Wer entwickelt heutzutage eigentständige Schaltungen und wer nicht ?

B.B
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Hallo Amp Experten,

Eine Frage die ich schon länger mal stellen wollte. Wer immer mal wieder im Internet und Zeitschriften liest , der kriegt irgendwann mal so Sachen mit , wie das der JTM 45 von Bassman inspieriert ist etc. Überhaut scheint alles ein kleine wenig von Fender Amps inspieriert zu sein ( Dumble z.b. , die Mark Boogies )

Auch bei machen deutschen Fabrikaten aus älterer Zeit (Dynacord z.b. ) liest man bisweilen , es handle sich um einen Nachbau eine amerikanischen Vorbilds.

Viele Boutique hersteller scheinen sich ebenfalls damit zu beschäftigen "inspired by" Amps abzuliefern.

Welche Klassiker sind denn noch wirklich von anderen abgekupfert und inspiriert , und wenn ja von wem ?

Wer baut heutzutage noch grundlegend eigenständige Konzepte?

Und wie stehts bei Schaltungen mit dem Urheberrecht. Ab wann gilt ein Produkt als eigene Schöpfung und bis wohin ist es einfach nur abgekupfert?

Klärt mich auf....

grüße b.b.

Ps: Gebt klar zu verstehen was ihr wirklich wisst ,und was ihr nur gelesen habt. Pipper oder Schaltplankentnisse ;)
 
Eigenschaft
 
Inspiriert heißt ja nicht, dass es ein Klon ist. Wir Menschen machen meist keine vollständigen Neuentwicklungen, sondern lassen uns von Bestehendem inspirieren und entwickeln es weiter, z.B. Auto vs. Pferdekutsche. Kutschenbreite vs. Bahngleisbreite (ja, die basieren doch echt auf der Breite früherer Pferdekutschen).
Das ist quasi technische Evolution. Eine V E-Gitarre ist auch von einer Les Paul "inspiriert" (ursprünglich immer 2 Humbucker, Les Paul Mensur, usw.) und trotzdem anders, genau wie Power Strats anders als normale Strats sind. Man muss das Rad nicht immer neu erfinden und manchmal kann schon ein einziges geändertes Bauteil den Klang entscheidet ändern (siehe Tube Screamer Opamps).
100% geklont wird gar nicht so viel, selbst Behringer (Bugera & Co) ändert hier und da was und die sind als Kopierer verschrien (z.B. Behringer vs. Mackie bei Mischpulten).
Deswegen werden Boutique Amps ja auch gerne per PTP (Point to Point, also keine Platinen) gemacht, so sind Modifikationen einfacher realisierbar.

Auf die Schaltungen selber gibt's keine Urheberrechte, nur auf den Schaltplan und das Platinendesign.
 
...Ps: Gebt klar zu verstehen was ihr wirklich wisst ,und was ihr nur gelesen habt...

Das ist eine gute Frage im Thread!

Ich denke, dass es sehr schwierig ist, sie zu beantworten. Zum einen lassen sich die Hersteller aus gutem Grund nicht gern in die Karten schauen, zum anderen ist möglicherweise in Sachen Röhrenschaltungen eigentlich alles gesagt.

Will mal so anfangen und nur für Röhrenamps drei signifikante Punkte nennen:

- Integration des Halls in die klassischen Amp-Schaltungsdesigns als erste "Revolution"
- die zweite "Revolution" gab es möglicherweise, als aus dem Princeton die Mehrkanaler á la Boogie wurden
- die dritte war die Einführung der Überwachung des Betriebes der Endstufen.

Mehr gab es m.E. nicht! Alles andere ist Schaltungsdesign seit den 1940er Jahren, (ok, die Kaskodevorstufe kam vielleicht etwas später) was mehr oder weniger nur in Einzelheiten voneinander abweicht. Natürlich haben die Hersteller unterschiedliche Konzepte z.B. bzgl. Ansteuerung/Umschaltung von Mehrkanalern mit Relais. Natürlich haben sich die Bauelemente geändert: Ringkerntrafos vs. klassischen Blechpaketen. Natürlich hat sich die Art der Verdrahtung geändert: fliegend vs. Platine vs. "seltsam" á la Kittyhawk vs. "Gemischtwarenladen".

