dann auf das 6er umgestiegen, weil es angenehmer war (also stand Heute).
Nun bin ich gerade auf der Suche nach einem neuen und bin ganz angetan von dem Denis Wick SM6U, jetzt ist meine Frage was sind die vorteile eines solchen Mundstückes oder gar eventuelle Nachteile zu meinem jetzigen. Zudem gibt es dieses ja versilbert und vergoldet, was ist überhaupt der unterschied?

Würde mich über Ratschläge freuen :)

Gruß Peter
 
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Hallo Peter,

willkommen im Musiker-Board.

Dein Beitrag stand zuerst bei den Trompeten, ich habe ihn daher in den richtigen Bereich verschoben.
Ich habe für Trompete sowohl versilberte als auch vergoldete Mundstücke, das war aber nie der Kaufgrund und beide Oberflächen fühlen sich für mich auch vollkommen gleich an. Für vergoldete Anfertigungen wird halt bei Neukauf immer ein deutlicher Zuschlag fällig.

Meine Meinung zum Mundstück: wenn sich ein neues Mundstück im Einsatz für dich dauerhaft bewährt, ist es eine gute Wahl. Die technischen Feinheiten wirken sich natürlich immer in Wechselwirkung mit dem eiigenen Ansatz aus, daher sind Bewertungen von Außen schwierig und das ganz besonders ohne direkten Zugang zu deinem Ansatz und Klang (sehen, hören).

Ich weiß nicht genau, wie verbreitet das im tieferen Blech ist, bei uns Trompetern hat fast jeder seine Ansammlung, wobei im Laufe der Jahre schnell einmal 50 oder mehr Mundstücke zusammen kommen.
Bei mir waren es nie soviele und sind nach einigen Wiederverkäufen nur ca. 10 in der Schublade, davon sind 2 extraflache Spezialmundstücke für Lead. Mehrere Jahre gespielt habe ich in gut 25 Jahren von den verbleibenden 8 immerhin 4 Stück und nur eines musste ich irgendwann wegen Abnutzung ersetzen.

Gruß Claus
 
Hallo nochmal,
okay, ja bei der Oberfläche merke ich auch keinen Unterschied, mal schauen was besser zum Instrument passt :D
Also wie ich schon geschrieben habe, habe ich eine Miraphone, dieses hat sich auch sagen wir mal bewährt ... aber man kann noch mehr raus holen das spüre ich und jetzt habe ich auch Mundstücke ausprobiert, dabei bin ich über das SM6U "gestolpert", in welches ich mich auch sofort verliebte und ich mir auch kaufen würde ... nur interessiert mich was der Unterschied zum Miraphone ist, was ist die Auswirkung der Kesselform, beim Miraphone rund ... beim Wick eher spitzer zulaufend.
Was mach der Tiefere und größere Kessel aus, was für Auswirkungen hat der schmälere Ring usw usw
Das ist das was mich interessiert, würde mich freuen wenn mir da jemand den Unterschied erklären könnte.

Gruß Peter

PS. Danke fürs verschieben :)
 
Was mach der Tiefere und größere Kessel aus, was für Auswirkungen hat der schmälere Ring usw.
Mal abwarten, bis auch Posaunisten über den Thread stolpern.
Aufgrund des Größenunterschieds ändern sich einige der Mundstückeigenschaften eines Baritons gegenüber der Trompete zwangsläufig, man kann z.B. die Randauswirkungen vermutlich nicht 1:1 übertragen. Als Pausenfüller kann ich natürlich ein paar Erfahrungen mitteilen, vermutlich trompetenspezifische Sachen lasse ich gleich weg (Auswirkungen im hohen Register, muffeliger Ton bei Anfängern auf zu großen Mundstücken usw.):
Großes Mundstückvolumen: voller Ton, aber aufwendiger zu spielen - daher mehr Belastung für die Ausdauer.
Flachere Kessel: bei relativ gleichem Innendurchmesser kleineres Volumen und bessere Ausdauer; direktere Anspache, ein voller Ton braucht aber bessere Atemtechnik und Klangvorstellung.
Randformen: ein halbflacher Rand spielt sich für die Meisten bequem bei guter Ausdauer, eine gut konturierte Innenkante erleichtert die Flexibilität und umgekehrt: ein zu runder Rand kostet Ausdauer, eine weiche Innenkante erschwert Flexibilität.
Ein zu breiter Rand macht unbeweglich und verführt zum starken Andrücken (Trompeterkrankheit). Ein zu schmaler Rand belastet die Lippen, in Kombination mit zuviel Andruck wird die Entwicklung eines guten Ansatzes und der Lipptenkraft behindert.

