Von Mut und Angst oder Feigheit beim Vorspielen...

  • Ersteller Karin66
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sollte eigentlich für mich ein Heimspiel werden

grad die Heimspiele sind extrem gefährlich, da man sich da meist noch eine größere Erwartungshaltung aufgaut, als nötig.

Immer erst tief durchatmen vorm Spielen und sammeln.

Das ist so ein Satz, so lapidar dahingeschreiben, aber der ist glaub ich sowas von elementar und sowas von wichtig und richtig - so fett kann man den gar nicht markieren, wie er sein sollte!


Gruß, maxito
 
Herzlichen Glückwunsch zum gelungen Auftritt. :D

Zu unserem Auftritt in der Gaststätte beim Treffen unter der Brücke:
Es berichten jetzt ja einige, dass sie bei diesem auftritt mit mehr Lampenfieber zu kämpfen hatten als sonst. Das ging mir auch so. Ich habe aber keine Idee, was dort so besonders war. Das 'Quellwasser' spiele ich normalerweise auch bei Auftritten eigentlich immer Problemlos und dort hätte ich es um ein Haar hingeschmissen.
Genau das gleich noch bei unserem Orchesterstück.

Danach dann das Duo mit balgseele lief dann wieder, wie ich es von mir gewohnt bin, und das, obwohl wir das Stück noch nie zusammen gespielt hatten.

Lampenfieber ist schon ein komisches Ding. :evil:
Ich habe aber das Gefühl, dass es wesentlich besser wird, wenn die Gewohnheit dazu kommt. Früher, als ich regelmäßiger aufgetreten bin, wurde das zunehmend weniger und die Souveränität wuchs.

Eigentlich ist das ein Ding, das sich nur im eigenen Hirn abspielt und dafür müsste es irgendetwas wie autogenes Training o.ä geben um besser damit zurechtzukommen
 
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Moin, nach meiner Erfahrung spielt auch eine große Rolle, vor wem ich spiele oder z.Bsp. reden muss. Ich kenne das aus meiner beruflichen Erfahrung heraus , wo ich als Schulungsbeauftragter regelmäßig vorne gestanden/gesessen habe und meinen Unterricht durchgezogen habe. Dann hatten wir eine Weiterbildungsmassnahme unter uns Schulungsbeauftragten (ca. 10-12 Personen + Chefs, Abteilungsleiter usw.) Vor diesem Kreis musste ich dann einen Unterricht durchführen und ich habe ich es dann erlebt, wie so richtig der Mund trocken wurde und ich mich umdrehen musste um Luft zu schnappen um überhaupt wieder einen Ton herauszubekommen.
Ich kann mir vorstellen, das in dem Kreis der Gleichgesinnten Akordeonauten dann auch ein ähnliches Gefühl dabei ist, zu wissen, man ist von ganz vielen, z.T. super gut spielenden Akkordeonspielern umgeben und muss da jetzt "vorspielen". Und die hören bestimmt jeden Fehler und Unsicherheit. Dann kommt Angst auf, und dann passiert genau das was nicht passieren"darf".
The Self-Fulfilling Prophecy

Liebe Grüße aus Ostfriesland
ERwin
 
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Die anderen Akkoreonauten machen mir weniger zu schaffen. Das sind ja Gleichgesinnte und haben auch die Hosen voll. Mir haben richtig gute Spieler schon oft Mut zugesprochen.

Gruß grollimolli
 
Mag sein, dass Musiker und Musiker des gleichen Instruments das Phänomen Lampenfieber auch kennen und erleiden und darum dafür großes (größeres) Verständnis haben. Sie haben aber auch mehr Ahnung von Musik im allgemeinen und vom Instrument im besonderen und nehmen daher Fehler eher wahr. So sie denn aufpassen. So sind sie einerseits Leidensgenossen, andererseits ...mir fällt kein rechter Begriff dafür ein.
Das "durchschnittliche" Publikum ist zwar "ahnungs/kenntnisloser", nimmt dafür aber Fehler und Lampenfieber weniger wahr.
 
Hallo Karin,

ein bisschen spät aber doch herzlichen Glückwunsch zum gelungenen Auftritt bei der goldenen Hochzeit.

Meine Lehrerin veranstaltet einmal im Jahr ein Konzert mit ihren Schülerinnen, nächstes Jahr darf jede eine Person zum Zuhören mitbringen, heuer waren nur die Schülerinnen anwesend (ich war nicht dabei, weil ich noch kein ganze Jahr Unterricht nehme). Wenn ich vorspiele, dann spiele ich immer wesentlich schlechter als alleine, auch bei meiner Lehrerin, obwohl ich bei ihr wirklich keinen Grund habe, nervös zu sein. Sie meint immer, ich soll nicht immer so streng mit mir selbst sein.

Fazit: üben, üben, üben. Und so oft wie irgend möglich mit Zuhörern spielen. Am besten im Altersheim, wo schon alle etwas schwerhörig sind ;). Aber dann sitzt garantiert eine pensionierte Musiklehrerin o.Ä. neben einem.
 
