Bandgruppendynamik - wann funktioniert eine Band

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Hallo,

ich habe mir mal Gedanken darüber gemacht, wann eine Band gut funktioniert und wann nicht und bin da auf wenige einfache Regeln gestoßen. Was haltet ihr davon?

Zuerst klassifizieren wie die Musiker in Alphas, Betas, Gammas (und Deltas == zu schlecht um mitzuspielen, daher irrelevant).

Alphas sind die Bandleader, die mit der Bandvision, die die Zügel in der Hand halten, wenn sie nicht komponieren, dann zumindest die Auswahl treffen und das letzte Wort haben. Von den musikalischen Fähigkeiten müssen sie keine Betas sein, sondern können auch Gammas sein, im Extremfall sogar Deltas (dann stehen sie aber nicht mit live auf der Bühne). Alphas müssen keine Diktatoren sein. Aber Alphas sind die, die Entscheidung geg. treffen und darauf achten getroffene Entscheidungen durchzusetzen.

Betas sind sehr gute Musiker, die die ihr jeweiliges Instrument perfekt oder herausragend beherrschen. Betas hätten das Zeug für Alphas und sind es in einer zweiten Band vielleicht sogar. Jedenfalls haben Betas keine Ambitionen zu Alphas in dieser Band zu werden.

Gammas sind Musiker, die ihr Instrument mindestens leidlich gut beherrschen um in dieser Band zu bestehen und zu ergänzen. Das kann der Drummer sein, der nicht gut ist, aber sein stupider 4/4tel reicht aus oder der Basser der die 8tel auf den Grundtönen beherrscht usw. Sie können auch besser sein. Gammas müssen nicht musikalisch schlecht sein. Es kann der auch der Keyboader mit jahrelanger musikalischer klassischer Ausbildung sein, der aber noch nicht so richtig fit in einer Rockband ist usw. Entscheidend ist, die Gammas werden in dieser Band von den besseren Musikern mitgetragen. Auch Musiker aus anderen Genres können im fremden Genre (erstmal) nur Gammas sein.

Besonders zu betrachten sind die Alpha-Gamma Typen. Organisatorische Alphas, musikalische Gammas (mit a bezeichnet).

Die ideale Band ist dann wohl eine der Form ABBB, d.h. ein Bandleader mit nur guten Musiker um sich rum. Auch Doppelspitze funktioniert AABB. Dagegen sind mehr als zwei Alphas kontraproduktiv, weil es zu Streit und Uneinigkeiten kommt. Zumindest aber zu unnötigen langen Diskussionen.
Gammas stören nicht, solange sie in der Unterzahl sind und nicht das dominierende Instrument sind. Mit einem Gamma-Sänger z.B. funktioniert keine Band. Aber leider sieht man das gar nicht so selten. Eine Gamma-Drummer in einer harten Metalband ist auch nicht prickelnd.
AAG - zwei Musiker suchen sich einen dritten zur Ergänzung: prima. AABG oder ABBG geht genauso gut. Dagegen ist ABGG schon grenzwertig und funktioniert nur wenn die anderen beiden auch dominant sind. Aber es funktioniert auch oft.
Der häufige Fall dass sich ein engagierter Komponist schlechtere Mitmusiker sucht, weil er eben keine Leute findet (das Projekt für Betas in dieser Stadt zu uninteressant ist), also AGGG, geht fast immer in die Hose. Auch AAGG wird eher schiefgehen. (weil die Anleitung der beiden GG stigent sein muss).
Eine Band BGGG, d.h. ohne Leader wird nicht funktionieren. B wird irgendwann keine Lust mehr haben. GGGG funktioniert menschlich oft sehr gut, kommt aber niemals aus dem Proberaum heraus.

Das ist natürlich nicht statisch.
Manche Bands kommen als BGGG oder BBGG oder BBBG zusammen. Hier müssen sich ein oder zwei Alphas herausbilden. Im Falle einer BBGG Konstallation wird das eher passieren (weil die BB zusammenarbeiten und zu AA werden) als in einer BGGG Konstellation, wo B die Alpha-Rolle aus verschiedenen Gründen nicht übernehmen wollte. Aber das würde ja es nix werden, denn AGGG funktioniert nicht.

