Baubericht 5.1-Anlage

Guten Morgen, Mittag oder auch Abend! :)

Das was die beiden Wochen vom letzten Bericht nicht weiter ging, ist diese Woche weiter gegangen.


Woche 8

Begonnen hat es mit der Schleiferei. Diese war - wie schon angekündigt - recht flott fertig gestellt.
Dann begann das Puzzlespiel. Welches Teil passt wo am besten.
Ich muss gestehen, dass ich mir da jetzt keinen "Haxen ausgerissen" hab (sagt man so in Österreich).
Die Wahrheit ist, dass nix ideal passt. Wenn man genau hinsieht, sieht man überall, leichte Abweichungen.
Aber im großen und ganzen war (und bin) ich schon sehr zu frieden.
Dann wurde geleimt. Eigentlich dachte ich, dass dieser Schritt ziemlich lange dauern würde.
Ursprünglich wollte ich jede Box einzeln mit Zwingen beim Leimen zusammen drücken,
jedoch erwies sich das sehr schnell als ziemlich mühsam. Sobald man eine Zwinge fester anzieht,
verrutscht das ganze.. deshalb hab ich das schnell aufgegeben und meine 60kg Kampfgewicht als Kurzzeitdruck verwendet.
Dann noch genau nachjustiert und den überschüssigen Leim weg gewischt.
Da ich am inneren Rand den Leim gezogen hab, war der Austritt eh nicht groß.

IMG_0809.JPG IMG_0807.JPG IMG_0810.JPG IMG_0811.JPG IMG_0831.JPG IMG_0832.JPG IMG_0833.JPG

Damit war die Aktion des zusammen-leimens in 2 Tagen über die Bühne.
Eine Box war wie erwarten etwas windschief. Diese wurde meine Testbox für die weiteren Schritte.

Nebenbei hab ich auch schon die erste Weiche gelötet.
Diese hab ich dann auch am nächsten Tag vermessen um mögliche Fehler beim prinzipiellen Aufbau ausschließen zu können.

IMG_0841.JPG IMG_0842.JPG IMG_0855.JPG Frequenzweiche.PNG

Da dies alles positiv was wurden auch innerhalb diese Woche noch die restlichen Weichen verlötet.
Auch die Anschlussleitungen hab ich bereits angebracht.
Ich sollte deren 100%-ige Funktionstüchtigkeit auch noch prüfen, bevor ich sie einbaue.

Eine weitere Messungs-session hab ich noch durchgeführt: Ich hab die Gleichheit der Chassis überprüft.
Dazu hab ich einen sehr primitiven Aufbau gewählt.

IMG_0836.JPG IMG_0839.JPG

Da es mir lediglich um den relativen Vergleich der Chassis geht,
ist die akustische Situation drum rum egal, solang sie nur jedes Mal genau gleich ist.
Daher der lustige Aufbau mit den Boxengehäusen drum rum. Diese dienen rein als Anschlag.
Um es nochmals bewusst zu sagen: So vermisst man keinen Lautsprecher!!

AL130_SPL_teil_Range.png G25 - SPL.png

Wie man sieht, sind die AL130 (Tief-Mitteltöner) ziemlich konsistent. Unterschiede von gut 1dB sind das höchste der Gefühle.
Ich hab mir auch die THD werte angesehen, auch diese passen gut überein. Damit bin ich zufrieden.
Das Problem ist eher der G25FFL (Hochtöner). Diesen hab ich zuerst auch so nahe vermessen wie den AL130,
dann waren die SPL-Kurven noch schlechter.
Auf mehr Distanz (10-15cm) - die Grafik oben - beläuft sich der SPL Schlauch auf ca. 2dB. Das ist Naja…
Besonderes hinweisen möchte ich auf folgendes:
- Orange Kurve unter 1kHz. Fast 3dB mehr.. das ist wirklich weit weg vom Rest.
- Varianz über 10kHz. Prinzipiell sehe ich das recht entspannt, weil dort hört man eh nicht mehr so genau.
Aber besonders die rote Kurve zeigt doch deutlich anderes Verhalten.
- THD Unterschiede. Da hab ich jetzt kein Bild dazu hoch geladen,
aber dort gibt es bei 2 Teilen schon deutlich anderes Verhalten.