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Ein anderes Phänomen:
Mit dem Akkordeon bin ich vor Publikum ja bekanntermaßen eher ein Nervenbündel, (es scheint wohl wirklich hauptsächlich so zu sein, wenn andere Akkordeon-Spieler da sind). Mit der Bluesharp hab ich da so überhaupt keine Skrupel….
….Entweder - weil ich Bluesharp schon sooooo lange spiele ...
... oder weil ich damit schon zigfach vor Leuten gespielt habe ….
….oder weil es ja nur ein begrenzter Tonumfang ist…. (also auch weniger "falsche" Töne ;)
… weil das schlimmste, was einem mit der Harp passieren kann ist, daß der Mund trocken wird (nix was nicht mit nem Bierchen zu kompensieren wäre)...
… 10 Finger bei Nervosität unter Kontrolle zu bringen ist einfach schon ne Hausnummer, da finde ich es erheblich einfacher das Luftholen zu kontrollieren...

ca. 6 Jahre Akko vs. 50 Jahre Bluesharp Spielpraxis.
also brauch ich nur noch 43 Jahre üben bis es klappt - na das lässt doch hoffen ;)

grüssle
do-it
 
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GLÜCKWUNSCH !!!

Gescheitert ist nämlich nur der, der es nicht einmal versucht hat! Alles übrige sind "Lernfortschritte" ;)

Mir hat geholfen, als echter "Prüfungsneurotiker" das Lampenfieber (trotz extrem guter Vorbereitung schon allein wegen der Panik) in den Griff zu bekommen, indem ich mich immer wieder selbst gefragt habe "Kostet Dich Dein befürchtetes "Versagen" das Leben?" - NEIN! - "Stell Dir vor, Du erzählst das einem kleinen intelligenten Kind, das noch ziemlich ahnungslos und unvoreingenommen ist!" -- Ich mach es so gut, wie ich kann, und zu mehr bin ich nicht "verpflichtet" (Ultra posse nemo obligator - wußten schon die alten Lateiner) ;)

...und: "Do wat du wüllst - de Lüt snackt doch!" - Du kannst machen, was Du willst, denn die Leute zerreissen sich eh das Maul ;) Ich rede / spiele nur für die, die das mögen !!! Ein paar gibt es immer - mindestens eine (mich selbst) ;)

Siehe: ALLE Erwachsenen haben identische Gefühlslagen in vergleichbaren Situationen! - Die "Profis" kennen sich damit am besten aus ;) und haben deshalb am meisten Verständnis!

...und was Du viel machst, das kannst Du gut ;) Die Profis, die über die Routine das Lampenfieber gänzlich verloren haben, haben ihren "Spirit" verloren ;)
 
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@Karin66,

mir reichte es, Deinen Eröffnungsvortrag zu lesen. Die folgenden Kommentare werden sicherlich nicht anders sein als das, was ich schreibe:

Das Gefallen der ersten Hörerin ist als Futter für das Selbstbewusstsein nicht gering zu schätzen. Es ist ein Feedback, dass Du mit dem, was Du kannst, jemanden nachdrücklich bewegst. Das ist der Applaus, für den manche allein schon auf die Bühne gehen. Vergleichbar mit dem Professor, der für mitreißende Vorlesungen und Seminare sehr gute Werte in Evaluationsbögen bekommt, dem Lehrer, der durch anpassungsfähige Methodik und Didaktik Dank von dem Schüler bekommt, bei dem der Verständnisknoten sehr fest gebunden war, dem Ausbilder, dem der Auszubildende dankt, weil dieser ihm den Handgriff zeigte, der alles einfach macht oder der Yogalehrer, der von seinem Klienten gesagt bekommt, dass die Yogastunde eine Beschwerde lindert.
Diese Beispiele illustrieren: Du kannst was, sei stolz auf Dich.

Genauso wie Auftritte und Prüfungssituationen mit Lampenfieder korrelieren, für das es manigfaltige Counter-Measures gibt, gibt es auf der Welt genug Menschen, die sich ohne Talent medial platzieren.

Für bestimmte Menschen gehört Überwindung dazu, eigene musikalische Ergüsse selbst anonym auf YouTube zu posten. Aber auch hier gibt es vielleicht positives Feedback, was einen bestärkt.

Öffne Dich also weiter für solche Chancen, anderen Menschen musikalisch etwas Gutes zu tun.
 
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Hallöle, hier möchte ich mich kurz einklinken. Ich möchte eigentlich einfach so frei drauflos spielen können, egal ob wer zuhört oder nicht, ... aber ich schaffs grad nicht.

Ich kämpfe sprichwörtlich mit einer sehr seltsamen Vorspielangst, für die mir im Moment (außer mehr vorzuspielen) keine Lösung einfällt.

