Direkter Soundvergleich zweier E-Gitarren mit Schaller "Golden 50s" (Workshop)

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[Workshop] Direkter Soundvergleich zweier E-Gitarren mit Schaller "Golden 50s"

"Wie viel Sound machen die Pickups aus und wieviel das Holz und die Bauform der E-Gitarre?"

20220327_175042.jpg

Ich habe in diesen beiden selbstgebauten Gitarren die identischen Pickups und die fast identische Schaltung verbaut und wollte einen möglichst aussagekräftigen Soundvergleich machen, bei dem wir den Klangunterschied hören können. Aber fangen wir vorne an:

Überlegungen zum Soundvergleich zwischen "Nr.2" und "Paulus"

Für das [Review] der Schaller Golden 50s hatte ich ja vor und nach dem Pickup-Tausch in "Paulus" ein Video gedreht um den Sound später vergleichen zu können. Aber das ist gar nicht so einfach wenn es über zwei Videos verteilt ist. Also hatte ich ziemlich lange überlegt: Es musste eine Möglichkeit geben zwei Gitarren mit identischen Humbuckern direkter zu vergleichen!
Ich wollte einen Eindruck bekommen können wie viel Einfluss das Holz und die Bauart auf den Sound bei identischen Humbuckern wohl tatsächlich hat.
Natürlich sind die beiden Golden 50s in "Nr.2" schon Baujahr 1987 und die in "Paulus" sind neuer, aber ich hoffe, dass das Alter der Magnete und der restlichen Bestandteile der Pickups an sich jetzt nicht sooo einen großen Einfluss auf den Klang haben wird.
Man kann nur das "Gesamtpaket" der beiden Gitarren vergleichen und natürlich hat auch das "Spielgefühl" und damit auch die "Spielweise" einen Einfluss auf den Klang.
Da ich beide Gitarren schon sehr lange spiele und mich auf beiden "zuhause" fühle, hoffte ich, dass ich sehr ähnlich spielen kann und das das somit möglichst wenig Einfluss auf den Sound hat.
Ich hatte die Höhe der Pickups bei beiden Gitarren sehr ähnlich eingestellt. Trotzdem gibt es aus dem unterschiedlichen Korpusholz und der unterschiedlichen Bauart "durchgehender Hals" versus "Schraubhals" auch noch den Unterschied in der Mensur von 640mm zu 628mm, fester Steg zu Kahler-Vibratosteg und den Unterschied 24 Bünde zu 22 Bünden. Vorallem der letzte Punkt beeinflusst natürlich auch den Verbauungsort des Hals-Humbuckers und verringert den Pickup-Abstand zwischen den Humbuckern von 69mm bei "Paulus" auf 55mm bei "Nr.2"!
Außerdem verwende ich zwar den selben Saitensatz, habe aber natürlich eine unterschiedliche Saitenspannung durch die unterschiedliche Mensurlänge.
Eigentlich wollte ich nacheinander möglichst gleiche Sequenzen aufnehmen. Je mehr ich aber darüber nachdachte, desto größer wurde der Verdacht, dann man sich viel zu schnell mit seiner Spielweise auf die andere Gitarre einstellt und dann tatsächlich etwas anders spielt.
Also schob ich diese Vergleichsaufnahme immer wieder raus und das Review und dieser Bericht verstaubten über ein Jahr in meiner digitalen Schublade.
Doch dann kam eine Idee, die mich nicht mehr los ließ:
Ich könnte doch beide Gitarren gleichzeitig an meinen Line 6 POD HD500 anschließen. Eine an den Guitar-, die andere an den (baugleichen) Aux-Eingang und sie dann direkt im Wechsel spielen. Das hatte ich schon mehrmals gemacht und das funktioniert problemlos. Somit würde ich mir schonmal das umstecken, oder Umschalten sparen. Zusätzlich schwebte mir vor die Gitarren irgendwie auf zwei Gitarrenständern zu positionieren um schnell von einer zur anderen wechseln zu können, aber dieser "Gitarrenspielständer" wäre in doppelter Ausführung doch sehr teuer und ich bräuchte sie ja nur einmalig.
Irgendwann kam die Idee, ob ich sie vielleicht übereinander umhängen könnte? Also eine ziemlich tief hängend vor der Hüfte und eine eben so hoch vor der Brust, dass sie nicht miteinander kollidieren. Das wäre zwar nicht ideal zum spielen, aber vom Wechsel her eben sehr schnell und somit auch "videotauglich", da man sieht welche ich gerade spiele und von den Sequenzen her wäre es auch sehr kurz machbar wodurch man den Unterschied sicherlich hören könnte, da die Sequenzen direkt nacheinander von beiden Gitarren kommen könnten.
Ein erster Test zeigte mir aber, das das nicht so einfach geht. Einzeln hängend zumindest nicht und mir fiel keine gute Lösung ein die Gitarren miteinander zu verbinden damit eine improvisierte "Doppelhalsgitarre" daraus wird. Außerdem würde ja dann auch das Holz der anderen Gitarre mitschwingen und der Vergleich wäre nicht aussagekräftig.

