Gibson LP - Entzifferung der Daten in PU-Fräsung

  • Ersteller tschortschii
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Ich fände es spannender zu erfahren, ob diese anscheinend produktionsseitigen Zeichen in der/den PU-Fräsungung/-en auch bei anderen LPs oder Gibsons vorkommen. Gibt es Unterschiede zwischen "normaler" Produktion und Customshop?

Bei den CS Modellen steht manchmal CS in der Stg PU Fräsung, manchmal auch was zum Modell (bei meiner Ex-93er stand da noch CLASSIC).
Ansonsten hab ich die Farbstempel (HCB, VSB, TA) bisher nur bei 90er Jahre LPs gesehen, in meiner 2012er Traditional steht nichts in den PU Fräsungen, bei der Epi waren nur Holzfasern die aus den Wänden rausstanden, ein verzweifelter Hilferuf eines stumpfen Fräsers...

Findet es so was auch bei 7ender oder anderen Herstellern? Was wird hinterlassen? Namenszeichen? Sprüche?

Sprüche sind mir noch nicht untergekommen aber bei Fender stehen oft Initialen am Headstock Fuß, bei neueren Strats oft auch auf dem Aufkleber in der Halstasche (eine für mich blöde Position, den hab ich auf meiner Strat rausgeschabt) und auf bunten Klebepunkten im Body (sieht nach QR aus).
 
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Wie gesagt, PRS-Mitarbeiter machen das bei allen Gitarren, die in Stevenville entstehen. Jede Gitarre hat ihren "Barcode" in der Fräsung, der zusätzlich auf dem Hang-Tag zu finden ist. Gitarren mit Koffer, haben diesen auch auf dem Koffer kleben.
In Verbindung mit der Seriennummer könnte man schön Statistik führen.
Angeblich führt aber PRS kein Buch über die Produktion, welches Modell wurde wie oft in welcher Ausführung gebaut...
Infos wie Farbe usw. sind dort hinterlegt. Bei einem bestimmten Modell gibt es eine Abweichung beim Halsmaterial zwischen soll und ist. Angegeben ist eine unverfängliche Palisanderart, verbaut ist aber was, was unter CITES fällt.
Spuren in den Gitarren zeigen ggf. auch wie Gitarrenbau organisiert wird.
 
Das ist ja alles gut und schön. Die Bilder findet man vermutlich alleine in diesem Forum in mindestens 800 Threads in denen es um das Thema geht.
Deine Erfahrungen und dein Wissen über Halsverleimungen und deren Konsequenzen in allen Ehren, bleibt es dennoch eine Vermutung, die du aus dem Foto oben schlussfolgerst.
...

An der Stelle muss ich murle1 jetzt doch mal beispringen. Bei einer originalen Gibson ist das keine Vermutung, sondern eine zwingende Schlussfolgerung. Ist der Halsfuß so kurz, dass man ihn gar nicht sehen kann (Short Tenon, im Gegensatz zum Transitional Tenon, wo in der Fräsung noch die Stirnseite des Halses zu sehen ist), wurde das bei Gibson immer auch mit dem Rocker Joint kombiniert. Diese rundliche Auflage auf einem flachen Boden verringert nun mal extrem die Kontaktfläche, und ist damit rein technisch immer eine minderwertige Lösung, vulgo Murks. Die Seiten des Halsfußes als fast alleinige Kontaktfläche sind halt ein bisserl wenig.

Wenn heute schon so manche Chinagitarre für 500 € einen vollflächig eingeleimten Halsfuß besitzt, dann müsste das doch auch Gibson in allen Serien können. Können sie auch, wollen es bloß nicht (mehr), damit die CS-Paulas was besonderes bleiben. Ach ja, neuerdings auch dort nur noch die True Historics. Die neuen 50s sollte man dann konsequenterweise wohl False Historics nennen...

Wo ich Dir, lieber Rocke, recht geben muss: Trotz der billigeren Bauweise können diese Gitarren durchaus auch mal sehr gut klingen, und nicht jeder sucht dicken Ton und das ultimative Sustain. Die gezeigte scheint mir eine Classic zu sein, denn die Kombination Short Tenon/ABR-1 Bridge kenne ich aus der Zeit nur von dieser Serie - und aus der hatte ich schon ein paar äußerst feine in der Hand. Ich hab selber eine 93er Studio mit Short Tenon, die ich (nach etlichen Mods) heiß und innig liebe. Trotzdem fragt man sich schon, wie die wohl erst mit einem Long Tenon... aber lassen wir das:D.

