Akkordeon lernen in eigenregie

  • Ersteller hAnSI91
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Mir scheint auch, dass das Gefühl, Musikschulen seien teuer, eine Sache von Prioritäten ist. Bei uns zu Hause lernt jeder mindestens ein Instrument, angeleitet von einem entsprechenden Lehrer / Lehrerin. Das kostet natürlich eine ganze Stange Geld, nie kann man sicher sein, ob Kinder ein Instrument (das man ja auch noch oft teuer kaufen oder mieten muss) lange spielen. Üben tun sie, solange sie klein sind, i.d.R. sowieso nur, wenn ein Erwachsener sich jeweils 20 min täglich Zeit nimmt und mithilft. Das kostet Zeit, Kraft, Nerven. Aber nur so werden Kinder gut und halten durch.
Doch selbst wenn man ein Instrument nach einiger Zeit wieder aufgibt, hat man / hat ein Kind wahnsinnig viel gelernt, rhytymisch, logisch, Bewegungsabläufe, Verständnis und Gefühl für Musik,... Das ist uns eben eine Menge Geld wert.
Sprechen wir mit Bekannten, beschweren die sich manchmal auch, dass die Musikschulen so teuer sind, und dass sie ihre Kinder wieder abmelden wollen, gleichzeitig haben sie aber ein teures Auto, aktuelle elektronische Unterhaltungsmedien, Geld für Urlaube in der Ferne,...
Das meine ich mit Priorität. Es kann sein, dass jemandem andere Dinge wichtiger sind, als Unterricht von i.d.R. gut ausgebildeten / studierten Lehrkräften an einer Musikschule zu bezahlen, aber man kann es eben auch umdrehen: Was habe ich für mein ganzes Leben davon, wenn ich ein immer aktuelles Handy habe?
Und wenn ich sehe, bzw. höre, unter welchen Umständen manche hochspezialisierten Musiker an Musikschulen arbeiten (keine Bezahlung bei Krankheit und Ausfall, keine Garantie für das nächste Semester, keine Festanstellung...), dann finde ich, dass man die Institution Musikschule nicht genug unterstützen kann (sofern sie ordentlich geleitet wird).
Ich wollte auch nur ein, zwei Jahre Unterricht nehmen, um als Anfänger auf den Tasten einen guten Einstieg zu haben, doch jetzt merke ich, dass guter Unterricht viel bringt und wahrscheinlich und sinnvollerweise nie aufhört, sondern auch immer begleitend sein kann.
Im Gegensatz zu den Abbuchungen von der Tankstelle und der Autowerkstatt freue ich mich jeden Monat über die Abbuchungen der Musikschulen, weil ich finde, dass das richtig gut angelegtes Geld ist (meine Priorität)!
 
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Damit meine ich aber auch nicht, daß 65 € generell zu teuer ist

  • Teuer ist immer relativ, aber in der heutigigen Zeit der Schnäppchen Plattformen und" billiger-punkt-de" und so ist man leicht geneigt alles außer der eigenen Arbeitsvergütung noch billiger bekommen zu wollen, als der Nachbar. Wenn ich schaue mit welchem Stundensatz mein Arbeitgeber meine eigene Arbeitszeit veranschlagt und anderen in Rechnung stellt, dann sind 65 Euro für einen ausgebildeten Pädagogen und Fachmusiker nicht übertrieben, sondern eher "Preis-Wert" - im Gegensatz zu billig.
  • Wem das zuviel ist, der sollte sich dann eher um privaten Unterricht umsehen. Kostet weniger. Reicht meist auch erstmal aus für den groben Anfang, aber die Qualität, die man für das eigene Spiel mitbekommt ist dann ganz einfach auch niedriger.
  • Wem das immer noch zuviel ist, der macht das Ganze halt autodidaktisch. Geht auch - gibt ein paar bemerkenswerte Beispiele dafür. Meist bleibt man aber auf einem Niveau stecken, das weit unterhalb der persönlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten beibt.
-> In der Regel ist aber die Qualität und auch die Quantität, die man erhält in den obigen drei Möglichkeiten von oben nach unten abnehmend.


