Sinn der Pentatonik

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matx
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Hallo zusammen

Ich hab mich wieder einmal an die Pentatonik herangewagt und wieder frage ich mich nach deren Sinn. Vom Grundverständnis habe ich, so weit ich weiss, kein Problem. Ich hab jahrelang Klavier gespielt und auch sonst genügend Musiktheorie gehabt.

Heute dachte ich, ich hätte den Sinn der Pentatonik gefunden. Ich dachte, die Pentatonik sei, die Basis der Dur UND der Moll Tonleiter (ähnlich wie die Powerchords, die ja auch weder Dur noch Moll sind). Bei der könnte man dann einfach die Töne hinzufügen, die diese Basis zur Dur/Moll Tonleiter ergänzen. Doch schnell habe ich gemerkt, dass ich dafür eine Tetratonik bräuchte. Eine Pentatonik ist ja bereits Dur oder Moll.

Was ist denn jetzt der Sinn der Pentatonik? Für mich ist sie wie der kleine Bruder der Moll und Dur Tonleitern, sie ist ein bisschen einfacher, aber halt nicht vollständig. Wenn ich improvisiere, dann brauche ich zwingend die ganze Tonleiter, da mir bei der Pentatonik einfach Töne fehlen.

Vielleicht kann mir ja jemand aus meiner Verwirrung heraushelfen?

Schönes Wochenende euch allen und vielen Dank schon im Voraus.

matX
 
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Den denkfehler den du begehst, begehen viele.

Die Pentatonik ist eine eigenständige Leiter mit unterschiedlichen "Modi".
Du kannst sie so spielen dass sie einen moll-igen oder dur-igen Charakter rehält durch die "Terz".

D.h. wenn du ein Stück in Dur hast solltest du bei dem ersten Modus aufpassen, da du sonst schnell die kleine Terz einbaust, was dissonant klingen wird, da sie eher moll-ig ist....du verstehst!?
 
Also ich war mal im Internet unterwegs und dort bin ich auf veschiedene Pentas gestoßen:
neutral, dur, moll, blues
Ich habe mir die dann mal auf ein Griffbrett übertragen und angeschaut. Grundton und Quinte ist glaube ich überall drin, dann fangen die Variationen an.

Wenn die Akkorde Dur oder Moll sind, weiß ich ja dann eh Bescheid. Neutral paßt immer, blues ist halt eigen.

Also ich nutze das so, dass ich die Töne der jeweilig passenden Pentas nehme und dann anfange, damit zu spielen, bis etwas rauskommt, das ich gut finde.

Allerdings geht das bei mir noch nicht live - dazu sind die noch zu wenig drin.
Ist aber eigentlich mein Ziel.

Wichtiger als diese Pentas sind aber für meinen Zugang die Patterns, die sich daraus ergeben. Ich denke, dass ich mir so langsam einen Schatz an Patterns anlerne und so aus einem immer größeren Fundus schöpfen kann bis ich das irgendwann (seufz) intuitiv drin habe.

x-Riff
 
Der Vorteil der Pentatonik ist, dass die Töne dort sehr gut zu der jeweiligen Tonart passen.
Klar kann man auch die normale Tonleiter spielen doch dort gibt es ein paar Töne, die nich so gut passen. Das hört man dann wenn man auf so einer etwas länger verweilt bzw. sie zieht (bend) und sie nicht als Durchgangsnote oder ähnliches spielt.
Wenn du z.b. in A-Moll bist ist das z.B. das F. Eigendlich in der Tonleiter, doch du wirst merken, dass es nich so richtig passt.
 
A-Moll und C-Dur Pentatonik haben exakt die gleichen Töne. Es kommt nur auf den Ausgangston an ob die Pentatonik moll-ig oder dur-ig klingt
 
A-Moll und C-Dur Pentatonik haben exakt die gleichen Töne. Es kommt nur auf den Ausgangston an ob die Pentatonik moll-ig oder dur-ig klingt

es geht ja nicht um dur und deren moll variante. es geht um den SELBEN ton nur eben in dur oder moll. das ist schon was anderes........

spielst du in c-dur kannste die dur-pentatonik nehmen oder auch die a-moll. da kannst du anfangen wo du willst, das klingt immer nach dur. weil es ja die selben töne sind......
 
was mir sehr geholfen hat pattern zu finden war zu einfachen songs mit klarer tonart
z.b.house of the rising sun Am, zu "dudeln" bis die finger abfallen,
dabei stellt man fest was paßt und was gefällt,das läßt sich dann ausbauen.

dann vieleicht gezielt töne aus den akkorden spielen,z.b. g zu c umd den klnag spezieller
grundlegender harminien ins gehör zu bekommen, dfa immer nur random zu dudeln ja doch langweilig wird...

dann kann man anfangen passende töne zu suchen die nicht in der pentatonik vorkommen.
bei house of the rising sun wäre das z.b g# über E/E7.

so kommt man schritt für schritt der fähigkeit intuitiv nicht nur richtige töne zu spielen.
 
