Thread zum Höfner Violin-Bass (Beatles)

Das ist zwar keiner der üblichen Ringstapel, aber wie man an der Tiefe der Buchsenbohrung sieht, auch sehr dickes Material, vermutlich Biegesperrholz (oft aus Pappel), was noch gar nicht so lange industriell verwendet wird. Ist etwas leichter, weil (zumindest innen) weniger Leim verwendet werden muß, wird aber im äußeren Sichtbereich auch mit dünnen Furnieren ansehentlich gemacht.
 
Das ist zwar keiner der üblichen Ringstapel, aber wie man an der Tiefe der Buchsenbohrung sieht, auch sehr dickes Material, vermutlich Biegesperrholz (oft aus Pappel), was noch gar nicht so lange industriell verwendet wird. Ist etwas leichter, weil (zumindest innen) weniger Leim verwendet werden muß, wird aber im äußeren Sichtbereich auch mit dünnen Furnieren ansehentlich gemacht.
Den Bass habe ich ca. 2001 gekauft damals. Wie auch immer. Klanglich ist er viel druckvoller, die Saitenabstände sind etwas weiter als beim Höfner und der Klang ist zudem etwas heller, mittiger und transparenter. Alles in allem eine Mischung, die mir momentan gut gefällt. Verarbeitungsmängel fallen mir eher wenige auf.
Zu erwähnen sei auch noch das Sustain, welches wirklich grandios ist.
 
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In jedem Fall sind diese billigen schön robust. Und ja, schön finde ich sie auch.
Ich nehme meinen Harley Benton Beat Bass dann schon mal mit, wenn ich ein paar Tage irgendwo hin fahre. Wenn der mir demnächst in die Ostsee plumpst ist es auch kein großer Verlust. Zumindest nicht finanziell. ;)
Dass sie funktionieren ist ja auch keine Frage aber wenn ich einen Violin Bass als Haupt Instrument spielen würde, dann gäbe es für mich gar keine Alternative zu einem Höfner Bass. Da spielt das Gefühl neben der Qualität sicher eine sehr übergeordnete Rolle.
In den Cover Bands, in denen ich gespielt habe hatte ich noch nie ein Problem mich mit einem Bass ins Bandgefüge gleichwertig einzufügen, egal ob das nun ein Jazz, Precision, Blazer, Music Man, Violinbass oder sonstiges war. Auch aktuell mit Drums, Gitarre, Keys und mehrstimmigen Gesang käme ich mit dem billigsten genauso zurecht wie mit dem Teuersten. Für mich wird das also - zumindest was mich angeht - überbewertet. Es ist für mich eher ein Luxus Problem, wenn ich mich mal wieder nicht entscheiden kann ob ich mit einem 2300 € Music Man oder 130 € Harley Benton Violin Bass zum Gig gehe.
Wenns ums Gewicht ginge wäre es vermutlich der 2,9 Kilo Billig Bass. ;)

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@GeddyHarris

Du hattest ja schon länger Probleme mit Deinem Höfner. Hast Du mal andere im Laden angetestet und verglichen ob Du ein Montags Modell hast oder klingen die für Dich alle gleich?

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@GeddyHarris

Du hattest ja schon länger Probleme mit Deinem Höfner. Hast Du mal andere im Laden angetestet und verglichen ob Du ein Montags Modell hast oder klingen die für Dich alle gleich?

