Mit Gehörschutz kann ich gar nicht Musik machen.
So unterschiedlich sind wir Mukker, geht bei mir ohne Gehörschutz fast gar nicht ... Bin Basser und war schon öfters neben dem Schlagzeug positioniert, so nach dem Motto "Crash-Becken knapp neben Ohrmuschel". Alpine Ohrstöpsel rein, auf der Becken-Seite etwas höhere Dämpfung als auf der anderen Seite, und gut is. Da geht's mir weniger um das allgemeine Lautstärke-Level als vielmehr darum, die Spitzen abzufangen.
Aber, klar, A und O ist, sich und die Anderen hören zu können. Es sei denn, man möchte einfach nur einmal die Woche richtig Krach machen. Ist legitim, nur blöd, wenn's nicht alle so sehen. Und Gesang sitzt da am kürzesten Hebel. Also: Proberaum bedämpfen, Aufstellung optimieren, den Raum nach kritischen Frequenzen durchforsten und entsprechend gegensteuern ... okay, das Letzte klingt schon wieder kompliziert, ist es aber gar nicht. In einem Proberaum war's mal so, dass bei gespielter leerer A-Saite alles okay war, Gis dröhnte, G war okay. Ich hatte zum Glück noch einen alten parametrischen Equalizer, der wurde dazwischengeschaltet, bei der entsprechenden Frequenz runtergedreht, und alle waren happy.
War sonst noch was? Ach ja: bitte nicht vergessen, dass unterschiedliche Mikros unterschiedliche Richtcharakteristiken haben und unterschiedlich feebackanfällig sind. E-Drums wären vielleicht auch eine Alternative. Und den Gitarristen die Bässe rausdrehen ... nein, im Ernst: mal analysieren, wer sich in welchen Frequenzbereichen tummelt. Und den einzelnen Leutchen klarmachen, dass das, was man sich zu Hause als endgeilen Sound ausdenkt, im Zusammenspiel möglicherweise nicht mehr ganz so dolle klingt.
Alle (nicht nur von mir) genannten Lösungsvorschläge setzen natürlich eine gewisse Kompromißbereitschaft bei allen Beteiligten voraus ...