Wie es mir ergeht kurz beschrieben:
Klar, als Kind und Jugendlicher war mir das alles völlig egal, ich spielte bei jeder noch so kleinen Gelegenheit vor und es war mir ein Vergnügen, Leute zu erfreuen/beeindrucken/erstaunen etc.
Seit etwa 25 Jahren geht das so nimmer. Bin seit 3 Jahren dabei, dran zu arbeiten auf diverse Art und Weise (hauptsächlich durch bewussteres Üben/ Analysieren der Stücke, versuchen, mehr Absicherungen zu erlangen etc, was auch teilweise gelingt)

Die letzte Situation war für mich zwar vorhersehbar aber doch enttäuschend:

Es war ein Abschlussvorspiel nur unter den Studierenden. Alle waren aufgeregt, klar, einige zitterten, spielten mechanisch, machten Fehler. Alles soweit normal.
Mir aber ist ein kompletter Aussetzer passiert.
Vorweg gesagt: Ich spiele (im Gegensatz zu allen anderen) ausschließlich auswendig, da Noten mir da nicht helfen und ich eh nicht draufschaue. Außerdem gefällt mir das mir nicht, per Noten was vorzutragen, sofern es nicht sehr viele Stücke auf einmal sind.

Positiv dabei war: So normale Fehler, bissle Vergreifen, oder einen Einstieg nicht sofort finden, hab ich problemlos überspielt ohne im Spielfluss abzubrechen - das finde ich nicht schlimm, eher sogar cool, wenn das einer hinbekommt.
Aber komplett aufhören zu müssen, weil eine total easy Passage plötzlich weg ist, und das auch relativ zu Beginn, das geht einfach nicht.

Mein Gefühl bei der Sache war dabei so:

Ich hatte tagsüber noch Gelegenheit zum Üben, habe dabei an ganz anderen Stücken gearbeitet und zum Schluss nochmal die betreffenden Stücke angespielt und fand das perfekt. Kurz vor dem Auftritt habe ich Entspannungsübungen gemacht und das hielt auch noch ganz gut an. Dann sah ich, dass ich der letzte bin, der vortragen sollte und über eine Stunde dasitzen und den anderen zuhören durfte ... und dann gings los: Von Minute zu Minute wurde mir innerlich heißer und das Herz schlug immer schneller. Körperlich merkte man mir nichts an aber mein Kopf wurde leerer und leerer, Schweißhände und als ich dann endlich vorne vor allen saß, dachte ich, es geht eigentlich nicht.... Klar fing ich dann an und merkte regelrecht, wie fremd sich alles anfühlte. Ich begann irgendwann nach längerem Versuch, Fassung zu bekommen und dann passierte nach unter einer Minute dieser Aussetzer. Aber anders als früher, wo ich dann wieder irgendwo vorher einsetzte (was für mich ein No-Go geworden ist) übersprang ich dann den einen Takt schließlich und wusste wieder wie es weitergeht (da ich ja das Stück gut genug kannte) - anschließend war es etwas leichter. Ich habe versucht, so viel Gefühl wie möglich ins Spiel zu bringen, um dieses andere Panik-Gefühl damit zu überdecken. und mir selbst zuzuhören (wie ich das sonst mache) - Wenn dann mal eine Unsicherheit auftrat, dann konnte ich im Tempo bleiben und entweder rechts oder links wieder einsetzen. Ich versuchte zu bemerken, ob ich zu schnell werde und ggf. etwas abzubremsen. Alles in allem aber war das ein unschönes Gefühl. So als würde ich ständig gegen etwas ankämpfen und dabei widernatürliche Dinge tun (Sitzen bleiben, gegen mich selbst ankämpfen, etc...)
Ich hatte keine Bewegungseinschränkung, zitterte nicht, aber das vegetative Nervensystem (dieses starke Herzklopfen und v.a. diese Leere im Kopf und die Gefühllosigkeit außer dieser Panik vor was auch immer) machte mir das Vorspiel zu absolut nichts Schönem. ich war nicht mal erleichtert am Ende sondern total enttäuscht, dass ich derart außer mir selbst stand ...

Zum Glück fand hinterher "freies Spiel" an, in ausgelassener Stimmung, was ich mir dann nicht nehmen ließ und wo das dann wieder alles wie weggeblasen war. Aber dieser Ausnahmezustand bloß weil man eigentlich nur üben will, vor anderen "offiziell" zu spielen, ist fast unerträglich. Und auch unerklärlich.

Meine Vermutung ist, dass es weniger die Angst vorm Spielen vor Leuten im Allgemeinen ist, sondern speziell eine Angst vor Versagen im Kreis von Kundigen/ Experten.

