Auf der Suche nach den (für mich) perfekten Les Paul Humbuckern

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Hallo Musiker-Board,

als mehrjähriger, stiller Mitleser hier im Forum (Vielen Dank für all die Infos :)), habe ich es nun auch endlich mal geschafft mich zu registriert.
Und das hat auch einen Grund:
Meine Epi Paula soll nun endlich mit neuen PU's beglückt werden.

Ich rescherchiere eigentlich schon seit geraumer Zeit, konnte mich aber immer noch nicht 100%tig festlegen welche ich nun nehmen soll... aber zumindest glaube ich, daß ich es (auf beiden Positionen: Hals und Steg) bis auf 4-5 Kandidaten eingrenzen kann.
Mir ist klar, dass eine Kaufberatung für Pickups auch immer Geschmackssache ist und auch die verwendeten Hölzer, die Elektrik, die Konstruktion, und vieles mehr einfluss darauf hat, dass ein Tonabnehmer so klingt wie er klingt.
Von daher werde ich versuchen alles so gut wie möglich zu beschreiben.

Die Gitarre:
- Tschechische Epiphone Les Paul Standart von 1998
- Mahagoni Body
- Geflammte Ahorn Decke
- Palisander Griffbrett mit 22 Bünden
- Eingeleimter Mahagoni Hals mit Long Tenon
- Modern Wiring mit 500k Potis
- Hardware Schaller (STP, Nashville TOM Bridge, Mechaniken)

Die Gitarre war meine erste und bislang einzige E-Gitarre, sie ist in den knapp 18 Jahren ist schon ziemlich abgerockt worden aber technisch ist alles tiptop, sie schwingt sehr gut und klingt akustisch angespielt sehr ausgewogen und "laut".
Eigentlich bin ich mit den originalen PU's (konnte nicht rausfinden welche damals verbaut wurden, einer ist auf der unterseite mit einem "X" gekennzeichnet) nicht unzufrieden, aber dennoch glaube ich, dass die Gitarre mit den richtigen PU's noch besser auf meine Bedürftnisse zugeschnitten sein könnte.
Ich spiele eigentlich von Blues bis Metal alles, wobei ich mich die meiste Zeit schon eher im "oberen" Gainbereich aufhalte.


Der Steg PU:
Sollte also im "höheren" Gain seine Stärken haben aber dabei immer noch möglichst diesen klassischen PAF Gurndkarakter haben (Wobei ich hier sagen muss, dass ich mir nicht sicher bin ob ich PAF- mit Les Paul - Sound verwechsle, womit das mit dem PAF wieder hinfällig wäre :p).
Ich will also keinen zu modernen Birdge Sound, wie manche progressive Metal PU's ihn haben und Clean dann total dünn und kalt klingen, sondern eher etwas das man in den 80ern/90ern für highgain verwendet hat, bzw den sound dieser ära hat (er sollte aber immer noch "tight" klingen und nicht zu schnell matschen)
Mit Bands/Alben könnte man sagen von Sublime"40.oz to Freedom" über Offspring "Smash" bis Metallica "Ride the Lighting" :D

Der Hals PU:
Nachdem ich an der Brücke einen "high" Gain PU mit Vintage/PAF - Qualitäten suche sollte am Hals als Gegenstück eine PAF/Vintage PU der noch gut im "höheren" Gainbereich mitgehn kann (ich verwende den Hals PU im "höheren" Gainbereich fast ausschließlich für Lead-Gitarre, bei akkorden darf er ruhig zu matschen beginnen, jedoch umso weniger desto besser natürlich).
Er sollte richtig gut "singen" können und das gute Sustain meiner Paula nochmal unterstützen/verbessern.
Einen warmen Clean-Sound haben, der sich gut zum Reggae Off-Beats spielen eignet.
Mit leicht angezerrten Verstärker darf er gerne diesen "blubrigen" - Blues Sound haben, der mit mehr gain auch dann auch "hohl" klingt.


Die Kandidaten:

Steg:

- Gibson 498T
Mein Topfavorit! Zugegeben, das ist jetzt keine sehr exotische wahl für eine Les Paul. Hat mir aber in allen youtube-vergleichen und soundfiles IMMER sehr gut gefallen. Auch die "modern/classic" - Beschreibung von Gibson trifft das wonach ich suche ziemlich gut. Was mich etwas misstrauisch macht ist dass in den meisten foren und reviews kein gutes Haar am 498t gelassen wird (vorallem wenn er in einer Les Paul ist). Und weil ich auch schon paar mal gelesen habe, dass die Kupferspülen undgleich gewickelt sind und er deshalb stak brummt (kann das wer bestätigen/dementieren?).

