Bugera V55 Gitarren-Combo

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Bugera V55 Gitarren-Combo​


Hallo,
hier mein Review zum neuen Bugera V55 Combo.

Verarbeitung außen​

Bei Auspacken waren alle Regler nett auf 8-Uhr-Position gedreht. ;)

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Das sauber bedruckte Frontpanel wirkt aufgeräumt, man findet sich sofort zurecht. Die Klinkenbuchsen sind aus Plastik. Zugegeben ist das auch beim Fender Blues Deluxe so, hier aber am V55 wirken sie billig und vor allem: die Normal-Buchse ist noch halberwegs ok, in die Bright-Buchse bekommt man aber einen Klinkenstecker nur mit Mühe bzw. Gewalt eingesteckt und irgendwie so, als ob die Buchse den Stecker gleich wieder "ausspucken" will - das wirkt nicht vertrauenerweckend.
Die Reglerknöpfe wirken billiger als vergleichsweise erhältliche Originale an einem höherpreisigen Verstärker. Sie sind nur auf die Achsen der Potentiometer aufgesteckt und lassen sich leicht abziehen (gut wiederum für Service-Zwecke).
Die optische Verarbeitung generell ist makellos. Das Tolex (Kunstleder?) ist sauber geschnitten, ebenso das Kedering. Hinsichtlich der Verklebung hoben sich bei mir nur verwundert die Augenbrauen, als sich beim Herausziehen einer der Chassisschrauben oben das Tolex samt Rosette anhob...
Das Gehäuse besteht aus 18 mm starkem MDF. Ob die Gehäuseteile in den Ecken miteinander verzahnt sind, kann ich nicht sehen, ich vermute lediglich eine einfache Verleimung der Seitenkanten. Die unteren Ecken sind innen zur Verstärkung mit jeweils einem Holzklotz verleimt. Innen ist alles sauber und ordentlich geschwärzt.
Der Lautsprecher ist ebenso wie der hübsche Tragegriff und die Verstärkerfüße mit Schrauben befestigt, die in Einschlaghülsen sitzen. Übrigens auch die Rückwand des Amps (!).
Das Gehäuseinnere ist oben mit Abschirmfolie beklebt (gut!).
Der Bezugsstoff des Lautsprechers ist unten ganz leicht wellig.


Verarbeitung innen​

Das Chassis ist sauber beschriftet und besteht aus 1,3 mm starkem Stahlblech. Es ist innen an der Oberseite zusätzlich mit vier Schrauben am Gehäuse befestigt. Die Transformatoren wirken vergleichsweise riesig, wie für die Ewigkeit gebaut. Das läßt grob auf viel cleanen Headroom schließen und läßt Hoffnung aufkeimen, dass sie sich nicht so siedend heiß erwärmen, wie vergleichsweise andere Fabrikate. Die Kabel zu den Transformatoren sind korrekt durch Gummidurchführungen geführt.

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Auf der Chassisunterseite findet sich ein BIAS-Meß- und Einstellpunkt, der mit transparentem Plastik abgedeckt ist. Die "Premium selected" und Bugera-gelabelten 6L6 GC - Endröhren sowie die drei 12AX7 werden durch einen Käfig gesichert. Sie haben jede einen Plastikschutzring zum Chassis hin. Ansonsten gibt es keine weiteren Halterungen.
Es ist sehr umständlich - ja, ich denke, unmöglich, ohne Ausbau des Chassis die Röhren zu wechseln. Die Röhren sitzen sehr weit frontseitig regelrecht "versteckt" im Verstärker zum einen und zum anderen eben auch sehr tief im Chassis - die Fassungen sind auf der Platine direkt verlötet. Sicherlich mag dies einer optimalen Signalführung geschuldet sein - Service- und Benutzerfreundlich ist das nicht.
Die Kabelverbindungen zeigen sich mit Steckverbindungen, die zusätzlich mit einem Klebepunkt gesichert sind. Nicht gut - die Platine ist "kopfüber" bestückt. Will sagen, durch die tief sitzenden Röhren wird ihre abgestrahlte Wärme auf die Bauelementeseite der Platine geleitet und nicht auf eine unbestückte Rückseite. Das könnte eine Langlebensdauer ungünstiger beeinflussen. Ebenso ungünstig sind auch die Sicherungen platziert - im Servicefalle muss nämlich, um die Sicherungen zu erreichen, die gesamte Platine komplett ausgebaut werden. OK, zumindest eine Sicherung ist bequem von der Chassisrückseite aus zu erreichen (hoffentlich die Hauptsicherung...).