Zu guter Letzt noch zurück zum ursprünglichen Thema. Ich hab da so meine Theorie, warum es nur die HCS, VS und TA-Stempel gab: Wahrscheinlich hat damals vor dem Lackierer noch einer die Decken geprüft und je nach Güte die Stempel reingedrückt. Trans Amber musste überall gut aussehen, den Stempel bekamen nur die besten Decken. Auch bei Plain Maple gibts da ja mal etwas unansehnliche Stellen, die erst nach dem Abfräsen der Wölbung sichtbar werden. War sowas nur am Rand passiert, die Decke sonst aber schön anzusehen, konnte man es mit dem deckend schwarzen Rand des VS verdecken. Bei HCS kaschiert das Rot zumindest kleinere Unregelmäßigkeiten, und die insgesamt nicht so tollen Decken bekamen gar keinen Stempel und wurden deckend schwarze Paulas. Heute entscheidet das vielleicht direkt der Lackierer, weil Henry J. den Deckenchecker eingespart hat;).

Gruß, bagotrix
 
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So siehts bei einer PRS Bj. 1990 aus. Seriennummer und Farbbezeichnung


PRS_Bridgepocket.jpg
 
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Mal zurück zum Thema - ihr kommt hier ja total ab.. Die einen streiten über Long/Short neck Tenon und über Billiggitarren und ob die gut sind, andere posten in einem Thread über Gibson Bilder von ihrer PRS...? :ugly:
Wir haben doch schon indentifiziert, was da drin steht, wäre es nicht besser, andere Diskussionen dann woanders weiterzuführen?


Lg
 
Frohes Neues! @Don Joe, natürlich hast Du völlig Recht.
Für PRS Spieler sprechend (und weil ich damit angefangen habe): Die PRS Bilder sollten nur illustrieren, was ein Mitbewerber in der Pickup-Fräsung an Information hinterlässt, mittlerweile kann man dort fast alle herstellerseitigen
Spezifikationen herausziehen, wenn sie z. B. im Rahmen eines Wiederverkaufs (ohne Case-Candy oder andere Dokumente) für den Verkäufer oder Käufer von Interesse sind (Soll-/Ist-Vergleich).
Ich werde im Biergarten mal einen Höhlenforscher-Thread eröffnen.
 
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@bluesfreak

Ich ging immer davon aus, dass der Short Tenon lediglich kürzer ist. Auf deinem Bild ist die Unterseite sehr rund, wodurch sich wahrscheinlich eine Kontaktfläche zum Body von 2 cm bis 3 cm ergeben würde.
Hast du diesbezüglich Erfahrung bzw. schon selbst gesehen, dass die Verbindung zwischen Hals und Body dermaßen schlecht ist?
 
Sorry, das klingt nach Fangfrage, was willst Du damit bezwecken?
Anyway, es sei Dir versichert das bisher alle Les Paul die ich besessen habe (und das ist mehr als ein Dutzend inzwischen) in keinster Weise Bekanntschaft mit der Bandsäge machten oder unerwünschte Biegeversuche erleiden mussten, es reicht(e) ein Blick ins Hals PU Fach um die Art des verbauten Halsfußes zu erkennen. Dass der sog. Short/Rocker Tenon Tatsache ist und es damit auch Festigkeitsprobleme gab kann dir jeder Gitarrenbauer bestätigen der schon mal so eine reparieren musst, auch hält Gibson es nicht hinter dem Berg dass diese Art der Halsverleimung eingeführt wurde um a. Holz zu sparen und b. den Hals möglichst schnell (mithilfe einer Schablone) verleimen zu können, noch dazu finden sich dazu zig Berichte im Netz...also wohin soll die Fragestellung führen`?
 
Also als Fangfrage war es nicht gedacht. Die Halsverbindung auf dem von dir geposteten Bild sieht für mich nach Pfusch aus. Mir stellte sich die Frage, ob die auf dem Bild gezeigte Halsverbindung tatsächlich so gemacht wird. Ich ging nicht davon aus, dass du schon Les Pauls zersägt hast. Aber für mich hast du den Eindruck erwecken, als hättest du Erfahrung damit. Also wünschte ich mir Aufklärung von dir. Das wollte ich damit bezwecken. Es waren keine bösen Absichten dahinter.
 

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