Zu den Stücken: Es waren größtenteils selbst arrangierte/ selbst komponierte Stücke, die harmonisch und technisch für mein Niveau recht tricky aber gut machbar sind, aber vom erwarteten Spielniveau absolut passend. Von daher kann ich nicht sagen: Spiel doch Alle meine Entchen, wenns dir zu komplex ist - lach. Ich dachte mir, wenns eh keiner kennt, hab ich weniger Druck - Pustekuchen ...^^
Ernsthaft überlege ich mir, ob ich (wie schon mal erfolgreich getan) nicht ein paar Takte komplett Banales spiele, um diesen Schockzustand zu überwinden, um dann jeweils ins eigentliche Stück rüber zu switchen. Oder sowas wie ein total simples kurzes Stück zum mentalen Einstimmen in diese anfangs fürchterliche Situation ... EIgenltich darf der Künstler machen, was er will und einfach was einspielen, was gar nicht auf dem Programm steht bzw. was er als "Surprise" reinschreibt, was auch immer :) (Solange es kein Wettbewerb (würg) ist)
Mir ist alles recht, was ihr vlt. an Tipps hättet incl. Psychologe/ Seminare etc. (Bücher bringen nix, da ich ja theoretisch die Problematik kenne) ^^
Hab auch schon mal Fußgängerzonenmusik gemacht, auch bissel zum Üben, aber das ist nicht wirklich erbauend :/

Mit Dank fürs Zuhören/ Lesen
Mali
 
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sehr seltsamen Vorspielangst
Meine Vermutung ist, dass es weniger die Angst vorm Spielen vor Leuten im Allgemeinen ist, sondern speziell eine Angst vor Versagen im Kreis von Kundigen/ Experten.
mir selbst zuzuhören

Dann hak ich mal dort ein. Ich versuch mal zu verstehen, was passiert. Dein Ziel ist, dass Du Dir selber beim Spielen zuhörst. Durch die Situation achtest Du aber mehr auf die Leute, die auf Deine Tastatur zu gucken scheinen. Damit verlierst Du den akustischen Zugang zu Deinem Spiel - bei einem Stück, das Du selber geschrieben hast.

Bei Thai Chi hat man mir mal gesagt, geht es darum, die Kraft des Gegners zu seiner eigenen zu machen. Mein Gegner legt sich selber aufs Kreuz. Es hat sich nicht bewährt, dem Gegner EIGENE Kraft entgegenzusetzen - was die meisten von uns wohl tun würden. Aufs Akkordeonspiel bezogen: "Kämpfe gegen die Auftrittsangst an!", ist wohl der falsche Ratschlag.

ALSO: Da es Dein Stück ist, das Du spielen wolltest... Wie wäre es, dass Du das Stück am Anfang pipfaxeinfach machst (vielleicht ein paar lange Unisono-Noten, wo Du mit der Aufmerksamkeit bei den Tönen anfängst, dann nach einer Person im Publikum mit einem interessierten höflichen freundlichen hoffnungsfrohen Gesichtsausdruck suchst, die von Dir erwartet, dass ALLES klappt und dieser Person zulächelst? Könnte das nicht die Spielsituation ändern?

Bei mir hat es auf jeden Fall so in der Weise mal in diesem Kreis hier funktioniert. Da wusste ich auch nicht, was ich spielen wollen sollen können, hab einfach mit ein paar Tönen losgelegt und bin ich eine rhythmische Impro über irgendein Stück reingerutscht... Wenn es die eigenen Stücke sind, kann man sich ja ein bisschen was erlauben...

Eine andere Idee wäre, anfangs bewusst mit dem Oberkörper zu kreisen, um sich der eigenen Sensibilität zu versichern. Aber da weißt Du besser als ich, was mit Bewegung geht und was nicht.
 
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Sehr gut beschrieben! Ich hätte nie gedacht, dass es einem Körperspezialisten wie Dir auch so gehen könnte.

Es geht nur über Selbstbeeinflussung und Vorspieltraining.

Selbstbeeinflussung ist sehr individuell. Vielleicht sagst Du Dir nicht, ich spiele nur Pipi Langstrumpf sondern gestehst Dir das Recht zu, komplett zu versagen. Geh einfach davon aus dass es auf jeden Fall eine absolute Katastrophe sein wird. Dann frage Dich wie realistisch das ist und welche Auswirkungen solch eine Katastrophe für Dich hätte. Genauso frage Dich, wie realistisch Perfektion ist und was daran so viel besser wäre.

Dann - ich habe eigentlich selten erlebt, dass ausnahmslos alle im Publikum gegen mich waren. So etwas gibt es natürlich, aber Du kannst Dir eine wohlwollende Person aussuchen und Dich auf diese fixieren (Er Sie Es wird dich für jede noch so schlechte Leistung trotzdem oder gerade deshalb lieben).
Oder Du gehst in Kampfhaltung und sagst, der Gegner (wieder eine einzelne Person) ist übermächtig und ich sterbe jetzt den Heldentod. Seht alle her !!! ... Auf jeden Fall die Sitation annehmen wie sie ist und nicht falsch bewerten.

Das klingt albern, funktioniert aber ziemlich gut.

Ich denke nicht, dass es eine Rolle spielt, was es für Musik ist.
Auch Deine eigenen Stücke wollen gut interpretiert sein.

Langsam rein kommen ... kann funktionieren, es kann aber auch sein, dass Du diese schlechte Spannung dann so lange aufrecht erhältst, bis wirklich eine schwierige Stelle "endlich" krachen geht. Dann hast Du es entweder hinter Dir und die Spannung lässt nach oder Du hangelst Dich von einem Fehler zum nächsten.

