...genau das! Dafür braucht man ein oder zwei Folgen gesehen zu haben. Man sieht ungefähr die Rahmenhandlung und betrachtet die anwesenden Personen und/oder Requisiten und dann kann man ziemlich genau sagen, was da kommt. Nicht genau den Wortlaut aber auf jeden Fall das Thema, die Art des Vortrages und das Ziel des Spruches.
Eben das ist keine große Heldentat. Dass, wenn jemand eine dumme/überflüssige/unüberlegte Bemerkung macht, House dann nicht von Vanilleeis mit Erdbeeren redet, weiß dann glaube ich jeder Zuschauer.
Die Art des Vortrages: sarkastische Rede. Ist immer so.
Ich finde es jedenfalls lustig, weil ich nicht weiß, was er jetzt genau sagt.
Wenn er zB ein kleines Mädchen unter Druck setzt, sie müsse ihrem Vater ne Niere abtreten, damit er nicht stirbt, und Dr Cuddy ihn mahnt, er solle nicht so viel Druck auf sie ausüben, dann weiß ich persönlich nicht vorher, dass er sagt "Ok, deinem Vater geht's wunderbar. Wir wollen nur, dass du ihm ne Niere abgibst, weil's total cool wäre, wenn er drei hätte." Eben deshalb finde ich das dann lustig, weil ich sarkastische Sprüche mag.
Weil das schon quadrillionen andere Filmemacher aus diesen kalifornischen Wasweißichschulen ganz genau so gemacht haben. Damit meine ich gar nicht die Personen oder die Rahmenhandlung einer Serie sondern den immer gleichen Szenenaufbau und die immer gleiche Hinleitung zur Pointe. Immer fein nach Schema F und bloß nicht mal aus diesem Schema ausbrechen. Ich finde das auf Dauer todlangweilig. Das betrifft jetzt nicht nur Sitcoms sondern viele aktuelle US-Serien.
Also zu House habe ich ja was gesagt. Bei Scrubs kommt sehr viel Witz aus den Charakteren, von daher ist es nicht nach Schema F oder B'.
Außerdem lebt die Serie davon, dass man langsam seine Pappenheimer dann kennt und sich eben schon auf den naechsten lustigen "Flashback" der Hauptperson freut, oder die naechste Standpauke vom Oberarzt erhaelt. Natuerlich ist das alles repetiv, wie soll man sonst eine zusammenhaengende Staffel produzieren und die Leute bei der Stange halten?
Eben. Wäre doch schade, wenn sie den Charakteren nicht treu bleiben würden.
Also die meisten Sitcoms funktionieren schon so, wie du beschrieben hast, Don Rollo.
Es gibt einige, die zwar immer das gleiche Schema haben, aber trotzdem gut geschrieben sind, sowas wie Two and a half Men oder Big Bang Theory. Da kann ich mir auch nicht viel hintereinander ansehen, finde es aber, wenn ich es nur ab und zu sehe, sehr witzig. Wahrscheinlich, weil es Witze sind, die man vorher noch nicht gehört hat.
Ich mein, man hat doch früher auch über jeden Ostfriesenwitz gelacht, den man nicht kannte, und nicht gesagt "Ja toll, n Wortwitz habe ich schon mal gehört, ist ja immer das gleiche." Wenn man Wortwitze lustig findet, lacht man eben über jeden, den man noch nicht gehört hat.
Nicht direkt mit Humor, aber mit der Konstruktion einer Serienfolge rund um die Werbeblöcke. Ich habe auch schon einige Folgen von verschiedenen Serien auf DVD gesehen und obwohl ich es besser weiß greife ich trotzdem instinktiv bei gewissen Stellen zur Fernbedienung, weil genau an diesen Stellen im Fernsehen die Werbung kommen würde. Die Abstände zwischen diesen Stellen kann man mit der Uhr stoppen. Vorhersagbarkeit des Spannungsbogens -> Langeweile.
Was einige der sehr beliebten Serien, die ich mal geguckt habe, angeht, kann ich dir nur zustimmen. Aber das ist eben speziell bei Scrubs oder Dr House nicht der Fall. Jedenfalls unterhält mich die Serie wunderbar, während andere, bei denen ich eben das Schema, welches du hier kritisierst, entdecke, mich eben deswegen langweilen.
Entweder gibt es da einen Unterschied oder die Produzenten der Serien hypotisieren mich nachts immer.
Was Hangover angeht, da kam der Witz auch meistens von dem einen Typen, der einfach immer nur dumme Sachen gesagt hat. Aber es gibt unendlich viele dumme Sachen, die man in einer Szene sagen kann und die lustig sind.
Du kannst mir nicht erzählen, dass du im Kino sitzt und sie ins Caesar's Palace reingehen siehst und sofort weißt "OK, der dumme fragt gleich beim Einchecken, ob das das echte Caesar's Palace ist und meint damit, dass im echten Caesar gewohnt haben muss." Dafür gibts in der jeweilige Situation einfach zu viele andere Sachen, die im Vordergrund sind, mit denen man einen Witz bringen könnte. Und eben, weil man nicht weiß, welche der 20 Möglichkeiten jetzt verwendet wird, überrascht es.
Natürlich nicht - nur mal aus dem 08/15-Schema ausbrechen. Im Kino ist das ja auch kein Problem. Die Witze sind dort ja auch nicht neu; allerdings gibt es da keine Vorgaben, wie viele Witze in die 8:22 Minuten zwischen zwei Werbeblöcke müssen.
Ich finde, es gibt genug Sendungen und Filme, die ihre orignellen Elemente haben oder, sagen wir mal, komplett originell sind.
btw, wer House guckt um zu lachen, sollte das mal überdenken
Nee, wir betrachten ja nur den Humor der Serie. Sagt ja keiner, dass das Comedy ist.
Also wenn ich "moderner Humor" höre, denke ich da an Mittermeier, Mario Barth, solche Gestalten... also eher niedriges Niveau, anstößige Inhalte (Sexismus?, Fäkalhumor), so Sachen, die eher die pubertierende Menge zum Schreien findet.
Die Könige sind für mich Stefan Raab und Oli Pocher.
Das schlimme an denen ist, dass man jedesmal spontan auf n zehnmal besseren Witz kommt und den, den sie gerade gebracht hatten vorher verworfen hat bzw. hätte, weils einfach viel zu peinlich ist.