Audiophile Netzkabel

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Bei den audiophilen Ethernetkabeln überlege ich schon länger, wie man diese Schwurbler wegen Betrugs belangen kann. Ein einfacher Blick auf die Funktionsweise eines Ethernetstacks reicht ja...
 
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Wer €1880 für 10 Meter "aktiviertes" Ethernetkabel ausgibt, wird dafür kaum sein letztes Hemd hergeben müssen. Insofern fehlt es mir an jeglichem Mitleid angesichsts dieses gnadenlosen Finanz-Darwinismus.

Banjo
 
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Naja, der Schlüsselsatz ist doch
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Cool.

2 Stück Rean NYS373, nen Meter Kabel mit Geflecht drum rum und 2 Klappferrite. Das Aufwändigste ist der bedruckte Schrumpfschlauch. Materialwert keine 10 Euro.

Au weia.
 
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Zitat aus der Werbung oben:

"Es hat die atemberaubende Fähigkeit, bisher nicht wahrgenommene Töne und Micro-Details einer Aufnahme hörbar zu machen.
Entdecken Sie ihre Musik, im wahrsten Sinne des Wortes neu."


Ich kennen mich mit dergleichen Substanzen nicht persönlich aus, würde aber vermuten, dass mit der Freigabe von Cannabis solche Fähigkeiten deutlich günstiger zu haben sind. Und das es damit wahrscheinlich auch wirklich funktioniert.
 
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Ich versuch es mal zusammenzufassen:
A) es gibt Kabel, die sind Scheiße und welche die sind kaputt
B) es gibt Qualitätskabel, die technisch voll ausreichend sind
C) es gibt lustige Spaßkabel mit lustigen Preisen

A klingt gern mal schlecht, B) tut den Job, C) es gibt halt Leute, die sind so ein bißchen eigen und haben viel Geld

Und ja, außerdem können Kabel den Klang beeinflussen, dazu müssen sie weder A noch C sein. Die Menge der Klangformung ist nicht soo spektakulär, aber hörbar.
Die Realität ist komplizierter als das Lehrbuch und ein Lehrbuch-Beispiel pauschal oder falsch anwenden ist nicht die Realität. Mal abgesehen davon, daß weder das Lehrbuch noch ihr allwissend seid oder in jedem Fall alle beitragenden Faktoren wißt, da sollte man also vorsichtshalber immer ein Loch fürs dazulernen freilassen.
 
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Und ja, außerdem können Kabel den Klang beeinflussen, dazu müssen sie weder A noch C sein. Die Menge der Klangformung ist nicht soo spektakulär, aber hörbar.
Hier geht es aber nicht um Gitarrenkabel die einen hochohmigen passiven Pickup mit einem noch deutlich hochohmigeren Eingang eines Amps verbinden wo dessen kapazitiver Belag auf jeden Fall einen Einfluss nehmen kann.

Sondern hier bietet jemand ein Ethernet/LAN-Kabel an über das bereits digitalisierte Audiodaten übertragen werden. Und das zum Preis von 120,- €/1m (950,- €/10m) - in der "Standard"-Version. In einer "aktivierten" Version, wobei nicht näher beschrieben wird, was mit "aktiviert" gemeint ist, soll 1m 250,- € kosten (10m 1880,- €).

Bitte erkläre doch mal, wie hier das LAN-Kabel Klangbeeinflussend sein soll, also wirklich hörbar, bzw. überhaupt.

Für mich grenzt das schwer an Betrug. Unlauter ist so ein "Angebot" für mich allemal.
 
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Und ja, außerdem können Kabel den Klang beeinflussen, dazu müssen sie weder A noch C sein. Die Menge der Klangformung ist nicht soo spektakulär, aber hörbar.
Stichhaltige Argumente, warum das bei Kabeln für digitale Signalübertragungen so sein soll, hat noch niemand erbracht. Hilflos stürzt sich die "Gemeinde" dazu ins pseudotechnische Fabulieren zu Jitter usw. Funktioniert ein Kabel für digitale Audioübertragung nicht korrekt, so hört man das mehr als deutlich. Dazwischen gibt es nichts ;)
 
