Wieviele Chöre braucht´s ?

Manned
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Hallo,

ich Organist und Pianist in einer Bluesrock-Band und treibe mich seit vielen Jahren im "Orgel & Vintage-Forum" herum. Da wir im Programm einige Zydeco-Nummern haben, (deren Akkordeon-Sounds ich bisher mit Samples über den Nord Electro 3HP erzeugt habe), liebäugle ich damit, mir - auch aus optischen Gründen - ein "richtiges" Akkordeon anzuschaffen. Soundvorstellung ähnlich Ludwig-Seuss-Band (auch wenn dieses Beispiel vielleicht nicht besonders geegnet erscheint).

Da ich nicht allzuviel Geld ausgeben möchte (es ist ja nur ein Nebeninstrument, das in 3-5 Nummern der Show zum Einsatz kommen soll), die Frage: langt ein zweichöriges Instrument (so etwas wie Hohner Bravo II) oder muss es etwas höherwertiges sein? Bin ich mit Hohner beim "richtigen" Hersteller, oder gibt es Alternativen? Kann es auch ordentliches gebrauchtes Intrument sein, oder ist davon eher abzuraten?

Vielen Dank schon mal im Voraus für Eure Antworten
 
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Hallo Manne,

wenn du eigentlcih nur den Sound suchst, den du in deinem Link aufzeigst, dann reichen dir sicherlich wenige Chöre. In dem Stück wird der"klassische" Akkordeonsound verwendet. D.H. mit Schwebeton (Tremolo). Auch eventuell mit tiefer Oktave zusammen - das hab ich jetzt nicht so deutlich rausgehört, aber das ist auch nicht so wichtig. Wenn du also keine weiteren sonderlcih großen Ansprüche an die Klangverstellung stellst, dann reicht dir sicher ein Akkordoen mit normaler "mittlerer" Oktave + Schwebeton und noch mit tiefer Oktave zum zuschalten.

Erst wenn du das Ganze Spektrum an Klangvariationen haben willst, brauchst du entsprechend mehr - aber dafür hast du ja eher deine Orgel.

Bei Hohner bist du genausogut aufgehoben, wie bei jeder anderen renomierten Marke. Das würde ich mal primär daran festmachen, welcher Service bei mir in der Nähe ist, sprich , welcher Händler mit Fachwerkstatt welche Marken führt.

Einen kleinen Heimvorteil haben vielleicht die beiden deutschen Hersteller Hohner und das östliche Pendant Weltmeister: beide haben in Deutschland ihren Firmensitz und einen sehr guten umfassenden eigenen Service mit guter Ersatzreilversorgung - auch für ältere Modelle. Das kann manchmal ein bischen ein Problem sein bei italienischen Modellen -kann, muss aber nicht. (Bei häufigerem Bühnenbetrieb vielleicht ein Aspekt, den man nicht außer Acht lassen sollte)

Und was gebrauchte angeht - wenn du bei einem Händler oder einer Fachwerkstatt ein überholtes gebrauchtes Instrument kaufst, dann hast du, außer dass du nicht der erste Besitzer bist eigentlich keinen weiteren großen Mängel zu befürchten. Akkordoens sind bei einigermaßen sorgfältigem Umgang sehr langlebig und robust. Bis auf ein Instrument sind bei Akkordeons mir alle mehr als 30 Jahre alt, mehrere sogar mehr als ein halbes Jahrhundert und die sind nach wie vor in so gutem Zustand, dass sie einem neuen Instrument in gar nichts nachstehen.

Schau dir also bei den Hänldern gerne auch mal gebrauchte an und probier die auch aus - Wenn das Instrument in den letzten Jahren überholt wurde und wenn du bei einem Fachhändler kaufst, hast du auf dessen Arbeit erstmal auch Garantie drauf, so dass du da kein großes Risoko eingehst.

Gruß, maxito
 
Hallo Manned,

maxitos Ausführungen ist nicht mehr viel hinzuzufügen, ggf. noch folgendes: Im verlinkten Video spielt Ludwig Seuss ein 72-Bass-Akkordeon von Hohner mit 3 Diskant-Chören - vermutlich das selbe, dass er sich auch hin und wieder bei der Spider Murphy Gang vor den Bauch schnallt (es müsste ein Concerto III T sein, wenn ich mich recht erinnere).
Die Frage ist, was Du unter "nicht allzu viel Geld" verstehst und ob Dir der Tonumfang des Diskants (bei 72er Akkordeons üblicherweise g bis e3) reicht. Diese Größe ist aber recht universell verwendbar, u. a. da auf der Bass-Seite alle 12 Halbton-Reihen komplett vorhanden sind. Du solltest etwa 500 € plus/minus für ein spielbereites Instrument dieser Klasse einkalkulieren, wenn Du bei einem vertrauenswürdigen Händler kaufst (s. o.).
 
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....ob Dir der Tonumfang des Diskants (bei 72er Akkordeons üblicherweise g bis e reicht

Hallo Manned, ich hoffe, es kommt nicht zu spät...:rolleyes:

Wil_Ryker hat absolut recht - da beim Zydeco sehr häufig ein Versetzen der Teile eines Riffs um eine Oktave vorkommen, ist diese Frage u.a. auch abhängig von der Tonart in der gespielt wird. Ich mache Zydeco und hatte ursprünglich ein 3-chöriges Akkordeon. Für die einfacheren Begleitungen der moderneren Zydeco-stücke ist dies absolut ausreichend. Bei klassischen Titeln (ich meine solche mit charakteristischen Riffs wie u.a. bei Zydeco-Boogaloo) und bei vielen Solos hat mir irgendwie die 4'-Piccolo-Stimme gefehlt. Daher bin ich auf ein 4-chöriges Instrument umgestiegen.

Für gelegentliche Zydeco-Titel bist Du aber sicher mit einem 3-chörigen 72-Bass-Instrument bestens bedient. Auch aus Gewichtsgründen.

Gruß, Jochen

P.S. ...ich spiele in einer Zydeco-Band
 
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