Meine persönliche Erfahrung:

Man kann ein gutes Stück weit sich selber mit den Herausforderungen , ein Instrument (besser) zu beherrschen eine selber Weile beschäftigen, aber irgendwann tut es einfach gut, dass man die Stücke und Technik mit einem erfahrenen, ausgebildeten Musiker im Detail bespricht. Es bringt einen dann enorm weiter und eingeschliffene "Fehler" werden erkannt, aufgedeckt und behoben. ... Und auch die Stücke kommen auf ein ganz anderes Niveau. (Selbst Profis machen das!!!) Und aus diesem Grund möchte ich meine (unregelmäßig stattfindenden) Unterrichtsstunden nicht missen! Die haben mir enorm viel gebracht und das Geld fand ich gut investiert.

Was habe ich für mein ganzes Leben davon, wenn ich ein immer aktuelles Handy habe?

Ja was hat man davon? Ein neues Handy und die Befriedigung, das alte irgendwie wieder zu Geld gemacht zu haben. Oder man hat eine ganze Sammlung von Handys. De kann man dann ich ein Album stecken und weitervererben und glauben, das dies einen Wert darstellt.

Unterricht kann man nicht sammeln und weitervererben und das dürfte für viele das Problem sein, weil man ja Geld ausgibt, aber nichts in der Hand hat, das man bei Nichtgefallen wieder verkaufen kann. Aber wir beschäftigen uns hier ja mit Musik - und Musik ist sowieso ja indem Moment "weg", wenn die letzte Note verklungen ist. - Ist also per se schon was flüchtiges. Man hat mit Musik keinen bleibenden Wert, den man mit Börsennotierungen messen kann.

Aber um das flüchtige Element der Musik schöner zu erhalten, dafür halte ich zumindest in unregelmäßigen Abständen einen Lehrer für nahezu unverzichtbar.

Gruß, maxito
 
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Bisher habe ich über die Ostertage ca.1,5-2h am Tag und mache bisher ganz gute Fortschritte mithilfe der Hörbeispielen der cd.manches habe ich mir wirklich schwieriger vorgestellt.aber wenn man merkt das es klappt macht es wirklich Spaß.zwar kenne ich die Lieder nicht aus dem Buch,aber es sind nunmal Übungslieder.

Lg jens
 
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Hallo zusammen,
bisher bin ich mit dem Buch ganz gut vorangekommen,wie man ja lesen konnte.Nun bin in dem Buch Spiel Akkordeon an seite 40 angekommen und stehe vor dem ersten Problem.
Nun ist das erste lied wo man nun Melodie und Bässe gleichzeitig spielen soll.
ohne Bass kann ich die Melodie gleicgmäßig mit Weichen übergängen spielen.Den Bass ohne Medlodie genau so.Jedoch sobald beides zusammen dran ´kommt hört sich die Melodie abgehackt ab bei mir.dann bekomm ich auf Teufel komm raus keine übergänge mehr zwischen den Tönen hin.
Das kann einen echt frustieren sowas.obwohl man zuvor recht schnelle erfolge erziehlt hat.

Wäre nett wenn ihr einen Rat habt für mich.

Lg jens
 
da habe ich nur einen Rat für Dich: ÜBEN! Und zwar ganz langsam. Nein, noch langsamer. So dass Dein Gehirn während der eine Ton gespielt wird Zeit hat, sich auf den nächsten vorzubereiten - auf beiden Seiten.
 
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Hallo lil,

danke für deine Antwort.Wenn ich das ganz langsam spiele funktioniert das ja 1 Ton und 1 Basstaste zu spielen gleichzeitig.Nur das hört sich abgehackt an im Gegensatz zu der CD da drin.Weil der schein dort die Tone ganz sauber mit Übergang zu spielen und die bass melodie dazu.Was bei mir irgendwie nicht ganz funktionieren will.
Und bei dem versuch das genauso nach zu machen scheitert es dann.Dann komme ich komplett raus.Dh ich kann es nur ganz langsam spielen ,nur dann hört es sich total seltsam an.

Gruß Jens
 
Hallo Jens,

da kann ich lil nur zustimmen ! Mir passiert das leider auch oft, dass ich einfach zu schnell spiele, dann haut mir mein Musiklehrer wieder auf die Finger ich spiele viel langsamer und siehe da es klappt :D.

Ich habe vor gut zwei Jahren angefangen zu spielen, und hatte das gleiche Problem wie du jetzt. Linke Hand war meistens recht unkompliziert rechte Hand ging dann auch irgendwann flüssig und dann kam das Zusammenspiel beider Hände. Da fängt man dann vermeintlich wieder bei null an.

