Auswahl von Referenzmusik für das Mixen, gibt es Kriterien

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Bert54
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Hallo zusammen,
ich höre immer wieder das das mixen mit Referenzmusik hilfreich ist.
Welche Referenzmusik verwendet ihr? sicherlich kann man die Frage nicht so verallgemeinern aber nach welchen Kriterien stellt ihr ein paar Referenzsongs zusammen?
Oft nehme ich Musik auch mal auf die ich selbst nicht zu Hause höre, das heißt hier müsste ich mir mal Referenzmaterial mal besorgen, Z.B. für classic rock.
Wechselt ihr für jeden abzumischenden Song die Referenzmusik? Z.B. wegen Stilrichtung? Oder ist es gerade gut die Stilrichtung der Referenzmusik unterschiedlich zu lassen, als Hörabwechslung? Nutzt ihr auch mal Referenzmusik als Gegenbeispiel, So nach dem Motto: "es darf nicht so viel hall in der stimme rein wie bei der Referenzmusik"?
Ist das Zusammenstellen seiner Referenzmusik ein Entwicklungsprozess? So z.B. zuerst habe ich Expertenmeinungen übernommen, ein Song vom Album Thriller z.B. und danach hier den, und dann den Song als Referenz genommen?
Wie handelt ihr das Thema Referenzmusik beim mixen?
 
Bei mir ist das auf alle Fälle ein Entwicklungsprozess gewesen, in meinem aktuellen Referenzmixordner sind um die 300 Songs, aus völlig unterschiedlichen Musikrichtungen und von unterschiedlichen Künstler, Produzenten und Mixern.

Ich verwende Metric AB als Programm zum referenzieren, dort kann man 16 Referenzmixe reinladen
üblicherweise sind die ersten 4 mit Referenzen hinterlegt, welche ich immer und bei jedem Projekt drinhaben.
Die anderen 12 Varieren dann so nach Stil und Musikrichtung. ich brauch ja keinen Death Metal Referenzmix, wenn ich einen Singer-Songwriter Track mische
Wenn ich mit Referenzmixen arbeite, ist mir ganz wichtig zu betonen, das man sich nicht in Details verlieren soll.
Üblicherweise mache ich es, das vorallem die Lautheit, die Energie, den "Impact" also wie der Song einschlägt vergleiche, und weniger wieviel Reverb auf der Stimme ist oder so.
also zb, ich denke mir, ok, jetzt spiele ich den Song X von Band Y, und wenn ich als nächsten meinen Song spiele, dann sollte der von der Produktionsqualität und dem subjektivem Eindruck, in die selbe Ecke schlagen, und auf keinen Fall ein "ä... was ist das denn jetzt" erzeugen

Sicher gibt es auch fälle, wenn ich mal einen Song zum mischen vom Künstler bekomme, und seine Referenzmixe die ihm/ihr gefallen, und sie sagen, in diese Richtung darf es gerne gehen, orientiere ich mich lose daran wie der Referenzmix aufgbaut ist, aber wirklich nur lose. schliesslich will ich in erster Linie versuchen das beste aus dem Song rauszuholen, aber es hilft schon sehr, wenn der Referenzmix einen sehr trockenen Gesang hat mit keinem oder sehr wenig Reverb, werde ich keine 80iger Hallfahne dranhängen ;)
 
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Ich verwende Referenzen nur, wenn diese auch benötigt werden. Wenn der/die Künstler den Wunsch haben in eine bestimmte Richtung klingen zu wollen, was dann meint, soundmäßig wie die Band X zu klingen oder dass z.B. die Kick oder Snare "soo" klingen soll. Ansonsten frage ich eher, was gewünscht ist und ob es ggf. einen Rough Mix gibt.
Der Rough Mix ist eher meine Orientierung.

