aufgenommene Vocals viel zu leise

  • Ersteller Lucasimir
  • Erstellt am
Lucasimir
Lucasimir
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
27.09.16
Registriert
04.07.16
Beiträge
6
Kekse
0
Hallo zusammen!
Ich hoffe ich bin in diesem Bereich hier richtig...

Ich habe ein kleines Problem was das Aufnehmen von Vocals angeht und bräuchte da mal etwas Hilfe, ich hab schon viel im Internet gelesen, aber noch nicht wirklich was gefunden...
Wenn ich Vocals aufnehme, dann sind diese immer viel zu leise. Und das, obwohl der Pegel in Reaper grade so eingestellt ist, dass nichts übersteuert. Man sieht bei dem Track auch deutlich die Ausschläge, und eigentlich müsste man dann ja ein relativ lautes, klares Ergebniss bekommen.
Aber es kommt fast nichts raus, und wenn ich den Gain-Regler in Reaper höher drehe, übersteuert die Spur.


Als Interface nutze ich das Saffire 6 USB, als Aufnahmeprogramm Reaper und meine drei getesteten Mikros sind:

1. T-Bone SC450 -> Ausgangslautstärke ist sehr leise, aber man hört zumindest etwas und kann durch Kompressoren noch einigermaßen was rausholen...
2. MXl V69 Mogami Edition -> Eigentlich fast genauso wie bei dem T-Bone
3. Shure SM58 -> Hier kommt wirklich fast überhaupt nichts an. Wenn man das Signal gut hörbar machen will, übersteuert die Spur extrem und man kann es sich echt nicht anhören :p

Mein Problem ist einfach, dass der Gesang im Vergleich zu den anderen Tracks wie Midi-Klavier oder so einfach viel zu leise ist. Wenn ich die anderen Tracks dann dem Gesang anpasse geht das schon, aber dann ist der Gesamtmix einfach viel zu leise und ich muss die Boxen oder Kopfhörer voll aufdrehen...
Ich höre ausserdem wirklich nie irgendwas beim Aufnehmen über meine Monitor-Kopfhörer, das ist auch ein großes Problem. Wenn ich es so laut stelle, dass ich was höre, dann übersteuert natürlich die Spur wieder extrem.

Was mache ich falsch? An der Ausrüstung kann es eigentlich nicht liegen oder? Muss ich beim Interface irgendwelche Knöpfe drücken, muss ich noch ein Mischpult zwischenschalten oder sonstwas in der Art?
Oder ist es ganz normal, dass der Gesang so ultra leise ist? Ich weiß echt nicht mehr weiter, das nervt extrem :p
Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass die Lautstärke und Quatlität stark variiert über die Zeit, obwohl ich immer das selbe Zeug verwende. Liegt es vielleicht auch am Raum? Kann ein schlechter Raum eine Aufnahme so extrem leise machen?

Ich hoffe mir kann irgendwer helfen...
Vielen Dank schon einmal für euere Antworten :)

Viele Grüße,
Lucas
 
Eigenschaft
 
willkommen an Bo(a)rd :rock:

https://clairecomposer.wordpress.com/2011/01/05/10-minute-tips-using-audio-compression-in-videos/

die ersten drei Bilder zeigen gleich anschaulich, was Musik "laut" macht: Kompression bis aufs Letzte.
Ich geh mal schwer davon aus, dass deine aufgenommenen Vocals gar nicht komprimiert oder anders bearbeitet sind. Also hast du Stellen in der Aufnahme, die vielleicht 20dB leiser sind als sie es bei fertigproduzierter moderner Musik wären. Dazu dann vielleicht noch zuwenig obere Mitten, die die gefühlte Lautstärke deutlich erhöhen, ohne allzu viel der verfügbaren Energie bis zum Clipping zu verbrauchen.
Wahrscheinlich ist mit den Aufnahmen alles in Ordnung, und du musst nur nachträglich viel stärker komprimieren ;)

Gerade bei Vocals und anderen akustischen Instrumenten macht der Raum extrem viel aus, natürlich. Aber nicht von der Lautstärke her, sondern vom Klang.
Die menschliche Stimme ist aber von Natur aus eins der dynamischsten Instrumente überhaupt. Wenn dann noch der Abstand zum Mikrofon erhöht wird und etwas leiser gesungen wird als sonst, addiert sich das schnell auf.
 