Alles in Allem bin ich leider ernüchtert. Ich hab die Daten mal an Visaton geschicht.. mal schaun, wie diese antworten.
Alles in allem sicher kein Weltuntergang. Jedoch verlangen 2dB Pegelunterschied schon fast eine Weichenanpassung.
Und ja, an alle die sich fragen: ich hab die Messungen mehr als 1 mal durchgeführt. Auch mit weg nehmen und wieder hinlegen. :)


Zu guter Letzt möchte ich noch von meinen ersten Öl-Versuchen mit der Dummybox berichten.
Ich meine Taktik nun wieder etwas umgeworfen und bin vom Pinsel wieder weg zurück zum Tuch-Auftrag gewechselt.
Auch bin ich mir nun recht sicher, dass es besser ist beim Einreiben keine glänzende Schicht zu hinterlassen
sondern lieber etwas mehr verreiben.. vielleicht auch etwas weniger Öl zu verwenden.
Besonders kritisch sind die Kanten.
Bei meinen Pinselversuchen rann da immer etwas drüber und das konnte man auch nach weiterem ölen leider noch sehen.
Hier ein paar Impressionen der Dummybox:

IMG_0848.JPG IMG_0853.JPG IMG_0860.JPG IMG_0854.JPG IMG_0857.JPG

Alle Seiten wurden nur einmal geölt. Auf ein paar kritische Dinge bin ich bereits gestoßen:
- Wie oben geschrieben: Kanten. Sobald was drüber rinnt, muss man es auch verreiben.
- Leim. Ich war eigentlich sehr gründlich beim Leimabwischen, aber offensichtlich geht es ohne Schleifen einfach nicht (siehe Fotos).
Nun werde ich probieren diese Stellen leicht abzuschleifen und erneut zu ölen.
- Das Ergebnis ist abhängig davon, ob man nur leicht wischt oder wirklich versucht es mit etwas Nachdruck einzureiben.

Farblich bin ich ziemlich zufrieden. Das Schwarz passt schon sehr gut mit dem Schwarzton der Chassis/WG zusammen. :)


Als Ausblick:
Die Ölerei bzw. das Ausbessern wird mich die kommende Woche begleiten. Danach kann ich eigentlich schon Messungen mit der Stopfung machen. Dazu brauche ich in jedem Fall nur Nahfeldmessungen (gelten nur bei tiefen Frequenzen) und Impedanzmessungen. Diese kann ich losgelöst von der endgültigen Vermessung schon im Vorfeld machen.
Als Termin für die endgültige akustische Vermessung seht das Wochenende 12-13.12 ganz oben auf der Liste.
@The_Dark_Lord wollte sich mir anschließen. Zu zweit ist es einfach lustiger als alleine. :)


LG Jakob
 
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Und wieder ist eine Arbeitswoche um, Hallo an die stetigen (?) Leser(innen)! :)


Woche 9

Noch gibt es nicht sehr viel neues. Ich habe alle fünf Weichen durchgemessen.
Eine hat sich ein bisschen komisch verhalten.
Nachdem ich alle Löstellen nochmal angeweicht hab, passte es dann. Ein wenig komisch,
zumal da eigentlich nicht viel falsch sein konnte aber naja..

Weichen_2.PNG

Das sind 5 Kurven. Der Unterschied ist echt gewaltig gering, oder?