Kommt ein potentielles A zu einer BGG Konstellation, hängt es davon ab, wie B zu A steht. D.h. A eine Richtung will, die B passt.
Kommt ein potentielles A zu einer BBG Konstellation, ist das oft der Startschuß für eine weitere Karriere.
Kommt ein potentielles A dagegen zu einer Band, wo es schon ein Alpha gibt, funktioniert das nicht. Und zwar auch dann nicht, wenn das vorhande Alpha koorperiert oder gar dem neuen den Vortritt lässt.

Kommt ein B zu einer Band ist es immer eine Bereicherung. Sollte B spätere Alpha-Ambitionen haben, dann dürfen nicht schon 2 Alphas vorhanden sein.

Oft falschgemacht ist das Hinzunehmen eines Gammas. Gammas sind halt die häufigeren Typen auf dem Musikermarkt.
Angenommen man hat eine ABGG-Konstallation, die gerade so funktioniert aber - oft zurecht - nicht zufrieden mit dem Sound ist und nimmt ein weiteres G hinzu, mutiert es zu ABGGG-Konstallation, die so weit von der GGG nicht entfernt ist ...
D.h. man sollte zu einer bestehende Band keine weiteren Geht-grad-so-Musiker hinzunehmen um den Sound zu verbessern, wenn man schon Geht-grad-so-Musiker hat (oder selber als Alpha ist ...). Hier lieber weniger ist mehr Taktik fahren.

Umgekehrt sucht man als A oder AA Mitmusiker sollte man immer 1-2 sehr gute Musiker mit ins Boot nehmen. Die Hoffnung "ich als Genie/Chef" leite die anderen schon entsprechend an, funktioniert nicht.
Man sollte nie als Musiker, ob nun Beta oder Gamma, zu einer Band gehen, in der die Gammas überwiegen (werden).

Also a-Typ kann man eine Band gründen. Solche Leute sollte man aber nie in eine Band aufnehmen! Eine BBG-Band wird keinen a akzeptieren.

Aus meiner Erfahrung:
Es gibt eine Band die war jahrelang AaBBG, dann BaBBG (A hatte freiwillg nur noch B Rolle gespielt). Dann war die Band aBBG oder aBGG. Hat auch noch und gut funktioniert. Aber es sollte immer ein Musiker hinzugezogen werden.
Dann mutierte man zu aBBGG und gar aBGGG was bekanntlich nicht funktioniert.
Dann wurde ein worst case gemacht: AaaBGG.
Ein Bandkern bestehend aus AaB* ist jahrelang stabil, selbst wenn die Rest-Musiker wechseln.
Mir fallen noch weitere Beispiele ein. Aber alle entsprechen dem Schema.

Nach folgenden Band-Regeln sollte das Bandglück gesichert sein:

1. Nur ein oder zwei Alphas.
2. Nimm keinen Beta mit potentiellen Alpha-Ambitionen auf, wenn ihr schon zwei Alphas seid.
3. Nimm niemals einen Alpha mit Gamma-Fähigkeiten auf. Selbst wenn ihr in einer BBBB Konstellation einen Chef dringend braucht.
4. Beta-Fähigkeiten (wozu der normale Alpha auch zählt) müssen überwiegen. D.h. niemals einen Gamma (z.B. zweiten Gitarristen) aufnehmen, wenn schon Gammas in der Band sind, insbesondere niemals zu einer funktionierenden AAGG oder ABGG-Konstallation. Selbst wenn der live-Sound zu dünn empfunden werden sollte. Such dir als Alpha, keine GGG Musiker, die du mit deinem Talent anleiten könntest. Du kannst eventuell jeden einzelnen G (z.B. im Studio) zu guten Resultaten anleiten. Live wird die AGGG Kombination niemals funktionieren.
5. Nimm Beta-Musiker jederzeit auf.
6. Nimm Gammas nur zur Ergänzung einer schon durchgehend guten Band auf.
7. Als reine Gamma-Band seh zu dass der Bierkasten im Proberaum immer voll ist, alles andere ist sekundär.

