Unbekanntes Mischpult: West-Sound wx-serie-24422

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Hallo,
mir ist quasi als Beifang zu einem alten DDR-Mischpult ein "West-Sound wx-series 24422" zugelaufen.
Optisch durchaus brauchbar, das Netzteil fehlt. Laut Vorbesitzer (der das Monster auch nur getestet hat), sollen "Knarzgeräusche" zu hören sein. Ich vermute Fader und Potis kratzen.
Dann stand es wohl jahrelang ungenutzt rum. Dabei wurde leider Netzteil und Multicore mit anderem Kram entsorgt.
Ok, für 30,- Ocken habe ich das mitgenommen, notfalls hab ich für das Geld Poti- und Fasderknöpfe ;) Leider habe ich in den Weiten des Netzes nix dazu gefunden. Eigentlich ungewöhnlich, das Teil scheint zur Hochzeit (vermute Mitte-Ende der 80er) schon ein TopTeil gewesen sein.

Daten nach optischem Eindruck:
24 Kanäle, XLR-In (balanced), Line-In und Insert. 3fach EQ mit parametrischen Mitten, 2x AUX, 2x Monitor
4 Sub-Gruppen, separat regelbar, eigene VU-Meter
Talk-Kanal
Master-Out XLR und Klinke (unbalanced)

West-Sound-Totale.jpg

West-Sound-LEDs.jpg

Das Ding sieht irgendwie aus, als sei es aus einer englischen Schmiede....
Wer hat Hinweise dazu?

Old-Papa
 
Eigenschaft
 
Eigentlich gibt's da fast nur zwei (naja, drei) Möglichkeiten: Studiomaster, Mitec oder Allen&Heath (bzw. damals AHB/Allen&Heath Brenell).
Von der Knopfform würde ich eher auf Allen&Heath tippen, für Studiomaster spricht die Beschriftung - dagegen allerdings die Knöpfe und deren Abstand.
Schonmal aufgemacht und reingeguckt? Manchmal hat man Glück und es gibt eine Platinenbeschriftung...
 
Hallo,
ich tippe nach einigen Vergleichen im Netz eher auf Studiomaster. Zum Studiomaster 16-8-2 zumindest exakt gleiche Knöpfe und Taster.
Aufmachen kommt "die Tage", war ja erst im dunklen zuhause ;-) Ursprünglich wollte ich wirklich nur einen Fundus für Fader, Potis und deren Knöpfe kaufen, doch das Dingens hat was...
Ok, hat auch Größe, das ist eigentlich für einen "alten Mann" ein NoGo! Für "Brot&Butter" habe ich ein Behringer (DDM4000), für größere Geschichten noch ein restauriertes Dynacord MCX16.2 und für die alte OssiSeele einen Vermona Mixer 1222 und einen Vermona 1642S. Beide werden noch restauriert, einfach zur Bewahrung von Technikgeschichte. Vielleicht mal auf einer OldieParty eingesetzt, mal sehen. ;)

Old-Papa
 
So,
heute hab ich das Ding mal aufgeschraubt.

Das Case ist gleichzeitig Gehäuse vom Mischpult, spart Gewicht. Ist trotzdem noch mörderschwer, zumindest für mich alleine ;)


Natürlich ist es aus einzelnen Baugruppen zusammengesetzt, so kann man einzelne Platinen viel besser reparieren, wenn es sein muss.

Etwas überrascht war ich, als ich einige alte Bekannte aus den 80er Jahren wiederfand ;) Im Eingang sind neben den üblichen BC560 (PNP wegen geringerem Rauschen) OPVs eingesetzt, ein "A... 081", der in wirklich ein B081 ist. Diese Dinger erkenn ich auf 100meter als DDR-Ware, die entsprechen einem TL081 (BiFET-OPV)
Dann noch in den VU-Metern einen A277, DEM Standard-IC für LED-Ketten in der DDR. Entspricht in etwa einem UAA180. Die LEDs sehen mir auch sehr nach DDR aus....
Die übrigen Bauteile, sowie die Leiterplatten haben aber absolut nix mit DDR am Hut. Wer auch immer der Hersteller dieser Dinger ist, er hat halt billig in der DDR eingekauft. Nach 1989 kamen von diesen ICs dann hunderte Tonnen als Ramsch in den Westen, vielleicht ist das Baujahr ja nach 1989.