Ansonsten hab ich alle Teile ca. 2 mal genau geputzt und Leim auf den ölenden Flächen abgeschliffen.
Wo wirklich was passiert ist, war die Dummybox.
Diese ist nun praktisch fertig. Ich hab testweise mal WG, AL130 und das Anschlussterminal eingebaut.
Sieht doch schon ganz nett aus, nicht? :)

IMG_0874.JPG IMG_0880.JPG IMG_0882.JPG IMG_0881.JPG

Nächste Woche will ich den Test mit der Stopfung machen.
Diesen sollte ich sowohl in den Satelliten als auch mit Sub machen,
und das vorallem noch vor dem Wochenende, an dem will ich eigentlich schon fertiges zum Messen haben.

Aja, die Antwort von Visaton wird noch bis nächste Woche dauern,
der Zuständige war diese Woche nicht verfügbar.

LG Jakob
 
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Was sind das für Spikes bei ~150 Hz? Scheinen ja nicht bei allen Kurven aufzutreten.
Vielfaches der Netzfrequenz 50 Hz? (weil auch bei ~250 Hz ein kleiner Spike zu sehen ist?)
 
Berechtigte Frage...
Um erlich zu sein, ich habe auch keine bessere Vermutung.
Allerdings hab ich mir auch nicht wirklich Gedanken drüber gemacht, da es klanglich 100%-ig total irrelevant.
Aber interessant ist es schon. Und du hast recht, es tritt bei mehreren (allen?) der Teile auf.
Ich hab das APx-Messfile-File eh noch, könnte man sich mal genauer ansehen.

LG Jakob
 
Guten Abend in die Runde! :)

Seit letztem Mal ist - wie geplant - viel passiert: Finish und viele Messungen, aber alles der Reihe nach.


Woche 10

Zum einen hab ich mir vor vorletztes Wochenende doch noch kurzfristig wieder ein anderes Öl gekauft.
Nun hab ich 4 solche Tegel bei mir rum stehen.. ich hab sie echt nicht mehr alle. :D
Der Grund war, dass meine bessere Hälfte meine, das Holz sei schon etwas sehr hell und sie
wär fast enttäuscht.. Da ich die Anlage ja als UNSERE anpries (und das auch zu 90% so sehe),
konnte ich das nicht so stehen lassen und hab nochmals umgeplant.

Mit dem neuen Öl (eigentlich ein Teak-Öl - so für'n Außenbereich) bekommt alles eine wirklich dunklerer Farbe.
Nach ca. einer Woche damit anfreunden, gefällt es mir nun auch ziemlich gut.
Meine Freundin is häppi also ist ja alles in Butter. :D
Leider können die Fotos die Farbe nur sehr grob rüber bringen.. Teils sieht man noch unbehandelte Seiten als Vergleich.

IMG_0907.JPG IMG_0908.JPG IMG_0910.JPG IMG_0920.JPG IMG_0921.JPG

Weiters hab ich mir Gedanken zum Stopfen der Teile gemacht.
Vom Akustikausbau in der Firma blieb noch Isobond über, da hab ich mir ein bisschen was unter den Nagel gerissen.
Das wurde dann schön geschnitten und anprobiert.
Den Sub hab ich bis an den Rand vollgefüllt. Zum Schluss war fast nix mehr da.
Ich habe auch vergleiche gemacht mit und ohne Stopfung.. allerdings taugt das nicht zum herzeigen.
Das liegt primär daran, dass sich nur sehr wenig ändert. Um ehrlich zu sein, weniger als ich vermutet habe.

IMG_0913.JPG IMG_0915.JPG IMG_0929.JPG
BILDER


Noch die Weiche reingeschraubt.. das ist leider nicht sehr praktikabel, aber es geht.
Vola, die Dummybox war endlich richtig fertig. :)

IMG_0924.JPG IMG_0926.JPG IMG_0923.JPG IMG_0930.JPG

Schön oder?
Aja nicht wundern, auf dieser Box hab ich das neue Öl an zwei Seiten ausprobiert.
Dafür musste ich zwar zuerst das alte abschleifen, aber Naja. Deshalb sieht diese Box nun etwas lustig aus. :)