Daraus ergeben sich folgende Individualregeln:

1. Als Alpha, gründe eine Band oder gehe zu einer Band mit wenig Gammas und höchstens einem Alpha.
2. Als Alpha mit nicht so guten Fähigkeiten (aber z.B. viel Kreativität und Engagement) gründe eine Band. Pass dabei auf, dass Betas überwiegen.
3. Als Beta und Gamma schliesse dich nur Bands an wo die Betas dann überwiegen werden.
4. Als Beta in einer Band mit überwiegend Gammas, verlass die Band.

Natürlich die Praxis komplizierter. Insbesondere lässt sich Einteilung der musikalischen Fähigkeiten nicht so einfach machen. Und es kann sich auch ändern. Aber ich meine mal so ganz abstrakt stimmen diese Regeln.
Mit Abstand und aus 20 Jahren Erfahrung hätte die konsequente (auch geg. dann schmerzhafte) Befolgung dieser Regeln viel Frust erspart.

Was meint ihr?
 
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Hiho Soziologe,

nettes Konstrukt! Ich glaube wir sind hier an einem Punkt, an dem es auch Überschneidungen gibt in der Gruppendynamiklehre (oder wie auch immer das heißt). Ich würde differenzieren zwischen der Gesellschaftsfähigkeit der einzelnen Personen innerhalb der Band als Gruppe, sprich wie sieht ihre Konsensfähigkeit beispielsweise aus und dem, was du hier ansprichst. Du hast hier ja klar rausgestellt, welche Basis es musiktechnisch, musikalisch geben muss, sodass überhaupt eine Musik zustande kommen kann, die jedem der Beteiligten der jeweiligen Konstellation gefällt. Spannend wird es dann wenn diese beide Cluster in Interaktion treten. Dann wird das Soziogramm relativ kompliziert. Der da mag den dort eher als den anderen, der andere versteht den anderen wieder eher. Die Chemie wird hetereogen. Wie hetereogen hängt davon ab wie konsensfähig die Herrschaften sind. Ist jeder der Sturkopf und fordert ein, dass jeder aus der Band genau so sein muss, wie er selbst, dann ist es rum. Der Anfang vom Ende. Verschiedenheit ist Chance und Gefahr zugleich: Kommt drauf an, wie die Beteiligten das Ganze sehen wollen.
 
Ja, das setzt natürlich voraus, dass sich die Mitglieder menschlich ganz gut verstehen. Selbst die beste theoretische Konstellation scheitert, wenn man menschlich nicht klarkommt. Und umgekehrt, wenn man die Band eigentlich verlassen müsste oder den Musiker eigentlich rausschmeissen müsste, macht man das nicht. Also die "Gesellschaftsfähigkeit" ist hier herausgenommen.

Ebenso ist mit "Richtung" oft auch nur eine kleine gemeint, kein Genre-Clash.

Und mit Gammas meine ich keine schlechten Musiker. Zumindest nur nur. Es können auch super Musiker sein. Entscheidender Unterschied zwischen Beta und Gamma in dem Sinne ist, dass ein Beta den Sound nach vorne bringt, geg. den ein anderen Gamma mitzieht. Wohingegen ein Gamma "nur" mitspielt.
 
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Auch wenn ich mich erst gegen eine solche Verschubladung gesträubt habe...
Nach genauer Lektüre und innerlichem Abgleich mit meinen persönlichen Erfahrungen muss ich aber zugeben, dass das "Regelwerk" sehr nah an der Realität ist.

Finde ich wirklich richtig gut und muss ich mir gleich in meine Aufzeichnungen aufnehmen.
Klar bleiben noch ein paar Fragen, gerade was die Klassifizierung der einzelnen Typen ausmacht. Aber ich denke, man kann schon beim ersten Kennenlernen rasch einschätzen, ob der potentielle neue Mitmusiker ein Alpha, Beta oder Gamma ist bzw. die zu erwartende Tendenz.