Eine Beschriftung habe ich zwar auf den Platinen gefunden, doch nix was weiter hilft.
Zunächst muss ich mal ein Netzteil bauen, dann seh ich weiter. Die Potis, Fader und Schalter machen noch einen grundsoliden Eindruck, jetzt habe ich erstmal rund 350 Knöpfe gewaschen ;) Ein einziger ist etwas vergurkt (angekokelt, Zigarette?), da muss ich mal nach Ersatz suchen.

Die Schaltung zumindest der Eingangsteile scheint recht spartanisch zu sein, außer den beiden BC560 und dem B081 befinden sich noch ein OPV (TL072 von TI) und 4 weitere Transistoren als Aktiva auf der Platine. Wie die damit einen EQ (mit Höhen, parametrischen Mitten und parametrischen Tiefen) und die Verstärkung hinbekommen, muss ich mal in stiller Stunde verhirnen.
Der Rest scheint grob dem allgemeinen Standard zu entsprechen.
Ganz rechts gibt es noch einen Taster "Slate-OSC", offensichtlich ein Oszillator (oder was?)

Naja, das Ding wird also nicht geschlachtet, wenns rauscht und brummt, wird das ganze Geraffel Grundlage zu einem kompletten Eigenbau. Sowas habe ich in den 70er und 80er Jahren einige male gemacht, wäre mit heutigen modernen Bauteilen eine interessante und sportliche Herausforderung ;) Natürlich weiterhin vollkommen analog!

Old-Papa

Fotos:
Totale-unten-1.jpg Totale-unten-2.jpg SUB-Platine-a.jpg SUB-Platine-b.jpg


DDR-IC-1.jpg DDR-IC-2.jpg Slate-OSC.jpg Platinenbezeichner.jpg


Headphoneamp.jpg Konpfform.jpg BC560.jpg
 
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Ganz rechts gibt es noch einen Taster "Slate-OSC", offensichtlich ein Oszillator (oder was?)

Ja, das dürfte ein "Klappen"-Oszilator sein, der einen 1kHz-Sinus erzeugt. Das hat man seinerzeit zur Synchronisierung benutzt, wie die "Klappe" (Slate) beim Film.
 
Hi Old-Papa,

das sieht super-interessant aus! Und so übersichtliche Platinen - da krieg ich direkt Lust, mich selbst mit der Elektronik auseinanderzusetzen. Wenn da nur nicht die vielen anderen Dinge wären :redface:

Ganz rechts gibt es noch einen Taster "Slate-OSC", offensichtlich ein Oszillator (oder was?)

Ja, Oszillatoren sind in Pulten nicht ungewöhnlich. Helfen den Signalweg durchzuchecken, man kann sie bedingt auch dazu gebrauchen, die Lautstärke zwischen Boxen anzupassen.


und für die alte OssiSeele einen Vermona Mixer 1222 und einen Vermona 1642S. Beide werden noch restauriert, einfach zur Bewahrung von Technikgeschichte. Vielleicht mal auf einer OldieParty eingesetzt, mal sehen. ;)

Den da kennst de?
https://www.musiker-board.de/pa-pla...-vermona-regent-equipment-aus-ddr-zeiten.html

MfG, livebox
 
Hi Old-Papa,

das sieht super-interessant aus! Und so übersichtliche Platinen - da krieg ich direkt Lust, mich selbst mit der Elektronik auseinanderzusetzen. Wenn da nur nicht die vielen anderen Dinge wären :redface:

Hallo,
naja, die Übersichtlichkeit bedeutet aber auch einfache Schaltungstechnik. Wenn das Ding unter Strom ist sehe ich ja, was das Teil so kann.

Ja, Oszillatoren sind in Pulten nicht ungewöhnlich. Helfen den Signalweg durchzuchecken, man kann sie bedingt auch dazu gebrauchen, die Lautstärke zwischen Boxen anzupassen.

Hm, und wie fummel ich das OSC-Signal auf einzelne Kanalwege?




Ja, diesen Link habe ich schon gesehen. Ich muss mal Kontakt mit den Kollegen aufnehmen.

Old-Papa
 
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Hallo Old Papa

Ich habe vor Jahren auch so ein West Sound bekommen allerdings ein 24822,also 8 Sub Gruppen.
Dann hab ich auch vergeblich nach Informationen gesucht.
Jetzt hab ich noch mal im Netz gesucht und Deinen Beitrag hier gefunden.
Ich habe ein original Netzteil ,da steht aber auch nichts hilfreiches drauf.