Ansonsten sind die Verkabelungen zugentlastet ausgeführt, das macht einen guten Eindruck. Gelbgrün ist vorschriftsmäßig gesichert mit Scheibe und Federring an einer eigenen Schraube und mit einem Tropfen Farbe.

Wertig wirken die Potis m.E. nicht. Die Achsen haben 6 mm Durchmesser und sind aus Plastik. Will man also den Amp mit anderen Knöpfen tunen, so geht das zumindest mit üblichen, für 6,45 mm Durchmesser ausgelegten Knöpfen nicht.


Nach dem Einschalten...​

...leuchtet erst einmal die sehr helle blaue LED hinter dem "Jewel" auf. OK, alle Regler auf 4- bzw. 10-Uhr-Position gedreht und ich lausche: keine Nebengeräusche, kein Rauschen, sehr gut. Drückt man die Boost-Taste, so kommt leichtes Rauschen.
Ab 1-Uhr-Stellung des Clean Reglers tritt leichtes Rauschen auf (Master auf 12 Uhr), welches sich dann bei weiterem Aufdrehen verstärkt, ohne jedoch allzu sehr stören. Klar, drehe ich den Master-Regler weiter auf, so kommt mehr Rauschen.
Zur Einstellung der Lautstärke dienen im Clean-Channel nur der Clean- und der Master-Regler.

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Schaltet man in den Lead-Channel, so geschieht das über ein Relais im Verstärkerinnern. Man hört die Schaltkontakte leise klacken, ansonsten ist im Amp Ruhe - nichts zu hören - sehr gut. Der Rauschpegel ist nun erhöht - das ist prinzipbedingt so und geht völlig in Ordnung.
Die Lautstärke des Lead-Channels wird bedient mit der Kombination aus Gain-, Volume- und Master-Regler.
Der Sinn der Bright-Klinkenbuchse konnte sich mir nicht erschließen. Die Gitarre (Stratocaster oder Les Paul) in der Normal-Buchse klingt fetter. Steckt man sie mit etwas Ach und Krach (siehe oben) in die Bright-Buchse, so wird das Signal lediglich etwas leiser und ausgedünnt und es fehlen (noch mehr) Mitten. Eine erwartete Anhebung des Höhenbereiches ist nicht feststellbar.


Reglerwirkungen und Qualität​

Eine gute, hörbare Beeinflussung der jeweiligen Frequenzbereiche ist vorhanden. Der Reverb ist von ausgezeichneter Qualität, das hätte ich niemals vermutet. Erst ab 1-Uhr-Stellung des Reverb-Reglers tritt leichtes Rauschen auf. Surf oder endloser Badewannen-Hall á la Fender-Feder ist nicht drin, dennoch kann man durchaus von einem geschmackvollen, nicht allzu vordergründigen, störend steril-digitalen Reverb sprechen. Sehr gut!
NB: Hat seinen Vorteil, wenn man den Amp transportiert - man muss nicht mehr darauf achten, dass die Federhall-Spirale womöglich ständig im Amp herumscheppert oder gar noch kaputt geht….
Nicht erfreulich: Kippt man den Verstärker im Betrieb leicht an oder klopft auf die Frontseite, so tritt ein störendes tieffrequentes, mehr oder weniger kurzes "Knurren" aus dem Lautsprecher auf. Selbsterregung oder Mikrofonie? Die Ursache konnte ich noch nicht ermitteln. Dieses "Knurren" kommt leider auch ab und an von allein...


