[Review] CASIO XW-G1 Groove Synthesizer

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Beim Casio XW-G1 Groove Synthesizer handelt es sich um eine Workstation, die laut Casio DJs bei ihrer Arbeit unterstützen und ihnen neue Möglichkeiten für ihre Live-Performance bieten soll. Ich habe dank dem Musiker-Board und Casio die Gelegenheit, dieses Gerät ausführlich zu testen und meine Eindrücke hier festzuhalten - Danke dafür schon mal! :)
Da ich momentan kaum zu Hause bin und nie viel Zeit am Stück habe, werde ich den Test in mehrere Etappen unterteilen und jeweils an einem Tag auf einen bestimmten Bereich eingehen. Vom Aufbau her werde ich mein Review an den Test des XW-P1 vom User .Jens anlehnen, da ich diesen für sehr sinnvoll halte. :great: Ich hoffe, dass .Jens mir den Format-Raub nicht übel nimmt! :D


Zu Beginn ein paar Daten:
Neben der Solo-Synth Funktion bietet das Gerät einen Sample Looper, einen Step Sequencer, einen Phrase Sequencer, einen Arpeggiator, vier Drehcontroller, neun Multifunktionale Fader, 61 anschlagdynamische Tasten, ein Bender- sowie ein Modulationsrad, Midi-In, Midi-Out/Thru, die Möglichkeit des Batteriebetriebes und einen USB-Port. Der "Straßenpreis" des XW-G1 beläuft sich auf 599€.



Teil 1: Der erste Eindruck

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Als allererstes fällt einem auf: Plastik! Plastik, so weit das Auge reicht - aber gut verarbeitet. Die Buttons sind aus Gummi und fühlen sich recht hochwertig an, die Fader und Potis liegen gut in der Hand und haben einen angenehmen Widerstand. Das Design erinnert mich persönlich stark an Einsteigerkeyboards aus den 90ern... Typisch Casio eben. ;) Die ganze Form erscheint etwas klobig, ich hätte mir eine etwas schlankere und elegantere Optik gewünscht, aber vielleicht trifft Casio damit ja bei manchem einen "Retro-Nerv". Bei mir eher nicht: Wenn Retro, dann ganz. Das Gerät ist mit seinen 5,4 Kilo recht leicht und lässt sich damit einfach transportieren. Die Anordnung der Taster wirkt aufgeräumt und übersichtlich - auch wenn sich dieser Eindruck im weiteren Verlauf des Tests revidieren wird, aber dazu später mehr.


"Versuchsaufbau"

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Entschuldigt bitte den Kabelsalat - wie gesagt, wenig Zeit im Moment.

Platz auf dem Schreibtisch wird völlig überbewertet. :D Beim ersten Aufbauen drängt sich sofort ein großes Problem in den Vordergrund:
Laut Casio ist der XW-G1 hauptsächlich dafür gedacht, von DJs während einer Live-Performance eingesetzt zu werden. Da stellt sich mir die Frage: "Wo zum Geier soll das riesen Ding hin?" Ich lege selbst hin und wieder auf kleineren Veranstaltungen auf und in 90% der Fälle wäre neben zwei Turntables, einem Mixer und ggf. noch einem Laptop unter keinen Umständen Platz für ein 61-Tasten Keyboard gewesen. Braucht man denn auch fünf volle Oktaven, wo das Gerät doch über Octave-Shift verfügt? Ich denke nicht. Die paar Knöpfe und Fader wären auch Problemlos über die Breite von maximal drei Oktaven verteilbar gewesen und ein DJ wird wohl höchst selten mit beiden Händen über mehrere Oktaven unterwegs sein. Klar, so passt der WX-G1 optisch schön zum XW-P1, aber für mich ist das weit an der Realität vorbei entwickelt. Wenn man den XW-G1 natürlich als einziges Stück Equipment beim "Auftritt" verwendet und auf Turntables/CDJs etc. komplett verzichtet ist das ganze wieder was anderes, aber dann kann eigentlich keine Rede mehr von "DJing" sein, sondern vielmehr von einem Auftritt mit einem Entertainer-Keyboard. Das von Casio aufgewiesene Konzept ist also meiner Meinung nach mehr als fraglich, was aber nicht heißt, dass es sich um ein schlechtes Gerät handelt. Beim "Jammen" hatte ich bisher viel Freude damit und die Sounds sind auch nicht gerade schlecht, aber darauf werde ich auch später detaillierter eingehen.


Das Layout

Die Anordnung der Controller lässt sich in drei Bereiche aufteilen:
Links die Potis und Fader, um die Sounds während der Performance zu beeinflussen und der Step Sequencer,
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in der Mitte das Display, der Sample Looper, die Pattern Auswahl und Buttons zur "Songkontrolle" wie Play, Pause, Tempo Einstellung oder Part +/-,
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und rechts Taster zur Auswahl des Presets, Octave-Shift und Taster zur Navigation im Menü.
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Desweiteren findet sich hier eine Ablage für ein iPad - eine Gute Idee, wie ich finde. Laut Internet-Recherche soll es möglich sein, mit einem USB-Kabel und einem "Apple iPad Camera Connection Kit" den XW-G1 als Midi-Controller für das iPad zu verwenden. Außerdem könnte man einen Software-Synth auf dem iPad laufen lassen und dann das iPad mit dem Audio-In vom XW-G1 verbinden - Möglicherweise bietet das interessante Sampling Möglichkeiten? Ich habe leider kein iPad, kann dies also nicht testen, aber auf das Sampling an sich werde ich natürlich eingehen.

Das Layout wirkt an und für sich recht aufgeräumt, verwirrt aber in manchen Punkten:
Was soll der Power Knopf mittig auf dem Gerät? Ich habe beim ersten antesten erstmal ein paar Sekunden suchen müssen, da ich den einschalter (wie üblich) in der Nähe des Netzkabels vermutet hatte.
Volume Knopf ebenfalls mittig? Warum nicht eher am Rand, wo keine Gefahr bestehen würde, bei der Performance aus Versehen dran zu geraten und die Anlage zu sprengen?
Warum steht unter der Pattern Anwahl "Step Seq", wo doch der Step Sequencer links bei den Fadern und Potis zu finden ist? :confused:
Vielleicht erschließt sich mir der tiefere Sinn dieser Beschriftung noch, aber momentan bin ich verwirrt.


Anschlüsse

Der XW-G1 bietet angenehm viele Anschlussmöglichkeiten und lässt sich dadurch gut in ein Live-Setup integrieren. Allerdings leistet sich Casio auch hier einige Schnitzer im Design.

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Von Links nach Rechts:
SD-Karten Slot, USB-Port, Midi Out/Thru, Midi in ...

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Eingang für ein Sustain Pedal/Assignable Jack, Instrument In, Audio in (Stereo), Mic in, Mic Volume Poti, Line Out L/R, Kopfhörerausgang, Anschluss fürs Netzteil.

Mit meinem Roland Sustain Pedal trat das Problem auf, dass es genau falsch herum regelt... Also ungetreten wird die Note gehalten, bei treten des Pedals wird die Note normal gespielt. In den Einstellungen habe ich dazu nichts finden können - sollte da keine Möglichkeit zur Änderung bestehen wäre das ein dicker Minuspunkt. Fraglich ist auch, warum der Kopfhörerausgang hinten am Gerät ist: Sehr unpraktisch, wenn das Kopfhörerkabel dauernd beim Spielen im Weg ist. Außerdem wäre ein Eingang für ein Expression Pedal schön gewesen.


Die Klaviatur

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Das Spielgefühl erinnert mich ein wenig an Synths â la Roland Sh-201, insgesamt aber ein wenig "weicher". Ich persönlich empfinde es als recht angenehm, es ermöglicht schnelles Spiel ohne großen Kraftaufwand, allerdings könnten wohl einige das Spielgefühl als etwas schwammig empfinden.

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Die Anschlagdynamik tut ihren Dienst gut und gleichmäßig.


Die Stromversorgung

Der XW-G1 kann entweder über das mitgelieferte, recht kompakte 9,5V Netzteil, oder alternativ mit Batterien betrieben werden (Sechs D Zellen).

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An sich ein schönes Feature, der Sinn erschließt sich mir allerdings nicht ganz, da der XW-G1 nicht über eingebaute Lautsprecher verfügt. Wenn Strom für eine Anlage da ist, sollte auch Strom für das Keyboard vorhanden sein... Naja.


Das Display

Hm. Es handelt sich beim XW-G1 zwar nicht um ein Oberklasse- oder Profigerät, aber trotzdem hätte ich mir mehr erwartet, als ein 32 mal 64 Pixel großes, monochromes Display, was bei Lichteinfall auch noch schlecht zu lesen ist.

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Auch die Bedeutung der verschiedenen Anzeigen ist - ohne Blick ins Handbuch - erstmal nicht so einfach zu erkennen. Minuspunkt!


Soviel schon mal zum ersten Eindruck, weitere Teile wie Soundbeispiele, Integration in ein DJ Setup, Programmierung eines Songs, Sampling etc. folgen die Tage! :)
 
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Teil 1.5: Gnaaa.

Heute habe ich mich seit 13 Uhr abermals mit dem Casio XW-G1 beschäftigt. Eigentlich wollte ich heute Abend ein Video mit Soundbeispielen und einem Test des Pattern-Sequencers hochladen, aber das wird wohl nichts. Warum? Weil man beim Kampf mit der Menüführung und der Bedienung im Allgemeinen graue Haare bekommt. Beispiel: Ich möchte ein einfaches Pattern programmieren, eine vier Viertel Kickdrum Spur. So weit, so gut, das geht auch recht einfach. Wie zum Geier ändere ich aber das verwendete Kickdrum Sample? Zuweisen kann ich das Set, was in diesem Pattern angesteuert wird, zum Beispiel ein Kick-Set, welches alle verfügbaren Bassdrums beinhaltet. Wie ändere ich aber die gespielte Note und damit das gewählte Sample? Ich habe es inzwischen herausbekommen, dabei verging aber viel viel Zeit und der Vorgang ist meiner Meinung nach mehr als unnötig kompliziert. Ohne ausführliches zu Rate ziehen des Handbuches geht gar nichts! Selbsterklärend ist beim Casio offenbar nur die Klaviatur.
Nun muss ich gleich wieder weg, sitze seit vier Stunden vor dem Teil und die Motivation ist längst flöten gegangen - das muss doch nicht sein. Vielleicht bin ich auch einfach nur zu blöd für die Menüs vom Casio, aber so gekämpft habe ich noch nie mit einem derartigem Gerät und ich behaupte einfach mal, dass ich einigermaßen technisch versiert bin und über ein wenig Erfahrung mit Synthesizern und elektronischer Musikproduktion im Allgemeinen verfüge. Im Laufe der Woche werde ich mich erneut dran setzen, aber für den Moment habe ich keine Zeit, geschweige denn Motivation mehr.

Genug gemeckert, bitte entschuldigt die langen Intervalle zwischen den Review-Teilen. Ich bin immer noch die meiste Zeit der Woche unterwegs, gebe mir aber Mühe, das Review irgendwie dazwischen zu schieben!
Danke fürs Lesen bisher! :)
 
Komisch, das kommt mir alles sehr bekannt vor... :rolleyes:
Ich hab das Ding entnervt nach 1 Woche wieder zurück gegeben. :nix:

Wünsche dir daß du es evtl. doch noch auf die Reihe bekommst, ich habe es noch nichtmal fertig gebracht, "nur" die Lautstärke der einzelnen Instrumente im Pattern Seq. zu ändern - und das ist wirklich nicht mein 1ter Synth innerhalb 30 Jahren. Du bist also nicht zu blöd, das Ding ist (sobald man selbst was "ändern" will) bedientechnisch eine Katastrophe ;)
 
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Endlich bin ich nochmal dazu gekommen mich in Ruhe mit dem Teil zu befassen! :)



Zusammenfassung:
Es fängt langsam tatsächlich an Spaß zu machen. Wenn man die grundlegende Bedienung einmal raus hat, ergibt sich einem ein zwar recht eingeschränkter Funktionsumfang, aber ein paar Patterns Synchron nacheinander rauszufeuern könnte zumindest für Kurzweil sorgen. ;)
Das Soundspektrum ist umfangreich, es ist so ziemlich alles mögliche dabei - allerdings sticht nichts davon nach meinem Ohr durch besonders gutes Klingen heraus. Die Sounds sind... passabel. Manches Freeware VST klingt da meiner Meinung nach besser, aber der Preis siedelt das Gerät ja auch eher im Einsteigerbereich ein.
Einzige Ausnahme machen da die Drums. Schön Punchy, mit ordentlich Sub-Bass Anteil bei den Kicks - gefällt! Auch hier ist ordentlich Auswahl vorhanden, sodass eigentlich genügend Material vorhanden sein sollte, um sich vernünftige Loops selber zu basteln.
Diese Arbeit nimmt einem die Werksoundbank auch nicht ab: Die vorgefertigten Patches im Performance Modus schöpfen das Potential der Samples nicht aus, meiner Meinung nach. Die "Fertigloops" klingen eher albern und kitschig - nicht ganz zeitgemäß.
Wer aber genug Zeit und Arbeit in die Eigenkreation steckt, sollte auch zu einem hörbarem Ergebnis kommen!
 
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Vielen Dank für deine Mühe und das aufschlußreiche Video! Die PCM Sounds klingen wirklich alles andere als ausgereift, ich vermute recycelte Samples aus anderen Modellen. Insgesamt fühle ich micht sehr an mein Casio CTK 900 erinnert, das ich vor einer ganzen Weile mein eigen nannte. Damals hatte ich das Gefühl, alles sei etwas kühl und sehr digital. Genau diesen Eindruck finde ich in deinem Video wieder. Auch aktuelle Casio "Workstations" klingen mM nach sehr kühl. Soll heißen höhenlastiger Klang. Absolut nicht mein Fall.

Einzig der Sequenzer ist wunderschön, ich kenne den transponierbaren Pattern Sequenzer bereits vom Micron / Miniak und bin ein großer Fan davon. Sollte Standard in allen Keys werden, macht definitiv Spaß ;)
 
Das Casio klingt wie mein altes Yamaha PSR-290. Nur ist das eben ca. 10 Jahre alt :)
 
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Das Casio klingt wie mein altes Yamaha PSR-290. Nur ist das eben ca. 10 Jahre alt :)
Naja, von irgendwo musste CASIO die Sounds ja sampeln, und bei einem nicht so hohen Entwicklungsbudget... :evil:
 
Das PSR 290 ist der Vorgänger des PSR 295 und das wiederum der Vorgänger des E403. Ich meine daß alle diese Geräte "wärmer" klingen, als der Casio. Der Grund ist wie bereits beschrieben die Philosophie hinter dem Grundsound. Für elektronische klänge ist CASIO durchaus zu gebrauchen, aber für Natursounds mM nur sehr eingeschränkt.

Ansich schade, bedenkt man daß CASIO durchaus Fuß gefaßt hat mit den Digitalpianos z.B. Privia & Co. Das Klangmaterial dieser DPs ist durch die Bank weg hochwertiger, ich vermute Quelle der Samples für die beiden neuen Synths waren die bestehenden "Workstation Keyboards" ala WK 6500, WK 7500 usw.
 

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