Erster Eigenbau - LesPaul/Schecter-Blackjack ATX Solo-Verschnitt

  • Ersteller moertel
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Hallo FlyingFabi,

vielen Dank für die Blumen. Ich hab die Vermutung, dass die Kratzer, die ich meine quasi die Restrauheit ist. Ich hab mal andere Gitarren untersucht und festgestellt, dass diese Kratzer selbst bei ganz neuen Gitarren vorhanden sind. Bei weißen sieht man sie fast gar nicht, bei schwarzen dagegen besonders gut. Ich hab mir ne nigelnagelneue Westerngitarre angeschaut, die hatte auch diese Kratzer aber noch etwas feiner als bei mir. Ich schätze das liegt wirklich nur an der Polierpaste und ich bin einfach zu pingelig. Unter normalen Bedingungen sieht man von den Kratzern gar nichts.

Nach einigen Polierübungen läuft meine Bohrmaschine immer unrunder. Ich schätze die Scheibe ist zu groß für die kleine Bohrmaschine. Ich hab mal ein wenig im Keller herumgestöbert, ob ich nicht eine bessere Lagerung von Bohrmaschine und Polierscheibe hinbekomme. Zuerst hab ich ein Kugellager mit einem kleinen Gewindestift daran gefunden. Zufällig mit dem selben Gewinde wie auf der Polierscheibe. Muttern gab es auch reichlich, also bekommt die Polierscheibe ein Kugellager:
P1070918.jpg
Dann brauche ich natürlich ein Gestell, an dem ich das Kugellager und die Bohrmaschine lagern kann. Ein Brett eine Leiste mit Loch ein Stab:
P1070916.jpg
Dann wird das ganze bestückt und Ausprobiert:
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Irgendwie wackelt die Bohrmaschine immer noch ziemlich stark. Das muss noch stabilisiert werden:
P1070920.jpgP1070921.jpg
Und fertig ist mein selbst gebauter Polierbock.
 
Hab die Gitarre jetzt fertig Poliert:
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Vielleicht hat FlyingFabi doch recht?:gruebel: Ich hab mich jetzt auf jeden Fall Entschlossen das ganze Projekt abzuschließen und mich meiner BlackHawk zu widmen. Sonst doctor ich so lange an dem Lack rum, bis die Klarlackschicht wieder durchgeschliffen ist und dann geht das Spiel von vorn los. Ich baue das gute Stück zusammen und werde sehen, wie sich der Lack in der Praxis bewährt. Wäre ja möglich, dass ich mal irgendwo anhaue und dann ist auf einmal egal wie schön der Lack glänzt. Also, muss jetzt weiterlöten...
 
Schaut doch gut aus! :) also mir gefällt sie sehr gut ;)
Ich kann dich da beruhigen - bei meiner ersten hab ich PU-Lack gespritzt, also auch samt Lackierpistole usw., und heute hab ich hier trotzdem eine Orangenhaut...
bei der Gitarre von meinem Kumpel und bei dem Bass von meinem Profilfoto sah die ganze Sache dann schon anders aus, obwohl bei ihm wie schon gesagt diese Kratzer drin sind, und ich war leider viel zu ungeduldig... und jetz is er auch etwas orangig geworden :p
Bei meinem nächsten (und du bei deiner) werd ich die fehler nicht mehr machen ;)