Ich bin dann also ein Alpha mit musikalischer Tendenz zum Beta. Interessant.
Sehr gut, dass du mir das bewusst gemacht hast - manchmal hilft es sehr, sich seiner Rolle bewusst zu werden.
 
Tut mir leid aber die Rockgeschichte zeigt dir deutlich das gerade AA... Bands sehr häufig den ganz großen Erfolg haben. Siehe Beatles, Stones, Deep Purple, Gun's'Roses Pink Floyd, Genesis usw usw). Gerade durch die Konstellation AA werden alle Musiker zum Außerstens und damit zu sehr viel Kreativität als auch Musikalität getrieben. Ob die Bands auch dauerhaft überleben, hängt dann wohl eher an anderen Faktoren.
 
@ThomasT
Der Satz scheint mir noch nicht ganz schlüssig bzw. kannst du erklären, warum das so ist?

Kommt ein potentielles A dagegen zu einer Band, wo es schon ein Alpha gibt, funktioniert das nicht. Und zwar auch dann nicht, wenn das vorhandene Alpha kooperiert oder gar dem neuen den Vortritt lässt.

Ich denke, dass das eine recht häufige anzutreffende Konstellationsvariante wäre. Wobei es in der Praxis tatsächlich wohl nicht so gut funktioniert...

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Tut mir leid aber die Rockgeschichte zeigt dir deutlich das gerade AA... Bands sehr häufig den ganz großen Erfolg haben. Siehe Beatles, Stones, Deep Purple, Gun's'Roses Pink Floyd, Genesis usw usw). Gerade durch die Konstellation AA werden alle Musiker zum Außerstens und damit zu sehr viel Kreativität als auch Musikalität getrieben. Ob die Bands auch dauerhaft überleben, hängt dann wohl eher an anderen Faktoren.

Wobei man da jetzt genauer schauen müsste, wie diese Konstellation jeweils entstanden ist (z.B. aus BB...). Es steht ja oben nicht geschrieben, dass AA... nicht funktionieren würde, ganz im Gegenteil.
 
Tut mir leid aber die Rockgeschichte zeigt dir deutlich das gerade AA... Bands sehr häufig den ganz großen Erfolg haben.

Dem habe ich nicht widersprochen. AA ist genauso gut wie A. Habe ich geschrieben. Ob nun AABB oder ABBB erfolgreicher ist, darüber lässt sich noch streiten. Vielleicht sogar wirklich AA. Aber wie gesagt, das steht ja auch oben.

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@ThomasT
Der Satz scheint mir noch nicht ganz schlüssig bzw. kannst du erklären, warum das so ist?

Kommt ein potentielles A dagegen zu einer Band, wo es schon ein Alpha gibt, funktioniert das nicht. Und zwar auch dann nicht, wenn das vorhandene Alpha kooperiert oder gar dem neuen den Vortritt lässt.

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Wobei man da jetzt genauer schauen müsste, wie diese Konstellation jeweils entstanden ist (z.B. aus BB...). Es steht ja oben nicht geschrieben, dass AA... nicht funktionieren würde, ganz im Gegenteil.

Also erstmal AA* funktioniert. Nur AAA* funktioniert nicht (auf Dauer). Ausnahmen natürlich regelbestätigend.

Der obige Satz meint, dass ein neues zusätzliches neues(!) A die bestehende Band durcheinanderwürfelt.
In der Praxis bedeutet das, dass eine bestehende Band mit einem Bandleader durch einen zweiten Bandleader nicht besser gestellt ist, sondern schlechter.

Es kann sein, dass sich die Band umarrangiert. Ob mit Doppelspitze oder der alte A tritt zurück. Klar.
Aber jemand neues in der Band, der sich gleich als Chef aufspielt ... ?

Kommt zu einer ABGG Band ein neues A hinzu. Kann es sich zur AABGG oder ABBGG Band entwickeln, was gut wäre. Aber das neue A ist erstmal störend.
 