Zwei Gitarren, zwei Gurte an einer Stange

Und wieder einmal kam die Inspiration beim Duschen: Ich bräuchte einfach eine stabile Stange in der richtigen Höhe an welche ich die Gitarren mit Gurten nebeneinander "in Spielhöhe" aufhängen könnte. Dann könnte ich durch ein paar Schritte von rechts nach links und wieder zurück wechseln und hätte beide Gitarren auch in meiner normalen Spielhöhe. So, wie ich sie auch sonst im Stehen spiele, wenn ich sie mit dem Gitarrengurt umhänge!
Die Idee war also geboren, jetzt ging es an's testen, ob das auch real so gehen könnte... Schließlich bräuchte ich dazu eine stabile Stange in der richtigen Höhe in meinem Musikzimmer.
Da ich bei meiner Arbeit auch mit Aluprofilen zu tun habe und bei einem Anlagen-Abbau einige dieser gebrauchten Profile verschrottet werden sollten, bekam ich noch am selben Tag die Möglichkeit das benötigte Material geschenkt zu bekommen!
Also baute ich mir eine Möglichkeit das 40x40mm-Aluprofil auf der linken Seite mit einem leichten Höhenausgleich an den Schrankboden meines Ivar-Regales über meinem Verstärker zu klemmen und auf der rechten Seite einfach auf einen Mikrofonständer mit "Kameragewinde-Adapter" so abzulegen, dass das Kameragewinde in der Nut des Profils dafür sorgte, dass das Profil nicht abrutschen kann.
GeiGit_Golden50-Vergleich.jpg

Erster Test

Ich baute die Stange zum ersten Test auf, hängte "Paulus" mit meinem Textil-Gitarrengurt dran und stellte fest, dass mein Ledergurt meiner "Nr.2" eher ungeeignet für diese spezielle Art der Aufhängung war.
Also fragte ich meine Frau, ob sie nicht einen Ledergürtel hätte, welchen sie nicht mehr brauchte und bekam tatsächlich einen an dem ich dann die Schnalle entfernte, passende Löcher einfügte und meine HB-Security-Locks reinschraubte. Damit konnte ich dann auch "Nr.2" aufhängen, beide an meinen Line 6 POD HD500 anschließen und für mich den ersten direkten Vergleich hören.

Defekter Poti in "Nr.2"

Dabei stellte ich dann leider fest, dass der relativ neue "Push-Push-Poti" nun defekt war, obwohl er am Sonntag zuvor noch im Gottesdienst funktioniert hatte und mir die ersten Anzeichen nicht wirklich aufgefallen sind. Wen die Geschichte interessiert: Ich habe sie im Review des Potis ausführlich beschrieben: Klick

Fehler in der Schaltung bei "Paulus"

Im direkten Vergleich merkte ich, dass "Nr.2" bei Schalterstellung 2 (Steghumbuckerspulen parallel) und Schalterstellung 3 (Nur Spule mit Schrauben direkt am Steg) anders klang als "Nr.2". Beides Mal waren hier Steg- und Halspickup zueinander "Out-of-phase". Bei "Nr.2" waren sie dagegen normal. Das konnte ich sehr gut vergleichen, da "Nr.2" einen Schalter für "Normal/Out-of phase" hat.
Ich erinnerte mich gaaaanz dunkel, dass ich das 1987 beim Umbau von "Nr.2" bemerkt hatte und damals die Schaltung korrigierte.
Ich entschied mich nun dazu die Parallelschaltung zu korrigieren, da ich die Stellung 2 bei "Nr.2" am häufigsten verwendete. Die Stellung 3 dagegen ließ ich bewusst "out-of-phase" um auch die Klangvariante in "Paulus" zur Verfügung zu haben, da "Paulus" keinen Schalter für "Normal/Out-of phase" hat und da die Stellung 4 (Nur Spule mit Polen) sehr ähnlich klingt und man somit beide Klangvarianten auf Stellung 3 und 4 verteilt zur Verfügung hat.
Ich korrigierte die Schaltung und werde darüber im Bauthread von "Paulus" berichten.