- Seymour Duncan SH-5 (Custom)
"PAF auf Steroide", so beschreibt Seymour Duncan den SH-5, was wie auch beim 498t, sehr gut zu dem passt was ich suche. Auch in den meisten Foren wird er von den meisten als sehr guter PU beschrieben (vorallem in einer Les Paul). Die Sound-Files haben mir gut gefallen. Allerdings fand ich im einem direkten Vergleich mit manchen anderen Tonabnehmer (z.b. dem SH-4) bei einem Shootout auf youtube, da hat er zwar schön agressiv geklungen, jedoch evtl. auch einen tick zu "kühl". Aber das ist meckern auf höchsten Niveau, er hat mir schon richtig gut gefallen.

- Seymour Duncan SH-4 (JB)
Wohl der Klassiker unter den 80/90er "high" Gain PU's . Ich habe ihn schonmal in einer Jackson RR1 gespielt und war begeistert, sogar so sehr, dass ich seitdem fest entschlossen bin mir irgendwann eine RR1 zu kaufen. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf und mit der Befürchtung, dass er in der Paula womöglich auch noch einen tick zu mittig klingt.

- Gibson '57 Classic (Plus)

Ob mit plus oder ohne hat mir eigentlich in allen soundfiles und youtube-vergleichen immer gut gefallen und das komischerweise sogar/vorallem im "höheren" Gain. Aber nichts desto trotz, glaube ich dass er in der Brücke nicht die beste Wahl für mich wäre. Ausserdem könnte ich ihn mir wenn dann nur mit einem anderen 57 classic im Neck vorstellen.

- Gibson 500T
Wohl neben dem Dirty Figers der High Gain pickup im Gibson Sortiment. Höchstwarscheinlich schon einen bisschen zu viel Output für mich.

>> Beim Bridge PU bin ich schon sehr auf den 498t eingeschossen, im moment sehe ich ausser den SH-5 kaum noch Chancen für die anderen drei. Ist aber auch etwas vom Neck PU abhängig und natürlich auch davon was Ihr mir hier noch empfehlen werdet <<


Hals:

- Seymour Duncan APH-2N Slash Alnico2 Pro
Wenn ich an fetten Les Paul-Neck-Lead-Sound der 80's und 90's denke, komme ich unweigerlich sofort auf Slash, der Hero meiner Kindheit :) und alles was ich bisher bisher an soundfiles und youtube Videos gehört habe hat mich total begeistert. Der pickup klingt warm und "hohl", singt ohne ende und reproduziert mMn den Slah-Sound wirklich 1zu1. Was mich noch zweifeln lässt ist, dass ich ein wenig den Eindruck habe, dass der PU IMMER nach Slash kling und sonst "nichts anderes kann"!(was vielleicht auch etwas an der Songwahl der Leute, die Reviews machten liegt). Außerdem finde ich dass ihm im Vergleich zu einem '57 Classic oder dem Pearly Gates die ganz hohen Höhen und die ganz tiefen Bässe fehlen, was nicht heißen soll dass er nicht ausgewogen wäre nur eben "mittiger" was dann evtl. schon mal etwas speziell klingen kann. aber das sind nur Vermutungen von mir.

- Gibson '57 Classic
Soweit ich das von youtube etc. beurteilen hat der '57 classic das was ich als DEN PAF-Sound bezeichnen würde. Meine einzige Sorge ist, dass er evtl. etwas zu früh schon zu matschen beginnt.


- Seymour Duncan SH-PG1N (Pearly Gates)

Hatte ich eigentlich schon abgeschrieben, bis ich vor paar Tagen das offizelle SD Video davon auf Youtube gesehen habe (gebt einfach "seymour duncan pearly gates neck" ein), das mich fast vom hocker gehaun hätte. In dem Video hat der Pearly Gates alles was ich mir von einem Neck PU wünsche (von Clean bis Metal). Und auch was man sonst so über ihn liest ist mehr oder weniger einstimmig positiv. Aber irgendwie gefällt er mir in den anderen reviews nicht ganz so extrem (was nicht heißen soll dass ich ihn da schlecht fand). Hat ihn vielleicht jemand in einer Les Paul - Style Giitarre und kann mir sagen ob er dem offizellen SD Video gerecht wird?