Als nächstes wurden die Löcher in allen anderen Boxen gebohrt und diese natürlich auch fertig geölt.
Beim Bohren muss man nachträglich immer den "Wulst" ums Loch abschleifen,
weil sonst kriegt man das Chassis danach nicht dicht. Hat alles länger gedauert wie erwartet..
aber das kann man eigentlich generell über das ganze Projekt sagen. :D

IMG_0942.JPG IMG_0943.JPG

Damit wird vermutlich der handwerkliche Teil zu 98% abgeschlossen sein. +
Jetzt fehlt nur mehr die Endkontrolle und dann das Chassis rein schrauben.
Dann vielleicht noch ein paar schöne Abschlussfotos. :)


Damit kommen wir auch schon zum letzten Teil, den Messungen.
An dieser Stelle einen dankenden Satz an meinen geschätzten Kollegen @The_Dark_Lord,
welcher mir mit seiner Gesellschaft und gedanklichem Austausch zur Seite stand.
Danke und beim nächsten Mal wieder. ;)
Zu den Messungen generell muss ich sagen, dass man beim Lautsprechervermessen wirklich viel falsch machen kann.
Das gilt sowohl für das Messen als auch für die Auswertung danach.
Ich beschäftige mich damit zwar schon seit ein paar Jahren,
aber auch ich lerne immer wieder dazu und tue mir teils schwer quantitative Werte direkt in qualitative Aussagen umzuwandeln.

Beginnen wir mit dem einfachsten Speaker, dem Subwoofer. Zuerst mal ein paar Fotos:

IMG_0933.JPG IMG_0934.JPG

Der Subwoofer wurde im extremen Nahfeld vermessen.
Dies hat den Vorteil, dass Raumeinflüsse vernachlässigt werden können.
Diese Messung ist allerdings nicht für Frequenzen gültig, bei denen das Chassis zu bündeln beginnt.
Da dies bei einem Sub nicht geplant ist, reicht hier die Nahfeldmessung.
Mal die endgültigen Ergebnisse vorweg (SPL auf 1m im Vollraum):

SPL_Inputlevel.jpg THD.jpg

Leider ist der Messverstärker - welchen wir verwendeten - offensichtlich rein für Kleinsignal-Parameter-Messung ausgelegt,
weil er kann keine 10Vrms verzerrungsfrei produzieren. Der Sub hat zwar sein eigenes Verstärkermodul,
aber ich wollte das Chassis in der Box alleine messen.
Daher gehen die gesamten Analysen nur bis 15dBV ~= 5,6Vrms Eingangsspannung.
Das bedeutet beim Sub leider einen maximalen Pegel von ~90dB/1m.
In Watt is das grob: 8W. Laut Datenblatt verdrück das Chassis aber bis zu 220W auf Dauer..
~> 14dB mehr.

Bei Nahfeldmessungen muss man zwei Korrekturen berücksichtigen, um auf den Freifeld-Pegel zu kommen.
1) Bafflestep-Korrektur. Etwas schwer zu verstehen aber im unmittelbaren Nahfeld des Chassis misst man einen Pegel,
der unabhängig davon ist, wie groß das Gehäuse der Box ist.
In Wirklichkeit schafft man aber mit einer größeren Box mehr Pegel in Abstrahlrichtung und mehr Abschattung nach hinten.
Die Fläche in der das Chassis eingebaut ist nennt man auf englisch Baffle, daher der Name.
2) Abstands-Korrektur. Vermutlich sehr einleuchtend. Je näher, desto lauter, und vice versa.
Aber da es sich nicht um eine ideale Kugelquelle handelt sondern um eine "schwingende Scheibe"
(auch gerne als Kolben bezeichnet), ist das leicht komplexer.

Um den Einfluss auf den SPL zu verdeutlichen, ein Diagramm:

Korrekturen.jpg

Die Bafflestep-Korrektur ist frequenzabhängig. Bei tiefen Frequenzen -6dB (von NF auf FF) und bei hohen 0dB.
Hingegen die Abstands-Korrektur einfach alles um den gleichen Betrag leiser macht.