Vorbereitung der Kameras

Im Unterschied zu den bisher gemachten Videos wollte ich bei diesem Vergleichsvideo diesmal kein offenes Mikro im Raumhaben und nichts sagen, sondern nur schalten und spielen. Dazu müsste man aber natürlich die Regler wieder aus der Nähe sehen. Da es aber nun zwei Gitarren waren, brauchte ich dafür beide USB-Kameras. Trotzdem sollte man natürlich auch die Totale mit beiden Gitarren (und mir beim Spielen und Schalten) sehen. Also fehlte mir die dritte Kamera für OBS Studio. Ich nutzte dafür mein Smartphone (Samsung A72) mit der Hauptkamera und der App "DroidCam OBS", sowie dem dazugehörigen Plugin für OBS Studio. (klick)

Anzeige der verwendeten Verstärker, Boxen & Mikrofone

Um noch mehr Transparenz und Klarheit für den Zuschauer zu bekommen welche Verstärker mit welchen Einstellungen, welchen Boxen und welchem Mikrofon im Line 6 POD HD 500 verwendet wurden, verband ich diesen per USB mit dem PC, startete die Editor App und übertrug einen Teil des Fensters ebenfalls in das Video
Außerdem verwendete ich ihn auch direkt als Soundkarte in OBS Studio.

Das Vergleichsvideo

Nach all diesen Vorbereitungen konnte ich also das angestrebte Vergleichsvideo drehen.
Anschließend kam noch einige Arbeit an dem Video auf mich zu. Ich beschleunigte die Gitarren-Wechsel-Zeiten jeweils doppelte Geschwindigkeit, damit es nicht so lang ist und schrieb auch noch mit dem Titeleditor von Pinnacle Studio Ultimate 22 die jeweilige Einstellung der Gitarrenschaltung zu dem Reglern im Bild.
Ich hätte echt nicht gedacht, dass ich alleine dafür fast 15 Stunden brauchen würde.
Aber genug geschrieben! Hier ist das Video!
:hi5:
Bitte schaut und hört euch einfach mal den Vergleich an und bildet euch selbst ein Urteil:


Fazit

Ich finde, die beiden E-Gitarren klingen wirklich seeeehr ähnlich, trotz all der baulichen Unterschiede! Hättet ihr das so erwartet?
Was ist eure Meinung?
Schreibt sie doch bitte hier in den Thread. Das würde mich sehr interessieren!
Aber bitte macht keinen allgemeinen "Tonholz-Thread" draus!
:embarrassed:

Bleibt bitte hier bei diesem konkreten Vergleich ohne abzuschweifen, das wäre echt lieb, sonst ist er irgendwann
:zu:


Vielen Dank für Euer Interesse! Ich wünsche ich euch weiterhin viel Spaß hier im Musiker-Board!
Seid gesegnet und bis bald! Euer GeiGit

...wer noch mehr von mir lesen möchte, darf gerne durch meine Reviews und Workshops stöbern :coffee:
 
Eigenschaft
 
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E-Gitarren klingen wirklich seeeehr ähnlich,
du hast dir ja wirklich viel Mühe gegeben(y). Ich hab aber nur bis Minute 11 oder so reingehört, das geht dann auf die Konzentration:redface:.
Für mich sind da aber doch hörbare Unterschiede. Ich finde die Nr. 2 hat allgemein einen etwas tieferen, volleren Klang als die Paulus.
Für meinen Geschmack macht sie das dynamischer und würde mir beim Spielen mehr liegen:).
Woher die Unterschiede rühren kann ich auch nicht sagen, die Korpusform als solche kommt da wohl eher nicht in Frage, vielleicht die Lage der Pu`s. Eine Holzdiskussion will ich hier auch nicht anfachen, nichts desto trotz kann das auch eine Rolle spielen. Wie dem auch sei, es hängt halt nicht ausschliesslich an den Pu`s, wie eine Gitarre klingt, da spielt die Gitarre als Gesamtheit, wie ich sie sehe, dann eine Rolle, mMn..
Sehr interessant, dürfte ich eine auswählen, ganz klar die Nr.2,
schönen Gruß,
Micky
 