- Seymour Duncan SH-1 ('59)
Ist wohl Seymour Duncans Version des '57 classic. Klingt auch ganz ordendlich wie ich finde, vielleicht etwas zu "dumpf" (aber wie bei allen anderen PU's ist auch das nur mein Eindruck aufgrund der gesehenen Videos).


>> Im Gegensatz zum Bridge PU ist es beim Neck PU ein Kopf and Kopf Rennen. Ich sehe im Moment (das wechselt täglich) den APH-2 und den '57 classic zusammen auf Platz 1, den Pearly Gates nur ganz ganz ganz knapp dahinter. Den SH-1 sehe ich leicht abgeschlagen, zumindest wenn ich von einem 498t in der Bridge ausgehe <<



Tut mir leid, daß ich jetzt einen ganzen Roman verfasst habe aber ihr seht schon mir fällt die letztendliche Endscheidung wirklich schwer und ich bin über jeden Tip dankbar!
Vielleicht kann mir ja der eine oder andere was zu einem PU (am besten in einer Les Paul - Style Gitarre) sagen.
Welche Kombination würdet ihr mir empfehlen? ..oder gibt es eine die garnicht geht?

Schon mal vielen Dank im Vorraus!
Cheers!
 
Eigenschaft
 
Um mal folgende Dinge klarzustellen... ;-)

DEN PAF Sound gibt es nicht. Vielleicht meinst du auch nicht das, was wirklich unter einem PAF zu verstehen ist. Denn es wird ja oft von PAFs und dessen Klängen geredet, obwohl die gar nichts mit den originalen PAFs zu tun haben.

Die alten Teile von damals klangen oft verhältnismäßig dünn, Tele-artig mit gewissem "Ü", wie man so schön sagt. Flöten-like... schwer zu beschreiben! :)

Wenn du einmal ein paar alte Schinken spielen konntest, weißt du, was ich meine. Sie waren auch ziemlich unterschiedlich in der Wicklungsanzahl. Damals war es technisch noch nicht möglich, eine exakte Wicklungsanzahl zu ermöglichen. Dadurch klingen sie alle auch teils echt unterschiedlich.
Ebenso gibt es alte Pickups mit mal 7kOhm, mal mit über 10kOhm Widerstand.

Das bringt mich auf die Wicklungsanzahl, die nicht konstant sei und zum Brummen neigt. Das halte ich für ein Gerücht... ;-) Dann müssten die Burstbucker ja alle brummen.

Deine Pickups dort oben sind alle ziemlich unterschiedlich und alle als "PAF"s für unterschiedliche Spezialgebiete zu betrachten.

Zum Hals PU:

Den 57er finde ich ehrlich gesagt im Gain Bereich - also alles, was über angezerrt gilt - ziemlich matschig. Obenrum "offen" ist er auch nicht wirklich. Clean ein Top Pickup! Für angezerrten Blues auch schön, löst aber nicht so gut auf, wie andere.

Der 59er ist ein ziemlicher Badewannen PU: Da fehlen mir wesentlich Mitten. Das macht ihn sehr speziell. Ansonsten schön singend im Gain/HiGain Bereich. Es fehlt mir aber ein bisschen was untenrum. Als Basis, kein Bass.

Der Slash ist ein Mitten"booster". So sehr ich Slash-Fan bin, die Pickups mag ich mal gar nicht. Sehr penetrant irgendwie und alles andere, als ausgewogen.

Der Pearly Gates hingegen bringt viele gute PAF Eigenschaften mit. Basis, "Ü", klingt perlig. Beinah wie ein Singlecoil. Toller Pickup, der im HiGain aber schnell zu spitz, zu obertonreich klingt. Eher was für Bluesrock. Aufreissen des Marshalls - nicht das Gain Poti! - bevorzugt.

Beim Steg habe ich mit dem JB folgende Erfahrungen gemacht:
Ziemlich mittig, aber mMn nicht wirklich speziell wie ein Slash. Ordentlich Output und sehr obertonreich. Mir persönlich gefällt er.

Die 498er sind mein Ding nicht wirklich. Damals verschmäht, heute entdecken ihn viele wieder. Für HiGain bedingt empfehlenswert mMn...

Klare HiGain Empfehlung, für alles andere zu kühl sind die Keramiks von Gibson. Spezialisten für tighte Musik.