Finde ich gut, die Diskussion. Aus meiner Erfahrung heraus spielt im Bandgefüge (ich rede hier aber eher für den Hobbybereich als für die Profis, also über die Ecke, in der ich mich tummle) besonders die Unterscheidung der Fähigkeiten außerhalb der Musik eine große Rolle. Ich bin im "realen" Leben ein Alpha-Typ - das "reale" Leben ist für mich aber mein Job, in dem ich als Führungskraft schon viel Richtung geben muss usw. Musikalisch bin ich von den Fähigkeiten her so eher in Richtung Gamma einzuordnen. Trotzdem geht mein "Naturell" nicht aus mir raus - so war ich es dann auch, der den Stein ins Rollen gebracht hat und die Combo gegründet hat. Also sowas wie das "a" hier.

Wir haben aber auch einen absoluten musikalischen Alpha - Songschreiber, sprudelt vor Ideen, usw. - toll. Organisatorisch ist aber nicht so alles so rund bei ihm. Viele "Vollblutmusiker" sind also kein reines A, sondern eventuell musikalisch ein A+++ und organisatorisch ein Omega---- ;-)

Wir machen's sogar so, dass wir uns halb scherzhaft die Rollen aufteilen. Ich bin nach wie vor der "Chef" - über mich laufen Verträge, Kosten, Proberaum, Orga, etc. - genug Alpha für mich. Der Bandkollege ist der "Musical Director", er macht die Musik, die Arrangements, usw. Der Rest der Band ist eine bunte Mischung aus dem Rest.

Also: guter Ansatz, der recht gut passt. Sollte man mal bei Bandneugründungen lesen und auf die eigene Situation mappen. Für mich ein Standard-Thread als Antwort auf "meine Band bremst mich aus" Threads und ähnliche...
 
Sehr gutes Modell, trifft ziemlich genau auf meine Band zu (von ABBG zu AABG).

Meine Erfahrung sagt, dass das Modell "Doppelspitze" immer gut funktioniert hat. Das übrigens tatsächlich mit der Arbeitsteilung Organisator und Musical Director, auch wenn das bei uns nie streng abgeteilt ist. Einer komponiert mehr, der andere organisiert vieles... ;)

In der ABBG-Konstellation hab ich mich als A immer etwas "einsam" gefühlt, ein bisschen als Einzige mit Motivation und einem Plan. Jetzt, wo wir zu AABG geworden sind, hab ich Unterstützung. :D
 
Es gibt noch eine Regel, die ich oben vergaß - quasi das "never change a running System" Analogon: ersetze keinen Gamma ohne Not durch einen Beta. Dort wo man es sich leisten kann, ist ein Gamma besser als ein Beta, der sich unterfordert fühlt.
 
Wobei man da jetzt genauer schauen müsste, wie diese Konstellation jeweils entstanden ist (z.B. aus BB...). Es steht ja oben nicht geschrieben, dass AA... nicht funktionieren würde, ganz im Gegenteil.

Dem habe ich nicht widersprochen. AA ist genauso gut wie A. Habe ich geschrieben. Ob nun AABB oder ABBB erfolgreicher ist, darüber lässt sich noch streiten. Vielleicht sogar wirklich AA. Aber wie gesagt, das steht ja auch oben.

Oh - stimmt - Habe ich auf der Arbeit wohl etwas ungenau gelesen :)
 
Es gibt noch eine Regel, die ich oben vergaß - quasi das "never change a running System" Analogon: ersetze keinen Gamma ohne Not durch einen Beta. Dort wo man es sich leisten kann, ist ein Gamma besser als ein Beta, der sich unterfordert fühlt.

Absolut richtig! Kann ich bestätigen.
Mann, wirklich gut beobachtet. Darf ich fragen, wie du drauf kommst, die Dinge aus der soziologischen Totalen zu beurteilen?
Da wäre ich in Jahren nicht drauf gekommen, man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht, oder so.
Aber es gibt wirklich viele Antworten auf Fragen, die man sich offensichtlich mmer falsch gestellt hat.

Meine Hochachtung für diesen Überblick. Alles Gruppendynamik.
 
