Kadenzen in Kirchentonarten

  • Ersteller savagedog
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"also ich find sachen wie Nunc Dimittis zum beispiel hammermässig gut"

Welches? Es gibt unzählige Nunc Dimittis :)

Das Schützbeispiel von RMACD klingt tatsächlich etwas mittelalterlich, das ist ja geil. Das ist aber lange nicht bei allen seinen Stücken so, also Vorsicht. Außerdem ist es schwer, sowas zu kopieren. Viel viel einfacher ist etwa sowas: http://www.youtube.com/watch?v=joV2fk6BIxI Entspricht das deinen Vorstellungen?

Ansonsten noch ein kleiner Tipp: Ein typischer "Mittelaltersound" ist die Doppelleittonklausel (googlen).
 
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"also ich find sachen wie Nunc Dimittis zum beispiel hammermässig gut"

Welches? Es gibt unzählige Nunc Dimittis :)

http://www.youtube.com/watch?v=XkVoRt73-4U

.. ist Popmusik und entsprechend harmonisiert.

Das Schützbeispiel von RMACD klingt tatsächlich etwas mittelalterlich, das ist ja geil. Das ist aber lange nicht bei allen seinen Stücken so, also Vorsicht. Außerdem ist es schwer, sowas zu kopieren.

Neiin, nicht doch, da findet sich die dorische VI neben der bVI, es wird also funktional alteriert, auch die #4 doppeldom. Ich wollte das als Hinweis dafür bringen, dass unser tonales Empfinden durch das 19. Jhdt. so sehr verändert worden ist, dass uns die Musik ab Barock und älter doch schon sehr fremd ist und wir nicht gut differenzieren können.


Hingegen der Anfang im Stück von Schütz: "Ich bin eine rufende Stimme"

http://www.youtube.com/watch?v=-r9LN7kcoA4 klingt doch sehr nach Renaissance. Ich würde da keinen Komponisten des Barock vermuten.

Die "Doppelleittonklausel" ist auch im von mir verlinkten musig.de angeführt, da unter dem Lydischen Modus.

Noch eine interessante Quelle für die (harmon.) Bearbeitung von modalen Stücken: Irische, Schottische und Walisische Lieder, arrangiert von Beethoven. Diese Melodien sind aus dem Mittelalter bzw. der Renaissance überkommen.

http://www.youtube.com/watch?v=Q8AEA_xamrE&list=PLBFC8D9866CA6F87A
 
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Beides wäre sehr gut :) also ich find sachen wie Nunc Dimittis zum beispiel hammermässig gut...

Das könnte zu einem guten Teil an der aussergewöhnlich guten Interpretation durch die "Tallis Scholars" in der Sixtinischen Kapelle liegen, die auch auf Miserere von Allegri zutrifft. Vielleicht findest Du (wie ich) das ebenfalls "hammermässig gut"?

Die ungewöhnliche Geschichte dieses Stückes, das in den 1630er Jahren geschrieben wurde, kann man hier nachlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Miserere_(Allegri)

Viele Grüße
Klaus
 
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Der erfolg von Dur und moll beruhte auf der leittonbezogenen kadenzfähigkeit, die den modi abgeht, die, wie schon bemerkt, dem einstimmig/melodischen entstammen, als "reiz" wieder entdeckt wurden und nun wie Dur und moll behandelt und harmonisiert werden.
 
Palestrina (und mehr) lernst du am besten mit dem bereits erwähnten Jeppesen Kontrapunkt oder dem von Thomas Daniel.
 
Zu modalen Kadenzen im Pop gibts hier noch einen Workshop:
http://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/songwriting-workshop.html

Vielleicht hilft dir das ja auch noch ein Stück weiter, auch wenn das Ganze natürlich nicht im Kontext von klassischer Musik behandelt wird. Die Prinzipien sind eigentlich relativ einfach. Wichtig ist wohl vor allem, zwischen funktionaler Harmonik, die sich hauptsächlich um Leittöne, Vorhalte und Auflösungen dreht, und modaler Harmonik, die sich etwas freier bewegt, zu unterscheiden.

Ich finde es für mich persönlich übrigens nicht ganz passend, modale Kadenzen, die einen klaren Tonvorrat verwenden, ohne Stammtöne zu manipulieren, als Moll-Dur Progressionen zu bezeichnen. Es wir ja nicht zwischen mehreren zugrundeliegenden Skalen geswitcht. Aber jeder hört anders :)
 
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