Bei der Einrichtung des Stimmsystems kam Richter der Umstand zu Hilfe, dass mit den drei Dur-Akkorden alle Töne der Dur-Skala abgedeckt werden. Die 1./8. und die 5. Stufe sind doppeldeutig, da sie in zwei der drei Dur-Akkorde vorkommen:
11 2 3 4 55 6 7 88
I. Tonika
IV. Subdominante
V. Dominante
Verteilt man die Tonleiter auf die Kanzellen der Richter-Dur-Mundharmonika, ergibt sich folgendes Bild:
blasen | 1 | 3 | 5 | 1 | 3 | 5 | 1 | 3 | 5 | 1 |
ziehen | 2 | 5 | 7 | 2 | 4 | 6 | 7 | 2 | 4 | 6 |
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Ich hoffe, dieses Bild macht klar, warum beim Ziehen der Kombination Kanal 1 bis 4 der komplette Akkord funktioniert und mit den Kanälen 5 bis 10 nur Terzparallelen Sinn machen. Mundharmonikaspieler, die da mangels Verständnis für die Harmonielehre einfach drauflos spielen sind nicht immer angenehm anzuhören.
Die drei Moll-Akkorde decken den Tonraum ebenfalls ab. Das sieht so aus:
1 2 33 4 5 66 7 8
vi. Tonika-Parallele
ii. Subdominant-Parallele
iii. Dominant-Parallele
Ergänze ich die Tabelle mit der Farbcodierung der Mollakkorde, ergibt sich dieses Bild:
| 1 | 33 | 5 | 1 | 33 | 5 | 1 | 33 | 5 | 1 |
blasen | 1 | 3 | 5 | 1 | 3 | 5 | 1 | 3 | 5 | 1 |
ziehen | 2 | 5 | 7 | 2 | 4 | 6 | 7 | 2 | 4 | 6 |
| 2 | 5 | 7 | 2 | 4 | 6 | 7 | 2 | 4 | 6 |
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Es zeigt, dass sich die dunkelblau markierte Subdominant-Parallele als kompletter Dreiklang spielen lässt.
Der dunkelrot markierten Dominant-Parallele fehlt beim Ziehen der Grundton. Dadurch ist ihre Präsenz sehr schwach. Bei der Kombination mit Gitarre kann man diese Terz aber gut nutzen, um sich der auf der Gitarre gespielten Dominant-Parallele anzupassen. Beim Blasen fehlt der dunkelrot markierten Dominant-Parallele die Quinte. Das macht aber nichts. Da sich diese Terz ebenfalls in die Akkordbegleitung der Gitarre einfügt.
Ähnliches gilt für die dunkelgrün markierte Tonika-Parallele. Auch dieser fehlt der Grundton. Wird dieser Akkord auf der Gitarre gespielt, muss man auf der Mundharmonika darauf achten, dass man nur die dunkelgrün markierte Terz spielt.
Viel Spaß beim Grübeln.
Gruß
Lisa
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Bitte beachten:
Die Zahlen beziehen sich hier stets auf die Stufen
der Dur-Tonleiter, die sich auf den Grundton der Harp aufbauend (Straight Position) ergibt!
Mit Hilfe einer Transpositionstabelle, kann man die Zahlen durch die Töne jeder beliebigen Dur-Tonleiter ersetzen:
1 2 3 4 5 6 7 8
c d e f g a h c
f g a b c d e f
g a h c d e fis g
usw.