Anfängerfrage Chromatisch

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rehlo
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Hi,

seit längerem interessiere ich mich für die chromatische Muha. Die diatonische weiss ich nicht recht einzuschätzen, da ich von einem Blasinstrument komme
und mir ein Instrument, auf dem nicht alle Töne vorhanden sind, bzw. nur mit speziellen extra komplizierten Techniken zu erreichen sind, etwas suspekt vorkommt.
Meine Skepsis beruht wahrscheinlich sicherlich daher, dass diese sehr blueslastig ist und ich diesen Stil irgendwie nicht mag oder ich versteh dieses Zeugs einfach
nicht.

Bitte nicht falsch verstehen, ich mag auch diesen komischen Jazz (Bebop / Free Jazz) nicht. Liegt auch wahrscheinlich an meiner Kindheit, eher alles klassiche Musik + Pop.
Ich hab hier mich nun ein bisschen eingelesen und bei youtube reingehört und finde den Klang dieser chromatischen Muha's einfach toll.

Man liest ja überall, man soll immer eine Muha in "C" als Anfänger kaufen, da wahrscheinlich alle Lehrbücher darauf ausgerichtet sind, aber mir stellt sich die Frage,
ob man, da gerade hier eine Sondervariante günstig zu erwerben ist, auch so etwas für Anfänger empfehlenswert ist? Ich habe über diese Seydel Saxony Orchestra
nur positives hier und anderswo gelesen, und glaube, naiv und unwissend, ich könne gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, nämlich: Ich hätte damit ein 14-Loch
Muha mit mehr Spielraum und muss bei Tabs lediglich um zwei Löcher nach rechts versetzen, also sprich wenn das C auf der normalen Muha auf 1 liegt, dann liegt er
bei dieser Muha auf 3, oder ??

Da ich eher nach Noten spielen werde als nach Tabs, erscheint mir diese Muha nicht allzu kompliziert zu sein. Denk ich richtig oder klingt das eher nach "Anfängerwunschdenken"?
Leider gibt es in meiner Region (Hannover) nur Bluesharplehrer, so dass ich dieses Instrument autodidaktisch erlernen muss. Welche Schulen oder DVD's auf deutsch kennt ihr?

Gruß
Jörg
 
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Hallo Jörg
Hier > klick < findet man in der Produktbeschreibung die Tontabelle für beide Varianten.
Da kannst Du genau ablesen, welcher Ton in welchem Kanal steckt.

Die sogenannte "Orchester-Stimmung" ist im Prinzip wie die "Solo-Stimmung" aufgebaut.
Beide haben 12 Kanäle (Wie kommst Du auf 14 Loch?).
Der Unterschied:
- Die Solo startet auf c'.
- Die Orchestra startet auf g.

Die Stimmung beider Instrumente basiert auf C / Cis-Dur. Du spielst also die Noten auf beiden Instrumenten mit demselben Atemschema. Hast nur halt eben auf der Orchestra-Chrom einen etwas tieferen Tonraum zur Verfügung als auf der Solo-Chrom.

Das erst mal zum Einstieg.

Gruß
Lisa
 
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Danke Lisa für Deine Antwort.

Beide haben 12 Kanäle (Wie kommst Du auf 14 Loch?)

Weil es halt auf der von Dir verlinkten Seydel Produktbeschreibung steht: "Spielt wie eine 14er....."

Gruß
Jörg
 
Hmmmmm.
:gruebel:

Das ist sehr missverständlich ausgedrückt.
Du brauchst ja nur die Anblasöffnungen zu zählen, dann erkennst Du, dass das Instrument 12 Kanäle hat.

Gruß
Lisa
 
Hallo reho,
ich würde mir über Kanzellenzahlen nicht all zu viele Gedanken machen.
Ich sehe Kanzellenzahlen auf dem Instrument als Einstieghilfe wo Ton XY zu finden ist.
Sobald die Muha an den Lippen ist, ist es logischerweise vorbei sich nach Kanzellenzahlen zu richten. Jedenfalls wenn man flüssig spielen möchte.