Eine Besonderheit an Mundstücken ist, dass jeder Hersteller seine "Geheimnisse" hat. So sind z.B. die Angaben von Innendurchmessern nicht wirklich vergleichbar, weil unterschiedliche Messpunkte verwendet werden. Auch die genaue Gestaltung der Kesselform ist unterschiedlich, bei einem Querschnitt wäre das der Kurvenverlauf vom höchsten Punkt des Randes bis zur Seele (engste Stelle). Auch beim weiteren Verlauf mit der Gestaltung der Rückbohrung gibt es verschiedene Möglichkeiten, was sich auf die Betonung der Teiltöne im Klangspektrum, aber auch auf die Intonation auswirken kann.
Die Parameter beeinflussen sich natürlich gegenseitig, deshalb muss z.B. bei sehr großer Bohrung irgendwann die Rückbohrung verkürzt werden.

Was das Denis Wick SM6U bestrifft, so ist es eben ein "Custom"-Mundstück nach den Vorgaben von Steven Meade. Als Profi kommt der mit einem runderen Rand natürlich bestens zurecht und mag das aus irgendwelchen Gründen lieber als einen mittelflachen Rand. Falls es deswegen oder der Tiefe Probleme bei kraftkostenden Auftritten geben sollte, wirst Du es merken. :D

Gruß Claus
 
Hallo Peter!

Die Mundstückserie SM von Denis Wick wird seit mehreren Jahren mit dem Euphoniumvirtuosen Steven Mead entwickelt. Steven gibt dazu seine Vorgaben und an Hand diesen werden dann die Mundstücke erstellt.
Durch die Bank sind dies sehr gute Mundstücke. Ich selber habe mehrere davon im Besitz. Der Rand ist nicht für alle Leute angenehm. Aber dies ist Spielerabhängig. Im Vergleich zu deinem Miraphone sollte der Sound vom SM6U voller und klarer sein.
Zu Bedenken ist aber immer, dass diese Mundstücke für Euphonium gemacht wurden. Die Backbore könnte auf einigen Baritönern zu brachial wirken.
EIne Verbesserung zum Miraphone MPC sollte aber auf jeden Fall sein. An deiner Stelle würde ich aber noch einmal das SM3U und SM4U oder die Mundstücke aus der SMUX-Seire testen, also SM3UX und SM4UX.
LG
Dan
 
So jetzt aber nochmal,
vielleicht ein bisschen spät aber besser als nie, ich habe mir jetzt am Wochenende nach nochmaligem Probieren der verschiedenen Mundstücke der Serie, das SM6U als Baritonversion (4880B) gekauft ... habe mehrfach alle mal eine Weile gespielt und es hat sich dann aber schnell herauskristallisiert, dass das Sechser am besten ist.
@tmbdan Was meinst du damit dass die Backbore brachial wirken kann??

Der einzige Nachteil den ich feststellen konnte, war beim RollIn, da hatte ich einige Probleme aber ich denke dass ist etwas das sich innerhalb weniger Proben legen wird ... und zudem war der Klang beim RollOut einsame spitze, das ist so geil ... awesome.

Gruß Peter
 
...Der einzige Nachteil den ich feststellen konnte, war beim RollIn, da hatte ich einige Probleme aber ich denke dass ist etwas das sich innerhalb weniger Proben legen wird ... und zudem war der Klang beim RollOut einsame spitze...

Machst Du auf dem Bariton die Übungen zum "Balanced Embouchure" von Jeff Smiley?
Roll In und Roll Out sind zentrale Begriffe dieses Konzepts.
http://www.trumpetteacher.net/

Gruß Claus
 
Machst Du auf dem Bariton die Übungen zum "Balanced Embouchure" von Jeff Smiley?
Roll In und Roll Out sind zentrale Begriffe dieses Konzepts.
http://www.trumpetteacher.net/

Ja, ein wenig abgeändert und angepasst, aber im Grunde ja.
Ich habe da einige Übungen mit meinem Lehrer erarbeitet für gewisse Stücke braucht man Höhe ... :D
Und zudem finde ich es sehr schade, dass nicht mehr Lehrer mit ihren Schülern solche Dinge erarbeiten, denn diese Übungen sind für alle Blechinstrumente geeignet, mit dem normalen Ansatz ist irgendwann Schluss in der Höhe ...
 