Sound Clean-Channel​

Jau, wie ist er??? Allein schon bedingt durch die Gehäusegröße - "uff - watt n' Möbel!" - ist er großvolumig, voll und voluminös, dabei jedoch analytisch klar und kalt. So könnte man den Cleansound mit wenigen Worten beschreiben. Ein zum Vergleich herangezogener Princeton Reverb und ein 5E8A aka 57' Twin klingen wärmer und cremiger. Dem Bugera fehlt diese "Dreidimensionalität", die der 5E8A zeigt, der V55 wirkt zunächst noch sehr bedeckt.

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Die hinzu geschalteter Boost-Taste fügt clean als auch im Lead-Channel eine gehörige Schippe mehr "Fettigkeit", sprich Mitten, im Sound hinzu: für mich ein Grund, die Taste im Betrieb gedrückt zu lassen.

Geht eine Stratocaster ans Werk, so bleibt es bis um Anschlag des Clean-Reglers tatsächlich clean - Headroom und je nach Stellung des Master-Reglers dann mit Lautstärke + Druck ohne Ende! Eine an die Normal-Buchse angeschlossene Les Paul zeigt ebenfalls einen lange clean bleibenden Ton mit sehr viel Headroom. Ab 1-Uhr-Stellung des Clean-Reglers fängt die Les Paul an zu crunchen.

Es fehlt dem Amp dennoch irgendwie ein Tick Mitten bzw. diese Fettig- oder Cremigkeit oder das "Süßliche", "Sahnige" eines richtigen Vintagetones. Dieser durchaus moderne Sound aus dem V55 zeigt Stärken und Schwächen des jeweils angeschlossenen Instrumentes gnadenlos auf und verfärbt den Grundsound des Instrumentes nicht. Letztendlich muss die angeschlossene Gitarre von guter Qualität sein, ansonsten bringt der V55 ziemlich deutlich die Schwächen des Instruments zu Gehör.

Es kann durchaus sein, dass sich sowohl der sehr hart wirkende Lautsprecher zunächst erst einmal einspielen muss als auch durch eine Veränderung der BIAS-Einstellung der Endröhren eine Verbesserung des Sounds erzielbar ist!


Sound gezerrt / Lead-Channel​

Das beginnt mit einer Stratocaster zunächst mit recht kratziger Zerre, die sich dann je nach Stellung des Gain- und Volume-Reglers zu Bluesigem bis hin zu recht rockig Zerrendem steigert. Hier fehlt dem V55 das Analytische, hier lassen sich mit einer Strat z.B. sehr schön bluesig angezerrte Sounds gestalten.
Legt die Les Paul los, so ist ein typischer, rockiger Zerrsound zu hören. Ohne jedes Wenn und Aber.

Es fehlen jedoch deutlich die klangbestimmenden Formanten (?) mit einer Strat, die z.B. ein Celestion in einem Marshall erzeugt. Hier agiert der V55 absolut nicht als Klangverfremder oder Effektgerät. Ebenso fehlt dem Zerrton ein Abkippen in die Obertöne.

Es klingt insgesamt, hm, relativ harsch und kratzig. Eigen, aber dennoch nicht unangenehm. Das kann möglicherweise am Lautsprecher liegen, der sich ggf. noch einspielt (schrieb ich schon), das kann ich aber nicht beurteilen. Dieser Lautsprecher - offenbar eine Jensen-Kopie mit überdimensioniertem Keramikmagneten - hat eine sehr harte Membran. Ich halte ihn übrigens angesichts meiner Höreindrücke nicht für sehr wirkungsgradstark. Brüllen kann er dennoch. Er wirkt jedoch behäbig; ich vermute auch, dass dieser Amp nicht 55 Watt an Sinusleistung bringt, sondern eher um die 40 Watt. Das muss eine genauere Messung klären, die ich denn auch (mit Gehörschutz) in meiner Werkstatt machen möchte.

Allerdings muss man sagen, dass man mit der Kombination Gain - Volume - Master und insbesondere der Hinzunahme des hier sehr wirkungsvollen Presence-Reglers sehr viele Klangmöglichkeiten, sprich Zerrvariationen aus dem Amp zaubern kann! Es ist keinesfalls damit getan, dem Amp nur ruck zuck einen einzigen Zerrsound zuzuweisen, der Verstärker kann derer viele! Schon allein die Hinzunahme der Boost-Taste dickt den Sound nochmals an oder umgekehrt - höhlt ihn mittig aus, lässt den Zerrsound somit "metalliger" erscheinen. Erstaunlich, wie viele Klangvariationen in Crunch- und Zerrsounds dadurch möglich sind. Antesten empfohlen, dabei viel Zeit mitbringen und nicht vorschnell weghören!