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Interessanter Versuch, danke dafür!
Ich finde auch daß die Beiden sehr ähnlich klingen, mir gefallen beide. Blind kann ich die Gitarren nicht unterscheiden.
 
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Vielen Dank schon mal für eure Rückmeldungen!
Bei den cleanen Teilen ist schon ein ganz leichter Unterschied zu hören. Vorallem wenn jeweils der Piezo dazu geschaltet ist.
Sobald aber leicht angezerrt wird und der Sound dann durch die Frequenzbeschneidungen der Verstärker, Boxen und Mikros verschmälert wird, kann auch ich sie blind nicht mehr unterscheiden.
Trotzdem finde ich die Ähnlichkeit wirklich krass, da ich dem Holz, der Bauweise, der Mensurlänge, den Pickupposition usw. gefühlt viel mehr Einfluss zugetraut hätte!
 
Zuletzt bearbeitet:
Tolle Idee für einen Vergleich und sehr anschaulich dargestellt!

:hat:

Ganz großartig gemacht, sehr aufwendig, für meinen Teil aber sogar zu aufwendig, ich hab dann durchgezappt und mir einzelne Sequenzen angeschaut.

Zum Unterschied: ich denke schon, dass man den charakteristischen Klang zwischen den Bauformen Strat und Paula noch erkennt, je nach Einfluß der Signal Kette mal stärker und mal schwächer.

Ich bin jetzt nicht überrascht, dass die Unterschiede nicht gravierender sind. Einerseits klingt eine Strat mit Humbuckern schon deutlich weniger stratig als eine mit Single Coils, und es ist immer die Summe der Einzelkomponenten, die zu Unterschieden führen. Die gleichen PUs in beiden Bauformen reduzieren damit den als charakteristisch empfundenen Unterschied. Andererseits sind Unterschiede häufig nur marginal und in Kombination mit der gesamten Signal Kette durch diese sehr stark beeinflussbar.

Wie auch immer: tolles Projekt, sehr anschaulich aufbereitet!

:great:
 
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Hey,

wirklich sehr gut und konsequent gemacht, Hut ab.
Ich denke darüber, dass Sound auch immer ein individuelles Ding ist...
Bei mir bedeutet das zB dass ich auf ner Paula aus verschiedenen Gründen (hauptsächlich Mensur und Halswinkel) lange nicht so gut spielen kann wie auf ner Fender-Style und deswegen auf zweiterer wesentlich besser klinge.
Schraubhalsgitarren können anders eingestellt werden als Gibson Styles - das macht viel aus bei der Ansprache und im Dynamikverhalten und beeinflusst den Klang eher mechanisch als schwingungstechnisch.
Das macht sicherlich mehr aus, als der reine Klangunterschied der Gitarrenarten an sich...und ich denke, dass das vielen so geht!

Gruß,
Bernie
 
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...so, jetzt hab ich mal genau reingehört mit guten Kopfhörern...
Die Strat Style klingt immer etwas knackiger und knalliger, die Paula etwas weicher und gemütlicher...ein hoch auf die Golden 50ies, waren schon immer top Pickups die solche Nuancen mühelos darstellen.
Außerdem höre ich, dass bei der Paula die gegriffenen E und A Saiten bei G-Dur und C Dur zu hoch und "bummelig" klingen, di leere G-Saite scheint immer "nach unten" zu hängen - das kommt von der kürzeren Mensur und ist der Grund warum ich F-Styles mehr mag!
 
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Was mir auffällt, die "Strat" Style Gitarre hat im Durchschnitt meist etwas mehr "Präsenz" (Brightness, Treble).
Vorausgesetzt natürlich dass die Wahl der Pickups & Potis zumindest in etwa in gleicher Position sind.
Die Les Paul Style Gitarre ist immer etwas wärmer (woodier). Trotzdem artikuliert, das ist gut!
 