Im letzteren Fall ist das aber auch ein Zeichen dafür, dass die Sicherheitsroutinen nicht gut verankert sind.
Sicherheitsroutinen sind ja dafür da, im Stressfalle abrufbar zu sein. Also bitte unbedingt im Stress auch ausprobieren.
Dieses Gefühl der Sicherheit wirkt sich mit Sicherheit auch auf die Selbstsicherheit vor und beim Auftritt aus.

Ein zum ersten mal aufgeführtes Stück ist immer "spannender" als ein routiniertes Stück.
Wenn es die Möglichkeit gibt, neue Sachen immer nur häppchenweise ins Programm einbauen.

...
Ich könnte stundenlang weiter erzählen, hab gerade nicht die Zeit.
 
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Danke für das Feedback bisher!

Naja, ich versuche herauszubekommen, was es genau ist... Ich habe das ja nicht grundsätzlich, sondern in gewissen Situationen. Das ist auch außerhalb der Musik so.
In einem Fall bin ich souverän wie nur irgendwas, wo ich dann gefragt werde, wie ich das unter diesem Umständen denn geschafft habe (z.B. eine (Trauer-)Rede halten, in die ich selbst höchst involviert war, tagelang Seminar geben und mir spontan alles aus den Fingern ziehen und komplett souverän rüberkommen, auf Angriffe oder Zwischenfälle reagieren,)
Aber dann gibts Fälle, (z.B. mich bloß vor Leuten für etwas bedanken, oder nen Vortrag halten, den ich mir nicht ausgesucht habe, ne Lehrprobe abliefern, ohne den Sinn in dem Unterrichtsthema zu sehen ...), bei denen ich ähnlich wie bei besagtem Vorspiel komplett gelähmt bin ohne ersichtlichen Grund. Und mich vor allem kein bisschen darüber freue, wenn es vorbei ist, sondern total enttäuscht bin, so unangemessen zu reagieren und dabei zusehen muss, wie ich nicht funktioniere.

Das schon mal vorweg. Es hat also weniger damit zu tun, dass ich etwas nicht könnte oder noch nie gemacht habe, sondern muss etwas mit der Motivation zu tun haben. In den Fällen, wenn es richtig gut gelaufen ist und ich hinterher auch ein erfülltes Gefühl hatte, da war eine riesen Motivation dahinter, das zu tun, weil es mir sehr wichtig war. Da gabs keine Fragen, Zweifel oder sonstiges, was das Handeln gebremst hätte.

In den Situationen, in denen ich Zweifel hatte, ob ich das jetzt gerade möchte oder komplett unfreiwillig reingeraten bin, dann gehen auch Sachen nicht, die im Prinzip gar nix erfordern, außer mit einem vollständigen Satz "Danke" zu sagen, ... und es geht nicht :/ Eigentlich ist das fast zum Lachen ... :) Anderes, wo komplexes Handeln, Reagieren und viel Energie erforderlich ist, und ich das auch tun will, die klappen immer sehr gut, zumindest gefühlt und auch vom Feedback her.

Daher denke ich, es kann nicht zwingend an der Vorbereitung liegen (zumal "schwierige Stellen" die viel mehr geübt werden, eigentlich nie Hänger verursachen, sondern nur Stellen, die total einfach sind, die beim Üben nie viel Aufmerksamkeit erforderten und eigentlich immer gehen sollten)
Körperlich hatte ich mich soweit im Griff, wie es bewusst möglich ist. Entspannt, kein Zittern, ruhig geatmet etc.... Aber es war innere Panik da, Herzklopfen und Tunnelblick, Schweiß ... also alles, was auf eine akute Gefahr hinweist, auf die man mit allem reagiert aber nicht mit dasitzen und Akkordeon spielen :D

Was trotzdem funktioniert hat, waren die Absicherungen bei kritischen Stellen, da wunderten mich kleine Auslasser oder Vergreifer kein bisschen und die hab ich ohne rhythmischen Abbruch einfach einhändig überflogen, max einen Takt lang. Das wär auch kein Problem gewesen, wäre nicht der Totalausfall gewesen. Also es muss nicht perfekt sein. Was es ja eh nicht gibt, aber wenigstens präsent ...
Ich kann mich an Vorspiele von vor über 25 Jahren teil im Einzelnen genauestens erinnern, weil das echt Spaß gemacht hat. Aber solche "Vorfälle" verhalten sich eher wie Unfälle, die aus dem Gedächtnis gelöscht werden.

Scherzhaft sagte ich nach dem Vorspiel, mir wäre lieber gewesen, die hätten alle ne Schlägerei angefangen, da hätte ich gewusst, was ich tue und wäre in einen Flow gekommen ... lach ^^

Es war meines Wissens niemand negativ eingestellt, aber die Situation war total trocken und insgesamt angespannt, weil ja alle mehr oder weniger aufgeregt waren. Es gab auch keine Benotung etc... Es war einfach ein Angebot, auszuprobieren, was vorzuspielen. ich hätte das nicht machen müssen, war aber neugierig, ob es wieder so panisch wird ....