So richtig "losrasen", wie z.B. die beiden Original-AlNiCo-Jensen des 57'-Twin kann der einzelne Lautsprecher des Bugera nicht. Gibt man Kanne, so kann der V55 natürlich gewaltig losbrüllen, ohne, dass es im Amp rappelt, schwingt oder klirrt. Dem Zerrton wird dann üblicherweise das Harsche und Kratzige genommen.

Schön: das Zerren ist (dann natürlich mit Abstrichen) eben auch bei Zimmerlautstärke möglich; anders als z.B. bei einem Kustom Defender, dessen Zerrvermögen eigentlich nur bei sehr hoher Lautstärke ausspielbar ist. Der V55 kann das alles; dank seines Mastervolume-Reglers ist das "Möbel" auch im heimischen Wohnzimmer schon sehr gut z.B. als Übungsamp zu verwenden - wer denn das Ambiente dieses hübschen Eye-Catchers mag. Nochmals: Zerre = Zerre, lautstärkebedingt dann mit Abstrichen, aus der Vorstufe.

Endstufenzerre ist bei niedrigem Pegel nicht drin, dazu hat die Endstufe viel zuviel Headroom.


Umschalten auf Triode-Modus​

Hoppla - der Sound nimmt clean und gezerrt in der Lautstärke etwas ab - da herrscht plötzlich weniger dieser Analytik und Kälte - er wird tatsächlich weicher und cremiger - gut! Keine zusätzlichen Nebengeräusche! Das klingt jetzt mit entsprechendem Nachstellen an den Reglern wirklich sehr angenehm! :)


Fußschalter​

Er hat ein ca. 4,90 m langes Kabel. Blechgehäuse, stabil; lediglich die Taster wirken einen Tick wackelig. Das Umschalten der Kanäle geschieht völlig geräuschlos, "Reverb" wird mit einer hellen, blauen, "Channel" mit einer roten LED angezeigt.


Send / Return​

Das habe ich mit meinem Boss ME-70 getestet. Die Buchsen funktionieren, jedoch scheint die Pegelanpassung nicht optimal gelungen: das Multi wird komischerweise mehr verstärkt (etwas mehr Rauschen), als wenn ich es an den Eingang des V55 schalte... :confused:
Modulationseffekte lassen den V55 regelrecht aufblühen; schon durch die schiere Größe des Gehäuses klingt das voll und glockig klar. Und vollkommen rausch- und nebengeräuschfrei.
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Zerrer vorgeschaltet (ME-70)​

Woahnsinn, sehr gute Zerrsounds sind zu hören; die sich sehr gut mit Clean, Master und Presence in ihrer Intensität und im Sound dosieren lassen. Boost legt wieder eine schöne Schippe Mitten hinzu. Dennoch muss man aufpassen, nicht zuviel Harshness hinzudosieren: der Presence-Regler greift hier massiv und korrogierend ins Klanggeschehen ein; fast mehr als die Regler des Tonestacks.
Der V55 weiß sehr gut mit dem ME-70 umzugehen und erweckt Gefallen.


Mein Fazit​

Angesichts des Preises präsentiert sich ein durchaus vielseitiges Produkt, welches optisch tadellos verarbeitet ist. Der Eindruck wird getrübt durch die billig wirkenden Klinkenbuchsen; schade, dass man hier so gespart hat. In wieweit der V55 aufbaubedingt hinsichtlich Zuverlässigkeit Punkte sammeln kann, ist offen.