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Warum hast du die beiden raus in deinen Garten gestellt?
 
Ich habe >25j mit Fender Mensur gespielt, und mir da nie Gedanken zu gemacht - bis ich nun (nach 10j Pause) mit einer SG ähnlichen Ibanez ( kurze Mensur ) wieder eingestiegen bin. Für mein Empfinden ist das der größte Faktor gewesen ( irgendwie habe ich dauernd nachgeprüft, ob die Stimmung richtig ist usw.) Nach dem Wechsel von .009 auf .010 Saiten für die kurze Mensur hatte ich klarere Tiefen - bei dem selben Hersteller und der selben Gitarre. Nach einer Eingewöhnungszeit bekommt man übrigens "seinen" Sound auf nahezu jeder (spielbaren) Gitarre hin. Wir hatten mal einen Bewerber, der nicht spielen konnte, weil wir damals nur Stratähnliche Gitarren da hatten, der konnte aber nur auf Gibsons spielen, solche Auswüchse kann das annehmen....
Ich denke, die Saitenspannung ist nicht zu vernachlässigen...
 
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:great: Die Stange ist ne schlaue Verbesserung der Testmethode.

Aber da es sich eh um eine Glaubensfrage handelt ist jede Verwissenschaftlichung und Streben nach der "Wahrheit" bei Gitarristen sinnlos :opa:
 
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Darf ich fragen, wie genau bei der Strat das Piezo-System realisiert wurde?
Kahler hat ja keine Reiter mit Einlagen. Aktive Elektronik ist mEn. dringend notwendig bzw. fand ich den Piezo-Klang ohne Midcut bisher unbrauchbar. Hatte bisher immer Graph Tech Produkte verwendet.
Hat die Paula einen richtigen Piezo-Steg oder auch HB-T-Piezos?
 
Danke für eure Beobachtungen, Gedanken und Rückmeldungen!
Zumindest 27 haben sich mittlerweile das Video (teilweise) angeschaut und vorallem angehört und somit sich intensiver interessiert. Das freut mich!
Darf ich fragen, wie genau bei der Strat das Piezo-System realisiert wurde
Darfst du gerne! Ich habe es in diesem Beitrag ziemlich am Ende genauer beschrieben:
Beitrag im Thema '[Baubericht] "Nr.1" + "Nr.2" - Die Entstehung meiner ersten selbstgebauten E-Gitarren"' https://www.musiker-board.de/thread...selbstgebauten-e-gitarren.718205/post-9148155
Es ist ein passiver HB-T, welcher vorne zwischen Korpus und Kahler statt der Abstandsschraube eingeklemmt sitzt.
Er wird parallel zur angewählten Humbuckerschaltung dazugeschaltet.
Das Ergebnis ist erstaunlich und kommt ohne jegliche Vorverstärkung, oder Klangreglung aus, da man ja den Klang über die Humbuckerschaltung (und den HD500) beeinflussen kann.
 
Ich könnte doch beide Gitarren gleichzeitig an meinen Line 6 POD HD500 anschließen. ... und sie dann direkt im Wechsel spielen.
... Ich beschleunigte die Gitarren-Wechsel-Zeiten jeweils doppelte Geschwindigkeit, damit es nicht so lang ist
Wär es nicht weniger Aufwand gewesen, einfach beide Gitarren auf einen gewöhnlichen Ständer zu stellen?
Die 3 Sekunden unterschied zur Aluprofilmethode dürften doch nichts ausmachen, oder?
 
Du darfst es gerne im Selbsttest stoppen, aber es dauert deutlich länger eine Gitarre in den Ständer zu stellen, die andere aus einem zweiten Ständer in die Hand zu nehmen und dann auch noch in der passenden Position für die Kamera zu halten. 😅
Mal davon abgesehen ist man dabei auch deutlich hektischer im Wechsel und konzentriert sich auf andere Dinge, als die eben gespielte Sequenz nochmals mit der anderen Gitarre zu wiederholen.
Aber natürlich darf das jeder so machen wie er möchte - für mich war das der beste, schnellste und am wenigsten ablenkende Weg. :engel:
 
Tolle Arbeit, tolles Video, tolle Fragestellung und eine toller Versuch auf diese ewige E- GitaristInnenfrage endlich mal eine gut fundierte Antwort zu finden. Danke. (y)

Ich stimme Dir, GirGit, zu. In meinen Ohren gibt es zwar einen winzigen Klangunterschied. :gruebel: Aber der ist so klein, daß es spätestens bei Verzerrungen und ähnlichem aus meiner Sicht fraglich und womöglich unwirtschaftlich wird, dafür 4-stellige Euro- Beträge auf den Tisch zu legen. :cool: Darüberhinaus tauchen auch zunehmend ethische Fragen bei der Verwendung von exotischen Hölzern aus Urwäldern auf.

