Alte Ibanez: Knarzender stumpfer Lack am Hals

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Vor etlichen Jahren habe ich eine Ibanez Les Paul aus den 70er günstig erworben, aus der Semi-Solid "Lawsuit"-Ära. Eine äußerst resonante Gitarre mit interessantem klanglichem Eigenleben.

Sie hat nur ein Problem: Beim Lack haben sich Ibanezzer seinerzeit gründlich vergriffen. Bei einem Hammer finde ich es toll, wenn der mir beim Nageleinschlagen nicht seidenweich durch die Finger flutscht, sondern griffig an den Fingern liegt. Bei einer Gitarre ist das no go. Heißt: Der Lack am Hals ist extrem stumpf, jedes Zupacken mit dem Daumen erzeugt Knarzgeräusche und das Gefühl von "Hängenbleiben". Kenne ich so von keiner anderen Gitarre. Dabei geht es nicht um Klebrigkeit (wie bei manchen Nitrolackmodellen), sondern um Stumpfheit.

Die Halsrückseite habe ich immer mal wieder mit Stahlwolle behandelt, der Glanz ist weg, der Lack ist matt - ohne Änderung: Knarzen bleibt und "Festhängegefühl", obwohl nix klebt.

Frage also an die Lackexperten: Gibt es eventiuell irgendeine Möglichkeit, den schwarzen Lackauftrag dauerhaft gleitfähiger zu machen? Außer ihn bis aufs Holz komplett abzutragen (und zu ölen oder satinieren - wär halt blöd, weil Gitarre = schwarz) ?
 
Eigenschaft
 
Was erwartest Du denn, wenn Du mit Stahlwolle auf Lack rumpfuscht?

Klar kann man stumpfen Lack aufpolieren. Allerdings erfordert das einige Kenntnisse zum Lack und zur Lackschichtdicke und vor allem muss man wissen was man tut.

Schönen Gruß
 
Allerdings erfordert das einige Kenntnisse zum Lack und zur Lackschichtdicke und vor allem muss man wissen was man tut

von daher würde ich empfehlen, dass du den Lack komplett herunter schleifst..., dunkel beizt und mehrfach ölst... wobei das mit der Beize dann reine Geschmackssache wäre...
 
Ich würde bevor ich mir die Mühe mache den Lack zu entfernen erst mal eine dünne Lage schwarzen oder klaren Autolack aufsprühen.

Im schlimmsten Fall gibt es komische Reaktionen, aber dann kann man immer noch aufwändigere Maßnahmen ergreifen. Mit ein bisschen Glück hat man direkt eine angenehme Oberfläche und bei fachgerechter Ausführung ist das kaum sichtbar.

Beizen und ölen würde ich als krasse Wertminderung empfinden.
 
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Danke für eure Antworten. Ich hatte es schon befürchtet, dass es in diesem Falle letztlich keine Alternative zur vollständigen Lackentfernung gibt. Wertverlust wäre egal, da diese Modelle über 350 Euronen kaum hinausgehen, obwohl sie deutlich höherwertig klingen. Eher ist schon die Frage, ob ich mir die komplette (schwarze) Lackentfernung aufwandsmäßig antun möchte, inklusive der dann zu erwartenden Übergangsprobleme am Binding. Werd's wohl dann lassen.
 
Ich habe eine alte Aria Pro II (ES 500) aus den 70ern, die einige Jahre meine Hauptbühnengitarre war und die ein ähnliches Problem mit dem Hals hatte.
Ich hatte mir damals angewöhnt, kurz vor den Gigs den Hals mit etwas Gewa-Saitenöl (eigentlich für Streichinstrumente gedacht) einzureiben (ein paar Tropfen auf einen Lappen und die Halsrückseite damit abreiben). Das was zwar etwas Aufwand aber das Spielgefühl war auf jeden Fall deutlich besser als ohne. Zudem habe ich den Saiten auch immer einen "Wisch" gegönnt,
auch da flutschte es dann besser - besonders, wenn man sich zu der Zeit nicht so oft neue Saiten leisten konnte ... :redface:
 
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Ich hatte es schon befürchtet, dass es in diesem Falle letztlich keine Alternative zur vollständigen Lackentfernung gibt.

Ich befürchte gerade dass Du mich völlig falsch verstanden hast. Ich hatte Dir doch eine Alternative genannt und gleichzeitig von einer Entfernung des Lacks abgeraten.
 

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