Das Chassis bietet die Möglichkeit sehr einfach zusätzliche Masse auf der Membran zu befestigen.
Dies macht man, indem man Metalscheiben in der Mitte des Chassis integriert.
Beiliegend waren 5 dererlei Gewichter,
wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass jemand wirklich mehr als 3 verwendet..
Das zusätzliche Gewicht reduziert die Resonanzfrequenz (mehr linearen Tiefgang)
verringert aber den Wirkungsgrad über fres und erhöht auch die Güte der Resonanz.
Dies kann - wenn man es übertreibt - zu Nachschwingen führen (wie bei jedem Resonanzsystem mit hoher Güte).
Daher wurde damit auch rumgespielt:

SPL_Masse.jpg Imp_Masse.jpg

Mir erschien und erscheint die Variante mit 1x Zusatzmasse die beste Lösung zu sein
(wurde daher auch verwendet für die fertigen Ergebnisse).
Aus einer schnellen Abschätzung mit den Daten aus dem Datenblatt müsste sich damit recht gut eine Güte von ~0.7 ergeben.
Bei 3x Zusatzmasse sieht es im Frequenzgang auch noch gut aus, aber ich glaube wir liegen schon bei fast 1 mit der Güte.
Das ist nicht mehr neutral.

Zurück zu den endgültigen Ergebnissen:
Also der SPL-Frequenzgang ist mMn sehr gut. Mit ein bisschen aktiver Elektronik könnte man leicht auch noch auf 30Hz entzerren.
Bassreflex würde aber in diesem Fall mehr Sinn ergeben.
Immerhin gewinnt man damit nicht nur Wirkungsgrad, sondern auch weniger THD.
Mit dem THD bin ich nicht wirklich glücklich um erlich zu sein. Ca. 1% bei 90dB ist jetzt nicht gerade berühmt.
Vielleicht würde das besser, wenn ich das Chassis zuerst ordentlich einspiele (das hab ich nicht gemacht).
Aber vielleicht auch nicht… Auch ist mir selbst nicht ganz genau klar, um wievielt sich der THD verändert,
wenn man eine Messung im echten Freifeld macht. Ich habe halt nur eine Nahfeldmessung.


Damit ist vorerst mal genug. Vielleicht ergibt sich ja doch noch eine Diskussion. ;)

LG Jakob

Wer Rechtschreib- & Tippfehler in den Diagrammen findet, darf sie gerne behalten. :p
 
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Es kommt in den Berichten übrigens nicht wirklich durch, mit welcher Freude der Herr Kollege das ganze Projekt angeht.
Bilder sagen hier mehr als 1000 Worte :)

IMG_4802.jpg
 
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Ach das ist die gut aussehende Praktikantin? *duck und weg*
 
Ach Arnold, immer wenn er sonst nix weiß macht er ein Ad Hominem :D



Der gutaussehende Praktikant wäre eher ich :)
 
Hui, so windschief war das Stativ :eck: kein Wunder, wenn die Ergebnisse nicht perfekt sind. :D

@The Main Event
Nicht von dir auf andere schließen. :p

@The_Dark_Lord
Jetzt stell mal dein Licht nicht untern Scheffl.
Du bist ohne Zweifel einer der Top10 Mitarbeiter in Wien, Herr junior evaluation engineer. ;)

Die Daten von der Studio 2 hab ich jetzt zwar bei'nand aber ich werd mich jetzt auch nicht stressen.
Die Ergebnisse kommen aber noch diese Woche.

LG Jakob
 
Hallöchen!