Bei dem TBone musst du 48 Volt Phantomspeisung anmachen am Interface.
Beim MXl V69 Mogami Edition NICHT, weil deine Spannungsversorgung das regelt weil es ein Rörenmic ist.
Und beim Shure SM58 auch NICHT, das ist ein Dynamisches Micro und dafür brauch man glaub ich einen guten Vorverstärker.

Abgesehen davon, hab gerade genau das gleiche Problem mit meinem ersten Röhrenmic. Siehe hier

Einziger Vorschlag: am Gain Regler drehen ohne dabei die Übersteuerungsmarke zu überschreiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da kann man auch den DC1A2 von Klanghelm nehmen. Genauso einfach zu bedienen und kostenlos. Reaper kommt aber sowieso mit einem Kompressor.
Ich würde am Anfang aber empfehlen, sich mit dem Konzept des Kompressors im Internet und im Handbuch der DAW schlau zu machen, und einen Kompressor wählen, der mehr Lerneffekt hat, weil man die relevanten Zeitkonstanten selber einstellen kann und somit mal hören kann, was die eigentlich bewirken.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Auf ein "viel zu leise" mit der Antwort "nimm einen Kompressor" zu kommen, ist schwer fahrlässig und zu 99% falsch. Natürlich sollte die Aufnahme anhörbar und mit den anderen Tracks kompatibel sein. Mir kommt es so vor als ob Du etwas Grundsätzliches nicht richtig eingestellt hast. Verwendest Du den richtigen Treiber? Es muss ein ASIO-Treiber sein! Du findest die Einstellung ganz rechts oben am Bildschirm von Reaper (unterhalb der Windows-Funktions-Buttons für Programm schließen/Vollbild oder variable Fenster).

Ansonsten hat hier User @RoWersion recht, wenn er bei den unterschiedlichen Mikrofonen auf unterschiedliche Vorverstärkungen verweist:
"Bei dem TBone musst du 48 Volt Phantomspeisung anmachen am Interface.
Beim MXl V69 Mogami Edition NICHT, weil deine Spannungsversorgung das regelt weil es ein Rörenmic ist.
Und beim Shure SM58 auch NICHT, das ist ein Dynamisches Micro und dafür brauch man glaub ich einen guten Vorverstärker."


Hast Du Deine Tracks mal 'normiert'? (Drop-Down Menüs Item/Item Processing/Normalize Items). Wie klingt das dann? Kannst Du das Ergebnis mal hochladen? Auch die Rohversion ohne Normalisierung? Brauchst sie auch nicht korrekt auszusteuern, denn das funktioniert bei Dir offenbar eh nicht.

Ich tippe im Übrigen auch auf eine fehlende Vorverstärkung, bzw. fehlende Phantompower oder halt einen falschen Treiber - denn Du kannst offenbar kein Monitoring betreiben. Zitat: "Ich höre ausserdem wirklich nie irgendwas beim Aufnehmen über meine Monitor-Kopfhörer, das ist auch ein großes Problem. Wenn ich es so laut stelle, dass ich was höre, dann übersteuert natürlich die Spur wieder extrem."

Probiere also erstmal, ob Du bei der Treiberwahl einen Fehler drin hast. Zunächst wählst Du unter Audio system ASIO aus. Unter ASIO Driver solltest Du den zugehörigen Treiber Deines Interfaces selektieren können. Bei mir ist ein Tascam US-144 Mk II angeschlossen, was Du im Bild anhand der vorgewählten Inputs und Outputs ersehen kannst. Das unterscheidet sich aber von dem/den Treibern, die für Dein Interface vorgesehen sind, bzw. in Frage kommen. Nutze die zugehörigen Drop-Down-Menüs zur Auswahl.