Aber egal,schön daß das kein Einzelstück ist.
Ich weis nicht ob du deins mittlerweise in Gang gesetzt hast ,ich kann nur sagen es lohnt sich.
Es handelt sich ja um ein Livepult und als ich es das erste Mal sah dachte ich nur ,Mann wie wirst du das wieder los.
Als ich es dann aber testete war auch gleich klar das Ding behalt ich.
Es sind zwar 2 Kanähle defekt und ich hab auch nicht so viel Durchblick das ich das selber rep. kann aber das stört nicht wirklich
da ich nicht so viele Kanähle brauche.
Ich weis auch nicht wie der par. TiefenEQ. technisch umgesetzt ist aber der klingt Super Gut .
Natürlich ist das jetzt kein Superklar klingendes Mischpult,es hat aber Charakter und das Grundrauschen geht für mich auch in Ordnung.
Ich benutze es meist bei Soundbasteleien und gerade da find ich den EQ sehr gut.

Einziger Unterschied ist bei meinem sind Kanalmuteschalter drann aber das wurde meiner Meinung nach nachgerüstet.
DSC00418.jpgDSC00408.jpg

mfg voncy
 
Hallo Voncy,

meins steht noch immer unbenutzt rum. Material für das Netzteil habe ich längst zu liegen, doch es fehlt die Zeit. Ich habe noch andere Hobbys und auch dort offene Baustellen. Wenn es wieder wärmer ist, dann mach ich was. Das Monster ist zu groß um es in mejne Elektronikwerkstatt unter dem Dach zu wuchten. Geht also nur in der "Garage" neben Drehbank und Fräsmaschinen... ;)

Old-Papa
 
Hallo West-Sound Freunde,

ich hab vor einigen Monaten ein sehr ähnliches Mischpult günstig erworben.
Es handelt sich dabei um ein West-Sound 24-2-2
Ich hab jetzt aber das Problem, dass keinerlei Zubehör dabei war, sprich kein Netzteil, kein Multicore.

Woher weiß ich, welches Netzteil mit welcher Verteilung ich anschließen kann, damit ich das schöne Pult einmal testen könnte?
Kann mir jemand nützliche Tipps geben?

Vielen Dank schon mal
 
Hallo,

das Netzteil muss zumindest +/- 12V und etwa je 1A liefern können. Die 48V für die Phantomspeisung braucht man zum testen erstmal nicht.
Es bietet sich zunächst also ein ausgedientes PC-Netzteil an, das hat zumindest +/- 12Volt. So ein Teil könnte aber leichte Störgeräusche produzieren.

Anbei eine Netzteilschaltung, habe ich "die Tage" mal entworfen. Darin auch die Pin-Belegung MEINER Powerbuchse. Die könnte genauso wie Deine sein. Ein Foto der Innenseite bringt Klarheit.

Die Multicorebuchse ist eine Standard-Siemens-Messerleiste mit 72 Polen. Sehr selten inzwischen, aber bei www.vintagetools.de noch für knapp 15,- zu bekommen. Such dort nach "Messerleiste RP300 72-polig – Gold". Blöd, dass die 30,- Mindestbestellwert haben. Die Messerleiste gibt es auch mit Gehäuse, kostet aber auch keine 30,-....
Ich habe mit und ohne bestellt, so habe ich Ersatz. Die Belegung vom Multicore kannst Du bei einem Blick unter das Chassis sehen. Die ist direkt an die XLR-Buchsen verdrahtet.

Mal sehen wann mein Netzteil fertig ist (etwas habe ich schon dran gemacht), dann werde ich das Pult mal probehören. Die Mechanik ist grundsolide, meine Fader und Potis auch noch gut in Schuss (hatte einige mal zum Test zerlegt), das wäre eine gute Basis für meinen Traum vom Eigenbau. Potis, Fader. Schalter, Buchsen und andere Teile würde ich übernehmen, die Schaltung entwickle ich neu. Oder ich lass alles wie es ist, wenn, ja wenn es halbwegs klingt ;)

Old-Papa
 

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Hallo,
falls Bedarf besteht, ich habe zum Netzteil eine Platine entworfen. Dabei habe ich nicht besonders auf Platz geachtet, die passt so gut in mein vorhandenes Gehäuse.
Als Trafo habe ich einen 80VA-Ringkern mit 2x 15V AC genommen.
Mein Netzteil werde ich aber wohl auf Lochraster aufbauen, für eine einzige Platine lohnt das anfertigen nicht. Das Layout nehm ich aber als Lochrastervorlage.

Gruß
Old-Papa
 

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Mist....
Kaum Online, gleich wieder was geändert.