Über den 57er sprach ich bereits. Der SH5 ist ein heißer 57er Gibson. Beinahe die selben Eigenschaften, aber im Bass und oberen Mittenbereich stärker ausgeprägt. Mehr Output. Löst obenrum auch nicht wirklich viel auf und im HiGain mMn nicht wirklich Zuhause... eher im 80s Hairmetal, wo mehr mit Lautstärke, als mit Zerre gearbeitet wurde. Frühe VanHalen lassen grüßen.

Ich denke, was du suchst, sind das beste aus den Welten der Keramiks und Alnicos.
 
Ich würde dir für den steg ganz klar bei deinen vorstellungen einen Suhr Doug Aldrich .
 
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Hi

um dich noch weiter zu verwirren möchte ich dir noch ein paar andere Pickups (besonders für die Bridge Position) ans Herz legen

Gibson LiveBucker Lead
-> das war mein erster Gedanke als ich gelesen habe PAF Charakteristik mit HighGain Tauglichkeit

Häussel Vin+ A5 -> sehr offen und transparenter Pickup der kontrolliert und auch sehr gut für harte Musik geeignet ist, einer meiner Lieblingspickups.

Wolfetone Marshallhead
-> schwer in Worte zu fassen, offen und transparenter PAF Sound mit sehr viel Charakter und Attitüde

lg
exoslime
 
DEN Pickup für alles - und wenn er noch so teuer ist - wird es einfach nicht geben. Es kommt sehr auf das Einsatzgebiet an... Gewisse Eigenschaften haben sie zwangsläufig alle.
Oft ist ein SeymourDuncan "'59" gefragt, der seinen Job wie kein anderer am besten für gewünschten Sound XY erledigt. Auf anderer Seite kann es ein "Dr. Vintage" am besten. Teuer muss denke ich mal für seinen Einsatzzweck der/die Pickup(s) gar nicht sein. :great: Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass man für Vintage-Sound oft eher etwas tiefer in die Tasche greifen muss. Allerdings muss das Instrument dann auch von der Basis über jegliche Zweifel erhaben sein, da der Pickups sonst nicht alle Asse ausspielen wird. Aber dann sind wir schon eher in den Gefilden, in denen sich der @suublime13 WENN nur eher selten aufhalten wird.

Power und singend/warm ist hier gefragt und da scheinen mir Alnico8 Pickups eine prima Wahl. Und teuer braucht das Ganze wie erwähnt gar nicht sein... ;)
 
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Und weil ich auch schon paar mal gelesen habe, dass die Kupferspülen undgleich gewickelt sind und er deshalb stak brummt (kann das wer bestätigen/dementieren?).

Hi,
ich habe den 498T in meiner LP Studio und da brummt nichts. Beliebt scheint er nicht zu sein, aber ich finde ihn total klasse. Er hat viel Output und viele Hochmitten und Höhen und trifft halt meinen Geschmack, vor allem weil er nicht matscht. Aber - es ist sicher vom Grundsound der Klampfe abhängig, ob das passt, ausserdem wohl auch vom Verstärker bzw. den Regelmöglichkeiten.
Am Hals gefällt mir für warme Lead-Sounds der Air Norton sehr gut. Allerdings habe ich den in einer anderen Gitarre (RG), ob die Kombination zusammenpasst (oder der Air Norton überhaupt in einer Paula gut kommt) weiß ich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Matschen tut er nicht, aber er klingt schnell undifferenziert bei höheren Gain-Gefilden. Bei Gitarren mit ausgeprägterem Bass und Tiefmitten ist er mir leicht dumpf aufgefallen.
 
Echt? Dumpf? Ich muss die Höhen zähmen und Bässe reindrehen...
Vielleicht haben meine Amps einfach nicht genug Gain :(
Ich mein das nicht ironisch! Was spiellst du denn für einen Amp?
 
Über den 57er sprach ich bereits. Der SH5 ist ein heißer 57er Gibson. Beinahe die selben Eigenschaften, aber im Bass und oberen Mittenbereich stärker ausgeprägt. Mehr Output. Löst obenrum auch nicht wirklich viel auf und im HiGain mMn nicht wirklich Zuhause... eher im 80s Hairmetal, wo mehr mit Lautstärke, als mit Zerre gearbeitet wurde. Frühe VanHalen lassen grüßen.