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Hallo Moulin, es ist kein Montagsinstrument, sondern ein typischer Höfner eben :) Mit den Jahren, als ich mich mit dem Thema Sounds näher auseinandersetze und Spieltechniken verfeinerte merkte ich, dass der enge Saitenabstand und der sehr warme, dunkle Ton mir nicht unbedingt entgegenkommt. Da klingt der Career doch etwas anders und bringt ganz andere Eigenschaften mit. Die heutigen erhältlichen Careers sind wohl auch schon wieder etwas anders als der, den ich habe:
http://www.ppc-music.de/shop/career-beatles-bass-sunburst.html

Das Gewicht spricht auf alle Fälle für den Höfner, da hab ich aber auch noch den Japaner von Bass Collection, der da sehr freundlich ist :)
 
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Falls Du ihn mal verkaufen willst... ;)

Im Moment habe ich zwar noch keinen Bedarf aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich irgendwann einen Original Höfner Violin Bass brauche.
Vielleicht dann sogar einen ganz alten, z.B. 65 er. Mein HCT war zwar gut aber das letzte Fitzelchen hat eben gefehlt und das bekommt man nur beim Original.
man kann sich zwar auch mit einem Wein vom Aldi ganz gut betrinken aber ein alter, weißer Bordeaux von der Médoc in einem 90 Jahre alten Glas ist irgendwie stilvoller. ;)

So ein ganz neues Instrument finde ich klasse:


Und so sehr ich das geriegelte Ahorn mag gefällt mir das ganz einfache wie man es bei den alten Instrumenten findet auch sehr schön:

http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeig...al-aus-den-60ern/330622226-74-9495?ref=search



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Frage: ist es eigentlich möglich, aus einem Vintage 62 500/1 andere Sounds als nur Plop herauszuholen? Klar klingt der nie wie ein Jazz Bass, aber kriegt man höhenreichere, sustainreichere Sounds hin, bspw. mittenlastigere?
 
Meiner macht nicht plop... liegt ja vllt daran, daß er nicht von '62 ist... :nix:

Ich habe mal vor vielen Jahren mit einem C-switch im Höfner experimentiert, da kommt einiges anderes als der originale Sound raus. Deshalb hab ich auch irgendwann wieder alles zurückgerüstet, denn nach meinem Empfinden passt das nicht zu dem Instrument. Wenn ich heute was härteres haben will, nehme ich einen der Fenders oder den Baphomet mit den MM Pickups, dafür hab ich ja schließlich unterschiedliche Bässe. Von einer Trompete verlange ich auch nicht, daß sie auch wie eine Blockflöte klingen können muß.

Andererseits kann man wohl mittlerweile mit Effektgeräten aus nahezu jedem Bass jeden Klang rausholen, wenn man lange genug tüftelt und nichts sucht, was nur mit einer bestimmten Spielweise (zB slap) hinzukriegen ist, die auf einem Violinbass eher weniger funktioniert.
 
Ääh, wo ist denn da der Untershcied zum "normalen" Beatles-Bass ohne "Mersey"?
Das einzige, was ich auf Anhieb sehe, was vom 62er Modell übernommen wurde sind die stripe Tuner vom ersten 56er Modell, erst ab dem Modelljahr '63 gab es wieder Einzeltuner. Was definitiv nicht stimmt, sind die Pickups... der 62er hatte noch die sehr seltenen 510er mit dem diamond logo, erst ab '63 wurde der inzwischen in China nachgebaute 511er eingesetzt.
 
Frage: ist es eigentlich möglich, aus einem Vintage 62 500/1 andere Sounds als nur Plop herauszuholen?
Ja, mit anderen Saiten. Ich würde statt der originalen Höfner- (= Pyramid)-Saiten die Thomastik vorziehen, mit Pyramid Black Nylons geht es in Richtung Kontrabass-Sound (zumindest beim grätenfreien). LaBella White Nylons wären einen Versuch wert, man müsste aber nachmessen ob die passen, da die in Deutschland nur als Longscale-Variante erhältlich sind. Auf dem Verythin sind die geil!
 