Was ich hätte tun können, wäre Kontakt aufnehmen, aber mir war lieber, ich bleib ganz bei mir. War ich aber so oder so nicht. Es wurde die ganze Zeit über kein einziges Wort gesprochen o_O Man setzte sich nacheinander nach vorne aufs "Podest" und Feuer frei .... 90 Minuten lang. Erst nachher war Party und Stimmung ... und da gings auch mit dem freien Spielen ganz normal.

Und neue/alte Stücke .... Zumindest von den Stücken, die vom Niveau her angemessen sind, habe ich keine alten Stücke, da ich normalerweise eh nie vorspiele und diese Stücke quasi nur vom Wohnzimmer her kenne. Vielleicht hätte ich einfach ein wirklich altes Stück nehmen sollen, das noch vertretbar gewesen wäre und das ich früher oft vorgespielt habe....

Letztendlich sehe ich bei dem Ganzen nur einen Gegner, nämlich mich selbst. Offenbar tue ich etwas, das ich tatsächlich überhaupt nicht möchte, und reagiere besonders sensibel auf diesen Umstand.

Und ich bin ja nicht der Einzige. Es gab in unserer Gruppe auch andere, echt hervorragende Solisten, die die Situation zwar anstandslos meisterten, wenn auch zitternd, die aber absolut keine Lust auf solche Art Vorspiel haben.

(Vermutlich ist es aber auch ein Trauma aus einer Zeit (das sind genau die 25 Jahre), in der ich mal meinte, als Nebenjob in einer recht dubiosen Kneipe spielen zu müssen, deren Kundschaft einfach null auf Akkordeonspielen stand, hab mich da wochenlang gezwungen hinzugehen ohne große Not und mir da ne Art Ekel vorm Vorspielen genommen. Und auch da stehe ich nicht alleine da, weil es auch andere Spieler gibt, die aufgrund negativer Reaktionen aus dem Umfeld ähnlich traumatisiert sind)
 
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Na wenn es ein Motivationsproblem ist, dann schau Dir nochmal das Video weiter oben an...
😁

Nee Quatsch.
Du machst die ganze Sache doch schon aus Spaß an der Sache oder nicht?
Warum kannst Du Dich nicht selbst davon überzeugen, dass der Spaß den Du für Dich hast, andere ebenfalls begeistert?

Du brauchst so ein Schlüsselerlebnis bei dem Dir klar wird, dass andere Dich genießen oder bestaunen können.
Das müssen ja keine magischen bisher nie dagewesenen Fähigkeiten sein, sondern einfach nur, dass da jemand spielt, der sich und anderen Freude macht.

Und wenn die anderen keinen Nerv zum Zuhören haben, sei Dir zumindest selbst genug.

Fakt ist, dass das Musizieren selbst nur das Vehikel zur Kontaktaufnahme ist.
Du schreibst, dass Du lieber für Dich sein wolltest, aber Musik übermittelt Emotionen, ob Du willst oder nicht. Wenn sie für Dich schlecht sind, wird das auch so rüber kommen. Das ist hart, aber auch Voraussetzung für die Motivation und der Schlüssel zum Glück.

Manche machen mit nichts eine unterhaltende Show, wenn sie es schaffen die Leute mitzunehmen, zu fokussieren, abzulenken vom Rest.

Du schreibst auch dass Du das kannst, wo liegt also der Unterschied?

Noch 2 Sachen:

Ich frage mich, warum man Dich ans Ende gesetzt hat.
Hält man Dich für besonders locker?

Meiner Erfahrung nach ist es einfacher vor Sachverständigen zu spielen als vor Banausen.
Sie schauen wenigstens zu und benehmen sich, wissen Leistungen besser zu würdigen.
 
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Ja, das Video ist genial :))) schon gesehen

Ich mache das rein aus Spaß, möchte einfach lernen lernen lernen und neuerdings eigene Musik aus dem Gelernten heraus machen. Und die soll gefallen auf jeden Fall (und tut sie auch: Das Solo Stück hat viele erstaunt und auch das Orchesterstück hat gefallen am Tag später bei der Probe) Sozusagen hat es das Komponieren gut rausgerissen, dass das Vorspielen selbst so krampfig lief... Für mich Spielen ist auch Glück, aber etwas zu teilen könnte langsam mal gern wieder funktionieren. Das Ding ist, dass echt jeder damit rumjammert, es aber dann in der Regel irgendwie hinbekommt.

Stimmung rüberbringen ging bei diesem Vorspiel eben gerade nicht vom Rahmen her. Das hat mich ebenfalls sehr runtergezogen. Es hätte doch jeder irgendwas noch sagen können, statt dessen lief das ab wie ne Prüfung, als ob das jetzt etwas schrecklich Unangenehmes wäre und das hat mich die ganze Zeit mit runtergezogen.
Wir hatten bis vor einem Jahr noch 2 Vorspielprofis unter uns, das war eine echte Show, die zu erleben. Da war bei jedem Vortrag immer eine Story dabei, einer hat sogar gesungen. Beide haben nach wie vor Bands, in denen sie super aktiv sind. Ich befürchte, ich muss da irgendwie nen Weg finden, Spaß zu entwickeln, der nicht nur für mich alleine wirkt.