STEG:
Der SH-5 Custom hat mit dem gar nichts gemeinsam. Der Classic '57 mit Alnico 2 ist eher warm und weich, für Hi-Gain nur bedingt geeignet, da er schnell matscht und zu dick aufträgt.
Der SH-5 hat einen Keramikmagneten, klingt sehr breit (PAF on steroids) und klingt auch bei viel Zerre und tiefen Tunings noch schön klar. Auch Lowgain-Geschichten meistert er, der Sound ist allerdings etwas moderner, als ein klassischer PAF, trotzdem ein sehr flexibler PU, der sehr gut in Les Pauls passt. Der Leadsound könnte etwas kühl sein und Clean ist nicht so ganz seine Stärke, dafür gibt es aber auch den Hals-HB.
Wenn man den SH-5 noch etwas runder haben möchte, ohne Punch und Transparenz zu verlieren könnte man einen Alnico 8 einbauen. Dann sind die Höhen etwas runder, und ein paar Tiefmitten kommen noch hinzu. Trotzdem bleibt der Bassbereich straff, was für Metal (Metallica) schon wichtig ist.
Es gibt noch den SH-14 Custom Custom, der selbe PU wie der Custom, aber mit Alnico 2. Sehr runde und warme Höhen, wenige und lose Bässe, sehr viele Mitten. Keine Empfehlung für Les Pauls. Der PU wurde für Strats mit Floyd Rose entwickelt. Wahrscheinlich hat @CinRen diesen PU gemeint und nicht den SH-5 :).
Der nächste im Bunde ist der SH-14 Custom 5. Wieder gleiche Wicklung, aber dieses Mal mit Alnico 5. Stark betonte Bässe und Höhen, aber ein Mittenloch. Kann man mit dem SH-1 '59 vergleichen, nur fetter und "muskulöser". Für Hi-Gain ist so ein Mittenloch meistens eher kontraproduktiv. Da muss die Gitarre schon dieses Loch füllen. Der SH-14 wird gerne in (mittige) SGs eingebaut.
Außerdem ist er gewissermaßen die Seymour Duncan-Variante des Gibson 498T, der in eine ähnliche Kerbe schlägt.

Die 498T/490R-Kombo würde ich nicht empfehlen. Der Steg klingt sehr dünn und der Hals sehr dunkel und mulmig. Sehr schwierig beide PUs mit einem EQ-Setting in Einklang zu bringen. Man kann in den 490R aber einen Alnico 5 einbauen, was ihn viel transparenter macht. Der 498T funktioniert auch sehr gut mit einem Alnico 8.

Die Empfehlungen Suhr Doug Aldrich und Häussel Vin+ sind auch immer sehr gut. Beide PUs funktionieren sehr gut in Les Pauls und sind auch flexibel.


HALS:
Am Hals würde ich nicht den SH-1 '59 nehmen. Der kann in Les Pauls schon mal gerne etwas zu wummerig in den Bässen sein.
Etwas besser, aber auch klarer, artikulierter und moderner wäre der SH-2 Jazz. Ein richtiger Allrounder mit klaren Bässen und Höhen, die Mitten sind auch hier etwas zurückgenommen. Dadurch vielleicht etwas wenig Eigencharakter, aber der SH-2 funktioniert in sehr vielen Gitarren gut. Bei viel Verzerrung machen sich die fehlenden Mitten bemerkbar.

Es gibt nicht nur den APH-2 Alnico II Pro Slash, sondern auch dessen Vorbild, den APH-1 Alnico II Pro. Dieser ist wiederum ein SH-2 Jazz mit Alnico 2-Magnet. Der Klang ist im Gegensatz zum SH-2 wärmer, cremiger und softer im Bassbereich. Mit zurückgedrehtem Tonepoti bekommt man sehr schöne singende Leads hin, Slash hat diesen PU immerhin auf den alten Guns'N'Roses-Alben gespielt. Der APH-2 ist erst vor ein paar Jahren auf den Markt gekommen und etwas heißer gewickelt, dadurch auch mittiger. Der APH-1 klingt zwar warm, bleibt aber trotzdem klar. Sehr schöne Clean und Low-Mid-Gain-Sounds. Bei Hi-Gain zerfällt er wieder etwas. Dafür ist er nicht straff genug. Aber der Hals-PU ist ja auch nicht für tightes Riffing erfunden worden (obwohl er ja mal der PU für die Rhythmusarbeit war :)).