Im Grunde klingt ja das Werk des Künstlers, mit dem EQ-Verlauf eines anderen Künstlers plus Instrumentierung meistens nicht so gut und vergleichbar. Man vergleicht einen fertig gemasterten Song (!) mit dem Mix... Also sind die Hinweise eher Orientierungspunkte. Am besten ist, wenn man genretypisch mal was zum Gegenhören hat und so mixt, wie man es für sich hört. Es bleibt sowieso nie bei der Revision 1...

Viele Grüße

Ray
 
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Ich wollte Referenzsongs während des mixens verwenden, um zu schauen wie weit ich vom professionellen mix entfernt bin. Sie sollen mir eher Orientierung bieten. Ich weiß nur nicht wie ich mit einer Referenzauswahl beginne: eher nach meinem Geschmack aussuchen oder Referenzmusik nach Empfehlungen auswählen? Da ich es nur hobby-mäßig mache, habe ich keine Kunden die Referenzvorstellungen mitbringen.
 
Ich hab meine Referenzmixe überwiegend selber ausgesucht, das sind vorwiegend Songs die mir gefallen, aber auch überall gut klingen (Auto, Stereoanlagen,..), bei Genrefremder Musik, die man noch nicht kennt, tut man sich natürlich schwerer, aber dann muß man sich die Zeit nehmen und mal schauen was in diesem Genre so für ein Sound üblich ist.

Da ich auch bei Nailthemix Mitglied bin, wird auch dort das Thema angesprochen, wenn ein Profi der zu Gast ist dann sagt er verwendet diese oder jene Mixe als Referenz, dann höre ich mir die auch oft an und Entscheide dann ob sie auch für mich passen.

Was auch gerne mal passiert, ich höre einen Song zb auf Rockantenne und denke mir, boah, der klingt aber geil, dann kann es gut sein das der mal bei meinen Referenzsongs landet und ausprobiert wird.
 
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Ich wollte Referenzsongs während des mixens verwenden, um zu schauen wie weit ich vom professionellen mix entfernt bin.

Vielleicht sollte man erstmal schauen, wie weit man von einer professionellen Aufnahme* entfernt ist. 😂










* oder Song Writing, sehr guten Instrumenten usw usf
 
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Vielleicht sollte man erstmal schauen, wie weit man von einer professionellen Aufnahme* entfernt ist.
Eine der großen drei Lügen des Musik-Business ist ja "Das machen wir alles beim Mischen". Die anderen sind "Bei dem Song spiele ich kein Gitarren-Solo" und "Ich überweise euch das Geld morgen" :juhuu:
 
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Vielleicht sollte man erstmal schauen, wie weit man von einer professionellen Aufnahme* entfernt ist. 😂
Guter Witz. 😆
Aber das ist schon klar...
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Vielleicht gibt es ja auch weitere Erfahrungen, Erinnerungen wie ihr mit Referenzmusik beim mischen angefangen habt...
 
@Bert54,

das was Du willst, sind eher "analytische" Anhaltspunkte, um einen Mix ausgeglichen und mastering-tauglich zu gestalten.

Meine Empfehlung: Izotope - Tonal Balance Control 2

Das Teil liegt bei mir immer auf dem Stereo Bus (All In), zur Kontrolle. Falls eine Referenz gewünscht ist, kann man ein Abbild des Frequenzverlaufes als Rahmen verwenden, sehen, ob der Bassbereich ausreichend oder zu stark komprimiert wurde, ggf. eine Izotope-EQ einbinden u.v.m. .

Des Weiteren würde ich jedem Beginner empfehlen, in einen Limiter hinein zu mixen. Der Grund ist, das man eine Weile braucht, um abschätzen zu können, wie sich
die Transienten, Hall/Delay, Frequenzen usw. entwickeln, wenn alles durch den Mastering-Prozess läuft. Deshalb wundern sich auch einige Leute, dass "professionelle"
Mixe oft so "dunkel" klingen. Oft wird ja auch verschwiegen, dass an den großen Analog-Konsolen auf den Bussen schon Limiter eingesetzt werden, also in diese "hineingemischt" wurde.