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Stichhaltige Argumente, warum das bei Kabeln für digitale Signalübertragungen so sein soll, hat noch niemand erbracht.
Ach ihr versteht das nicht. Die Kabel haben doch direkte Auswirkung auf die Qualität der Datenübertragung. Bei schlechten Kabeln muss da viel mehr in die Korrektur der Übertragungsfehlern (das was da in der Übertragungsschicht und dem Transport Kontroll-Protokoll so gemacht wird) gesteckt werden. Dadurch wird das Timing der Paketübertragung empfindlich gestört. Und das resultiert dann bei der Rückübertragung der digitalen Daten in ein Audiosignal in ganz deutlich hörbaren Artefakten und Klangverfälschungen. Da sind dann hochwertige Kabel überlebenswichtig für einen guten Klang. Und merke: wer billig kauft, kauft doppelt. Ramsch-Ethernetkabel aus dem "Geiz ist geil" Handel, sog. China-Kracher, können einfach nicht funktionieren. Da muss unbedingt hochwertiges Zeug, bevorzugt aus deutschen Landen, her. Und weil es auch noch keine wirklich audiophile Hubs und Switches gibt kann man an sich nur Point To Point Verbindungen in der hochwertigen Signalkette benutzen. Ganz schlimm ist ja WLan, weil wenn da nicht ein wirklich hochwertiger Luftwäscher benutzt wird, hat man einfach nur unendlich viel Schmutz, den man sich über das WLan in Übertragungskette rein zieht. geht gar nicht.
 
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Tatsächlich können bei LAN/Koax/usw.-Kabeln über die Signale im HF-Frequenzbereich übertragen werden irgendwann von den schönen Rechteckimpulsen die vorne rein kommen am Ende kaum mehr als sinusartige Wellen übrig bleiben. Wenn z.B. deren parasitäre Beläge zu groß sind. Oder das Signal wird durch Reflexionen verformt weil z.B. der Wellenwiderstand nicht der geforderten Norm entspricht.

Damit diese Störeffekte bei LAN-Kabeln bis 10m Länge zum Tragen kommen müssen die meiner Ansicht nach wirklich mehr als grottenschlecht sein, wenn das überhaupt bei diesen kurzen Längen schon problematisch werden kann. Bei 50m oder gar 100m sieht die Welt natürlich anders aus. Aber der fragliche Anbieter hat nur LAN-Kabel bis 10m im Angebot.
 
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Oder das Signal wird durch Reflexionen verformt weil z.B. der Wellenwiderstand nicht der geforderten Norm entspricht.
Ja und, was passiert dann? Dann greift die von Mfk0815 erwähnte böse Korrektur im Protokoll-Layer bis das nicht mehr funktioniert - und dann spielt die Kapelle gar nicht mehr.
 
Nein, nicht in der digitalen Domäne.
... Digital hat einen Klang...? Hier ging es erst um lustige Netzkabel, dann um Kabel und letztens um Digitalkabel. Digital sind Daten, kein "Sound". Alles zusammenfassen was Kabel ist (analog, digital, Versorgungsspannung), führt zu keinem Ergebnis. ;)
 
Wobei es bei besagtem Ethernet Kabel ja nicht um die Qualität der digitalen Übertragung geht, sondern um die Auswirkung auf externe (analoge) Systeme, also eigentlich ein EMV Thema (sagt jedenfalls der auf der Klangatelier Seite verlinkte Bericht). Kritik an Kosten/Nutzen müsste also dort ansetzen und nicht bei den "besseren" Nullen und Einsen.
 
Jede Ethernetstrecke enthält aber sowieso immer einen Übertrager zwischen Gerät und Kabel, der für die sicherheitsrelevante galvanische Trennung sorgt. Bleibt der Schirm. Was ein 200€ Kabel angesichts dessen besser kann? :ugly:
Da die entspr. Gläubigen aber auch bei optischen Kabeln gigantische Unterschiede zu hören glauben, ist eine Diskussion dazu immer fruchtlos.
 
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und dann spielt die Kapelle gar nicht mehr.
Richtig, digital ist üblicherweise alles oder nichts. Bei zeitkritischen Daten wie es Audio-Streams üblicherweise sind, kommt es beispielsweise zu den gefürchteten Knacksern wenn z.B. der Prozessor sich vorübergehend zu lange anderen Aufgaben widmet und die Pufferspeicher leer laufen. Dem kann man mit der Erhöhung der Pufferspeicher abhelfen, wobei sich die Latenz bekanntlich vergrößert.
Wenn die durch das Kabel bedingten Fehler grenzwertig werden, kommt es mitunter auch erst mal zu Aussetzern, die Grenze zum kompletten Verbindungsabbruch ist dann aber meist sehr schnell erreicht, und dann folgt Stille. Da können beim Kabel nur wenige Zentimeter mehr oder weniger den Ausschlag machen.