Der Classic '57 hat viele Fans, mir hat er nicht gefallen. Im Vergleich zum APH-1 klingt er schnell verwaschener, wenn man das Gain aufdreht. Eher für Clean- und Lowgain-Sounds geeignet.

Für transparente, klare Sounds in der Halsposition, die nicht matschen und einen kleinen Singlecoiltouch haben, werfe ich auch noch den Bareknuckle Mule in den Raum. Der Mule ist ein PAF-Replika mit Alnico 4. Der Magnet ist sehr ausgewogen und betont keinen Frequenzbereich übermäßig stark. Die Gitarre muss da aber von Haus aus schon was liefern und Charakter haben, sonst klingt es schnell "langweilig". Sehr gut für Les Pauls (na ja, ist halt ein PAF). In Strats mit 24 Bünden wäre er mir zu dünn.
 
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Ja, diese beiden Threads sind Pflichtlektüre.
 
@Stratz
Mit dem SH14 könntest du wirklich verdammt recht haben...! ;-)
 
Obwohl ich für den Steg keinen PAF nehmen würde. Der Output ist bei entsprechendem Amp gar nicht mal das Problem, zur Not gibt es auch Booster. Aber viele PAFs sind nicht so straff im Bassbereich, dass sie sich für tighte Metalriffs eignen. Und wenn der TE Metallica etc. spielen möchte, sollte es das schon sein. Andere sind nicht gewachst und könnten bei Hi-Gain zum pfeifen neigen...

Vielleicht könnte das DiMarzio 36th Anniversary Set auch noch interessant sein. Das verträgt sich auch gut mit viel Verzerrung. DP223 am Steg (etwas heißer) und DP103 am Hals. Das Set wird aber auch in den verlinkten Threads behandelt.

@Stratz
Mit dem SH14 könntest du wirklich verdammt recht haben...! ;-)
Die PUs kann man aber auch mal schnell verwechseln.
 
Allerdings. Komme ich nicht mit den Nummern durcheinander, passiert es bei den Namen... :D

Die 36th... stimmt. Ein guter Pickup. Da bin ich selbst am überlegen.
 
Es gibt 1 Mio Pickups und unzählige Kombinationen.
Manche harmonieren, manche nicht.

Bei Rockinger gab es mal eine Vergleichs CD,
aber auch die kann nur Anhaltspunkte liefern, da die Spieltechniken zu unterschiedlich sind.

Deine Vorlieben klingen nun mal gar nicht nach PAF,
teilweise nicht mal nach Les Paul, da wird es mit Empfehlungen eher eng.

Erprobte und beliebte Kombinationen gibt es reichlich,
z.B. macht man mit einem JB an der Bridge nicht viel falsch,
wenn man kein softer Bluser ist (der spielt eh Start oder Tele)
und einem SH-1 am Hals oder
DiMarzio Super distortion am Steg und Paf am Hals.

..und nun erzähl mit nicht, du könntest bei Ride the Lightning
irgendein Gitarrenmodell geschweige denn einen PU-Typ raushöhren...
 
Wenn du ganz konkrete Vorstellungen zum Sound äußern kannst, dann würde ich mit der Gitarre und deinen Wünschen zum Experten gehen und wickeln lassen, als irgendetwas von der Stange zu kaufen und so lange herum zu experimentieren (und letztendlich vielleicht in Summe mehr Geld auszugeben), bis es passt.
 
Ganz klar den Suhr Doug Aldridge.


Sehr viel Dampf, sehr fett und klingt auch clean sehr gut.
 
Die Suhr Doug Aldlrich PUs kann ich auch empfehlen. Die hab ich in meiner Gibson LPJ.
In meiner Explorer sind Burstbucker Pro verbaut. Die könnten auch was für dich sein.
Hier mal die Beschreibung von Session:
Mit dem neuen Gibson Burstbucker Pro Humbucker werden die heißeren P.A.F. Varianten von 1959 exakt reproduziert. Der Gibson Burstbucker Pro ist mit einem Alnico V Magneten ausgestattet, der im gegensatz zur Alnico II Variante kräftiger und somit lauter ist. Außerdem ist der Gibson Burstbucker Pro mit Alnico V eine Spur aggressiver als der reguläre Gibson Burstbucker mit seinem sahnigen Sound.
 
