Art & Weise vom drauf schaffen neuer Songs

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JaNeKlar
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Hallo zusammen,

ich erfülle mir gerade eine klitze kleinen Traum. Ich schaffe mir gerade das Stück "Angelina" von Tommy Emmanuel drauf.
Jup, dass ist ziemlich anspruchsvoll aber es geht tatsächlich besser als ich es erwartet hätte. Vielleicht liegt es daran, dass meine Finger über meine letzten Anfängerjahre tatsächlich
erahnen was ich von ihnen will oder ich auch verstehe, was ein G-Dur Add6 Akkord grundsätzlich bedeutet. Zumindest bin ich in der Lage, dass gesehene schneller umzusetzen also ich dachte.
Das heißt jetzt nicht, dass ich das gelernte sofort abfeuern kann, aber bei Tempo 60 kann man schon deutlich hören, dass es "Angelina" ist :p

Das Intro und den ersten Teil hab ich im Gehirn. Jetzt wäre der nächste Teil dran, der in den etwas höheren Lagen spielt.
Meine Frage dazu ist: Sollte man zuerst das Intro und den ersten Teil richtig gut können um dann zum nächsten Teil zu gehen oder sollte man sich fortwährend neue Teile des Stücks erarbeiten.
Also ins Gehirn bekommen, so dass die Finger dann nachfolgend kapieren was sie tun sollen. Ihr wisst was ich meine, man weiß man spielen will aber die Finger und Motorik haben es noch nicht nicht kapiert ;)
Danke für euer Feedback. Wie sollte man beim lernen vorgehen?

Beste Grüße,
Chris
 
Sollte man zuerst das Intro und den ersten Teil richtig gut können um dann zum nächsten Teil zu gehen oder sollte man sich fortwährend neue Teile des Stücks erarbeiten.
Ich würde die vorhandene Übezeit aufteilen und beides parallel machen.
Meiner Erfahrung nach kann man an den meisten Stücken Ewigkeiten rumpollieren und kommt trotzdem nie zu dem Punkt, wo man denkt: Jetzt kann ich es wirklich und kann weiter machen. Je besser man im Spiel wird, desto besser wird man auch im Heraushören von Stellen, die noch nicht gut klingen.
Also einen Teil der Zeit darauf verwenden, das vorhandene zu festigen und den anderen Teil darauf, neue Teile zu lernen. Damit fahre ich zumindest gefühlt ganz gut.
 
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Meine Frage dazu ist: Sollte man zuerst das Intro und den ersten Teil richtig gut können um dann zum nächsten Teil zu gehen oder sollte man sich fortwährend neue Teile des Stücks erarbeiten.
Es gibt ganz verschiedene Arten sich Stücke zu erarbeiten. Das kommt auch immer drauf an, was man so für ein Typ ist.
Was ich in meiner Zeit als Gitarrenlehrer häufig festgestellt habe, ist dass viele Schüler Stücke vom Anfang her lernen, so das der erste Teil irgendwann schon ganz gut klappt und die späteren Teile (noch) nicht so und dann gerne hauptsächlich die Teile gespielt werden, die man schon kann und diese dann "perfektioniert" werden, während das wirkliche Üben der späteren Teile dann zu kurz kommt.
Daher hier eine anfangs total unintuitive Idee, die aber oftmals gut klappt:
Fang hinten an zu üben.
Damit ist gemeint: Suche dir den letzten größeren Abschnitt und übe den und dann häng immer einen Abschnitt davor, sobald das halbwegs vernünftig klappt. Man hat dann irgendwann immer das schöne Gefühl "Ah, jetzt kommt gleich der Teil, den ich gut kann" im Gegensatz zu "jetzt kommt gleich der Teil, den ich noch nicht kann".
Für solche langen und komplexen Stücke würde ich so vorgehen, dass ich die einzelnen Abschnitte so gut erarbeite, dass ich sie entweder auswendig kann oder zumindest flüssig vom Blatt spielen. Auswendig ist letztlich immer besser, aber ich bin z.B. mit der klassischen Gitarre ausgewachsen und bin eher jemand der die Noten unterstützend gerne da liegen hat, auch wenn ich sie nicht umbedingt die ganze Zeit brauche.
Sobald man dann vertraut mit Abläufen, Noten, schwierigen Stellen (markieren!), dem Aufbau des Stücks etc ist, kann man dann an die Feinarbeit gehen. Also bestimmte Sounds, etc.
hier bei Angelina vor allem die Melodie singbar herausarbeiten. Tommy spielt das mit Plektrum und Fingern gleichzeitig. Das ist hier also gar nicht so einfach die Melodie, die häufig mit Mittel- und Ringfinger gespielt wird, gegenüber dem Plektrum auf den Basssaiten deutlich lauter hervorzuheben. Ansonsten alles flüssig mit den Wechseln zwischen (Teil-)Barreé und offenen Griffen und Flageoletts zu spielen ist auch nicht so einfach. Das Stück ist durchaus für beide Hände relativ anspruchsvoll, wenn es annähernd so klingen soll wie bei Tommy.
Von daher würde ich mich anfangs erstmal darauf konzentrieren, dass die Finger immer sauber greifen, Wechsel exakt sind und rhythmisch korrekt etc. Später kann man dann an Feinheiten wie den Pull-Offs und Hammer-Ons arbeiten. Wenn solche Dinge anfangs zu kompliziert sind, kann man sie auch erstmal vereinfachen und direkt die End-Griffe spielen. Ich würde immer dem Groove und durchgehenden Rhythmus solche Feinheiten opfern, wenn es anfangs zu kompliziert ist.
Dieser Tab hier sieht vom draufgucken ziemlich gut aus. Da sind die einzelnen Abschnitte markiert und es gibt Tabs und Noten, so dass klar ist, welche Töne gehalten werden und welche nicht. Inhaltlich weiß ich aber nicht, ob es 100% korrekt ist: https://tommyemmanuel.files.wordpress.com/2007/09/tommy-emmanuel-angelina.pdf