Ich habe da einige Übungen mit meinem Lehrer erarbeitet für gewisse Stücke braucht man Höhe ...

Interessant, eine Übertragung auf das tiefe Blech hat mich wirklich erstaunt.

Den Wert von Smileys Methode sehe ich gar nicht so exklusiv als "Höhentraining", sondern vor allem als therapeutisches Mittel, um den eigenen Ansatz zu normalisieren bzw. zu entwickeln, wenn er zuvor durch Fehlentwicklungen ins Aus geübt wurde.

Gute Entwicklung der Höhe ist nach meiner Erfahrung (ohne "Naturansatz") das Ergebnis von sinnvollen Übungen und deren technisch korrekter Ausführung sowie "Betriebsstunden" auf dem Instrument, wenn Ansatz und Atemtechnik gut funktionieren.
Oft genug besteht zumindest bei Trompetern allerdings der Irrglaube, es gäbe dafür besondere "Tricks" oder eine "Insider-Methode".

Gruß Claus
 
Naja ich gehe davon auch dass tägliches Üben von ein bis zwei Std plus die normalen Proben (Vereine usw) und Auftritte ausreichen als normale Betriebsstunden. Der Probeaufbau ist immer gleich ... eine Stunde täglich ist pflicht, hier spiele ich meine täglichen Übungen, die den normalen Ansatz und die technische Fertigkeit trainieren, hierfür habe ich die Schulen von Arban und Hans Kliment, sowie verschiedene Übungen aus verschiedenen Schulen von meinem Lehrer. Die zweite Stunde ist optional, ich versuche so oft wie mögliche diese unter zu bekommen, was mir aber lediglich jeden zweiten Tag gelingt :/
Aber ab einem gewissen Punkt ist dann Schluss bei mir ist das an guten Tagen das b oder c, aber ich brauchte für ein Solo das c sicher und so sind wir dann auf die Idee gekommen damit einfach einmal herumzuprobieren und es funktioniert ...
ich komme einwandfrei bis zum e

(natürlich spreche ich hier vom Tenorhorn in b, die erwähnten Töne sind drei und vier gestrichen)
 
natürlich spreche ich hier vom Tenorhorn in b, die erwähnten Töne sind drei und vier gestrichen
Stimmgeräte zeigen üblicherweise nicht die deutsche Oktavbezeichnung: Subkonktra-, Kontra-, große, kleine, ein-/zwei-/ usw. gestrichene Oktav.
Stattdessen zeigen sie die "wissenschaftliche Bezeichnung" bzw. englische Notation, unser eingestrichenes c heißt dann C4.
Das Tenorhorn liegt eine Oktav unter dem Flügelhorn bzw. der Tompete in Bb, mit einem zweigestrichenen g würdest Du dementsprechend in virtuosen Höhen spielen.
Vorstellen kann ich mir, dass Du bisweilen im Konzert ein zweigestrichenes c (C5) brauchen kannst. Das bedeutet nach alter Faustregel, dass man sich beim Üben einen abrufbaren Umfang von einer Terz darüber erarbeiten sollte, um den verlangten Tonumfang in einer Aufführungssituation sicher spielen zu können.
http://www.sengpielaudio.com/Rechner-notennamen.htm

Wenn es aber so ist, dass dir die drei- und viergestrichene Oktav geradewegs auf der Lippe liegt, kannst Du die folgenden Clips gut mitspielen: :D
Im ersten Clip spielt Alisom Balsom fast am Schluss (14:58) als höchsten Ton ein klingendes dreigestrichenes es (Tenorhorn & Trompete im Bb: f '''). Im zweiten Clip geht es noch eine Oktav höher, da spielt Rashawn Ross ein klingendes viergestrichenes D (Tenorhorn & Trompete in Bb: e '''').
https://www.youtube.com/watch?v=5eR89uYCEdA&feature=player_detailpage#t=850
https://www.youtube.com/watch?v=3O91zNpZWgY&feature=player_detailpage#t=100

Gruß Claus
 

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