Also Kopf hoch, viel Erfolg beim fertig stellen,
Gruß Fabi
 
Und hier ein Zwischenstand:
Hals ist angeleimt, die Löcher für die Potis, den Switch und die Saitenhülsen hab ich mit dem Dremel wieder aufgeweitet, dann hab ich erstmal nur Kabel an den Switch gelötet und alles durch die engen Bohrlöcher zu den Potis geführt. Jetzt merkt man, dass ein 8er Loch für 3x 4Kabel recht eng ist.
P1070952.jpgP1070953.jpgP1070954.jpgP1070959.jpgP1070960.jpgP1070961.jpg
Außerdem hab ich mich entschieden die DiMarzio-Pickups doch für die BlackHawk zu verwenden und stattdessen auf Düsenberg (Crunchbucker Bridge und Grand Vintage Neck) zurückzugreifen. Allerdings haben die Düsenberg Pickups so eine verchromte Metalleinfassung, die ich lieber für die BlackHawk verwenden möchte, da ich ja hier bereits verchromte Pickuprahmen benutze. Diese da:
P1070962.jpg
Die wollte ich gestern eigentlich ablöten, aber irgendwie hab ich mich zu dumm angestellt und bevor ich die Pickups zum glühen bringe, kam mir die Idee, die Lötstellen einfach abzuflexen. Mein Billig-Dremel hat da so kleine lächerliche Scheiben dabei, die fast wie Sandpapier aussehen. Aber die gehen ja richtig ab. Hat keine Minute gedauert, dann waren 4 Lötpunkte aufgetrennt. Dann musste ich auch noch die "Ohren" des Chunchbuckers etwas stutzen, da diese etwas länger sind als die DiMarzio. Beim Zusammenschrauben ist mir dann auch noch eine dieser Mini-Schrauben für die Pickup-Rahmen abgebrochen. Jetzt hab ich bestimmt über tausend Schrauben im Keller, aber die Richtigen sind natürlich nicht dabei :)
 
Zuletzt bearbeitet:
und so sieht der DiMarzio-Pickup für die BlackHawk dann aus:
P1070963.jpgP1070964.jpg
 
Weiter geht es mit der Elektrik. Zunächst brauchen wir einen guten Plan:
P1070966.jpg
Und mein Profiausrüstung:
P1070967.jpg
Dann wird gelötet:
P1070968.jpgP1070969.jpgP1070970.jpg
Auf dem Letzten Bild sieht man, dass ich mit dem Lötkolben dummerweise an den Lack gekommen bin :-(

Ich hab jetzt erstmal nur einen Pickup eingelötet und getestet, aber irgendwie kommt kein Ton raus. Was hab ich falsch gemacht?
 
Fangen wir nochmal von vorne an:
Gitarrenschaltung.png
1. Humbucker mit der Klinkenbuchse verbunden. Da die Endpinbuchse komischerweise Stereo ist (wozu braucht man eine Stereobuchse für ne Gitarre?) Hab ich die beiden Pins (links,rechts) gekoppelt (grün) und den Mantel auf schwarz angeschlossen.

2. Um den Humbucker als SingleCoil betreiben zu können, brauchen wir einen Schalter. Dieser steckt am Pull/Push-Poti unten dran. Damit wird entweder rot/weiß verbunden, dann haben wir den Humbucker (über schwarz nach grün). Oder es wird weiß/grün verbunden, dann haben wir den SingleCoil (über schwarz nach weiß).

3. Jetzt soll ein Master-Volume dazugeschaltet werden. Es ist ein linearer 500kOhm Poti. Der wird einfach in den grünen Draht eingelötet. Die Masse kommt an schwarz.

4. Danach kommt noch ein Master-Tone dazu, ein logarithmischer 500kOhm Poti. Der wird parallel zwischen schwarz und grün geschaltet und bekommt noch einen Filter - also einen Kondensator mit 22nanoFarrad, welcher nur bestimmte Frequenzen duchlässt. Ich hoffe ich hab das als Elektronik-Laie halbwegs verstanden und richtig erklärt?

5. Jetzt kommt der zweite Humbucker hinzu. Dafür brauchen wir einen 3-Wege-Schalter. Der Schaltet entweder nur links oder beide oder nur rechts an.

6. Und zum Schluss brauchen wir noch Volume-Regler für jeden Humbucker einzeln (keine Ahnung, ob das wirklich sinnvoll oder nötig ist, aber ich mach es erstmal so.) Dafür wird noch ein Poti vor den 3-Wege-Schalter eingebunden. Dieser ist steckt am Pull/Push-Poti oben dran.

Gitarrenschaltung2.png

Dann stellt sich die Frage was ist was oder wieso gibt es so viele Kontakte an den Potis? Die Abbildung zeigt einen normalen linearen Poti. Der Mittlere Kreis ist der Eingang und der äußere Kreis der Ausgang (andersrum geht aber eigentlich genauso). Je größer der Widerstand, desto weniger kommt durch. Der Widerstand wird umso größer je weiter der Strom durch den äußeren Ring zurücklegen muss. Also ganz links ist dann maximaler Widerstand (also ganz leise) und ganz rechts ist dann minimaler Widerstand (also ganz laut). Funktioniert im Uhrzeigersinn. Der linke Anschluss ist dann überflüssig.