Darf ich fragen, wie du drauf kommst, die Dinge aus der soziologischen Totalen zu beurteilen?

U.a. weil ich gerade aus einer Band in Freundschaft (hoffe ich ...) ausgestiegen bin. Das war so der Anlaß. Und u.a. die letzten Jahre, auch warum es nie wieder was geworden ist und warum ich, neben der mangelnden Zeit, keine Lust mehr habe analysiert habe.
Desweiteren hatte ich ja schon mehrere Bands in Studio und auch live betreut. Und da macht man sich halt Gedanken, warum Band A funktioniert und Band B nicht. Und dass das funktionieren eben nicht nur an den Musikern und dem Können hängt. Sondern es kommt eben auf gewisse Konstellationen an.
 
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Schöner Thread bisher.
Hoffe da kommt noch mehr von den erfahren Usern, hat auf jeden Fall das Potential ein sehr interessanter Thread zu werden.
 
Das System finde ich relativ interessant, aber leicht eingeschränkt. Es setzt voraus, dass jedes Mitglied sich ständig in seiner Rolle befindet. Wie du schon sagst, ist die Realität komplizierter. Wenn Alpha nur Mist macht, gibts irgendwann Unstimmigkeiten.
Spontan würde ich mich jetzt auch keiner definiten Rolle zuordnen können.

Apropos: Das erinnert stark an "Brave New World";)
 
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Au ja, wir sollten jeder Klasse noch eine Farbe zuordnen und sie darauf trimmen, die anderen Klassen nicht zu mögen.

"Ich bin ein Alpha. Gammas finde ich doof. Ich suche mir nur Betas zum spielen." :D

(kleiner Spaß am Rande, weil BNW genannt wurde)

Ich halte das Modell übrigens für sehr gut. Klar sieht die Realität meistens etwas anders aus, aber deshalb ist es ja ein Modell. Es liefert gute Anhaltspunkte.
 
Hallo,

wenn der Laden laufen soll, dann braucht man jemanden, der sich um die Auftritte kümmert.
Überhaupt wird Marketing unterbewertet. Ansonsten bleiben die ach so tollen Alphas bis Omegas nämlich Kellerasseln.

Grüße
Jürgen
 
Apropos: Das erinnert stark an "Brave New World";)

Ist aber hiervon abgeleitet:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gruppendynamik (Rangdynamische Positionen)

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Jürgen K;5930906 schrieb:
wenn der Laden laufen soll, dann braucht man jemanden, der sich um die Auftritte kümmert.
Überhaupt wird Marketing unterbewertet. Ansonsten bleiben die ach so tollen Alphas bis Omegas nämlich Kellerasseln.

Schon richtig. Aber für den konkreten abstrahierten Zusammenhang nicht betrachtet.
 
Ich habe nach der Hälfte des Eingangspost entnervt aufgegeben. Jap, es steckt viel Wahres drin, man kann aber auch künstlich verkomplizieren. Ich verweigere mich jeder Alpha-Tier-Diskussion, bin mir aber bewusst darüber, dass es fast immer Macher und Mitläufer gibt, auch bei uns. Dennoch halte ich das - sorry - gewollt oder ungewollt vermeintlich akademisch aufgebrezelte Konstrukt für masslos überzogen. Musik und Musik machen hat viel mit Empathie zu tun, das kann ich nicht in Alpha und Omega zerlegen - und will es auch nicht.
 
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hmm
falls du wirklich nach der hälfte des eingangspostes aufgegeben hast, finde ich es durchaus fragwürdig das modell zu bewerten.
desweiteren hat es wenig mit " ich verweigere mich jeder ***diskussion" zu tun, wenn man sich an eben solcher gerade beteiligt?

musik und musik machen ist nicht das primäre thema, sondern die frage nach dem erfolg oder der suche nach einer erfolgreichen konstellation innerhalb von bands
und da ist dieses modell durchaus recht aussagekräftig

achja und einer meiner jüngeren erfahrungen zeigt, dass man als b in einer doppelspitze geführten gamma band sehr unglücklich wird, vor allem wenn einer der a auch noch ein delta ist..
 

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