Ich hatte die Schutzdioden auf der Platine vergessen, ein paar BE habe ich noch etwas verschoben. Ein Elko war auch verdreht.... War wohl nicht mein Tag gestern ;)
Jetzt sollte alles passen.
Die nicht bezeichneten Elkos haben 4,7µF und 63 Volt. Da geht alles von 1-10µ und mit entsprechender Spannung.
Die Dicken Elkos am Gleichrichter sollten nicht unter 2200µF sein, 4700µF wären perfekt.
Die Elkos im Spannungsverdoppler (für 48V) müssen natürlich mind. 63V haben, besser wären 80-100V.
Auf der Platine habe ich noch ein ganzes Rudel 100nF Keramik vorgesehen, die verhindern Schwingneigung und entstören den Gleichrichter (der könnte ohne die C ganz leicht knarren)
Ansonsten ist an der ganzen Schaltung nix besonderes, alles tausendmal als Standard gesehen ;)

Old-Papa
 

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So, endlich liefert mein Netzteil Saft.....
Eingestellt auf +/- 12,5Volt geht das gut, die Spannungsverdopplerschaltung bringt roh 58V hnd dann geregelt 47,9V für die Phantomspeisung. Erster Test mit offenem Deckel: Die Kühlkörper werden handwarm. Prima!

Dann also mal Tonquelle und Kopfhörerverstärker rausgeholt und Power on.
Insgesamt 4 Kanäle haben Macke. Einer hat Wackler und drei sind mausetot.
Der eingebaute Kopfhörerverstärker brummt leicht auf einem Kanal.
Die Phantomspannung liegt nur an den letzten 3 Kanälen an!

Aber mit meinem externen KhV an allen Ausgängen ohne Rauschen und ohne Brumm! Das Routing muss ich noch verhirnen... Innen ist am Summenkabel (dieser Hosenträger quer) manipuliert worden, Drähte gekappt und über kreuz verbunden. Die fehlenden Phantomspannungen resultieren aus gekappten Verbindungen, Blödmänner!
Auf den Kanalplatinen ist schon eine Abschaltung der Phantomspannung für jeden Eingang vorgesehen, brauche nur diese Standardtaster und je ein Loch im Chassis. Das werde ich nachrüsten.
Die Klangreglung funktioniert sehr gut, alle Potis sind (nach ein paar Drehern) kratzfrei!
Insgesamt für 30,- ein prima Brett, das Netzteil hat mich Arbeit und rund 40,- gekostet.
Ich werde jetzt so nach und nach die Schaltung aufzeichnen, Ähnlichkeiten mit Studiomaster sind vorhanden.
Mal sehen, was ich halbwegs preiswert an moderneren OPVs und Transistoren finde, obwohl das verbaute Zeugs eigentlich nicht rauscht.

Mal sehen, wann es weiter geht, bei Interesse pack ich das Netzteil in die "PA-Bastelecke" hier im Forum (etwas habe ich noch leicht verändert)

Old-Papa
 
Nun habe ich doch gleich heute weiter gemacht... ;)

Zunächst einen der defekten Kanalzüge ausgebaut und untersucht. Die Platinen sind für weitere Schalter und LEDs vorbereitet:
1. 48V-Abschaltung für jeden Kanal nebst LED-anzeige (das rüste ich nach)
2. EQ-Bypass, auch jnteressant...
3. Aux1 Post/Pre umschaltbar, das rüste ich auch nach.

Aux2 und Mon1/Mon2 sind innen per Lötbrücke Post/Pre "umschaltbar"

Die Taster (Schadow) samt Tastenköpfen habe ich in den Weiten der Netzwelt für schmalen Taler gefunden und bestellt. LEDs habe ich noch zu Zehntausenden auf Halde, nur die Löcher müssen gebohrt werden. Dazu bau ich eine Schablone, das passt schon....

Wenn ich schon die Kanalzüge ausbaue, kommen gleich alle Elkos neu, einige haben schon leichte Beulen.... :(
An den defekten Kanalzügen sind die OPVs im Eingang hin, ich werde komplett alle mit TL071/TL072 erneuern. Später vielleicht ersetzen durch bessere.

Wirtschaftlich macht das wohl keinen Sinn, aber es macht spaß ;)

Der interne Oszillator legt 1kHz mit 0dB-Pegel auf die vier Summenschienen sowie Master und Monitor 1 und 2


Old-Papa
 
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Moinsen!

Nur mal so am Rande, was machst du mit der Kiste, wenn sie fertig ist? Oder ist das nur Just vor fun? Das was Du da an Material und Zeit investierst, das lohnt diese Mühe nicht unter normalen Umständen.