Unten an dem Push/Pull-Poti ist der Push-Pull-Schalter. Der verbindet gleichzeitig auf der linken und rechten Seite entweder Unten mit Mitte oder aber Oben mit Mitte. In meinem Fall brauche ich nur die eine Seite der Kontakte.

Über Feedback, ob ich das bis jetzt richtig verstanden habe, wäre ich dankbar.
 
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Nachtrag:
Bisher hab ich es so verdrahtet und es funktioniert noch nicht. Kann mir jemand sagen warum nicht?
Gitarrenschaltung2.png
Hab erstmal nur einen Humbucker genommen und einige Massekabel weggelassen.

Gruß Holger
 
Mit meinem Profimessgerät:
P1070997.jpg
habe ich den Übeltäter gefunden:
P1070999.jpg
und nach 30 Sekunden war alles korrigiert
P1080008.jpg
und zwar ist die Buchse wie gesagt in Stereo. ich hab einfach L und R miteinander verbunden. Steckt man (auf dem 2. Bild hab ich den Draht schon wieder durchgeschnitten - war aber eigentlich verbunden) den Stecker rein, wird die Steckerspitze mit dem einen Kontakt verbunden und der Steckermantel mit dem 2. Kontakt und die Masse natürlich auch mit dem Mantel. Is ja eigentlich logisch - Monostecker in Stereobuchse bringt quasi für einen Kanal einen Kurzschluss.

Kabelsalat ist gesund:
P1080009.jpg
Was ich noch vergessen hab, ist die Masse an der Brücke. Da ich nur kleine Saitenhülsen hab, ist das schwer jetzt noch ein Kabel zu verstecken. Ich hab es einfach an die Gewindestange der Brücke angelötet und am Pickup festgemacht. Auf dem Foto sieht man das kurze Stück rotes Kabel:
P1080012.jpg
Hab dabei noch festgestellt, dass der Master-Volume falschrum lief und hab das schnell korrigiert. Irgendwie konnte ich beim Tone-Poti keinen Effekt feststellen und die beiden P/P-Poti-Volumeregler sind in der Mittelstellung des 3-Wege-Schalters scheinbar in Reihe oder so. Also es reicht einen von den beiden stumm zu schalten und man hört gar nichts mehr. Dadurch ist eigentlich der ganze Effekt hin, die beiden Humbucker einzeln zu regulieren :-(

Der Hals-Pickup ist nämlich viel lauter als der Neck-Pickup (Hatte auch beim Durchmessen nur halb soviel Widerstand).
 
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Und schon wieder was gelernt:
1. Leime nie auf eine Lackschicht.
2. Halstasche vor dem Lackieren schön abkleben.

P1080016.jpgP1080013.jpg

Naja. Kann nicht mehr lange dauern, bis es fertig ist.
 
Jep, fürs nächste mal ;)
und jetz ordentlich zamspannen ja :)

Drück dir die Daumen
gruß fabi
 
So. (mal wieder).

1. Hals ist dran.
2. Hals ist abgerichtet
3. Saiten sind drauf
4. die Gitarre klingt :)

Anhang anzeigen 200444
Gitarre vor dem Abrichten. Weitere Bilder Folgen.
 
Das Abrichten hab ich hier beschrieben/gelernt (bzw. lerne noch).
P1080043.jpgP1080046.jpgP1080048.jpgP1080052.jpgP1080055.jpgP1080057.jpg
Das sind die Bilder zum fertigen Instrument. Wenn man genau hinschaut, sieht man mehrere Dinge:
1. da ist so ein rotes Kabel vom Bridge Pickup zur Bridge:
Jaja. Hätte man irgendwie einplanen sollen, dass die Bridge mit der Masse verbunden sein sollte.
2. sieht so aus, als würden die Bünde nicht mittig auf den Reitern der Bridge sitzen.
Stimmt genau. Ich hab die Bridge vorher schön positioniert und ausgetestet und dann die Löcher gebohrt, doch sie ist trotzdem ca. 3mm zu tief geraten. Mit dem Dremel hab ich deshalb neue Kerben in die Reiter gefräst.
3. die Reiter der Bridge sehen irgendwie nicht ganz richtig eingestellt aus.
Jep. Noch so ein Problem. An der Halstasche ist ein ca. 1,5mm breiter Spalt, der durch wasweißich entstanden ist. Ergo ist auch die Bridge um 1,5mm zu weit hinten und die Oktavenreinheit läßt sich zumindest bei der D-Saite nicht ganz realisieren.
4. Der Lack sieht zerkratzt aus und es gibt ein paar unschöne kleine Dellen.
Is nu mal so. Nächstes mal wird alles besser - hoffe ich.
 