Die eingesetzte Technik spielt dabei auch eine nicht zu unterschätzende Rolle. Ich hatte mir mal billige HDMI zu 3G-SDI-Adapter besorgt um Full-HD-Videosignale über RG58-Koaxkabel zu übertragen von denen ich hier jede Menge herum liegen habe. Diese billigen Adapter haben auch erst mal gut funktioniert bis ich mal knapp 50m überbrücken musste. Da kam dann kein Bild mehr an.
Später habe ich mir dann etwas teurere SDi-3G-Adapter von Blackmagic besorgt, die schaffen bei denselben Kabeln knapp 80m! Hier war ich mit meiner ursprünglichen Annahme "da stecken doch überall dieselben Chips drin, funktioniert doch alles gleich" offensichtlich im Irrtum.

... also eigentlich ein EMV Thema (sagt jedenfalls der auf der Klangatelier Seite verlinkte Bericht).
Irgendwie müssen die den über alle Maßen ausufernden Preis ja rechtfertigen.
Aber über welche Feldstärken reden wir da eigentlich? Und sind LAN-Kabel nicht per se durch die Verdrillung (und viel mehr noch durch den Schirm bei "shielded cables") nicht nur gegen Störstrahlung von außen gut geschützt, sondern strahlen sie dadurch nicht auch selber nur in sehr, sehr geringem Maße elektromagnetische Felder aus, bzw. keine störenden Felder?

Wer sich ernsthaft davon überzeugen lässt, dass diese teuren Kabel weniger bis gar nicht in ihr Plattenspielerkabel einstreut (das seinerseits geschirmt ist), der müsste eigentlich seinen HiFi-Hörraum in einen Faradayschen Käfig verwandeln und dürfte darin keine Trafos, kein WLAN, keine LED-Beleuchtung u.a.m. benutzen. Ja, der dürfte genau genommen diesen abgeschirmten Raum nur mit Gleichstrom einer außerhalb dieses Raums installierten Stromquelle versorgen.

O.k., wer so viel Geld für solche Voodo-LAN-Kabel ausgeben kann, der wird auch noch viel mehr auf dem Tisch legen, um sein HiFi-Zimmer strahlenmäßig einzubunkern.

Wenn ich es recht bedenke :gruebel: müsste das noch eine Marktlücke sein. Muss ich mich mal dran machen :evil: .
 
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Irgendwie müssen die den über alle Maßen ausufernden Preis ja rechtfertigen.
Ich wollte auf keinen Fall den Preis irgendwie rechtfertigen, sondern nur darauf hinweisen, dass die kritischen Beiträge ob des Nutzens eines solchen Kabels am falschen Platz ansetzen. That's all und wenn jemand glücklich wird damit, ist doch alles gut.

Ich glaub ja auch nicht, dass ich da was hören würde und bin mir trotzdem fast sicher, dass ich mir in einem Vergleich einen Unterschied zumindest einbilden würde. Ist schließlich auch eine psychologische und nicht nur rein technische Sache.
 
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Ich wollte auf keinen Fall den Preis irgendwie rechtfertigen, ...
Das wollte ich dir auch keinesfalls unterstellen.

Ich glaub ja auch nicht, dass ich da was hören würde und bin mir trotzdem fast sicher, dass ich mir in einem Vergleich einen Unterschied zumindest einbilden würde. Ist schließlich auch eine psychologische und nicht nur rein technische Sache.
Auf jeden Fall spielt die die Psychologie eine große Rolle, oft die ausschlaggebende, ganz oft sogar die einzige.
Denn während die Anbieter dieses ganzen Voodoo-Zeugs regelmäßig den Nachweis schuldig bleiben, dass ihr teures Zeugs wie beschrieben funktioniert, gibt es reichlich Untersuchungen und Forschungen dazu, wie einfach und leicht unsere Wahrnehmung von oft sogar völlig unzusammenhängenden Äußerlichkeiten beeinflusst und manipuliert werden kann.
In einem gut lesbaren und unterhaltsamen Stil kann man das z.B. in diesem Buch nachlesen: https://www.thalia.de/autor/david+mcraney-8942194/
McRaney zitiert eine Fülle solcher Studien und spätestens nach der Lektüre dieses Buches müsste eigentlich jeder von dieser Audio-Voodoo-Sektiererei geheilt sein.
 
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