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  • Ersteller olaf_berlin
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Vincent Peirani macht mit einem Quartett Laune. Was ist das? Internationaler Folk, weil Einflüsse verschiedener Kulturen und Musikstilen zusammenkommen? Jazz, weil es auf einem Jazz-Festival gespielt wurde? Ich weiß nicht, finde das aber interessant:


View: https://www.youtube.com/watch?v=K3DovEiTNyc
 
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ist natürlich, wie immer, Geschmacksache.
Ja. Freut mich, dass euch das Stück gefällt. Schön, dass ihr es mit uns teilt. Bestimmt rührt es manche an.

Ich hab mit den Akkordeon-Adaptionen dieses Stücks ein Problem. Ich hab das Original im Ohr, das auf der Violine gespielt wird. Für mich wirkt die Violinen-Version zerbrechlich, teilweise tieftraurig. Da versucht jemand, mit seinen eigenen Schmerzen zurecht zu kommen und sein eigenes Gleichgewicht wiederzufinden. Die Akkordeonfassungen klingen anders. Sie klingen voll. Ich würde sie als gravitätisch oder majestätisch beschreiben. Vor meinen Augen erscheint ein herausgeputzter Hofstaat, der zur langsamer Musik prunkvoll in eine Kirche einzieht. Meiner Meinung haben sie mit der ursprünglichen Intention nichts zu tun. Weil ich nicht weiß, wie man dem Stück auf dem Akkordeon diese zerbrechliche Noten verleihen könnte, würde ich das Stück nicht angehen. Aber das ist nur meine Meinung.
 
Ich würde sie als gravitätisch oder majestätisch beschreiben. Vor meinen Augen erscheint ein herausgeputzter Hofstaat
Passt doch - Chaconne ist/war ein Tanz der von der herausgeputzten Oberklasse getanzt wurde. Wahrscheinlich hätte Bach das gleich für Akkordeon geschrieben wenn er eins gehabt hätte. :D
 
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Die Akkordeonfassungen klingen anders. Sie klingen voll. Ich würde sie als gravitätisch oder majestätisch beschreiben.
Das kann ich nachvollziehen. Es ist wirklich gut gespielt, aber für mich passt das Stück nicht so hundertprozentig zum Akkordeon. Es klingt halt ähnlich wie auf der Orgel.
Wenn man es nicht kennt, kann man es sicher neutraler hören und genießen.
 
Chaconne ist/war ein Tanz der von der herausgeputzten Oberklasse getanzt wurde.
Ja und diese hat Choräle versteckt, die um Tod und Auferstehung kreisen. Für mich ist das Stück Trauer pur. Bach hat es in einem Schockzustand geschrieben. Er kam 1720 nach drei Monaten Dienstreise nach Hause zurück. Dort hörte er, dass seine Frau gestorben und bereits auf dem Friedhof beerdigt wurde. Danach komponierte er dünnhäutig dieses Stück. Wenn ich Geige, Clavichord, Cembalo oder Orgel spielen könnte, würde ich dafür auch eine Geige nehmen. Man spürt, wie der Lebensfaden reißt und man fragt sich, wie das Leben weiter gehen kann. Die eingewebten Choräle sind wie Arme, die einen tröstend umschließen.

Mir geht es wie @opa_albin:
Wenn man es nicht kennt, kann man es sicher neutraler hören und genießen.
Ich möchte die Akkordeon-Version niemand madig machen. Daran liegt mir nichts. Ich will nur darauf hinweisen, dass durch den Einsatz des Akkordeons das Stück transformiert wird. Es verändert sich. Für mich geht der ursprüngliche Charakter verloren. Ich bin voreingenommen und kann vielleicht einfach dieses Neue, das euch so fasziniert, nicht sehen.
 
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:juhuu: Ja, das weckt lange Vergessenes - im ersten Teil Tango, im zweiten Jive.
Haben wir Anfang der 90ger im studentischen Tanzkreis mit unserem S-Kurs als Formation aufgeführt.
Der Übergang war tänzerisch ne echte Herausforderung, haben unsere "Schüler" damals super gemeistert.

Die Version ist doch auch stark (auch wenn kein Akko vorkommt) und zum 2ten Teil sehr gekonnt Boogie Woogie getanzt ...


View: https://www.youtube.com/watch?v=WQuje1E_zZs
 
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Die Version ist doch auch stark (auch wenn kein Akko vorkommt) und zum 2ten Teil sehr gekonnt Boogie Woogie getanzt ...
. . . . . und alles klatscht auf "1"
Frage: in welchen Land fand das Konzert statt ? :cool:
 
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Ich nehme an, in Deutschland, denn bei 2:00 wird "Bahnhof für Bio" eingeblendet.

. . . . . und alles klatscht auf "1"
Du beschreibst zwar objektiv eine Tatsache (wenn auch einige auf 2 klatschen), aber ich höre da einen spöttischen Unterton heraus. Was ist daran verwerflich?

Sie klatschen erst, wenn das Schlagzeug im schnellen Teil einsetzt. Das ist jedoch bei nicht so musikalischen Zuhörern im Gegensatz zu uns Musikern normal.
Ich mache unter Anderem auch Tanzmusik. Früher habe ich bei Liedern, wo das Schlagzeug erst später einsetzt, dieses wie im Original auch erst später gestartet mit dem Erfolg, dass alle Tänzer dumm herum standen und nicht wussten, was sie tun sollen. Sie konnten aus der gespielten Melodie keinen tanzbaren Takt ableiten.
Nach mehreren solchen Erfahrungen beginne ich mit dem Schlagzeug sofort, auch wenn das im Original nicht vorgesehen ist. Niemand hat sich bisher wegen mangelnder Authentizität beschwert.
 
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