Wow! mit so viel feedback habe ich nicht gerechnet :O

Ich würde dir für den steg ganz klar bei deinen vorstellungen einen Suhr Doug Aldrich
Den Suhr Doug Aldrich finde ich sehr intressant, da muss ich schaun, dass ich noch mehr hörproben finde. Besten Dank für den Tipp!

Wolfetone Marshallhead -> schwer in Worte zu fassen, offen und transparenter PAF Sound mit sehr viel Charakter und Attitüde
Ebenso den Wolfetone, aber ich konnte keinen shop finden, der die im Sortiment hat. Muss man die aus Übersee bestellen?

Wenn du ganz konkrete Vorstellungen zum Sound äußern kannst, dann würde ich mit der Gitarre und deinen Wünschen zum Experten gehen und wickeln lassen, als irgendetwas von der Stange zu kaufen und so lange herum zu experimentieren (und letztendlich vielleicht in Summe mehr Geld auszugeben), bis es passt.
An sowas habe ich auch schon gedacht, die Frage wäre eben was mich das kostet? Und wo man sowas machne lassen kann? Bei Häussel vielleicht?

..und nun erzähl mit nicht, du könntest bei Ride the Lightning irgendein Gitarrenmodell geschweige denn einen PU-Typ raushöhren...
Nein nein, das habe ich auch nie behauptet.
Ich wollte damit nur das Haupteinsatzgebiet des Steg PUs an Hand von Band Beispielen verdeutlichen, von sublime (ska, reggae punk) - Metallica (80's Trashmetal) ;)

ich habe den 498T in meiner LP Studio und da brummt nichts. Beliebt scheint er nicht zu sein, aber ich finde ihn total klasse. Er hat viel Output und viele Hochmitten und Höhen und trifft halt meinen Geschmack
HighFive! Ich dachte schon ich bin der einzige dem er zusagt :) Und daß er nicht Brummt beruhigt mich! Besten Dank für die Info.

Besten Dank!

Zum Hals PU:

Den 57er finde ich ehrlich gesagt im Gain Bereich - also alles, was über angezerrt gilt - ziemlich matschig. Obenrum "offen" ist er auch nicht wirklich. Clean ein Top Pickup! Für angezerrten Blues auch schön, löst aber nicht so gut auf, wie andere.

Der 59er ist ein ziemlicher Badewannen PU: Da fehlen mir wesentlich Mitten. Das macht ihn sehr speziell. Ansonsten schön singend im Gain/HiGain Bereich. Es fehlt mir aber ein bisschen was untenrum. Als Basis, kein Bass.

Der Slash ist ein Mitten"booster". So sehr ich Slash-Fan bin, die Pickups mag ich mal gar nicht. Sehr penetrant irgendwie und alles andere, als ausgewogen.

Der Pearly Gates hingegen bringt viele gute PAF Eigenschaften mit. Basis, "Ü", klingt perlig. Beinah wie ein Singlecoil. Toller Pickup, der im HiGain aber schnell zu spitz, zu obertonreich klingt. Eher was für Bluesrock. Aufreissen des Marshalls - nicht das Gain Poti! - bevorzugt.
Oh mann... Das waren/sind meine top neck Kandidaten :(

Es gibt nicht nur den APH-2 Alnico II Pro Slash, sondern auch dessen Vorbild, den APH-1 Alnico II Pro. Dieser ist wiederum ein SH-2 Jazz mit Alnico 2-Magnet. Der Klang ist im Gegensatz zum SH-2 wärmer, cremiger und softer im Bassbereich. Mit zurückgedrehtem Tonepoti bekommt man sehr schöne singende Leads hin, Slash hat diesen PU immerhin auf den alten Guns'N'Roses-Alben gespielt. Der APH-2 ist erst vor ein paar Jahren auf den Markt gekommen und etwas heißer gewickelt, dadurch auch mittiger. Der APH-1 klingt zwar warm, bleibt aber trotzdem klar. Sehr schöne Clean und Low-Mid-Gain-Sounds. Bei Hi-Gain zerfällt er wieder etwas. Dafür ist er nicht straff genug. Aber der Hals-PU ist ja auch nicht für tightes Riffing erfunden worden (obwohl er ja mal der PU für die Rhythmusarbeit war :)).
Jap, der APH-1 wäre aufjedenfall auch ein Alternative anstatt dem Slash ich wusste garnicht dass die sich so sehr unterscheiden. Ich dachte wenn schon dann nehme ich gleich den signature ;)[/QUOTE]
 
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