Reaper_Treiber.jpg


So aktivierst Du auch die richtigen Inputs für Dein Interface (enable inputs). Das geschieht alles im Tab., den ich oben benannt habe.
PS: Auch von mir ein "Herzliches Willkommen". :hi5:
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo,

...der Pauschaltip, die Vocals totzukomprimieren, damit sie laut genug sind, ist unsinnig. Die Frage ist, wo liegen die Ursachen des "zu leise"?
Mögliches Nichteinschalten der Phantomspeisung wurde schon genannt, die richtige Treiberauswwahl auch. Hast Du auch die Aufnahmespuren in Reaper den richtigen Inputs zugeordnet?
Alle drei Mikrofone müßten im Normalfall zwar bei gleicher Interfaceeinstellung leicht unterschiedliche, aber dennoch mit ein wenig Einstellung brauchbare, verzerrungsfreie Signale abgeben.

Eine weitere Frage: Hat es JEMALS genug Pegel gegeben oder war es immer, wie beschrieben, viel zu leise? Wird auch ein Mikrofonkabel (XLR-XLR) benutzt oder vielleicht eines von XLR auf Klinke? In diesem Falle hätten wir den Fehler, denn damit geht das viel zu schwache Mic-Signal nur in den line-Eingang statt auf den Mikrofonverstärker des Interfaces.

Ein screenshot sowie die angesprochene Hörprobe des Fehlers wären hilfreich... wobei auch Normalisieren lediglich Herumdoktorn an den Symptomen darstellt... ;)

Viele Grüße
Klaus
 
Hallo Lucasimir
Herzlich Willkommen im Forum :hat:

Also hier wurde ja jetzt schon mehrfach der Kompressor als Hilfsmittel erwähnt.
Allerdings halte ich dies auch erst einmal nicht als wegweisend.
Wenn du schreibst,.....
Und das, obwohl der Pegel in Reaper grade so eingestellt ist, dass nichts übersteuert.
....müsste der Pegelausschlag ja schon fast knapp an die 0db Grenze gehen. Denn alles was darüber hinaus geht, ist übersteuert.

Aber es kommt fast nichts raus, und wenn ich den Gain-Regler in Reaper höher drehe, übersteuert die Spur.
In Reaper drehst du erst mal b.z.w. während der Aufnahme gar nichts hoch.

upload_2016-7-4_23-17-6.png


Der Fader im Mixer, bleibt im Master so wie auch im Kanal komplett auf "0"

Halte dich mal an die Fragen b.z.w. Hinweise von @Basselch.
Ein Screenshot von einer aufgenommenen Spur (Pegel) wäre auch mal sehr interessant und hilfreich.
 
Hallo,

(...)
Eine weitere Frage: Hat es JEMALS genug Pegel gegeben oder war es immer, wie beschrieben, viel zu leise? Wird auch ein Mikrofonkabel (XLR-XLR) benutzt oder vielleicht eines von XLR auf Klinke? In diesem Falle hätten wir den Fehler, denn damit geht das viel zu schwache Mic-Signal nur in den line-Eingang statt auf den Mikrofonverstärker des Interfaces.
Auch eine gute Idee. Auf diese Fehlerquelle wäre ich gar nicht gekommen :)
Ein screenshot sowie die angesprochene Hörprobe des Fehlers wären hilfreich... wobei auch Normalisieren lediglich Herumdoktorn an den Symptomen darstellt... ;)
Normalisieren sollte (und kann) lt. m. Vorschlag hier nichts reparieren, sondern das Signal zu Dokumentationszwecken mal verdeutlichen. Sonst hört man ggf. ja nichts.
 
Zuletzt bearbeitet:
Frage ist, an welcher Stelle fängt es an zu zerren?