@kammschott & steve vai

meint ihr nicht beide das gleiche? ein einzelner ton macht keinen dur- oder moll charakter aus. sonder wo die unterschiedlichen intervalle in bezug zur tonika liegen.
[klugscheissermodusaus] ;)

@rest

die dur- oder moll-pentatonik beinhaltet grundsätzlich genau die gleichen töne wie die entsprechnende dur- oder moll-tonleiter, nur fehlen bei der pentatonik die halbtonschritte. es gibt nur ganzton oder andertalb-ton-schritte.
z.Bsp.
C-Dur:
C--D--E-F--G--A--B-C
Pentatonik C-Dur:
C--D--E----G--A-----C

genauso ist es bei den moll-varianten.
 
@kammschott & steve vai

meint ihr nicht beide das gleiche? ein einzelner ton macht keinen dur- oder moll charakter aus. sonder wo die unterschiedlichen intervalle in bezug zur tonika liegen.
[klugscheissermodusaus]

also steve vai meinte: (mein gott ich tausche mich mit steve vai aus:D )

Es kommt nur auf den Ausgangston an ob die Pentatonik moll-ig oder dur-ig klingt

das ist ja aber so nicht richtig. wenn ich c-dur spiele klingt es immer du-rig, wenn ich die a-moll pentatonik spiele, egal mit welchem ton ich anfange.

hmm...langsam weiß ich's schon selbst nicht mehr :rolleyes:
 
Wow, da starte ich einen kleinen Thread und schon geht eine riesige Diskussion los^^
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass alle etwas anderes unter der Pentatonik verstehen, aber doch irgendwie das gleiche. Auf jeden Fall ist die genaue Diskussion nicht ganz einfach...

Aber danke an alle, ich denke mir ist das ganze jetzt ein wenig klarer. Die Pentatonik ist eingenständige Tonleiter, bei der die Halbtonschritte weggelassen sind, um Dissonanzen zu vermeiden. D.h. das Improvisieren erleichtert. Gibt es sonst "Vorteile" zu den Dur/Moll/Bluestonleiter? Spielt ihr dann überhaupt Pentatonik-Improvisationen? Oder ist das nur so eine vereinfachte Form, so für Anfänger? Was, ich bis jetzt so gelesen und gehört habe, eher nicht. Ich kann irgendwie nicht verstehen, wieso man, nur um das ganze zu vereinfachen, Töne weglässt. Das ist für mich, als würde man sich 4 Finger abhauen, nur um die Schwierigkeiten mit der Koordination zu verhindern. Beim Klavier habe ich die Pentatonik nie gebraucht, ich habe vielleicht unbewusst die Terzen mal weggelassen, aber so viel schwieriger sind die Dur/Moll Tonleitern doch nicht, auf jeden Fall für den Mehrwert, den sie gegenüber der Penta hat. Das ist meine Anfänger-Meinung, ihr dürft mich gerne von der Gleichwertigkeit der Pentatonik überzeugen. Vielleicht hat ja jemand ein Beispiel?
 
ich spiele ehrlich gesagt das, was mir grad in den sinn bzw. in die finger kommt. wenn mich dann jemand fragen würde: "was hast du da grad gespielt?".......

keine ahnung

ist mir auch egal....solange es passt und gut klingt :)

ich bewundere leute die gut klingen und wissen was sie da so machen, aber ich selbst mach das eigentlich aus dem bauch. obwohl man natürlich "grundlegendes" schon weiß........und theorie ist sicher ein sehr hilfreiches mittel aber.........ich denke der bauch machts.........jedenfalls im semi-prof bereich und weiter komme ich sowieso nie :mad:
 
@kammschott

seh ich im prinzip genauso. hauptsache es fühlt sich gut an, bzw. klingt gut und passt.

@matz

die pentatonik und die bluestonleiter sind natürlich ideal für blues, rock usw. ich glaube aber nicht das sie das improvisieren vereinfacht oder etwas für anfänger ist.
die penatatonik hat den gleichen stellenwert wie eine dur- oder molltonleiter oder sontige tonleitern. im rock und blues wird sie einfach mehr verwendet (mit der bluestonleiter) als die 'normalen' dur- und moll tonleitern.

ich sehe den übergang allerdings fliessend. wenn ich improvisier, bin ich teilweise in der pentatonik teilweise in den dur-modi (aeollisch, lydisch usw.) so wie es halt passt oder wie kammschott es meinte 'in die finger kommt'.
so lange man weiss wo man auf dem griffbrett ist (in welchem modus etc) ist es gut. wenn nicht ist es auch nicht schlimm, hauptsache es klingt und gefällt.

that's it.
 
Die Pentatonik ist (imho) neben blues und rock besonders gut geeinet um gefühlvolle soli zu spielen, v.a. wenn man dann ab und zu (aber wirklich nur ab und zu) einen "zwischenton" aus der jeweils passenden Tonart dazunimmt.
Ebenso kann man damit (imho) extra-fetzige und rockige soli spielen.

Eigentlich geil was man mit 5 Tönen so alles anstellen kann ;)
 
ALso im Grunde ist die Besonderheit der Pentatonik einfach: Wenn du ein Lied in C-Dur hast (also passen die Akkorde C, G, F, Am, Em, Dm .. siehe Quintenzirkel) dann kannst du mit der C-Dur/Am Pentatonik immer passend spielen/solieren. Die 5 Töne kommen in all den oben aufgereiten Tonleitern vor. Es fehlen genau die Töne, durch die sich die Tonleitern unterscheiden.

Beispiel:
C-Dur: C D E F G A H (gleiches Tonmaterial wie Am)
G-Dur: C D E F# G A H (gleiches Tonmaterial wie Em)
F-Dur: C D E F G A Bb (gleiches Tonmaterial wie Dm)

Es fehlen F+F# sowie H+Bb und es entsteht die Pentatonik C D E G A, also das Tonmaterial was in allen zugehörigen Tonleitern übereinstimmt.

Soliert man also über die Tonleitern, muss man immer darauf achten welcher Akkord gerade gespielt wird. Soliert man mit der Pentatonik entfällt das ;)
 
Oh gott, ich hät mir wohl den Thread lieber nicht durgelesen.

Also, mal schauen ob ich immernoch soweit durchblicke.

Ich übe die Penta mithilfe des Buches "Rock guitar secrets".

Generell ist zu sagen, dass es 5 Fingersätze gibt, mit denen man, richtig aneinandergereiht, in einer Tonart über das ganze Griffbrett solieren kann.

Bei den Verwandschaften kommt der Quintenzirkelt zum Zug. Es gibt immer 1ne Dur + 1ne Moll Penta (Bsp: C-Dur, A-moll) die dieselben Töne, innerhalb der Penta enthalten, jedoch einfach andere Grundtöne haben.

Um die Penta in anderen Tonarten anwenden zu können muss man einfach die Patterns so verschieben, dass der Grundton wieder zur jeweiligen Tonart passt.

Richtig? Ich hoffs, sonst bin ich auch noch verwirrt :screwy: :great:
 
Vielen Dank Vauge, ich denke jetzt habe ich den Trick der Pentatonik verstanden. Ich hatte immer etwas Mühe mit den Akkordwechsel, ich war mir manchmal nicht sicher, zu welchem Akkord jetzt genau gewechselt wurde und genau dann habe ich die meisten Fehler gemacht. War mir gar nicht bewusst, dass die Pentatonik auch das Tonmaterial der 4. und 5. Stufe beinhaltet.
Dieser Beitrag hat mir wirklich geholfen.

@para-dox
Dieses Buch habe ich auch, finde es eigentlich ziemlich gut, nur die Fotos müssten nicht wirklich sein^^ Wer das Buch kennt, der weiss wahrscheinlich was ich meine...
 
Ich versteh nur Bahnhof, gibt es irgendwo im Netz Solo-Spiel für totale Volltrottel? Was Kinderleicht erklärt ist? Ich komm nur durcheinander hier :)
 
Was verstehts du denn nicht? Den Sinn der Pentatonik oder welche Töne man für ein Solo verwenden kann?
 
Alles von vorne bis hinten.

Also Pentatoniken sind Tonleitern(?). Und wann kann man welche spielen.

Und dann gibts so viele verschiedene Tonleitern und Pentatoniken da verlier ich total den Überblick. Würde gern mal ne simple Anleitung haben :(
 
Ich habe noch einen anderen Ansatz zu bieten:

eine Pentatonik sehe ich mehr als Essenz einer Tonleiter mit 8 Tönen. Um Dur, Moll, Dorisch oder sonst irgend eine Klangfarbe auszudrücken brauche ich nicht zwingend 8 Töne. Sieht man sich eine Pentatonik an, stellt man unschwer fest, das sie aus den Tönen eines Akkordes + Septime besteht, nebst einer Quarte die ja harmonisch eigentlich nie weh tut. Die Pentatonik bringt also die Klangfarben besser zum Ausdruck weil sie sich auf die charakteristischen Intervalle der Klangfarbe beschränkt.
 

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