Das ist jetzt erst mal Gehirnjogging und dauert seine Zeit bis das funktioniert, bei mir war das zumindest so. Da müssen sich jetzt im Kopf erst mal neue Synapsen bilden, da die linke Hand auf einmal etwas anderes machen soll wie die rechte, und das zur gleichen Zeit:rolleyes:

Aber das kommt mit der Zeit und läuft dann irgendwann automatisch. Und bis dahin hilft nur üben üben üben und das sehr langsam!

Und mir ist aufgefallen drei mal am Tag ne viertel Stunde bis max. 20 Minuten , bringt mehr Erfolg als Krampfhaft zwei Stunden am Stück zu üben.


Schönes Wochenende:)
 
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Hallo Quetschenyogi,

Das ist jetzt erst mal Gehirnjogging und dauert seine Zeit bis das funktioniert, bei mir war das zumindest so. Da müssen sich jetzt im Kopf erst mal neue Synapsen bilden, da die linke Hand auf einmal etwas anderes machen soll wie die rechte, und das zur gleichen Zeit:rolleyes:

stimmt das echt,das sich dort neue Synapsen bilden?
Weil manchmal glaub ich das ich dafür anscheinend zu blöd bin.Doch anderseits möchte ich das auch unbeding können.Ehrgeiz wird da wohl eine entscheidende Rolle spielen denke ich mal.

Lg jens
 
wenn es langsam abgehackt klingt, dann musst Du noch langsamer werden. So langsam, dass die Übergänge funktionieren. Wenn es sich seltsam anhört, ist das egal - Du bist ja am Lernen und stehst nicht auf der Bühne. Erst, wenn es langsam richtig und sicher kommt (die richtigen Töne und die richtigen Übergänge zwischen den Tönen), dann kannst Du anfangen, schneller zu werden. Aber nur langsam steigern - Tempo kommt mit der Zeit, nicht durch Krampfen!

Edit: Du bist nicht zu blöd, nur zu ungeduldig!

Gruß,
INge
 
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hallo Inge,

das fürchte ich leider auch. Das ich ungeduldig bin war schon immer ein Problem bei mir. Das sollte ich mir am besten abgewöhnen.

Lg jens
 
Hey Jens,

du bist mit Sicherheit nicht zu Blöd ! Das wird jedem der angefangen hat genauso gegangen sein wie dir jetzt. Das ist reine Übungssache und hat auch nix mit Talent oder dergleichen zu tun. JEDER kann das :D Der eine muss nur evtl. mehr üben als ein anderer:weird: Aber es ist machbar. Das einzige womit du auf keinen Fall weiter kommst ist Ungeduld !!! Ein Instrument kann man leider nicht in drei Wochen erlernen:cool:. Ich selber spiele jetzt wie gesagt seit zwei Jahren und habe das Haas Buch noch nicht komplett durch. Werde aber wohl dieses Jahr damit fertig werden. Habe aber zwischendrin auch mal etwas ausserhalb des Buches gespielt. Da ist mein Lehrer zum Glück relativ flexibel:D

Das Problem das sich das Lied anders anhört als auf der CD kenne ich, ich war auch oft der Meinung, dass ich etwas falsch mache. Aber meistens hörte es sich nur so komisch an weil ich es sehr viel langsamer gespielt habe. War aber trotzdem richtig. Irgendwann kannst du zwangsläufig das Stück auswendig spielen, und dann klappt dass flüssig und schneller. Dann hört es sich auch wieder richtig an :D Dafür ist es aber sehr wichtig es langsam und RICHTIG zu spielen. Denn Fehler die du einmal eingeübt hast, sind nur sehr schwer wieder ab zu gewöhnen.

Un du wirst relativ schnell merken, dass manche Dinge mit denen du am Anfang Probleme hattest auf einmal von selbst laufen. So ist es mir mit dem Wechselbass gegangen. Da denke ich heute gar nicht mehr drüber nach, das geht einfach so. Mittlerweile muss ich mich mehr darauf konzentrieren, wenn ich mal ein Stück spielen soll ohne Wechselbass:D
 
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Versuch mal als Vorstufe das Lied auf Seite 40 nur mit Akkorden zu begleiten und markiere Dir nur die Änderungen deutlich.
Also die Melodie bleibt wie sie ist, die linke spielt 4 Viertel C Dur, dann 8 Viertel G Dur, 8 Viertel C Dur, 8 Viertel G Dur und schließlich nochmal 4 Viertel C Dur. Du markierst Dir deutlich die Stellen wo es von C nach G wechselt.
So macht die Linke vorerst immer das gleiche, die Gedanken müssen nur beim Wechsel bei der Linken Hand sein.