Wenn du genug signal aufs Band (in den Rechner) bekommst, liegt das Problem an anderer Stelle.
Dann fragt sich, wie die Mischung zwischen Gesangsspur und Instrumentenspuren erfolgt?
Das hat nichts mit der Aufnahmelautstärke, sonden nur mit dem internen Mix zu tun.
Und dann noch die Frage, wie du abhörst. Monitorsignal oder Endmix aus dem Rechner (ggf. an Latenzen zu erkennen).
An jeder dieser Stellen hast du Einfluss auf die Anpassung des Pegels, z.B. kannst du evt. den Ausgangspegel
von Instrumentalspuren im Plugin oder von Midi-Instrumenten in der Systemsteuerung heruntersetzen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
So hallo zusammen, verzeiht meine späte Rückmeldung, aber ich hatte recht viel um die Ohren die letzten zwei Tage :/
So viele Rückmeldungen hätte ich gar nicht erwartet, vielen vielen Dank! :)
Und danke auch für die freundliche Aufnahme, fühlt man sich direkt wohl hier im Forum!

Also um dem Konsens mal zu antworten:
Im Grunde mache ich denke ich schon alles richtig, was das anstecken oder Phantomspeisung oder so angeht, ganz neu dabei bin ich jetzt auch nicht... Ich hab dieses Problem schon seit ein paar Jahren, hab aber bisher nie so die Notwendigkeit gesehen, mich damit zu befassen, aber jetzt schon :D
Meine Mixes sind einfach immer zu leise und können mit der Lautstärke von, sagen wir mal, professionelleren Aufnahmen icht mithalten.
Richtige Ausgänge benutze ich auch, der Asio-Treiber ist auf dem neusten Stand und soweit müsste eigentlich vom Prinzip her alles passen...

Ich hab jetzt einfach mal ein paar Aufnahmen gemacht, einmal die "rohe" Aufnahme im Mix, also unbearbeitet und ohne an den Reglern was zu ändern. Aufgenommen jetzt der Einfachheit halber mit dem SC 450. Verzeiht die schreckliche Gesangs-Performance, aber es war noch früh am morgen... :p Einfach nicht so genau hinhören, die Lautstärke zählt... :D
Der Gain-Regler bei dem Interface stand auf Hälfte, der im Track in Reaper bei 0 dB.
Und jetzt die große Frage: Ist das normal? Oder ungewöhnlich leise?


https://soundcloud.com/user-476824795/unbearteitet

Dann hier mal den Gesangstrack normalisiert:
https://soundcloud.com/user-476824795/normalisiert

Und hier mit Kompressor verstärkt. Jetzt ist eigentlich alles recht laut, ich musste aber den restlichen Mix sehr nach unten schrauben, damit der Gesang so stark rauskommt... Bei dem Beispiel natürlich etwas zu laut :p Die Frage ist nur, ist es sowiso immer notwendig, den restlichen Mix runter zu ziehen, wenn man den Gesang lauter haben will? Ich bin mir bei diesem Punkt immer unsicher, ob es nicht auch anders geht...

https://soundcloud.com/user-476824795/laut-mit-kompressor

Und hier als letztes noch eine Aufnahme mit dem Shure SM58, auch ohne was zu verändern. Hört man echt gar nichts.

https://soundcloud.com/user-476824795/shure-mikro

Ja, das war es mal...

Ich weiß jetzt echt nicht, stimmt das alles? Also wenn ich den Kompressor etwas einsetzte und den restlichen Mix stark runter ziehe dann geht es ja... Aber ist das das Ziel?
Wenn ja, dann müsste man halt irgendwie den finalen Mix anheben, geht das ohne Probleme irgendwie? Ansonsten muss ich noch sagen, dass die Raumakkustig da unten grässlich schlecht ist, wenn was finales gemacht wird, dann nehme ich immer bei unserem Schlagzeuger auf, aber das hat ja wie schon erwähnt nichts mit der Lautstärke zu tun oder?

Bilder habe ich jetzt keine gemacht, ich hoffe es geht auch so...