Wie Du geschrieben hast, spielst Du schon ein Instrument nach Noten. Die Notation auf einer chromatischen Muha treffsicher um zu setzen geht erfahrungsgemäß relativ schnell.

Bei der Saxony Orchestra solltest Du folgendes beachten und überdenken!
Die fängt unten tiefer an hört aber oben tiefer auf!
Unten hast Du fünf Töne mehr aber oben sieben Töne weniger gegenüber einer chromatischen Standart Muha.


... und muss bei Tabs lediglich um zwei Löcher nach rechts versetzen, also sprich wenn das C auf der normalen Muha auf 1 liegt, dann liegt er
bei dieser Muha auf 3, oder ??
Ich selbst lege alle Töne im Kanzellenbereich von 1 bis 4 fest. Die Oktavlage ergibt sich ja von den Noten und / oder nach persönlichen Geschmack.
Bei der Saxony Orchestra wäre das z. B.:
G3/A3 = 3
B3/C4 = 4
C4/D4 = 1
E4/F4 = 2
G4/A4 = 3
B4/C5 = 4
usw...

Leider gibt es in meiner Region (Hannover) nur Bluesharplehrer, so dass ich dieses Instrument autodidaktisch erlernen muss. Welche Schulen oder DVD's auf deutsch kennt ihr?

Wenn Dir die Entfernung von Ca. 50 Km nicht zu weit ist, kann ich Dir anbieten in meinem VHS-Kurs mit zu machen.
Falls Du Interesse hast kannst Dich gerne per PN melden.

Beste Grüße
Mecky
 
und muss bei Tabs lediglich um zwei Löcher nach rechts versetzen, also sprich wenn das C auf der normalen Muha auf 1 liegt, dann liegt es bei dieser Muha auf 3, oder ??

Ja.

Da ich eher nach Noten spielen werde als nach Tabs, erscheint mir diese Muha nicht allzu kompliziert zu sein. Denk ich richtig oder klingt das eher nach "Anfängerwunschdenken"?

Um von Anfang an eine gute Treffsicherheit zu erreichen, kommt es darauf an, sich den Tonraum sehr systematisch zu erarbeiten. Wie gut die zu kaufenden Mundharmonikaschulen diesbezüglich sind, kann ich leider nicht sagen. Ich habe einen eigenen Lehrplan zusammengestellt.

Gruß
Lisa
 
Danke, @Mecky und @lisa erstmal, aber eine Frage hätte ich noch:

der höchste Ton der Orchestra ist das F6 und bei der Standard das C7 ( siehe hier ), kommt es eigentlich sehr oft vor, dass ihr in dieser Höhe spielt?
Ich hab vorhin bei meiner Tochter, spielt Querflöte, mal in die Noten geguckt, die höchste Note ist dort regelmäßig das f4, also das f der dreigestrichenen
Oktave am Klavier. Sind diese Noten nicht ziemlich schrill da oben auf der Harp?

Gruß
Jens
 
Hallo Jens
Lies mal, was ich hier >klick< (etwas nach unten rollen) über den Tonraum der OrchestraS geschrieben habe. Der Tonraum der OrchestraS und der der SAXONY Orchester-Chromatic ist im Prinzip identisch, nur dass halt eine Mundharmonika diatonisch und die andere chromatisch ist. Aus diesem Grund kannst Du die Überlegungen zum Toraum der SolistPro12 (vergleichbar mit der normalenen SAXONY Solo-Chromatik) und der OrchestraS im Prinzip auf die chromatischen Instrumente übertragen. Wenn man beides (Tiefe und Höhe) haben möchte, braucht man ein Instrument mit 4 Oktaven.

Gruß
Lisa
 
Hallo Jens,

Das eine ist, den Tonraum auf einer Tabelle zu sehen....
Das andere, den vorhandenen Tonraum zu bespielen....

Meine Tonraumspielweise ist unterschiedlich, ich variiere da sehr gerne, Oktave höher oder tiefer, sowie auch hohe Passagen, je nach Stück und Geschmack...
Ich würde nicht generell sagen das sehr hohe Töne "schrill / fipsig" klingen. In Fällen wo das zutrifft kann das u. U. am Instrument liegen aber auch am Spieler. Passagen in hohen Lagen, (die natürlich glasklar und sauber erzeugt werden müssen), mag ich sehr gerne.