Erfolgserlebnis ist vielleicht der Schlüssel. Ich sollte außerhalb des Kons irgend eine Art Musik machen, ne kleine Band oder so. Oder echt mal in sozialen Einrichtungen, die sind sooo dankbar, wenn da einer altes Zeug spielt (was mir ja selbst total gefällt) Orchester gefällt mir nicht wirklich, habs probiert, da geht man total unter, muss sich penibel an das Notenbild halten und es muss auch stimmungsmäßig passen. Zum Beispiel nach den Proben sich mal zusammensetzen, bissel funny Musik machen, da scheint heutzutage tote Hose zu sein ^^

Wo liegt der Unterschied zu anderen Sachen, die gelingen ... Ich würde behaupten, dass ich mittlerweile zu viel über Musik gelernt habe und im Gegensatz zu früher einen Ozean dessen sehe, was ich (noch) nicht kann und garantiert auch nicht erreichen werde. Früher ging ich die Sache total naiv an, spielte, fand das total cool und die Zuhörer in der Regel auch. Einfach so .....
Blöder Kopf ...
 
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:) dito. Siehe auch der Verspannungsthread.

und garantiert auch nicht erreichen werde
Ist das so schlimm? Es gibt immer einen, der "besser" ist. Mir hat bei diesem Gedanken folgende Intervention geholfen: Die Welt ist ein Orchester, das aus 8 Milliarden Menschen besteht. Alle machen "Musik". Es kommt darauf an, seine Rolle zu finden und seine Musik zu machen. Wenn das geht, machst Du das, für das Du geschaffen bist. (Und das blöde zwanghafte runterziehende Vergleichen hört auch auf). Zumindest mir hat das mit meiner Musik ziemlich gut getan.

Das Solo Stück hat viele erstaunt
Ich bin schon ganz aufgeregt. Dürfen wir das auch mal hören?

Warum kannst Du Dich nicht selbst davon überzeugen, dass der Spaß den Du für Dich hast, andere ebenfalls begeistert?
Das ist eine gute Frage. Macht man Musik nur aus Spaß, den man selber hat? Ich kann bei mir zuweilen auch anderes feststellen: Ich mache Musik, weil mir langweilig ist, weil ich keine Lust habe, die Küche aufzuräumen, weil die Kinder nerven, weil ich mich mit mir selber auseinandersetzen muss und das musikalisch funktionieren könnte, weil ich nicht arbeiten will... (die Liste könnte ewig so weiter gehen). Warum hast Du gespielt, @Malineck? Aber Dr. @Klangbutter hat schon recht. Man sollte auf die Bühne gehen, um Spaß zu haben und die Leute mit reinzunehmen. Dann geht es nach dem Konzert allen besser.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Es wurde die ganze Zeit über kein einziges Wort gesprochen
Noch was: Könnte es sein, dass doch eine verborgene Wettkampfstimmung geherrscht hat, die aber übertüncht wurde? Dann wäre es nicht der Kopf, sondern die Stimmung, die Dich aus dem Konzept bringt.

Weil, Du sagst ja selber, dass du
besonders sensibel
reagierst. Und vielleicht ist es darum so schwer rauszufinden, was es war, weil es eben untergründig liegt.

Wie dem auch sei: Total klasse Thema. Super, dass wir hier die Ehrlichkeit und den Mut haben, über so was zu reden und zu schreiben. Akkordeonspielen ist ja mehr als Tasten und Knöpfe drücken. Hirn und Herz fließen da mit rein. Und so wird es dann definitiv persönlich.
 
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Naja, das mit dem Vergleichen ist sehr sehr blöd ... Jeder ist einzigartig, das ist mir klar! Wenn ich da Mitstudierende höre, wie toll sie eine wunderschöne Bearbeitung eines Volkslied spielen und sich gar nicht bewusst sind, wie schön sie das machen. Oder wenn vor mir Goldberg-Variationen gespielt werden, was ich sooooooooooooo bewundere, oder jemand vor mir eine freie Impro spielt ... herrlich <3

Dann möchte ich auch gerne meine Besonderheit vortragen und bekomme vor irgendwas total unnötig Panik. Ich hätte echt viel Spaß dabei gehabt, ... hatte ich aber nicht, fühlte mich sehr unwohl, auch ohne Hänger, der nur ein Zeichen dafür war, wie ich mich fühle ...

Jetzt, nachdem ich das Stück endlich mal "uraufgeführt" habe, werd ichs sicher mal aufnehmen, es ist ein sehr persönliches Stück, für jemand gewidmet, mal sehen :)

Hmm Warum ich Musik mache ... das hat sich tatsächlich geändert, jetzt wo du so direkt fragst ...