Vielen Dank schon mal und viele Grüße,
Lucas
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, natürlich ist das nicht in Ordnung. Schöner Song übrigens. ;-) Ich besitze ja nun selbst kein Interface von Focusrite so wie Du, weiß aber, dass softwareseitig (zumindest beim Saffire Pro 40) immer ein Mixer dabei ist, der m.Mng. nach nicht ganz intuitiv zu verstehen ist. Ein Freund von mir hat so ein Ding und ich bin schon froh, wenn ich das Routing damit hinkriege. Kann es also sein, dass Du bei Deinem Interface mit der Mixer-Software noch ein wenig auf Kriegsfuß stehst? Ich bin absolut sicher, dass man den Pegel viel höher einstellen kann ohne dass es verzerrt und ohne dass Du einen Kompressor als Krücke brauchst. Aber mehr als ein Fehler im Umgang mit dem Software-Mischer fällt mir nicht mehr ein, wenn Du die Phantom-Power, den ASIO-Treiber und die XLR-XLR-Verbindung schon klargemacht hast. Sicher gibt es hier auch Nutzer, die selbst Produkte von Focusrite einsetzen, vielleicht kann Dir von denen jemand auf die Sprünge helfen.
 
Hallo Lucasimir

Nein, wie @rbschu schon schrieb, normal ist das nicht.
Ich habe auch das Saffire 6 aber sooo leise sind die Vocals selbst direkt nach der Aufnahme bei
weitem nicht. Selbst mit einem dynamischen Mikro habe ich mal aufnahmen gemacht und auch diese waren bei weitem nicht so leise. Da stimmt was nicht.

Zum t.Bone :
Du besprichst das Mikro aber von der richtigen Seite ?.
Am t.Bone gibt es einen "-10 db" Pad Schalter. Hast du den vielleicht aktiviert ?.

Wie hoch ist denn der höchste Pegel der Vocals in der Aufnahme Spur ?.
Das wäre sehr wichtig mal zu erfahren.

@rbschu
Kann es also sein, dass Du bei Deinem Interface mit der Mixer-Software noch ein wenig auf Kriegsfuß stehst?
Meinst du hier die Mix Control, die z.B. beim Saffire Pro 40 bei liegt ?.
Falls ja, .....Das Saffire 6 USB hat diese Mix Control Software nicht.
 
der Kerl singt einfach sehr leise, und an einigen Stellen sogar extrem leise. Vielleicht auch für diese Situation etwas zu weit weg. Klar, dass da der Gainregler ordentlich aufgerissen werden muss, vor allem bei einem so unempfindlichen Mikrofon wie dem Shure. Ist kein technischer Fehler.

Sinnvoller wäre allerdings, mit Selbstvertrauen und lauter zu singen. Klingt nicht nur weniger nach Angsthase, sondern verringert auch die Nebengeräusche. Das braucht halt ein wenig Übung :)

Obendrauf kommt noch, dass bei so stark dynamischen Aufnahmen natürlich ein Ungleichgewicht zwischen dem konstanterem Backingtrack und den Vocals herrscht. Die leisen Passagen kommen nicht durch das Instrumental durch, wenn die lauten Stellen okay sind. Dem kann mit Mikrofontechnik (Abstand variieren, in das Mikrofon oder vorbei singen etc...) etwas entgegengewirkt werden


*
Grundsätzlich von einem Kompressor abzuraten find ich übrigens immer noch äußerst fahrlässig bis vorsätzlich irreführend. Ich würde fast behaupten, dass alle kommerziellen Musikstücke der letzten 20 Jahre reichlich komprimiert sind, um eben dieses Gleichgewicht zu erzielen. Manchmal werden eher Spitzen abgefangen, aber sehr oft wird komplett plattgebügelt. Das ist schlicht das einzige Mittel, diese brutale Lautstärke moderner Produktionen zu erreichen, selbst mit bestmöglicher Mikrofontechnik des Sängers. Wie soll sich denn eine Gesangsspur mit 6, 10 oder sogar 20dB Dynamik mit einer fertigproduzierten Presswurst vergleichen lassen oder "kompatibel sein"?
 