Der Tonraum G3 - F#6 bietet viel musikalischen Spielraum, damit lässt sich ganz viel abdecken.

Ich selbst bin noch am überlegen ob ich die Saxony Orchstra oder von Hohner eine 14 Loch nehme. Tendiere momentan zur Saxony Orchestra, die ich mir dann aber konfigurieren lassen würde. Die Doppel -Töne C6 / C#6 weg und dafür geht die dann bis G6 / G#6.

Beste Grüße
Mecky
 
mag ich sehr gerne.

Wat dem eenen sin Uhl is dem annern sin Nachtigal. ;)

Auch wenn man die ganz helle Lage gut spielen kann, muss sie noch lange nicht in jedem Fall/in jeder Situation gefallen. Ist eben Geschmacksache und deshalb formuliere ich solche Punkte (wie im verlinkten Post geschehen) auch entsprechend und erläutere meine Sichtweise.
Wenn es in die Situation passt, spiele ich auch mal auf der Little Lady. Jeder wundert sich dann, wie gut die klingen kann und wie durchdringend diese Lage ist, ohne laut zu sein. Wenn man mit seinem Instrument eine kräftig singende Gruppe begleitet, dringt man mit den hohen Lagen besser durch. Die dunkle Lage mischt sich anders mit den Gesangsstimmen, tritt weich in den Hintergrund und ist dann unter Umständen nicht mehr so gut hörbar. Wenn die Gesangsbegleitung das Ziel ist, würde ich von den beiden SAXONYs die SOLO-Chromatik wählen.

Jede Lage verlangt eine eigene Spielweise. Die Übergänge sind natürlich fließend. Anfänger kommen in der Regel am besten mit der eingestrichenen und zweigestrichenen Oktave zurecht (C4 bis C6). Die ist in beiden Instrumenten enthalten.

Gruß
Lisa
 
Hi,

so seit gestern bin ich dann stolzer Besitzer der Saxony Orchestra! Habe jetzt auch schon die C-Dur Tonleiter über 2 Oktaven geistig erschlossen.
Einzeltöne mit Zungenblock klappt gar nicht, endet eher in einem großen Gesabber. Mit Pfeifmund klappt es schon besser, aber die Löcher stehen
mir eigentlich zu eng zusammen, man muss schon ganz schön den Mund zuspitzen, was nach einer Weile doch Schmerzen verursacht.

Habe auch eine Schule von Noldi Tobler dazu erworben, mit Fotoanleitung zwecks Haltung. Kommt mir bisschen spanisch vor, weil, wenn ich die
Muha so halte, liegt mein Kopf schon auf der Schulter auf, muss wohl nicht ganz so gelenkige Hände haben. Deshalb halte ich sie erstmal so, wie es
für mich am angenehmsten ist.

Die beiden höchsten Töne auf dem Instrument sind schon recht unangenehm für mein Ohr, liegt wahrscheinlich daran, dass ich seit Jahrzenten nur
tiefes Blech bewege. Aber ansonsten bin erstmal zufrieden mit dem Klang der Muha, aber richtig beurteilen werde ich es erst nach paar Monaten
können. Erster Eindruck ist gut, scheint ein stabiles Instrument zu sein, werde euch auf dem Laufenden halten oder halt mit der ein oder anderen
Anfängerfrage noch nerven müssen :D (falls sie natürlich in der Suchfunktion nicht zu finden ist).

Gruß
Jens
 
Da sage ich schon mal herzlichen Glückwunsch!

Beste Grüße
Mecky
 
Hallo Jens
Dem Glückwunsch schließe ich mich an. :)

wenn ich die Muha so halte, liegt mein Kopf schon auf der Schulter auf, muss wohl nicht ganz so gelenkige Hände haben.

:confused: Das verstehe ich nicht. Die Beschreibung kenne ich allerdings auch nicht.

man muss schon ganz schön den Mund zuspitzen, was nach einer Weile doch Schmerzen verursacht.