Gibt es eigentlich bei älteren Violin Bässen von Höfner so eine Art Eigenschaft, die man in bestimmte Baujahre einordnen kann? So in etwa wie man bei Fender Ende der 70 er besonders schwere oder auch gehäuft schlampig verarbeitete Bässe findet?
Sind besondre Zeitabschnitte besonders empfehlenswert? Für mich stellt sich natürlich schon die Frage ob ich ein neues Modell nehme oder eher einen 30, 40, 50 Jahre alten. Preislich tut sich da scheinbar gar nicht wirklich so viel.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ja, mit anderen Saiten. Ich würde statt der originalen Höfner- (= Pyramid)-Saiten die Thomastik vorziehen, mit Pyramid Black Nylons geht es in Richtung Kontrabass-Sound (zumindest beim grätenfreien). LaBella White Nylons wären einen Versuch wert, man müsste aber nachmessen ob die passen, da die in Deutschland nur als Longscale-Variante erhältlich sind. Auf dem Verythin sind die geil!


Bei den Thomastik finde ich bei der kurzen Mensur die E Saite zu dick. Ansonsten ist da klanglich nichts auszusetzen. Für mich passt aber der Satz Pyramid Flats wie Faust aufs Auge. ;)
 
Gibt es eigentlich bei älteren Violin Bässen von Höfner so eine Art Eigenschaft, die man in bestimmte Baujahre einordnen kann? So in etwa wie man bei Fender Ende der 70 er besonders schwere oder auch gehäuft schlampig verarbeitete Bässe findet?
Ist mir mit speziell dieser Eingrenzung jetzt nicht bekannt. In den 'relevanten' 60er Jahren bis 1994 war das Unternehmen ja immer in Familienbesitz und achtete stets auf die Qualität, selbst wenn man dafür Lieferengpässe in Kauf nehmen mußte, anders als Fender, die unter verschiedenen Mehrheitseignern auch mal unterschiedliche Management-Prioritäten erfuhren.
Was bei den 'alten' Instrumenten sicher noch anders ist, ist das Holz. Höfner hatte ein riesiges Holzlager aus gewachsenem Bestand und alterte die verwendeten Holzarten dadurch auf natürlichem Wege jahrelang. Heute stammen viele Hölzer (gerade Fichte für die Deckenhölzer) aus speziell gepflanzten schnellwachsendem Holz, das dann oft auch noch in Trockenöfen künstlich gealtert wird, das wirkt sich vermutlich schon irgendwie aus. Selbst der importierte Palisander stammt mittlerweile natürlich nicht mehr aus abgeholzten Urwäldern sondern aus Plantagen, hat halt alles Vor- und Nachteile. Durch die Verwendung von Knochenleim brach bei den alten Modellen oft der Hals aus der Halstasche, was ein Fachmann allerdings meistens spurlos reparieren konnte. Heute hält dagegen oft die Klebung der Halstasche und der Hals bricht bei einem Sturz irgendwo anders.

Bei der Hardware wurde 1967 der blade pickup 513 eingeführt, der zwar bessere Klangeigenschaften hat, aber nicht der Optik des McCartney Modells entspricht und deshalb irgendwann nicht mehr gekauft... und deshalb auch irgendwann nicht mehr gebaut wurde. Bei einem Defekt kann das dann insofern ein Problem werden, während man die Pickups der Modelle 63-66 durch den heute nachgebauten Typ ersetzen kann... die 65/66er haben lediglich einen etwas breiteren Rahmen.
Die Elektrik entspricht dem damaligen Stand und taugt insofern nicht wirklich für jahrzehntelangen störungsfreien Betrieb, Hauptproblem sind Kontaktprobleme durch Verschmutzung und Alterung (und Kontaktspray).

Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich versuchen, ein gut erhaltenes 64er Modell zu bekommen, aber wie du schon sagtest, wird der in einwandfreiem Zustand kaum günstiger sein als ein neuer...
 
