Sinnfrage - Wertschätzung von Amps ?

  • Ersteller triple666
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Nö, dem möchte ich gerne widersprechen - einfach weil es Morgen schon anders aussehen kann ;)

Ich finde die 60-70%-Regel ist sinnvoller um den "tatsächlichen" Wert eines Artikels zu bestimmen.

Mit Deiner Ansicht revolutionierst Du die Welt der BWL und VWL! Was nützt Dir ein vermeintlich tatsächlicher Wert in Deinen Regionen, wenn niemand bereit ist diesen Preis zu bezahlen? Kleine Anekdote: Meine Mutter hat einen alten Perserteppich geerbt. Sie ist damit zu einem Teppichhändler gegangen und wollte den Wert bestimmen lassen. Der war total begeistert von dem Stück und meinte gut 4000 EUR. Schob aber gleich nach, dass sie kaum jemanden finden wird, der ihr diesen Preis bezahlen wird, da niemand mehr Perserteppiche (in dieser Preislage) kauft.

Und gerade bei Auktionen kann dann der Schuss gewaltig nach hinten losgehen. In den Kleinanzeigen warte ich halt so lange bis ich irgendwann jemand gefunden habe, der bereit ist diesen Wert zu bezahlen. Aber auch dort bestimmt die Nachfrage das Angebot.
 
Hi 25204!


Tja, mit Perserteppichen kenne ich mich nicht so aus - aber ich glaub´hier ging es auch mehr um Musikinstrumente/Verstärker, und da kenne ich mich ganz gut aus - und ja, so ein Hauch des Revoluzzers umweht mich wahrscheinlich tatsächlich (noch) :D

Wie gesagt - ich fahre mit der 60/70%-"Regel" seit über 15 Jahren buy/sell/trade sehr gut, und empfehle sie daher auch gerne weiter :great:

cheers - 68.
 
Schob aber gleich nach, dass sie kaum jemanden finden wird, der ihr diesen Preis bezahlen wird, da niemand mehr Perserteppiche (in dieser Preislage) kauft.
"ich würd ihn dir aber fürn halben Preis abnehmen!"
Ich traue Verkäufern nicht bei Second Hand Sachen ;)
 
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"ich würd ihn dir aber fürn halben Preis abnehmen!"
Ich traue Verkäufern nicht bei Second Hand Sachen ;)
Richtig!
Und, wenn der Händler begeistert 4000€ genannt hat, ist der Teppich vielleicht noch viel, viel mehr wert.
Der will das Ding ja ggf. für einen maximal günstigen Preis haben.
Second Händler haben beim Aufkauf natürlich das primäre Interesse, die Leuten von einer geringen Wertschätzung zu überzeugen.

BTT eBay:
MMn wird bei halbwegs interessanten Sachen viel zu hoch geboten - ich nenn das Versteigerungsrausch.
Machmal muss ich den Kopf schütteln, wenn die Leute knapp vor den Neupreis bieten und dabei Abnutzung und Verzicht auf Garantie und Gewährleistung nicht mit einberechnen.
Wenn - wie im Beispiel des TE - sich wirklich kein Käufer findet und der Kumpel mitbieten muss, dann ist das Ding auch nicht mehr wert.
Ich bin da nicht der Meinung, dass die Preise dann für das Gerät im Keller sind, im Gegenteil, der Kumpel hat ja notbehelfsmäßig höher geboten als drin war bzw. Interesse war.

Insgesamt schätze ich bei eBay die Gefahr, zuviel zu bezahlen, viel, viel größer ein als ein Schnäppchen zu machen oder umgekehrt der Verkäufer die Ware zu billig abgeben muss.
Der große Markt und das Prinzip einer Auktion mit dem Überbieten arbeitet zugunsten der Verkäufer, sonst wäre das Ding schon tot.
 
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Wie gesagt - ich fahre mit der 60/70%-"Regel" seit über 15 Jahren buy/sell/trade sehr gut, und empfehle sie daher auch gerne weiter :great:
Deine Erfahrungen will ich auch gar nicht in Abrede stellen. Ich wollte (auch mit meinem Beispiel) klarmachen, dass es bei Produkten abseits des Mainstreams durchaus schwierig werden kann mit dieser vermeintlichen Regel. Das sind dann die Produkte, die entweder bei ebay aus Verkäufer Sicht viel zu günstig weggehen und die dann ewig in den Kleinanzeigen mit immer neuen Preisen (für das gleiche Angebot) zu finden sind. Eine Super Custom Gitarre eines unbekannten Gitarrenbauers wird man bei ebay selten zu diesen Kursen losbekommen.
 