Es wäre von Vorteil, wenn ganz einfach mal der konkrete Aufnahmepegel in Zahlen angegeben würde oder eine Rohaufnahme OHNE INSTRUMENTAL bereitgestellt würde. Das ganze dann als runterladbare WAV-Datei, nix anderes, kein Soundcloud etc. dazwischen. Dann könnte man schon mal klären, wie es nun wirklich um den Aufnahmepegel aussieht.

Dass Du dir wenigstens die absoluten Grundlagen der Audiobearbeitung und -verarbeitung draufschaffen musst ist dabei ganz unabhängig schon klar, denn diese fehlen Dir auf jeden Fall.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich bin da bei Signalschwarz. Ohne nur die unbeareitete Vocalaufnahme in seiner Reinform ohne Backingtrack gehört und gesehen zu haben, ist es hier Kaffeesatz lesen, ob die Vocals wirklich zu leise sind.

@Lucasimir
Du erwähnst, dass dein Mixe im Vergleich zu professionellen Produktionen zu leise sind. Ich kann dir sagen, dass dies auch noch eine lange Zeit so bleiben wird. Diese Lautheit wird nicht bei der Aufnahme erzielt, sondern ist eine Verkettung vieler Umstände, die letzendlich die finale Lautheit bestimmen. Das fängt mit dem Arrangement und der Wahl der Sounds an, geht dann weiter über einen soliden, ausgewogenen Mix und dann an das Pre-Mastering, bei dem erst die finale Lautheit überhaupt erzeugt wird.

Das sind alles Dinge, die man nicht in 5 Minuten, 5 Stunden, 5 Monaten, ja nicht mal in 5 Jahren perfektionieren kann. :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Grundsätzlich von einem Kompressor abzuraten find ich übrigens immer noch äußerst fahrlässig bis vorsätzlich irreführend. Ich würde fast behaupten, dass alle kommerziellen Musikstücke der letzten 20 Jahre reichlich komprimiert sind, um eben dieses Gleichgewicht zu erzielen. Manchmal werden eher Spitzen abgefangen, aber sehr oft wird komplett plattgebügelt. Das ist schlicht das einzige Mittel, diese brutale Lautstärke moderner Produktionen zu erreichen, selbst mit bestmöglicher Mikrofontechnik des Sängers. Wie soll sich denn eine Gesangsspur mit 6, 10 oder sogar 20dB Dynamik mit einer fertigproduzierten Presswurst vergleichen lassen oder "kompatibel sein"?
und muss man da mitziehen ? gerade wo sein Beispiel eindeutig in eine ganz andere Richtung geht...
Signalschwarz trifft es durchaus:
da fehlen einfach die Grundlagen - deshalb ist die Frage hier auch völlig berechtigt
er sucht einfach nach einem Einstieg und sieht halt den Wald vor lauter Bäumen (noch) nicht

da ich ähnlichen Kram mache und ein noch deutlich schlechterer 'vocalist' bin:
nach der Aufnahme öffne ich die Datei (24bit) mit einem Audio-Editor (konkret Wavosaur)
da sehe ich erstmal den Pegelverlauf, wo herausstehend Spitzen und wo Stellen eindeutig zu leise sind

insgesamt normalisiere ich grundsätzlich nie (!)
bei einem (beispielhaft angenommenen) Spitzenpegel von -18db addiere ich 12dB digitalen gain
im Prinzip verschiebt das einfach 2 bits nach oben, deswegen sind die 24bit für die Ausgangsdaten wichtig
(bei 16 bit nähert man sich sonst dem Wandlerrauschen)

damit ist das Ganze schon mal deutlicher hörbar und übersichtlicher
als 2. Schritt schätze ich die Spitzenwerte ein, sollen sie deutlich bleiben oder sind es eher 'Ausrutscher' ?
letzteres kommt häufiger vor
in dem Fall wähle ich einen kurzen Bereich um die Spitze und normalisiere den auf einen Zielwert
üblicherweise liegt der etwa auf der Hälfte zwischen Spitze und dem Durchschnittswert (muss nicht genau sein)
ist imho etwas komfortabler als reine Faderautomation und gut kontrollierbar
auf die Weise verschwinden dann (angenommen) 5 peaks, die Wellenform bleibt dynamisch
als letzten Schritt addiere ich wieder soviel gain wie zum Wunschpegel nötig ist