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Danke für die Ausführungen, das hilft mir schon mal weiter. :great:
Wenn neu, dann hätte ich schon wieder Schwierigkeiten mich zu entscheiden zwischen 61, 62 und 64 . Bei mir zählt bei Reissue Bässen allerdings in erster Linie die Nähe zum Original. Danach würde ich mich vermutlich entscheiden.
Bei einem ganz alten käme es immer auf das Preis/Zustands Verhältnis an. Ein 65 er, der so alt ist wie ich wäre da schon eine tolle Sache. Genau datieren kann man die aber vermutlich nur mit einer Original Rechnung schätze ich.

Bei mir käme allerdings auch der ganz alte als Reissue in Frage.

Mal sehen, was sich so bietet. Die Suche geht dann jetzt los. ;)
 
Ein 65 er, der so alt ist wie ich wäre da schon eine tolle Sache. Genau datieren kann man die aber vermutlich nur mit einer Original Rechnung schätze ich.
Sehr verkaufen kann man sich da nicht, da nur das 65er und 66er Modell den breiten Rahmen mit den 511er Pickups hatten. ältere hatten noch den schmalen Rahmen, jüngere (ab Ende '67) hatten zwar auch den breiten Rahmen, aber bereits den 513er Pickup. Ich hab das grob auf dieser Seite zusammengefaßt, auch wenn es da immer mal wieder Abweichungen gab.

Die Chancen sollten da auch nicht schlecht stehen, da 65/66 mit zu den verkaufstärksten Jahrgängen des 500/1 zählen, da sollten also noch einige unterwegs sein.
 
Das einzige, was ich auf Anhieb sehe, was vom 62er Modell übernommen wurde sind die stripe Tuner vom ersten 56er Modell, erst ab dem Modelljahr '63 gab es wieder Einzeltuner. Was definitiv nicht stimmt, sind die Pickups... der 62er hatte noch die sehr seltenen 510er mit dem diamond logo, erst ab '63 wurde der inzwischen in China nachgebaute 511er eingesetzt.

Höfner wollte seine Instrumente umbenennen, zunächst Liverpool Bass oder sowas ähnliches und irgendwie gab es dann namensrechtliche Probleme, so dass das 62er Modell zum Mersey Bass wurde.

@Uli: meiner ist nicht original von 62, sondern ein Vintage 62 von 2007 ca. "plop" macht er vielleicht deswegen, weil ich die originalen Flatwounds von Höfner / Pyramid drauf habe und die Saiten nicht unbedingt singen, da sind Daddario Chromes ganz anders glaub ich.
 
Ja, mit anderen Saiten. Ich würde statt der originalen Höfner- (= Pyramid)-Saiten die Thomastik vorziehen, mit Pyramid Black Nylons geht es in Richtung Kontrabass-Sound (zumindest beim grätenfreien). LaBella White Nylons wären einen Versuch wert, man müsste aber nachmessen ob die passen, da die in Deutschland nur als Longscale-Variante erhältlich sind. Auf dem Verythin sind die geil!
Oh danke dir. Bei den Thomastiks habe ich gelesen, dass sie einen sehr geringen Zug haben, wenn man mit dem Fingern eher stärker greift, ist es wohl nicht so gut dann oder, weil die Saite viel schneller auf den Tonabnehmer kommt als wenn die Saite einen stärkeren Zug aufweist.

WhiteNylons: gibt es zu den Black Nylons nochmal einen klanglichen Unterschied? Hatte mal die von Rotosound, aber die passen nicht wirklich in die Sattelkerbe, so dick sind die. Lustigerweise passen die Pyramids, welche die selbe Saitenstärke haben.
 
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Ich glaube die Ballends haben auch nicht so gut gepasst, und an den Mechaniken hatte ich so ne dicke Wurst. ;)
Klanglich sind die Thomastik in jedem Fall zu empfehlen.

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Auf meinem Harley Benton Beat Bass habe ich die Pyramid. Eine unglaubliche Bereicherung für den billigen Bass.

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Falls ich einen original 500/1 bekomme werde ich die aber dafür nutzen und auf den billigen kommen die Thomastik. Ich vermute dass auch die den Harley Benton aufwerten werden.



 
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