Viel Erfolg beim Üben.
 
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Bei längeren Stücken lerne/übe ich immer den ersten Teil so lange, bis er zwar noch nicht flüssig läuft, aber keine technischen Schwierigkeiten mehr macht. Dann folgt mit dem nächsten Teil das gleiche, der vorherige Teil wird parallel weiter geübt. Und dann wieder der nächste Teil, und das vorangegangene weiterüben, bis ich durch bin.
Wenn ich beim letzten Teil bin, laufen die ersten Teile normalerweise schon gut, meist schon auswendig.
 
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Die Sachen immer wieder weglegen und ganz was anderes machen hilft meines Erachtens auch. Ein Stück üben, bis man es so lala kann und es beginnt einem zum Hals rauszuhängen. Dann weglegen, ruhig monatelang, nur so selten rausholen, dass man es nicht vergisst. Wenn man sich dann ein Jahr später dransetzt, gehen Dinge wie durch Zauberhand viel leichter. Man kann den Erfolg nicht in kurzer Zeit erzwingen. Ab einem bestimmten Level hilft noch und nochmal üben nur bedingt, es braucht Zeit einzusacken.
 
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Fang hinten an zu üben.
Damit ist gemeint: Suche dir den letzten größeren Abschnitt und übe den und dann häng immer einen Abschnitt davor, sobald das halbwegs vernünftig klappt. Man hat dann irgendwann immer das schöne Gefühl "Ah, jetzt kommt gleich der Teil, den ich gut kann" im Gegensatz zu "jetzt kommt gleich der Teil, den ich noch nicht kann".
Das halt ich gerade bei komplexeren Kompsitionen für eine gute Methode. Mach ich auch manchmal so.
Kenne mitunter ich auch aus anderen Bereichen. Theater etc.
 
Die Sachen immer wieder weglegen und ganz was anderes machen hilft meines Erachtens auch. Ein Stück üben, bis man es so lala kann und es beginnt einem zum Hals rauszuhängen. Dann weglegen, ruhig monatelang, nur so selten rausholen, dass man es nicht vergisst.
Ja, das hätte ich oben vielleicht auch noch erwähnen sollen ... wenn mal ein Stück beim Lernen wirklich anfängt zu nerven, einfach mal 'ne Pause machen, was anderes machen. Nur immer wieder mal das wiederholen was schon geht, damit man es nicht wieder vergisst. Manchmal braucht es einfach mehr Zeit sich zu entwickeln, und auf einmal macht wieder Spaß und es geht wieder weiter ;-)
 

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