Ich verstehe nicht so recht, warum der TE hier so ein "Fass" ob der Tatsache aufmacht, dass Produkt Hypes und Gebashe zu Preisentwicklungen führen, die - objektiv betrachtet - unrealistisch sind.
Das ist jetzt erst mal so Fakt und liegt in der Summe an irrationalem Kaufverhalten der Leute. Darüber kann man sich gerne aufregen, nur ändern wird das nix. Aber man muss als Käufer oder Verkäufer das Spiel ja nicht unnötig mitmachen.
Wer aufgrund von GAS und Foren Hypes sich nicht abhalten lässt, sich unbedingt z.B. exotisches Buhtik Zeugs zukaufen, um dann nach kurzer Zeit festzustellen, dass man damit auch besser klingt, der muss dafür dann halt bluten, wenn er das wieder verscheuern möchte/muss.
Wer weniger und von vornherein, das kauft, was für ihn auch funktioniert, braucht sich gar keinen Kopf über Gebrauchtwarenpreise zu machen.
Darüber kann jeder einzelne mal Nachdenken und kann so vielleicht sogar etwas am "Problem" ändern.
 
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Ich verstehe nicht so recht, warum der TE hier so ein "Fass" ob der Tatsache aufmacht, dass Produkt Hypes und Gebashe zu Preisentwicklungen führen, die - objektiv betrachtet - unrealistisch sind.
Das ist jetzt erst mal so Fakt und liegt in der Summe an irrationalem Kaufverhalten der Leute. Darüber kann man sich gerne aufregen, nur ändern wird das nix. Aber man muss als Käufer oder Verkäufer das Spiel ja nicht unnötig mitmachen.
Wer aufgrund von GAS und Foren Hypes sich nicht abhalten lässt, sich unbedingt z.B. exotisches Buhtik Zeugs zukaufen, um dann nach kurzer Zeit festzustellen, dass man damit auch besser klingt, der muss dafür dann halt bluten, wenn er das wieder verscheuern möchte/muss.
Wer weniger und von vornherein, das kauft, was für ihn auch funktioniert, braucht sich gar keinen Kopf über Gebrauchtwarenpreise zu machen.
Darüber kann jeder einzelne mal Nachdenken und kann so vielleicht sogar etwas am "Problem" ändern.

..... und wenn es nur dazu führt das sich die Leutz mal nen paar Gedanken machen - Ziel erreicht :)

over and out !!!
 
Da gibt es klare Merkmale an denen sich der Preis orientiert:

1) Zustand
2) Funktion
3) Seltenheits-Aufpreis
4) Hype-Aufpreis (Alter?)
5) Kaufdrang (was ist es mir persönlich wert?)
... und natürlich:
6) Neupreis (wenn Gegenstand nicht schon zu alt)
 
Ich kann mich bei der Diskussion schon gar nicht mehr an den Eingangspost im Detail erinnern, aber:
Die Erfahrung zeigt, dass nichts sicher ist, aber z.B. bei gewissen Standard-Produkten wie bei der Marshall 4x12 1960 A oder AV gibt es einen Marktpreis für vernünftige gebrauchte Artikel, der irgendwie immer erreicht wird und man auch zu diesem Preis relativ sicher das Teil ein- oder verkaufen kann. Nur bei krassen Gebrauchsspuren in der Optik oder wenn man extrem Glück hat (bzw. das Teil vielleicht lokal kauft), dann kriegt man die auch günstiger.

