OK, das war jetzt vielleicht ein wenig Off Topic. Was ich damit nur verdeutlichen wollte, ist, dass diese Art des Kaufens im Internetzeitalter - gehen wir jetzt also mal vom Onlinekauf aus - sicher für den Kunden interessant ist. Und irgendeinen Sinn muß ja dieses 30-Tage-Rückgaberecht bei Nichtgefallen haben
Ist ja auch ein toller Service des Handels. Die Gefahr ist einfach, dass eine Mentalität entsteht, etwas zu kaufen und bei Feststellen des Nichtgefallens das volle Geld zurückzuerhalten zwar für den "Erstkäufer" nett ist, aber ein zweifelhaftes Kaufverhalten entstehen kann. Der Leidtragende ist da in erster Linie der Handel, der sich die Differenzbeträge bei Wiederverkauf als B-Ware ans Bein binden muß.
Ist es da dann evtl. schon so, dass die Neupreise eben so hoch angesetzt werden, dies im Vorfeld zu kompensieren?
Dann kommen wir dahin, dass "die Hälfte vom Neupreis" gar den wirklichen "Wert" eines Artikels widerspiegelt?
Oder der Verkaufspreis als B-Ware dann, ökonomisch betrachtet, der Wahre Wert des Artikels ist?
Zahlen wir dann gar für etwas Neues generell zu viel???
Nein - oben beschriebenen Fall handeln wir mal in der Kategorie Einzelfälle ab.
Mit der Wertschätzung ist es einfach nicht so leicht. Wenn ich einen "Boutique-Amp" für sagen wir mal 3000,- Öcken kaufe, dann tue ich das, weil ich der Ansicht bin, dass eben dieses kleine bischen mehr Qualität einfach erheblich mehr Herstellungsaufwand beinhaltet. Dass ich etwas besonderes bekomme. Dass ich es mir leisten kann so etwas zu erwerben. wenn ich den dann nach ein paar Monaten verkaufen will, weil mir etwas anderes besser gefällt, oder ich feststelle, dass dieses Besondere im speziellen Fall doch nicht so meinen Wünschen/Vorlieben entsprach, tut es einfach weh festzustellen ,dass er in der allgemeinen Ansicht des Marktes nur die Hälfte wert sein soll.
Rechnen wir einfach mal einen kompletten Röhrensatz ab (z.B. Premium matched für einfach mal komplett 300 Euro), und ein wenig Abnutzung sollte das Teil dann immer noch mindestens 2000 -2500 Euro bringen, wie ich finde. Alles andere wäre Mumpitz.
Bei einem billigeren Konstrukt relativiert sich das natürlich, wodurch wir dann eher auf so einen Preis von 50% vom Neupreis kommen.
Wenn aber jemand z.B. einen Peavey 6505 mit Neupreis von 1200 Euro nach einem halben Jahr wieder verkauft - von mir aus mit komplett toten Röhren (was bei normaler Nutzung wohl meist nicht zu erwarten ist, oder?), darf der Amp nach Abzug der Neuanschaffung und Einmessen von neuen Endröhren - sagen wir mal 200 Euro - trotzdem noch IMHO locker 800-850 Euro wert sein, wenn er gepflegt wurde.
Knackpunkt ist natürlich die Geschichte mit der Garantie, die man natürlich als Erstkäufer geniesst, als Gebrauchtkäufer natürlich nicht.
Es ist und bleibt schwer, das definitiv zu bestimmen. Ist einfach ein Abwägen zwischen den Faktoren Neukauf/Neupreis, wenig/viel benutzt und entsprechend wenigem/hohem Wertverlust.
Auf jeden Fall finde ich es, abschliessend gesagt, falsch, etwas gebrauchtes pauschal an maximal der Hälfte des Neupreises festzumachen.