Also vor dem Studium habe ich Musik gemacht, weil ich dabei Emotionen ausleben konnte, ich hab geweint, gewütet oder triumphiert beim Spielen daheim, und vor anderen hatte ich ganz früher einfach unheimlich Spaß zu zeigen, was in so nem Kasten u.a. drinsteckt. Ich erinnere mich an eine Szene, als ich mein Akkordeon mitbrachte und jemand "Voreingenommenen" zeigen wollte, was ich als ernthaftes Akkordeonspielen verstand. Ausgepackt und was superschweres von Deuringer gespielt voller Leidenschaft und absolutem Groove. Danach war die Frage beantwortet ... so halt

Und heute? Ich entdecke Musik neu, sehe überall Harmonien, Zusammenhänge und spiele in erster Linie forschend: Ah so hat der das gemeint, ah, das ist diese und jene Wendung, oh, das ist aber raffiniert umgesetzt, leckomio ist diese Melodieführung aber tricky, und gleich darauf: Was lässt sich draus machen, ups, hab gerade ne eigene Harmoniefolge/ Melodiefolge/ Basslinie erfunden, gleich aufschreiben und weiter probieren, wie klingt das mit Orchester, mit Gegestimmen, mit Percussion, wie kann ich variieren, wie ergibt sich ne sinnvolle Form im Gesamten ... und am Instrument: Wie gestalte ich diesen und jenen Ton optimal, kann ich hier auch mehrstimmig spielen, ... und schwupps muss ne eigene Bearbeitung her-> neu Üben, optimieren ... ein Kreislauf aus lernen, entdecken, umlernen, üben ...

Bin also momentan gar nicht so sehr am Musizieren rein aus Emotionen heraus, sondern immer gleich am analysieren und weiterspinnen und am Wissen, dass ich dies und jenes noch nicht ganz begriffen habe, aber sicherlich bald mehr weiß etc etc

Klar kann ich weiterhin Zeug spielen aber gerade jetzt ist das etwas in den Hintergrund gerückt. Dennoch soll/ will ich natürlich auch mal was "fertiges" vortragen, jedoch ist gerade alles im Forschungsmodus.
Manchmal entdecke ich an einem simplen Stück einen Rhythmus, den ich unbedingt erarbeiten/trainieren will, ohne vorzuhaben, das Stück an sich je vorzutragen, weil es ja nur Mittel zum Zweck ist und nicht unbedingt das Repertoire darstellt, das ich gern spiele.

Nichtdestotrotz hat das mit der genannten Panik alles nix zu tun, die hatte ich auch schon vorher. Ich will gar nicht an den Tag denken, als ich zur Aufnahme am Kons vorspielen sollte ... Im Einspielraum gespielt wie der Teufel und dann im Dozentenraum, das will ich gar nicht mehr wissen, wie das war :D OMG .. Immerhin hat der sehr erfahrene Dozent erkannt, dass ich schon lange mit dem Instrument verbunden bin und das Rumgedruckse gar nicht so ernst genommen ... uff


Ah PS:

Ja, die Stimmung war echt nicht so locker, wie ich mir das vorstellte aber ich sah mich außer stande das rumzubiegen, allein, weil ich der LETZTE auf der Liste war. Hätte ich starten können, hätte ich das anders gestaltet...

Ich denke, das war mit ein Grund, warum das immer schlimmer wurde. Ich saß über eine Stunde da in dieser Stimmung ... das war zuviel, beim besten Willen

und ja, das ist ein weltklasse Thema: Ich habe eine Hausarbeit über Vorspielangst geschrieben, selbst ausgesucht und war total(!) fertig, wie wenig Handfestes es über dieses Thema zu finden gibt. Es herrscht der Eindruck, dass aufgrund von Konkurrenz da jeder sein ganz eigenes Süppchen versucht zu kochen, teils mit abstrusesten Mitteln, um dem Herr zu werden (damit meine ich v.a. Mega-Stars, von denen man das nie denken würde)
 
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Ensemblepraxis wird Dich in der Sache nicht weiter bringen. Wenn Du wieder Solo spielen musst und die Situation genauso steif ist, wird sich das auch genau wieder so anfühlen.

Du beschriebst vegetative Störungen ... es wird nicht viel darüber geredet, Dir wird es auch nicht gefallen, aber ein hoher Prozentsatz an Musikern nimmt Betablocker.
Ich hatte mir mal welche besorgt, es ist aber nie dazu gekommen sie zu ernsthaft zu probieren.
 
Wenn wir jetzt bei Betablockern angelangt sind, sollte auch die Möglichkeit von psychotherapeutischer Hilfe angesprochen werden. Es ist durchaus üblich, dass sich Musiker und Sportler von Psychotherapeuten mentale Unterstützung holen. Würde ich Betablockern vorziehen und halte so ein Vorgehen auch für erfolgversprechender.
 
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sollte auch die Möglichkeit von psychotherapeutischer Hilfe angesprochen werden
Nee, die Möglichkeit gibt es nicht. Zumindest nicht für mich. Selbst suizidgefährdete bekommen keine Termine.
 
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