Ansonsten ist es wie beim Lotto:
Ich habe damals ewig nach einem Mesa F-30 oder F-50 Combo gebraucht gesucht. Letztendlich habe ich bei einem Händler einen gebrauchten Vorführ- und Ausleih-F-50-Combo "unter der Hand" für 1.200 € bekommen (der war gefühlt neu). Damit war ich sehr zufrieden, da der Amp in einem sehr guten Zustand war und mich auch immer als Amp überzeugt hat.
Ein paar Jahre später (als ich den Amp nicht mehr gebraucht habe) war er immer noch in einem sehr guten gebrauchten Zustand und ich hätte den Amp gerne für ca. 800 € verkauft. Letztendlich habe ich den Amp dann nach 2 Jahren der Verkaufsversuche und immer sinkenden Verkaufspreisen gegen 150 € und einen gebrauchten Fender Blues Junior (top Zustand) eingetauscht. So kann es auch gehen...

Basis BWL oder war's doch VWL:
Der Preis ermittelt sich immer aus Angebot und Nachfrage oder daraus dass ich 2 Dumme zur rechten Zeit am rechten Ort treffen. ;-)
 
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Eine zuverlässige Werteinschätzung kann es eigentlich nur geben, wenn ein und der selbe Artikel in höherer Frequenz zu einem stabilen Preis tatsächlich den Besitzer wechselt. Ein Shure SM58 in vernünftigem Zustand bekommt man beispielsweise regelmäßig für um die 65 Euro. Also 60% des Neupreises. Da kann man dann wirklich sagen: 50 Euro wären ein Schnäppchen, 80 Euro zu teuer.

Ansonsten spielen aber einfach sehr viele Faktoren eine Rolle, die der Käufer zudem völlig unterschiedlich gewichten kann. Zum Beispiel kaufe ich in der Regel gebraucht und dann mit mindestens 1/3 Nachlass gegenüber Neupreis. Es gibt aber auch genügend Ausnahmen, die es verhindern, mich 100%ig auf dieses Kaufverhalten festzunageln. Wenn es ein richtig überzeugendes Produkt gibt, das mir unmittelbar große Vorteile bringt, dann bin ich sogar bereit einen Einführungspreis zu zahlen, der mit hoher Wahrscheinlichkeit kurz nach Markteinführung deutlich sinkt. Das entspricht einerseits nicht meinem Naturell, andererseits sind es aber Ausnahmen, die bei mir tatsächlich vorkommen.

Fremde Werteinschätzungen können also nur ein sehr grober Richtwert sein und am Ende muß man für seine ganz persönliche Situation einschätzen können, was einem wieviel wert ist.
Eine Marshall 1960A Box z.B. hat einen stabilen Gebrauchtpreis um 350 - 400 Euro. Aber wenn regional nur eine für 500 angeboten wird, dann bringts einem auch nichts, wenns die "normal" bepreisten Angebote nur am anderen Ende des Landes gibt.
 
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Ich besitze eine Gitarre, für die ich bei Ebay gebraucht 1800€ gezahlt habe. Vor einem Jahr oder so, wurde mir das doppelte geboten. Ich konnte mich aber nicht trennen.
Es muss halt unbedingt jemanden geben, der voll drauf spinnt. Anders wird das nix.
 
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Auch noch ein paar Gedanken von mir. Grundsätzlich denke ich du überschätzt den Einfluss von Foren auf die Preisbildung. Bei gängigen Produkten, z. B. Marshall Tops kann mann aufgrund der Häufigkeit durchaus eine Preistendenz feststellen. Bei Exoten regiert absolut die Zufälligkeit.

Weihnachten vor zwei Jahre ging eine Rivera 320 Endstufe für unter 300 Euro über den Tisch, niemand würde auf die Idee kommen, das als Referenzpreis für alle Tage zu nehmen. Hingegen kann man aktuell recht gut prognostizieren, dass ein SL-X rund 400-500 Euro bringen wird und ein DSL eher 500-600 ...

Die Frage ist vielleicht eher was dein dominierendes Handlungsmotiv beim Instrumentenkauf ist? Wenn du Angst hast zuviel zu bezahlen, dann stimme ich dir zu, dann bleibt dir nur der Gebrauchtmarkt abseits der Exoten. Wenn du aber primär was besonders suchst, was perfekt zu deinem Spiel passt, dann ist der Preis vielleicht tatsächlich eher zweitrangig.
 