Aber inhaltlich hat sich vom Prinzip her nicht viel getan. :gruebel:
 
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Mit Röhrenverstärkern ist es wie mit Verbrennungsmotoren. Nach kurzer Zeit haben sich die besten Bauarten schon etabliert und seit dem hat sich nur in Detail was geändert. Da wird sich auch nicht mehr viel tun.
Man hat inzwischen einfach alle Bauarten mit ihren Vor- und Nachteilen durch und ein paar wenige haben sich eben durchgesetzt.
 
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Mir würde ganz klar der Laney Lionheart L50H einfallen. Eigenständiges Design - soundmäßig klar an alten Briten orientiert, Endstufe in Class A-Betrieb mit fünf EL34 ... ist dementsprechend einmalig auf dem Markt.
 
Mir würde ganz klar der Laney Lionheart L50H einfallen. Eigenständiges Design - soundmäßig klar an alten Briten orientiert, Endstufe in Class A-Betrieb mit fünf EL34 ... ist dementsprechend einmalig auf dem Markt.
Da steckt auch nichts bahnbrechend Neues drin. Das wäre wie ein Fünfzylinder Zweitakter in einem Auto. Noch nie da gewesen, aber trotzdem alte, bekannte Technik.
 
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Mir würde ganz klar der Laney Lionheart L50H einfallen. Eigenständiges Design - soundmäßig klar an alten Briten orientiert, Endstufe in Class A-Betrieb mit fünf EL34 ... ist dementsprechend einmalig auf dem Markt.
Wenn wir nach der Anzahl der benutzten Endstufenröhren gehen, werfe ich den Crate BV600H ins Rennen ;)
Die sind immerhin mal n anderen Weg bei den Boxen gegangen!
 
Da steckt auch nichts bahnbrechend Neues drin. Das wäre wie ein Fünfzylinder Zweitakter in einem Auto. Noch nie da gewesen, aber trotzdem alte, bekannte Technik.

Von "Bahnbrechend" war auch nie die Rede. Es ist von einer eigenständigen Schaltung die Rede. Und das ist in diesem Fall der Fall
 
@elmwood_3100 Danke für den Link , kannte ich noch nicht. Ja so in etwa....

Ist das tatsächlich so, eine Schaltung ist prinzipiell nicht urheberrechtsgeschützt?

Mein alter Echolette hier z.b. ( der übrigens großartig klingt) hat z.b. El 503 Röhren und Ecc 808 in der Vorstufe .

Das habe ich sonst noch nirgends gesehen .Ein altes Konzept mit anderen Röhrentypen , oder eine damals eigenständige Entwicklung ?

Hat Fender seine Schaltungen auch aus irgendwas abgeleitet?

grüße b.b.
 
Ist das tatsächlich so, eine Schaltung ist prinzipiell nicht urheberrechtsgeschützt?
Ist zumindest in den USA so, woher eben die meisten Schaltungen stammen. Wurde mehrmals im Muffwiggler Forum gepostet (ist ein Forum zu Modularsystemen inkl. DIY).
 
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Hi!

...Hat Fender seine Schaltungen auch aus irgendwas abgeleitet?...

Ja, Herr Fender hat ursprünglich Radios und Fernseher repariert und "der Legende nach" stammen viele seiner frühen Verstärker-Schaltungen direkt aus den "Manuals" der Röhrenhersteller, bzw. von Radio-Schaltplänen ab.
Er hat dann aber einige Zeit und Mühe darauf verwendet sie über die Jahre zu entwickeln...

cheers - 68.
 
Von "Bahnbrechend" war auch nie die Rede. Es ist von einer eigenständigen Schaltung die Rede. Und das ist in diesem Fall der Fall
Man kann eine beliebige Anzahl von Endröhren nehmen. Dazu muss man keine komplett neue Schaltung entwickeln, allenfalls eine vorhandene Schaltung anpassen.
Im Grunde wollte ich nur ausdrücken, dass (ähnlich wie bei den Verbrennungsmotoren) nicht mehr mit großen Neuerungen zu rechnen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Korrekt, Giusto, das sehe ich ganz genau so. Auch dieses Schaltungsprinzip, nämlich einfach Endstufen aneinander zu schalten, ist nicht neu.
 

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