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Das Schönste an der Gitarre ist, dass es recht viele erstaunte Gesichter gibt. Ich wurde mit Aussagen konfrontiert wie:
"Ich dachte du baust was, was so ähnlich wie ne Gitarre aussieht. Die ist ja richtig gut geworden." oder
"Die Pickups sind ja genial, die klingt ja besser als meine Hagstrom LesPaul."
bis hin zu einfach nur spielen und gar nicht mehr hergeben wollen.

Grüße Holger
*zufrieden_grins*
 
So. Nun hab ich auch noch die PU-Fächer abgeschirmt:

Vor geraumer Zeit hab ich mir mal diese selbstklebende Kupferfolie und auch die Kupfer-Farbe bei Andreas Rall (www.rall-guitars.de) bestellt. Die Kupfer-Farbe hat angeblich eine sehr begrenzte Haltbarkeit und lag auch schon ein halbes Jahr bei Andreas rum, aber sie war immer noch flüssig und ließ sich gut verarbeiten, obwohl sie mindestens ein halbes Jahr bei mir rumlag. Das einzige was ich ab und zu gemacht habe war das Glas mit der Farbe ab und zu mal durchschütteln und dabei den Vorsatz "Morgen fange ich an die PU-Fächer abzuschirmen." laut vor mich hin zu sagen.

Also hab ich geraume Zeit später mal die Kupferfolie zugeschnitten:
_DSC0841.jpg_DSC0842.jpg_DSC0843.jpg_DSC0844.jpg_DSC0845.jpg_DSC0846.jpg
Da die Folie selbstklebend ist konnte ich sie ziemlich gut an Ort und Stelle fixieren. Zum Schluss hab ich die Fugen noch großzügig mif Kupferfarbe bestrichen und das ganze trocknen lassen. Zur Verbindung mit der "Masse" hab ich etwas Kupferfolie bis zu den Schraubenlächern der PU-Rahmen geklebt.
_DSC0848.jpg_DSC0849.jpg_DSC0850.jpg
Tja. Was soll ich sagen. Der ganze Prozess hat mich keine Stunde gekostet und das es was bringt, davon bin ich eh überzeugt.

Also stay rocked und gute Nacht.

Holger
 

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Hi, was ich nirgends gelesen habe, das du das Holz im nassen Zustand geschliffen hast. Das musst du unbedingt machen, dadurch ersparst du dir die unnötigen ewigen schleifarbeiten auf dem klarlack. Durch das Nass machen stehen die fasern auf und lassen sich mit 300'er super wegschleifen. Dann hätte die zweite Lage ack schon fast perfekt ausgesehen.
 
Werde ich bei meiner jetzigen (Black Hawk) beherzigen. Allerdings hab ich doch durch den Füller eine Perfekte Schicht erhalten, die ich dann auch noch nass geschliffen habe (soweit ich mich erinnere). Ich schätze mal, dass man mit Spraydosenlack und wenig Erfahrung kaum bessere Ergebnisse hinbekommt. Aber bei der Black Hawk kann ich dann bald wieder üben :)
 
Nachtrag/Rückblick:
Der Hals ist mir 3 mal abgegangen. Beim ersten mal einfach so. Beim zweiten mal durch Erwärmen des Leimes im Sommer im Auto. Und beim dritten mal nach einem Absturz durch Gurt-Versagen. Nach dem zweiten mal habe ich vier Holzdübel mit eingeleimt und das hat auch bis zum Absturz ganz gut gehalten. Nun hatte ich die Nase voll und den Hals doch angeschraubt.

Woran es nun liegt kann ich nur vermuten. Wahrscheinlich waren die Leimflächen nicht so passgenau wie sie sein sollten. Ich hab zumindest mit Tidebond geleimt.

Ein Wort zum Buche-Leimholz. Der Nachteil ist, das Buch arbeitet. Es zeichnen sich an einigen Stellen die Leimfugen des Leimholzes auf dem Lack ab - sprich der Lack wird rissig. Aber von weitem sieht es immer noch ganz gut aus.
 

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