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Glaub ich nicht, dafür gibts einfach zu viele gute, kostenlose Profile für den Kemper, die über den Rig Manager (über 10.000 dort) nur zwei, drei Klicks entfernt sind. Viele davon sind richtig, richtig gut, der Normalo braucht da nichts selbst zu profilen.
Ich habe es selbst bei einem großen Musikgeschäft im Osnabrücker Raum erlebt, dass vor mir an der Kasse drei Typen standen. Jeder einen Amp im Anschlag (Bogner, Boogie, Friedman) und sich im Gespräch ergab: "Wir machen heute ne Kemper-Session, die kommen eh nächste Woche wieder zurück..."??!!??
Was soll so´n Schei**?:bad:
 
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OK, das war jetzt vielleicht ein wenig Off Topic. Was ich damit nur verdeutlichen wollte, ist, dass diese Art des Kaufens im Internetzeitalter - gehen wir jetzt also mal vom Onlinekauf aus - sicher für den Kunden interessant ist. Und irgendeinen Sinn muß ja dieses 30-Tage-Rückgaberecht bei Nichtgefallen haben ;)
Ist ja auch ein toller Service des Handels. Die Gefahr ist einfach, dass eine Mentalität entsteht, etwas zu kaufen und bei Feststellen des Nichtgefallens das volle Geld zurückzuerhalten zwar für den "Erstkäufer" nett ist, aber ein zweifelhaftes Kaufverhalten entstehen kann. Der Leidtragende ist da in erster Linie der Handel, der sich die Differenzbeträge bei Wiederverkauf als B-Ware ans Bein binden muß.
Ist es da dann evtl. schon so, dass die Neupreise eben so hoch angesetzt werden, dies im Vorfeld zu kompensieren?

Dann kommen wir dahin, dass "die Hälfte vom Neupreis" gar den wirklichen "Wert" eines Artikels widerspiegelt?
Oder der Verkaufspreis als B-Ware dann, ökonomisch betrachtet, der Wahre Wert des Artikels ist?:gruebel:
Zahlen wir dann gar für etwas Neues generell zu viel???:fear:

Nein - oben beschriebenen Fall handeln wir mal in der Kategorie Einzelfälle ab.
Mit der Wertschätzung ist es einfach nicht so leicht. Wenn ich einen "Boutique-Amp" für sagen wir mal 3000,- Öcken kaufe, dann tue ich das, weil ich der Ansicht bin, dass eben dieses kleine bischen mehr Qualität einfach erheblich mehr Herstellungsaufwand beinhaltet. Dass ich etwas besonderes bekomme. Dass ich es mir leisten kann so etwas zu erwerben. wenn ich den dann nach ein paar Monaten verkaufen will, weil mir etwas anderes besser gefällt, oder ich feststelle, dass dieses Besondere im speziellen Fall doch nicht so meinen Wünschen/Vorlieben entsprach, tut es einfach weh festzustellen ,dass er in der allgemeinen Ansicht des Marktes nur die Hälfte wert sein soll.
Rechnen wir einfach mal einen kompletten Röhrensatz ab (z.B. Premium matched für einfach mal komplett 300 Euro), und ein wenig Abnutzung sollte das Teil dann immer noch mindestens 2000 -2500 Euro bringen, wie ich finde. Alles andere wäre Mumpitz.

Bei einem billigeren Konstrukt relativiert sich das natürlich, wodurch wir dann eher auf so einen Preis von 50% vom Neupreis kommen.
Wenn aber jemand z.B. einen Peavey 6505 mit Neupreis von 1200 Euro nach einem halben Jahr wieder verkauft - von mir aus mit komplett toten Röhren (was bei normaler Nutzung wohl meist nicht zu erwarten ist, oder?), darf der Amp nach Abzug der Neuanschaffung und Einmessen von neuen Endröhren - sagen wir mal 200 Euro - trotzdem noch IMHO locker 800-850 Euro wert sein, wenn er gepflegt wurde.
Knackpunkt ist natürlich die Geschichte mit der Garantie, die man natürlich als Erstkäufer geniesst, als Gebrauchtkäufer natürlich nicht.

Es ist und bleibt schwer, das definitiv zu bestimmen. Ist einfach ein Abwägen zwischen den Faktoren Neukauf/Neupreis, wenig/viel benutzt und entsprechend wenigem/hohem Wertverlust.

Auf jeden Fall finde ich es, abschliessend gesagt, falsch, etwas gebrauchtes pauschal an maximal der Hälfte des Neupreises festzumachen.
 

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