bei mir liegt der meist bei -3 bis -6 dB, weil ich meist keinen Kompressor benutze und nur Gitarre als Instrument vorliegt
für mehr Komponenten darf's natürlich auch weniger Pegel sein, muss ja alles 'reinpassen'
anyway: das findet alles routinemässig statt, bevor ich die DAW überhaupt starte
(ich nehme extern auf - und diese Wavosaur 'donationware' ist extrem fix und einfach zu bedienen)

kann man sinngemäss auch aus der DAW umsetzen (externen Audioeditor oder so ähnlich aufrufen)
die vorbereitete Rohaufnahme lässt sich dann in der DAW auf jeden Fall deutlich einfacher bearbeiten
in dem Beispiel oben ist gut zu hören, wie stark der Kompressor den Stimmcharakter ändert
kann gewünscht sein... im konkreten Fall finde ich es suboptimal (ist Geschmacksache)

um diesen Effekt zu vermeiden, aber trotzdem eine gewisse Durchsetzungsfähigkeit zu erzeugen, helfen 'intelligente Limiter'
dh der Limiter arbeitet nicht sturdoof die Spitzen ab, sondern errechnet eine entsprechende Kurve
das geht praktisch ohne Verzerrung bis zu erstaunlichen hohen Werten - aber irgendwann ist natürlich Ende Gelände...
meine Standardempfehlung: Anwidasoft L1V
damit bekommt man auch die Aufnahme von oben problemlos in das schon dichte Playback
ohne dass es nach Presswurst klingt
Kompressor nehme ich tatsächlich nur noch, wenn es pumpen soll...

cheers, Tom
 
Ich finde hier wird immer in Extremen gesprochen. Der böse böse Kompressor. Das man einen Kompressor auf Vocals nutzt, heißt ja nicht, dass man hier eine Schwarz/Weiß-Entscheidung trifft. Entweder gar kein Kompressor oder volle Kanne Hoschie mit 35db Gainreduction.
Bei Vocals können schon einige Wenige dB Gainreduction deutlich helfen. Wenn vocals 2-3db abtauchen im Mix, können diese schon nicht mehr deutlich hörbar sein, je nach material. Diese wenigen dB kann man mit einem Kompressor kompensieren.
Ich arbeite grundsätzlich (zmindest dann, wenn ich mir Mühe geben muss:D) aus einer Kombination aus Automation/Cliphüllkurve/Clipgain und anschließend einen Kompressor der die restlichen Schwankungen abfängt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
ich sehe einen Kompressor durchaus nicht negativ - ein Werkzeug wie andere auch...

aber: wenn ich mein Ziel mit dem Setzen von 2 Werten erreiche, ohne Nebeneffekte, dann mache ich das einfach
ich hab's mal mit Mastering-Multiband Beispielen verglichen, wo 6-8 Parameter abgestimmt werden mussten
am Ende kam so ziehmlich dasselbe dabei raus wie mit dem L1V

cheers, Tom
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
kann man sinngemäss auch aus der DAW umsetzen (externen Audioeditor oder so ähnlich aufrufen)

Das beschriebene Vorgehen halte ich für absolut richtig. Es geht allerdings auch, meiner Meinung nach, unkomplizierter, da jede, mir bekannte, DAW-Software entsprechende Funktionen bietet. Bei mir ist das Teil des (aufwendigen) Editings. Dabei wird bspw. eine sechzehntaktige Aufnahme in zig Schnippsel unterteilt und diese via Clipgain bearbeitet, so wird ein später eingesetzter Kompressor "entlastet", sodass er er unauffälliger regeln kann. Auch dient es natürlich dazu die Performance, in einem gewissen Rahmen, zu verbessern ebenso wie dazu Dopplungen einander hinsichtlich ihres Pegelverlaufs einander anzugleichen.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben