8-Band oder 4-Band?

  • Ersteller Fabian19
  • Erstellt am
Welches Pult hat denn nicht wenigstens noch einen schaltbaren Locut?

Zum eigentlichen Thema: Ich glaube, das mit acht Bändern ist eher "viel hilft viel". Wenn da nicht bei mindestens fünf Bändern eher sehr schmalbandige Güten/Bandbreiten eingestellt sind, stimmt da was nicht. Cubase bietet vier Bänder pro Kanal, weil das der anerkannte Standard ist. Wenn jemand mehr braucht, kann er ja bequem ein PlugIn benutzen, es gibt sicherlich sogar brauchbare kostenlose PlugIns dafür. Warum nur vier und nicht acht? Die Frage könnte für den nächsten "Warum nicht 16 statt nur acht?" heißen. Wo zieht man die Grenze? Du magst jetzt sagen "acht genügen mir aber". Nun, mir genügen in 90% der Fälle vier. In den restlichen 10% der Fälle wünsch ich mir ein fünftes Band, damit hat es sich aber. Genauso gut kanns dir aber passieren, dass du entdeckst, "Oh, dieses 9. Band macht sich aber echt gut", und dann? ;) Du solltest mal schauen, ob du die 8 Bänder tatsächlich brauchst oder ob du sie nur benutzt, weil sie eben da sind. Vielleicht kannst du deinen Aufnahmesituation auch kostengünstig bis kostenlos verbessern. Eipappe hier und da, ne Wolldecke unter die Decke gehangen, den Schrank entklappern, Möbel verrücken, damit Schall geschluckt wird... das kann alles helfen.
 
Warum nimmt Cubase mehr wie 4 Spuren auf? Früher reichten doch vier auch.
Wer mit 4 nicht auskommt macht was falsch, oder?

Minimalismus ist der richtige Weg.
 
Fassen wir zusammen: Es gibt verschiedene Herangehensweisen und die Hersteller müssen sich nunmal für irgendwas entscheiden. Mancher geht da den Weg analoges Equipment nachzustellen (inklusive fast aller Beschränkungen), andere bieten größtmögliche Kontrolle. Ich finde den 3-Band (+Lowcut) in Harrison Mixbus super, habe vorher immer eher mit 4-5 Bändern hantiert (manchmal mehr). Wenn ich mehr brauche, nehme ich einfach ein Plugin, was mir das ermöglicht. Da bin ich ganz entspannt. Auch der Umgang mit EQs will geübt werden (übrigens danke Preci55ion für deinen Videoworkshop dazu, war sehr interessant) und da gibt es so unterschiedliche Konzepte wie es unterschiedliche EQs gibt. Entscheidend ist, was hinten bei rauskommt :D, der Weg dahin ist doch nicht unbedingt relevant.
 
Das ist ja wohl nicht zu vergleichen. Die EQ-Bänder kann man mit Leichtigkeit durch billige PlugIns erweitern, ohne groß das Konzept von Cubase zu ändern. Wie soll das mit Spuren gehen? Minimalismus wie bei den EQ-Bändern ist oft sinnvoll, gerade weil einige Leute erst ruhen, wenn jeder Knopf am EQ mal gedreht wurde. Er ist da aber leicht umgehbar. Minimalismus ist da unsinnig, wo er eine schwer umgehbare Einschränkung darstellt. Warum haben alle PKWs vier Räder? Weil man seltenst mehr braucht. Aber der Stauraum ist von Auto zu Auto unterschiedlich, weil man wie Spuren mal viel, mal wenig braucht. Und für gelegentlich gebrauchte zusätzliche Räder gibt's die Anhängerkupplung, beim Sequenzer die PlugIn-Schnittstelle.
Genauso könnte im Mixed gar kein EQ sein und stattdessen ein PlugIn mitgeliefert werden. Wo ist das Problem?
 
wenn man damit vernünftig umgehen kann reicht auch ein einbandiger Para EQ:D was nützen die besten Plugins wenns hinterher sch.... klingt:mampf:
wenn man beim mischen einen EQ braucht hat man bei der Aufnahme was falsch gemacht dazu rechne ich auch brummen und brizzeln!!
 
Wenn man im Mixing einen EQ braucht, der hat bei der Aufnahme was falsch gemacht? Also da bin ich (und quasi alle Profis) anderer Meinung...
 
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Da erlauben sich zwei wohl einen Spaß, wobei man sich fragt warum diesen solche Späße die nur sie selbst verstehen erlaubt und andere gerügt werden.

Vielleicht les ich auch die Überschrift des Threads nicht richtig und wir befinden uns doch im "Ich versuche mich durch das Vorgeben von Ahnung mittels zum Besten geben von Bauernweisheiten zu profilieren"-Thread. :gruebel:
 
Was soll an meinen Posts bitte ein Scherz sein? Ich habe nicht Hits von einem, nichts von zweien und nichts von drei EQs gesagt, sondern dass vier Bänder für den überwiegenden Großteil der Bearbeitung ausreicht. Wenn man IMMER mehr braucht, stimmt da was nicht und man sollte sehen, warum das so ist und ob man's abstellen kann.
 
Warum nimmt Cubase mehr wie 4 Spuren auf? Früher reichten doch vier auch.
Wer mit 4 nicht auskommt macht was falsch, oder?.

Das ist doch Quatsch!

Die vier Bänder sind der Startwert. Weitere können bei Bedarf hinzugefügt werden.
Genauso wie ein jungfräuliches Projekt keine 64 Spuren enthält, sondern erstmal nur wenige.


Die Frage ist doch: wann hast du, Preci55ion, mal 6 oder 8 Bänder gebraucht und wie waren dann die Einstellungen? Ein konkretes Beispiel würde mich interessieren.
 
in logic oder protools kommt es nicht selten vor, dass ich zwei oder mehrere EQs hintereinander nutze. meistens um ein signal vor der bearbeitung zu entzerren und resonanzen zu entfernen. dafür nutze ich gerne einen linear-phase-EQ. danach kommt die eigentliche klangliche bearbeitung, hier brauche ich selten mehr als sieben bänder, vor allem da ich hi- und locut bereits als eigenes filter-plugin vor dem EQ nutze.
 
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wann und wo ich kompressoren nutze ist sehr unterschiedlich, manchmal vor und manchmal nach dem EQ, je nachdem womit ich bessere ergebnisse erreiche. aber auch hier hab ich gerne mehrere kompressoren hintereinander, da man damit die kompressions-kennlinie insgesamt besser "shapen" kann. ein kompressor alleine ist halt doch relativ eingeschränkt, auch wenn man über knee wenigstens ein bisschen einfluss auf das verhalten hat.
 
Die Frage ist doch: wann hast du, Preci55ion, mal 6 oder 8 Bänder gebraucht und wie waren dann die Einstellungen? Ein konkretes Beispiel würde mich interessieren.

Ambee hat eigentlich schon auf das entfernen von Resonanzen hingewiesen. Typisch sind sie zwischen 100-300hz und 500-800hz. Je nach dem sind auch oft um die 1-1,5 khz grauenhafte Dinger drauf. Da gehen schon 3 Bänder für Aufräumen drauf.
Lowcut ist auch oft drauf (da nicht mal das heute während der Aufnahme passiert.)

Bisher gingen 3-4 Bänder nur für säubern drauf, damit eine Spur überhaupt die Ehre hat in ein Misch aufgenommen zu werden. Ich muss sagen das ich heute sehr oft auch zum dynmischen EQ greifen muss. De-Esser mag ich weniger, je nach dem wie es mit der Zeit aussieht. Für andere ist der De-Esser sehr wichtig, ich bevorzuge Clip Gain.

Edit:

Ja, also Kompressoren habe ich auch oft zwei, sogar zwei hintereinander entweder vor oder nach dem EQ, wobei ich vor bevorzuge. Aber das habe ich ja im Workshop schon gezeigt.
 
besonders trifft das auf live-aufnahmen zu, da kommts durchaus vor dass ich alleine zwei EQs brauche um das signal zu säubern.

Die Frage ist doch: wann hast du, Preci55ion, mal 6 oder 8 Bänder gebraucht und wie waren dann die Einstellungen? Ein konkretes Beispiel würde mich interessieren.
wenn ich sachen fürs radio produziere kommt das häufig vor, zum beispiel:
- grundton um 120Hz wird angehoben
- knapp drüber bei ca. 200Hz der mumpf eher schmalbandig gesenkt
- bei ca. 450Hz ziehe ich breitbandiger das topfige raus
- 1-2kHz drehe ich oft präsenz rein
- 3-4kHz, der wichtigste frequenzbereich für radio, hier drehe ich sprachverständlichkeit rein
- 7-9kHz ziehe ich manchmal etwas raus, wenn explosivlaute zu krass sind
- 10-12kHz ziehe ich manchmal etwas raus, wenn es zu sehr zischt

ist von sprecher zu sprecher natürlich unterschiedlich, aber so ungefähr sieht das meistens aus, das wäre mein standard-preset. wenn man all das gleichzeitig macht ist das natürlich ein ganz schön krasser eingriff und klingt alles andere als natürlich, aber radio lebt ja schließlich davon dass es krass klingt :D
 
Compressoren sind hier aber nicht das Thema. Bitte wieder BTT. :)
 
100-300hz und 500-800hz. Je nach dem sind auch oft um die 1-1,5 khz grauenhafte Dinger drauf. Da gehen schon 3 Bänder für Aufräumen drauf.
Okay aber alles auf einer Spur, da muss schon was bei der Aufnahme schief gelaufen sein :eek:
 
@Preci55ion Ab Version 7 sind ja jetzt Low Und Hi Cut zusätzlich im Channel Strip dabei. :)
 
Ich denke, ein Plugin sollte mir dabei helfen, das zu erreichen, was ich möchte, dabei technisch korrekt funktionieren und mir die dafür relevante Information ansprechend darstellen. Evtl. Kann redundante oder unnütze Information ausgeblendet werden.
Wenn ich für mein Ziel lediglich einen Highpass brauche, benutze ich den. Muss ich mehrere Raummoden auf einer Spur absenken, brauche ich entsprechend mehr Bänder. Je nach dem wähle ich die Plugins. Aber die Technik und vor allem das Design sollte mir doch nicht vorschreiben, wie ich zu arbeiten hab. "Form follows function" und bitte nicht umgekehrt.

Sehr schön finde ich in dieser Hinsicht Plugins, die sich da einfach nicht drum scheren und dem Benutzer genau die Anzahl an Bändern bereitstellen, die er braucht.
Bei meinem Izotope Ozone kann man (zumindest in Version 4) die Anzahl der Bänder ändern. Mehr als vier oder fünf geht aber glaube ich nicht.
Vom Fabfilter EQ habe ich schon ein paar tolle Videos gesehen, bei denen man sich die einzelnen Parts einfach so hinzieht, wie man sie braucht.

Ich denke, das ist der große Vorteil einer digitalen Arbeitsweise. Ist ja das gleiche wie mit Mischpulten. Bei einem Hardware Pult habe ich in 99 Prozent der Fälle zu viele, oder schlimmer noch, zu wenige Kanäle. In meiner Software habe ich immer genau die richtige Anzahl (solange der PC mitmacht).
Warum sollte man dieses Konzept nicht auch beispielsweise auf EQs übertragen?
Klar, ein Hardware-EQ hat ein festes Bedienkonzept und ist auch aus technischen Gründen auf eine spezielle Bänderanzahl festgelegt. Ein digitales Plugin hat diese Einschränkungen aber nicht.

So Far...

Laguna
 
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