Die Mensur, die Platzierung der Pickups und die Fingerspitzen, Gewohnheiten der GitaristInnen spielen dann wohl doch eine größere Rolle. Und danach natürlich Elektronik und Boxen. Oder anders: Das simple Umschalten und Regeln der PickUps in diesem Video bringt 1.000x mehr als teures und evtl. ethisch fragwürdiges Holz für die ganze Gitarre. :giggle: Alles klaro. Werde meine E-Gitten in Zukunft danach ausrichten. ;)

Nochmal Danke und mit freundlichen Grüßen
KüchenMusik :)
 
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Ich finde, die beiden E-Gitarren klingen wirklich seeeehr ähnlich, trotz all der baulichen Unterschiede!
Komisch, finde ich gar nicht... Selbst verzerrt klingt die linke Gitarre aus meiner Sicht auffällig fetter und stabiler im Ton. Klar, die reine Frequenzzusammensetzung wird sich jetzt nicht um Welten unterscheiden, aber der Charakter der Gitarren ist mMn sehr unterschiedlich. Dabei lasse ich mal noch die unterschiedliche Position des HalsPU mit 22 bzw. 24 Bünden beiseite, die sich bei den entsprechenden Beispielen mMn schon stark auswirkt.

Methodisch sehr aufwändig und toll gemacht, auch wenn meine Ohren teils doch etwas überfordert waren mit der Fülle an Schaltvarianten. Interessant finde ich jedenfalls, dass hier mal die kurze Mensur mit geschraubtem Hals antritt, und die lange mit durchgehendem. Die Singlecut klingt mMn schon ein bisschen dünn, ich persönlich wäre wahrscheinlich schnell dabei, da etwas fettere PUs einzubauen, um das auszugleichen.

In Deinem Kommentar klingt an, dass Du selbst überrascht warst, wie ähnlich der Sound war. Ich schließe daraus mal umgekehrt, dass Du das beim normalen Spielen der Gitarren anders wahrgenommen hattest.

Das geht mir auch so, weshalb ich Gitarrenvergleiche über Video auch nicht als der Weisheit letzten Schluss ansehe. Deinen Eindruck, dass man auf einer anderen Gitarre etwas anders spielt, anschlägt, greift, teile ich absolut. Ist halt doch wichtig, wie der Gaul auf die Zügel reagiert ;). Die berühmte "Holzdiskussion" wird deshalb aus meiner Sicht auch immer etwas einseitig auf den nackten Klang hin ausgetragen, und es wird gern vergessen, dass eine Gitarre in den Händen eines anderen Spielers auf einmal völlig anders "klingt", oder besser, zum Klingen gebracht wird. Umgekehrt kann der gleiche Spieler mit der einen Gitarre bestimmte Sounds besser erzeugen als mit der anderen, obwohl sie sich objektiv nicht groß zu unterscheiden scheinen. Und das ist etwas, dass man mit dem Aufnahmemikro oder auch mit Messreihen mMn nicht einfangen kann.

Gruß, bagotrix
 
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dass eine Gitarre in den Händen eines anderen Spielers auf einmal völlig anders "klingt", oder besser, zum Klingen gebracht wird.
interessant, wir haben ja einen ziemlich ähnlichen Eindruck. Wenn du oder ich diese Gitarren spielen würde, könnte beim Hörer plötzlich ein ganz anderer Eindruck entstehen:rolleyes:. MMn. wird das hier oft ziemlich ausser acht gelassen, letztlich ist die Art und Weise, wie man spielt,
auch sehr ausschlaggebend. Ich tue mich dann auch schwer, jemandem eine bestimmte Gitarre zu empfehlen.
Ein schönes Wochenende,
Micky
 

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