Greets Wolle
 
Hallo Wolle,
nö, lohnt eigentlich nicht. ;)

Im normalen Leben mach ich was ganz Anderes, Tontechnik nur als Hobby. Meist Sportfeste, Kinderfeste, 1. Mai, und und und. Mit einer inzwischen sehr potenten DJ-PA ;) Meine Brötchen muss ich damit nicht verdienen, aber ganz umsonst nun ooch wieder nich ;) Dabei kommt ss immer wieder vor, dass der Veranstalter plötzlich (natürlich erst am Veranstaltungstag) mit der Botschaft kommt: "nachher kommt noch die Schülerband xyz, die können doch bei Dir ran..." (oder ähnlich) Für solche Zwecke habe ich noch ein altes Dynacord (16xxx), und wenns geht halt das restaurierte West-Sound.
Klar, drei Nummern kleiner geht auch, doch irgendwie hat mir das Teil gefallen. In den 80er Jahren habe ich sowas noch komplett selber gebaut, daher also die Affinität und ja, natürlich "just for fun". Das Ding wird möglichst original wiederhergestellt, die Erweiterungen (sind ja nur die Taster), waren vom Hersteller auch vorgesehen. Im Netz findest Du eine regelrechte Community, die soche Vintage-Pulte wieder aufmöbeln.

Also, wirtschaftlich blanker Unsinn, aber macht Spaß (schrieb ich ja schon...)

Old-Papa
 
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Hallo,
heute eine neue Wasserstandsmeldung... ;)

Ich habe das Ding inzwischen zu 90% restauriert und zwischendurch immer mal probe gehört. Sehr sauberer Ton, ich würde den neutral nennen.

Hier mal ein paar Bilder (sagen ja immer mehr als tausend Worte ;))

Alt-Neu2.jpg


Ich habe alle OPVs, einige Transistoren und sämtliche Elkos gewechselt. Dabei habe ich bemerkt, dass an dem Ding schon einmal repariert wurde. Vor allem die OPVs waren eine bunte Mischung aus DDR und TI Exemplaren. Hier im Bild oben noch die alte Bestückung, unten neu. Für die OPV wurden Präzisionsfassungen eingesetzt.

Front-Sauber2.jpg

Die ganzen Potiknöpfe und -muttern abzufummeln, "geht auf den Kranz" muss aber sein ;). Anschließend die Front gründlich gewaschen, da waren schon ordentlich Cola-und andere Spuren unter den Knöpfen. Einige Muttern waren regelrecht verklebt. (hier im Bild aber schon gewaschen) Die rechte Hälfte hatte ich vor Tagen schon gemacht.

Front-sauber1.jpg


Detailansicht, ist wirklich sauber....

Front-Dreck1.jpg


So sah das vorher aus ;) Wobei das im Foto noch gut aussieht, im wahren Leben eben nicht.

Nachdem alles wieder zusammen war, habe ich die ganze Kiste vermessen. Ein paar Kanäle hatten deutlich anderen Pegel als die übrigen.... :(
Das konnte nur an den Fadern liegen, also durchgemessen.... Soll: 10kOhm, Ist: bis zu 49kOhm.... Aber die regelten noch leidlich!
Also die betreffenden Fader raus und aufgemacht.....

Fader-Dreck1.jpg


Viel Dreck, aber nicht ungewöhnlich, so sehen ältere Pulte immer aus!

Fader-Dreck2.jpg

Ich schwöre tausend heilige Eide, der hat nicht gekratzt! ;)

Fader-durch.jpg


Das Dilemma kenn ich schon, die Kohlebahn ist durchgeschliffen. Wäre mal interessant zu ergründen, was das für eine Beschichtung ist. Klar, Kohle (Graphit?) mit Bindemittel.
So zumindest ist der tot, da muss Ersatz her. Beim Reichelt wurde ich fündig, zumindest von Daten und Länge her. Knöpfe passen aber nicht :(

Schleifer-tot.jpg


Aber selbst wenn man die Kohlebahn erneuern könnte, ein toter Schleifer bringt einen dann auch zum verzweifeln ;) Hier zu sehen, dass der bald durchbricht.

Also kommen die vom Reichelt rein und gut ist. Habe erstmal 5 Stück geordert, so habe ich noch Ersatz....

Gruß
Old-Papa
(Wird ja fast ein Restaurationsbericht hier... ;) )
 
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Moin!

Cool, sieht ja schon ganz ordentlich aus. Wie löst du das Problem mit den nicht passenden Knöpfen? In so einem Fall wäre es ja nicht schlecht, wenn man noch so ein durchgerocktes Teil hätte, zwecks Erstzteilgewinnung.

Greets Wolle
 

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