Der Sound des V55 ist von einer Art Grund-Harshness geprägt - cremiges Vintage ist nicht so ohne weiteres drin (Es sei denn, man schaltet gleich von Pentode- auf Triode-Modus). Der Lead-Channel klingt dabei insgesamt etwas angenehmer und weniger analytisch kalt als der Clean-Channel. Diese Kälte und Harshness kann - muss aber nicht - am noch einzuspielenden Lautsprecher liegen, kann an der BIAS-Einstellung liegen oder an den Röhren selbst. Schneller Röhrenwechsel zum Ändern oder Ausprobieren des Grundsounds ist ohne mühsames Gefummel nicht drin, hierzu muss das Chassis komplett ausgebaut werden - schlecht!
Zum Testen sollte man sich viel Zeit nehmen. Aufgrund der möglichen Regler-Kombinationen sind insbesondere bei den Zerrsounds sehr vielfältige Sounds einstellbar!
Es gibt offenbar ziemlich heftige Schwankungen in der Verarbeitungsqualität, wie ich selbst feststellen musste (bei einem probeweise gelieferten Bugera V55 funktionierten der Tonestack und die Boost-Taste auf Anhieb nicht)…
NB: Die Bedienungsanleitung ist angesichts ihrer gemischten Spracheinteilung pro Seite eine Katastrophe. Weitere Fotos vom Verstärker, insbesondere Front- und Rückansicht sind im www zu finden (z.B. Musik-Schmidt).

Gruß Michael
 
Eigenschaft
 
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Und was das Basteln angeht: man ersetze die ECC83 (12AX7) der Phasenumkehrstufe gegen eine ECC81 (12AT7) und schliesse anstelle des Bugera-Speakers mal einen Jensen C12N an. Und man staune mit heruntergeklapptem Unterkiefer... ;)

Will sagen, kleiner Aufwand, große Wirkung.

Hallo Michael, welche von den drei ist denn diese Phasenumkehrerin?

Danke und Gruss - tolles Stack!!!

Joegg
 
...und auch hier gerne mal eine kleine augenzwinkernde Eigenkreation. Passt ja irgendwie in diesen Fred. :D

Bugera.jpg

CU MM
 
moin ihr,
ich weiß gerade nicht, ob ich sauer sein soll oder einfach nur mit den achseln zucken und drüber lachen:
einiges habe ich ja schon in der vergangenheit erzählt. nachdem ich also den V55 combo an thomann zurückgeschickt hatte und er dort als technisch einwandfrei bezeichnet wurde (meine soundbeispiele zeigten aber ein ganz anderes bild (ich hatte neue vergleiche generiert, nicht nur die, die ich weiter oben benannt hatte) und t. meinte, es wäre dann wohl nicht weiter ratsam es mit einem V55 HD zu versuchen, ließ mir das thema aber keine ruhe: haben wir uns in unserer hörwahrnehmung dermaßen getäuscht? kaum vorstellbar. und deswegen hatte ich dann doch noch bei musicstore eine V55HD bestellt. und siehe da, nein, und höre da: das war doch das, was wir in erinnerung hatten. also spinnen wir doch nicht.
alles gut?
sechs wochen hat er gehalten, vorwiegend im wohnzimmerbetrieb, zwei mal wie ein rohes ei transportiert im probenraum, bis er dann im wohnzimmer mit einem knack beim einschalten seinen geist aufgegeben hat.
super.
also, zurückgeschickt und gerade mal nachgefragt, ich muß mit vier wochen reparaturzeit rechnen.
super.
horst
 
Hm,

ich würde mir möglicherweise jetzt und zu dieser Zeit keinen dieser Amps mehr kaufen, sondern - wenn es denn überhaupt ein Bugera sein soll - warten, was die nächste NAMM-Show auf den Markt wirft, die ja quasi vor der Tür steht.

... knack beim einschalten seinen geist aufgegeben hat...

(Rein der Form halber) Sicherungen gecheckt?
 