Man benötigt einfach eine Lernkurve und Zeit zur Entwicklung des eigenen Gehörs...

Wenn Du mal eine Einschätzung Deines Mixes haben möchtest, kannst Du ihn gern hier oder via PN einstellen. Die dann geäußerte Kritik hilft oft, jedoch nur, wenn man diese nicht als Abwertung betrachtet. Darüber hinaus hat man als Mixer auch so etwas wie einen eigenen Geschmack. Das spielt auch eine Rolle und deswegen gibt es in der
Zusammenarbeit mit einem Künstler auch mehrere Revisionen. Denn das Ergebnis muss am Ende auch mit dem Anspruch des Künstlers korrespondieren.

Auch wenn es oft als "böse" betrachtet wird, gebe ich @Signalschwarz Recht, wenn er die Qualität des Recordings anmahnt, was meint, dass die Tracks schon mal qualitativ gut sein müssen, um zu einem guten Ergebnis kommen zu können.

Viele Grüße

Ray
 
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Man benötigt einfach eine Lernkurve und Zeit zur Entwicklung des eigenen Gehörs...
ja, definitiv!
Wenn Du mal eine Einschätzung Deines Mixes haben möchtest, kannst Du ihn gern hier oder via PN einstellen. Die dann geäußerte Kritik hilft oft, jedoch nur, wenn man diese nicht als Abwertung betrachtet.
vielen dank für den Hinweis/Angebot, komme ich bestimmt mal drauf zurück... :)
Auch wenn es oft als "böse" betrachtet wird, gebe ich @Signalschwarz Recht, wenn er die Qualität des Recordings anmahnt, was meint, dass die Tracks schon mal qualitativ gut sein müssen, um zu einem guten Ergebnis kommen zu können.
jup, Recht hat er. Nur sind das Binsenweisheiten. Ich nehme mal das Triggerwort "professioneller Mix" zurück. Das führt doch etwas weg vom Thema.

zur Referenzmusik:
auf izotope.com gibt es auch ein paar interessante Artikel dazu. Ich werd das mit der Referenzmusik auf jeden Fall mal ausprobieren.
Ich hatte schon ein paar lange mix-Sessions wo ich mich in meinem Sound-kosmos verlor und das erst am nächsten Morgen bemerkte.
Mit Referenzmusik kann man das vielleicht schon früher mitbekommen.
Ich werd auch mal Musik bewusster aus tontechniksicht anhören, nicht nur aus Musikersicht.
von einem mix-engineer hab ich gelesen, dass er den Song "Thinking Out Loud" von Ed Sheeran als Referenz für ähnliche Popmusik nimmt um die Stimmpegel zu checken. zu dem Song sagt er: "der Hauptgesang in diesem Song ist ungefähr so laut abgemischt, wie man jemals einen Gesang über einer Band mischen sollte, ohne dass er zu weit vorne steht". Den Song hab ich mir mal angehört. Kann ich total nachvollziehen. Lauter oder näher möchte man den Gesang nicht haben. Ist mal ein Beispiel für eine Art "Grenzreferenz". Fand ich doch sehr spannend.

viele Grüße
Bert
 
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Ich finde als Hobbymixer Referenz-Tracks hauptsächlich nützlich um eine gewisse "Eichung" des Gehörs durchzuführen, besonders wenn ich Abends nach einem Arbeitstag noch etwas mische. Da ist es mir schon öfter mal passiert, dass ich in einer gewissen Spirale gelandet bin und immer mehr Höhen reingemischt habe. Am nächsten Tag fragt man sich da was passiert ist :D Da hilft es einfach immer mal wieder Gegenzuhören. Also ähnlich zu dem was du gerade erwähnt hast.

Als Tracks nehme ich hauptsächlich welche aus dem Genre aber auch andere von denen ich finde, dass sie sehr gut klingen.
 
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