Es stehen noch die Messergebnisse von der Studio2 (Satelliten) aus.
Zuerst noch Bilder von der Messung:

IMG_0935.JPG IMG_0937.JPG IMG_0938.JPG IMG_0939.JPG IMG_0940.JPG

Und dann auch gleich die Endergebnisse:

SPLundImp.jpg SPL.jpg THDLin.jpg THDLog.jpgSonoHoriz.jpgSonoVert.jpg SonoHorizNorm.jpg SonoVertNorm.jpg WinkelHoriz.jpg WinkelVertRauf.jpg WinkelVertRunter.jpg

Gemessen wurde SPL (on axis), THD bei verschiedenen Pegeln (0, 5, 10, 15dBV Input),
Impedanz, und SPL unter Winkel Horizontal und Vertical, jeweils in 15° Schritten.
Die Diagramme besagen (in passenden Reihenfolge):
- Zusammenfassung von SPL und Impedanz
- SPL über Eingangspannung
- THD [%] linear und logarithmische y-Achse
- Sonogramm Horizontal & Vertical (absolut Pegel)
- Sonogramm Horizontal & Vertikal (relativ zu 0°)
- SPL kurven über Winkel Horizontal (mittel über beide Seiten) & Vertical (rauf und runter separat).


Analyse:
Der SPL-Verlauf ist sehr sauber. Abgesehen von dem komischen Zickzack bei ~15kHz, liegt der SPL bei 73dB/1Vrms +-1,5dB von 80Hz - 10kHz.
MMn ist das komische Verhalten über 10kHz nicht sehr wichtig, ab 15kHz hör ich eh praktisch nix mehr.
Auch sehen da die Winkelmessungen schon ziemlich unregelmäßig aus, daher ist der reine on-Axis Frequenzgang nur bedingt repräsentativ.

Der THD ist echt sehr gut, allerdings nur bis ~88dB gemessen.
Im Bereich, wo der Pegel auch stark abnimmt (unter 100Hz) geht auch der THD stark nach oben. Das ist typisch und belegt nur die Theorie, dass der THD primär auslenkungsabhängig ist.
Ansonsten liegt er immer unter 1%. Das entspricht 40dB unter der Grundschwingung. In den Mitten sogar unter 0,3% (50dB).
Den AL130 sollte man offensichtlich nicht umbedingt viel unter 100Hz werkeln zu lassen (was ich ja vor habe).

Das Sonogramm ist zwar schön bunt, aber die expliziten Kurven sind mMn schon um einiges besser geeignet für die Bewertung.
Die horizontalen Winkel zeigen ein sehr sauberes Verhalten. Eine leichte Häufung gibt es bei 3kHz. Allerdings kommt es zu keiner Überhöhung unter Winkeln.
Das ist extrem viel Wert und mMn ein riesen Gewinn gegenüber meiner ersten Konstruktion. Auch sonst fallen die Kurven horizontal sehr schön ab.
Vertikal sieht man mal als allererstes wunderschön das Problem bei der Übernahmefrequenz (~1,5kHz).
Hier ergeben sich starke Einbrüche unter Winkel. Mit diesem Problem haben eigentlich alle Mehrwegesysteme ohne Coax zu kämpfen.
Dies ist auch ein Grund, warum ich Lautsprecher nie lege, auch wenn es cooler aussieht.
Auch erkennt man, dass sich die Probleme bis 3kHz (und höher) ziehen, und dort teils zu Überhöhungen kommt.
Dies könnte man verbessern, wenn man die beiden Speaker noch irgendwie näher zusammen bringt. Teils geht das, indem man den Waveguide anpasst (wie zb. den bei den Neumann Monitoren).


Anmerkungen zur Vermessung:
Leider konnten wir auch hier nur bis +15dBV (~5.6Vrms) Eingangsspannung messen.
Damit kommt man mit diesen Boxen auf ein Pegel von ~88dB. Mein Wunsch wäre schon gewesen bis auf ca. 100dB hochzukommen. Laut spec vertragen die TMT (AL130) 60W.
Da ist bei 8Ohm grob 22Vrms drin und damit ca. 12dB lauter als der hier maximal vermessene Pegel.
Damit käme man auf 100dB.