(Rein der Form halber) Sicherungen gecheckt?
moin,
hab' gerade erst deine antwort gelesen, die benachrichtigung war ausgeschaltet.
ja, inzwischen würde ich das auch als 'fehlkauf' interpretieren, sound hin oder her, egal.
und das mit den sicherungen: jein ;), da hatte ich ein ausführliches gespräch mit den leuten von musicstore.
am HD55 konnte ich keine außenliegenden sicherungshalter entdecken, und, obwohl ich nun des elektronischen durchaus mächtig bin gab es die klare aussage: jedes öffnen führt zum garantieverlust, selbst wenn es innenliegende sicherungen geben sollte.
nun ja, dann muß musicstore eben mit den transportkosten leben, und ich ohne amp. gut, daß es nicht der einzige ist, den ich habe - zum üben ist mein roland cube 30 x (noch einer der alten, guten) hervorragend. nur leider versackt der in einer bandumgebung völlig.
horst
 
... obwohl ich nun des elektronischen durchaus mächtig bin gab es die klare aussage: jedes öffnen führt zum garantieverlust, selbst wenn es innenliegende sicherungen geben sollte.

Nicht gleich alles glauben, was Mitarbeiter von Musikgeschäften dir im Bereich Garantie/Gewährleistung erzählen wollen.

Zunächst dürftest du bei den Gerät dreifach Ansprüche haben: Du hast die Musicstore Händlergarantie und du hast (?) die Bugera Herstellergarantie. In deren Garantiebedingungen müsste erstmal ein entsprechender Passus stehen. Bei Musicstore kann ich mir das gut vorstellen, aber was ist mit Bugera? Was sollst du denn machen, wenn die Röhren defekt sind? Zum Hersteller einschicken? Aber selbst wenn diese Garantie erlischt, bleibt dir noch dein Freund, der Gesetzgeber. In den ersten sechs Monaten der zweijährigen Gewährleistungsdauer, muss dein Händler dir beweisen, dass das Gerät i.O. war und durch deinen Gebrauch beschädigt wurde und das bloße Aufschrauben eines bereits defekten Gerätes gehört nicht dazu.

Mal als kleiner Denkanstoß: Was machst du mit Effektgeräten, die man aufschrauben muss, um eine Batterie einzusetzen. ;)
 
moin,
Mal als kleiner Denkanstoß: Was machst du mit Effektgeräten, die man aufschrauben muss, um eine Batterie einzusetzen. ;)
mal als mein denkanstoß: :)
das wechseln einer batterie gehört zum aufrechterhalten des bestimmungsgemäßen gebrauches eines gerätes.
das wechseln einer sicherung nicht unbedingt. denn immerhin zeigt das durchbrennen einer sicherung an, daß es irgendwo einen stromfluß gegeben hat, der nicht mehr mit dem bestimmungsgemäßen gebrauch in einklang zu bringen ist. heißt, die sicherung brennt durch um in den dahinterliegenden teilen einen weiteren defekt zu verhindern, da es an anderer stelle davor bereits einen defekt gibt.
und die kontrolle darüber obliegt nicht mehr dem benutzer.
und, wenn musicstore das so will, bitte schön, ist zwar auch für mich lästig, aber für musicstore noch mehr.
horst
 
moin,

mal als mein denkanstoß: :)
das wechseln einer batterie gehört zum aufrechterhalten des bestimmungsgemäßen gebrauches eines gerätes.
das wechseln einer sicherung nicht unbedingt.

Es ging ja erstmal nur um das Aufschrauben an sich... ;)

Grundsätzlich bin ich sowieso dafür, innerhalb der Gewährleistungsfrist alles dem Händler zu überlassen.
 
Ist doch im Startpost ersichtlich:

jo, ich muß gesthehen, da war ich ungenau in der beschreibung:
der musicstore mensch meinte, 'draußen' läge nur eine netzteilsicherung, und strom hatte die kiste. die röhren glühten, das lämpchen vorne auch.
Grundsätzlich bin ich sowieso dafür, innerhalb der Gewährleistungsfrist alles dem Händler zu überlassen.
das war ja auch meine intention

ach übrigens, ein freundliches jahr 2014 mit immer korrekt arbeitenden verstärkern wünsch' ich euch!!

horst
 
Moin Horst,

Dir und allen Mitlesern ein schönes neues Jahr und alles Gute für 2014.