Wenn Du diesen Zwischenschritt fließend kannst, kommt die Einordnung des Basses dazu, Du bist aber schon an den Lagenwechsel und den Klang der Harmonie gewöhnt...

Vielleicht hilft das? Es schult auch die Flexibilität in der Begleitung, auf die Haas ja sowieso setzt.
 
Hallo zusammen,
ich habe eben mal ausprobiert das Lied Stück für Stück zu spielen.D.h. ich wiederhole den ersten Takt so lange, bis ich ihn problemlos spielen kann.und danach erst den anderen. Das ganze dann bis das Lied zu Ende ist.
Zwar dauert das länger ,aber scheint mir die beste Methode zu sein.
Was mir auch aufgefallen ist, sobald etwas den Anschein macht gut zu klappen,mach ich eine Pause und Probier das selbe am nächsten Tag nochmal.komischer Weise geht das dann fast wie von Geisterhand.seltsam irgendwie

Lg Jens
 
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Hey Jens,

genau du musst dem Gehirn die Chance geben das neu erlernte zu verarbeiten, hatte ich eben ja schon mal geschrieben mehrmals ne viertel stunde üben bringt mehr als zwei stunden krampfhaft am Stück zu spielen, bei mir ist das zumindest so :redface:
 
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War das eigendlich ernst gemeint damit,das sich neue Synapsen bilden?
 
Ja Synapsen bilden sich auch noch bei erwachsenen Menschen, man muss das Gehirn nur fordern.

Ich habe übrigens auch das Problem, dass ich die Stücke erst getrennt spiele und das fliessend und zusammen komme ich mir vor wie der letzte Mensch. Das bedeutet üben, üben und noch mal üben. Irgendwann geht es.
Die Geduld wird dabei geschult.

Gruß grollimolli
 
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Hallo Jens,

also das mit den Synapsen kann ich biologisch nicht belegen, dazu fehlt mir das Fachwissen. Was ich aber sagen kann, ich hatte vor über 25 Jahren das selbe Problem, als ich mit E-Orgel angefangen habe. Rechte Hand, linke Hand und Fuss und alles koordinieren. Ich bin fasst verzweifelt. Was ich aber damals schon festgestellt habe, wenn man immer wieder stur übt, dann mal die berühmte "Nacht drüber schläft" (kann auch ein paar Tage sein), dann geht es auf einmal wie von allein, merkwürdig. Das ist aber vielleicht die besagte Zeit, die die Synapsen brauchen, um sich auszubilden. Heute nutze ich diese Erfahrung und mache mir da keinen Kopf mehr drum, einfach üben und sacken lassen, der Rest kommt von ganz allein. Leider kann ich dir nicht die Hoffnung erfüllen, dass du um das Üben herum kommst, du muss dem Gehirn schon vormachen, was es letztlich speichern soll. Ich lerne jetzt Akkordeon, autodidaktisch. Mit dem Zusammenspiel beider Hände hatte ich vom ersten Moment an überhaupt kein Problem, die Synapsen von damals sind also offensichtlich noch da ;-) Das hilf dir jetzt bei deinem Problem zwar nicht weiter, aber da muss jeder einmal durch, aber dann klappt das auch, probier's aus. A propos Synapsen, ich hatte seit wenigstens 20 Jahren kein Instrument mehr zwischen den Fingern, als ich mit 50 wieder angefangen habe. Auf meinem neuen Keyboard griffen sich die Akkorde vom ersten Moment an, ohne auch nur drüber nachzudenken, von ganz allein. Die Synapsen überleben also auch eine längere Zeit :)

Liebe Grüße
Axel
 
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Hallo zusammen,

Ich hab mich heute echt gewundert,und kann eure Erzählungen nur bestätigen.
Wie von Geisterhand könnte ich heute einen sauberen weichen Übergang und das passende bassspiel dazu.2 Hände konnten was anderes!
Ich war total überwältigt,und bei erfolgen macht das lernen noch mehr Spaß.zwar erst das eine lied von s.40 ,aber das ist ein guter Anfang das Zusammenspiel hin
Zubekommen denke ich mal.
Schönen Sonntag wünsche ich euch noch.

Lg Jens
 

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