Ich kann nur vermuten, dass Du dabei die Lippen verkrampfst, sonst würden keine Schmerzen entstehen. Wenn sich die Verkrampfung bemerkbar macht, unterbreche das Üben und mache später weiter. Die Muskulatur muss sich ja erst an die ungewohnte Belastung gewöhnen.
Leider kann man aus der Ferne nicht beobachten und beurteilen, ob Du vielleicht etwas falsch machst.
Ich spiele solche Instrumente mit relativ entspannten und daher auch nicht stark zugespitzen Lippen. Die Haltung entspricht etwa einem O-Mund.
Um ein Gefühl für das Anspielen der einzelnen Töne zu bekommen, ist es hilfreich, die Mundharmonika langsam durch den Mund zu ziehen und dabei die Tonwechsel zu beobachten.
Wenn man die Mundharmonika ein wenig auf die Unterlippe kippt, bildet sich in der Unterlippe eine kleine Rinne, die das Anspielen der Einzeltöne erleichtert. Vielleicht kannst Du Dir damit helfen.

Gruß
Lisa
 
Hallo Jens,

wie Lisa es schon sagte, so sehe ich es auch. Eine art Ferndiagnose ist sehr schwierig.

Wir sehen uns ja demnächst, da räumen wir diese Problematik dann praktisch aus dem Weg.
Vielleicht helfen Dir meine kurzen Ausführungen schon mal ein wenig im Vorfeld um etwas unverkrampfter an die Sache heran zu gehen.

Zur Einzeltonbildung:
Manche machen das mit Spitzmund, manche mit Zungenblock. Nach bisherigen Erfahrungen fällt es meinen Schülern mit Spitzmund leichter als mit Zungenblock. Ich persönlich verbinde mitunter beide Techniken.

Deine Schmerzen bei der Spitzmundtechnik rühren vermutlich daher das Du da zu verkrampft heran gehst.
Du schreibst "mit Pfeifmund" Okay, ich forme meinen Mund ganz locker und pfeife ganz entspannt drauflos. Wenn ich aber versuche meine Mundspitze dabei zu weit heraus zu drücken, ist das alles andere als entspannt, dann ist es ganz schnell verkrampft.

Mein kurzer Tip:
Du erzeugst den Buchstaben "Ü", dadurch hast Du schon mal die grobe "Spitzmungstellung"
Du hast nun eine kleine Mundöffnung, die aber fürs Einzeltonspiel u. U. noch zu große sein kann.
Behalte die Mundstellung bei, setze NUR die Fingerspitze vom kleinen Finger vor- bzw. in die Mundöffnung (aber nur die Fingerspitze ca. 1mm). Wenn Du nun versuchst ein- aus- zu atmen, wirst feststellen das etwas Luft an der Fingerspitze vorbei geht.
Forme (durch Mundraum Veränderung) die Innenlippen an der Mundspitzenöffnung nun so das die Spitzmundöffnung dicht wird und keine Luft mehr an der Fingerspitze vorbei gehen kann.
Bedeutet, Spitzmund allein reicht selten aus, die Lippen sind u. U. zu verkrampft und starr so das sich kaum der Innenlippenwulst bilden kann der die Nachbarkanzellen abdeckt soll / muss.

Zur Haltung:
Die sogenannten "Tonveredlung" ist ja abhängig von der Haltung bzw. der Handholraumbildung, die sich auch möglichst am gespielten Tonraum befinden sollte.
Bedeutet, beim spielen müssen die Hände u. U. nachrücken.
Der Schieber muss ggf. ja auch noch bedient werden, mit dem rechten Zeigefinger je nach Lage, mit der Spitze- oder oberen- mittleren Fingerglied.
Auf Fotos bzw. Videos sieht das alles entspannt und locker aus, die praktische 1 zu 1 Umsetzung kann aber anfangs schon mit gewissen Verkrampfungen verbunden sein.

Mein Vorschlag für den Moment, so wie Du es hier schon gesagt hast. Mach es ruhig erst einmal so wie es am angenehmsten für Dich ist.
Nicht alles auf einmal, erst einmal saubere Einzeltöne, dann nach und nach an einer möglichst angenehmen Haltung arbeiten.

Beste Grüße
Mecky
 
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