Offenbar hast du Pech mit den Bugeras. Wenn ich meine nicht für die Bühne bräuchte, so würde ich Dir meine beiden tadellos laufenden Stacks verkaufen, aber ich wüsste dann nicht, ob sie - bei soviel Pech, welches Du schon hattest - bei Dir lange halten würden... :)

Viel Glück und Erfolg bei der Suche nach einem Dir genehmen Amp!

Gruß Michael
 
Offenbar hast du Pech mit den Bugeras.
moin michael und die anderen,
na, gut reingespielt in's neue jahr?
so, ob ich pech hatte, weiß ich im moment gar nicht, vielleicht war es eher ein glücksfall, daß er kaputtgegangen ist.
er ist gestern zurückgekommen ... :
als ich ihn nach dem kauf primär bekommen hatte und über meine hinten offene celestion vintage 30 box gespielt habe dachte ich, ok, das ist so in etwas das, was ich mir vorgestellt habe, aber so ganz zufrieden war ich doch nicht, hab' immer an den reglern geschraubt und gedacht: stell dich nicht an, dein erinnerungsvermögen täuscht dich, so viel anders kann der eindruck nicht sein, den ich damals beim probieren bei musicstore und thomann hatte ... und so weiter. ich dachte jetzt wirklich, ich bin nicht mehr richtig im kopf vor lauter rumgenörgel und horchen.
so, und nun kam er also gestern zurück.
und, was soll ich sagen, er funktioniert. das ist ja noch nicht verwunderlich, aber wie er funktioniert. als hätte ich noch einmal einen anderen amp zurückbekommen: viel durchsichtiger, die bässe wuchtiger (als ich ihn zuerst hatte hab' ich versucht den bass durch drehen des regler an den rechtsanschlag etwas mehr durchsetzungskraft zu verleihen, hat aber in der regel nur den sound matschiger gemacht).
und jetzt drehe ich den regler eher auf vor zwölf uhr.
und der crunch kanal ... .der war ziemlich näselig. hatte mich nicht sonderlich interessiert, da ich einen sehr schönen bodentreter für crunch benutze (HB AC-tone), aber, auch völlig anders. crunch bis total gezerrt und dennoch durchsichtig.
ich bin völlig begeistert!!
dann hab' ich bei musicstore angerufen und in der technik gefragt, was denn nun eigentlich los war, und vor allem, woran die geschraubt haben.
tja, das können die mir nicht sagen, der verstärker wurde eingeschickt an behringer / bugera (haben die eine eigene servicewerkstatt in DL oder ist das thomann?)
wenn er jetzt noch heile bleibt die nächsten 20 jahre, dann nehme ich hn mit ins grab ;-) .

horst
 
Moin Horst,

ich vermute aus der Ferne, dass Du einen V55 hattest, der mit einem altbekannten Problem daherkam: nämlich das nicht oder nur unzureichend funktionierede Tonestack. Das Schwierige scheint hier zu sein, dass es offenbar keine festen Grenzen gibt, bis zu welchem Bass, Höhen, Mitten etc. das zu regeln hat oder nicht. Ein Tech sagt möglicherweise: "Geht doch", ein anderer meint dann: "Nee, viel zu wenig Wirkung!" Und wir wissen nicht, wie man bei Behringer in einer Werkstatt (i.d.R. schicken die Händler die Amps zu vom Hersteller festgelegten werkstätten) diese Tonestacks durchmisst und bewertet.

Und vielleicht schraubt man bei Bugera inzwischen innen auch geringfügig am Design?

Wir wissen es nicht und ich kann nur sagen - Glückwunsch! :)

Selbst bei meinen beiden V55 muss ich gestehen, dass ich vergleichsweise im Moment den Eindruck habe, dass bei einem der beiden Heads der Tonestack auch weniger Wirkung hat, als bei dem anderen Head. Aber ich kann mich auch täuschen!

Was ich Dir aber ruhigen Gewissens sagen kann: Ich verwende gerade ein Head für CD-Aufnahmen. Es wird nicht in den finalen Takes zu hören sein, aber für die Grundaufnahmen aller Spuren lief es praktisch 9 Stunden am Tag ununterbrochen durch. Wurde zwar gut heiss die Kiste, um nicht zu sagen: sauheiß, aber sie läuft und läuft.

Dennoch werde ich möglicherweise die beiden Stacks, die ich habe, verkaufen.

Nicht, weil sie unzuverlässig sind oder nichts taugen, sondern weil ich mich möglicherweise in Richtung anderer Sounds bewegen möchte.

Gruß Michael
 
moin michael,
Dennoch werde ich möglicherweise die beiden Stacks, die ich habe, verkaufen.

... Wenn ich meine nicht für die Bühne bräuchte, so würde ich Dir meine beiden tadellos laufenden Stacks verkaufen, ...

:)

danke für die glückwünsche, die hab' ich gern' genommen. aber einen zweiten als BackUp möchte ich nicht, da gucke ich mich nach all den erlebnissen eher noch nach einer anderen alternative um, dafür bin ich auch zu neu- (und immer noch) -gierig auf das, was es sonst noch so gibt. und vor kurzem habe ich wieder festegestellt, daß ich doch noch nicht alles an amps kenne ;) ... man, wenn ich all die zeit in genauso systematisches üben gesteckt hätte ... .
horst
 
Hmm, naja... Das ist ja ein ziemlich ähnlicher Amp zu dem V55 den es jetzt schon ein paar Jahre gibt. Mit Glück wurden alle Mängel beseitigt und das Ding könnte echt stabil sein. Klanglich war der V55 ja schon immer gut. Auf dem Bild sieht es zumindestens schonmal nach Metall-Klinkenbuchsen bei den Inputs aus. Das wäre ja schonmal was....
 
Ach??? Haben die etwa die Maße meines umgebauten Heads übernommen (siehe Sig), da ich ja schon lange predige, wie klobig die Original-Gehäuse doch eigentlich sind? :D :rofl:

Whatever, ich denke, es wird ein normaler V55 sein, in den die Infinium-Technologie reingepflanzt wurde. Selbst wenn dem so sein sollte, so frage ich mich, ob hier nicht einfach etwas übertrieben wurde.

Der V55 klingt clean zweifelsohne gut - vor allem als klangneutraler Bühnenamp, dem man ordentlich Kante geben kann, das ist nach wie vor mein Standpunkt. Und auch bei unseren CD-Aufnahmen lief zumindest einer meiner beiden Heads (habe ja nur einen gebraucht) einen Tag lang anstandlos durch - sauheiß, aber er läuft und läuft und läuft...

Aber ich frage mich, ob hier nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird. Das Geschmäckle ist, dass die Infinium-Elektronik erst mal auch was kostet - wie wird der Gesamtpreis sein? Zum zweiten: Im Amp ist schon viel drin verbaut. Jetzt kommt die Infinium-Technik dazu. Braucht mann denn die wirklich für einen - naja - Standard 0815-Amp mit zwei 6L6, wo selbst bei meinen Bühnenkisten noch keine der Röhren ihren Geist aufgegeben hat, geschweige denn die Endstufe jemals gefährdet war?

Es kommt immer mehr Zeug in die Kisten rein - für mich wird die Dynamik darunter leiden und die ist bei dene Bugeras schon nicht unbedingt sooooo gewaltig im Vergleich zu Amps, wo quasi "nichts" drin ist.

Gruß Michael

PS: Der erste meiner umgebauten Heads wird übrigens demnächst verkauft werden. Falls jemand Interesse hat, so einfach melden. ;)
 
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... ob hier nicht einfach etwas übertrieben wurde. ...
naja, wenn ich mür überlege das bugera es offenbar nicht schafft eine ordentliches einmessen und endkontrolle ab werk zu etablieren, ist die quasi automatische soft- und hardwarebasierte kontrolle vielleicht nur ein logischer schritt ...
.
sarkasmusmodus aus

horst
 
moin ihr,
darf ich eigentlich den erwähnten schalter im betrieb umschalten, oder nur in standby, oder nur wenn der amp ausgeschaltet ist?
gruß, horst
-
p.s.: ich wiederhole mich: nachdem so langsam auch noch mein celestion vintage 30 im halboffenen gehäuse eingespielt ist mag ich meine alten verstärker gar, gar nicht mehr einschalten - die ärmsten :)
 

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