Nachdem ich so und so schon etliche Stunden nur damit verbrachte, dass die Daten gut lesbar dargestellt werden,
hatte ich einfach keinen Geist mehr die Grid-Linien im Sonogramm extra nachzuzeichnen.
In Matlab ist das so und so ein wenig murksig, daher hab ich den Plot einfach einwenig größer gemacht, damit sieht man zumindest am Rand die Markierungen.

Gemessen wurde zum einen im Fernfeld (1m) und einmal im unmittelbaren Nahfeld vom TMT.
Bei 1m ergab sich die erste Reflexion (Boden) bei ~7ms. Damit bekommt man eine Frequenzauflösung von ~140Hz.
Damit ist auch klar, dass man darunter nichts mehr sinniges messen kann.
Die verwendete Software+Hardware ist allerdings sehr zuvorkommend und gibt auch für Frequenzen darunter Werte aus.. Ich empfinde das als gefährlich, weil man halt dazu verleitet wird, dem Glauben zu schenken..
Um dieser Unsicherheit aus dem Weg zu gehen gibts Nahfeldmessungen (wie schon beim Sub).
Hier ein Vergleich der beiden Ergebnisse (Nahfeldmessung nur bis 400Hz).
SPLVergleich.jpg THDVergleich.jpg
Dabei hab ich die Nahfeldmessung schon mit den Korrekturen belegt. Ich hab den Nahfeldpegel
dann nochmals abgesenkt und bei knapp 200Hz die Übernahme definiert.
Beim THD ist die Sache leider nicht so ganz eindeutig. Fakt ist aber auch,
dass der THD nicht korrekt bestimmt werden kann, wenn schon die Grundschwingung Probleme macht.
Daher wurde auch hier einfach bei knapp 200Hz der Übergang definiert.

Bei den Winkelmessungen haben wir die Mitte der Box als Drehpunkt verwendet. Das Mik war auf Höhe zwischen HT und TMT ausgerichtet.
Eigentlich sollte man um die Position zwischen HT und TMT drehen (also in der Frontebene und nicht dahinter) aber das Stativ ließ das nicht zu. Ich habe die dadurch entstandende Pegelreduktion allerdings in der Auswertung berücksichtigt, den Winkelfehler allerdings nicht; max Winkelfehler dadruch: ~6° (statt 90° -> 96°).


Damit sind die Messungen für mich abgeschlossen. Ich habe kurz überlegt, ob ich den Übernahmebereich in irgendeiner Form noch optimieren kann. Man könnte zB. dort bewusst etwas mehr Pegel geben um den Verlust unter (vertikalen) Winkel auszugleichen. Auch könnte man bei 3kHz etwas rausnehmen um das Gesamtbild etwas homogener zu gestalten.
Falls mich die Bastelwut dochnoch überkommt mach ich das vielleicht, aber ich glaube nicht.
Auch müsste ich dazu neue Weichenteile bestellen -> mühsam. Wir reden hier immerhin von 1-2dB Änderung.
Da hat jede Tischreflexion mehr Einfluss.

Ich werd in einem weiteren Beitrag später dann Fotos von dem fertigen Set posten.


LG Jakob
 
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Noch ein paar Bildchen :)

IMG_0959.JPG IMG_0960.JPG IMG_0961.JPG IMG_0963.JPG

Wie so oft, sobald man was selbst macht, wirds auch nie richtig fertig. :D
Ich überlege, ob ich nochmals die Fornt und Rückseite nachölen soll, weil sich das WG und der TT vom Schwarzton ziemlich abheben.

Bei meinem jetzigen Wohnsetup kann ich alle Teile nur schwer integrieren (2.1 wird aber Anfang Jänner realisiert).
Richtig zur Geltung wird das 5.1 System dann erst nach dem Umzug nächstes Jahr kommen.

Nichts desto trotz:
Ab ca. 6.Jänner ist jeder eingeladen zum Probehören (2.0 und 2.1). :)

LG Jakob
 
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Hi Liebe Leute!

Tut mir leid, dass ich meinen eigenen alten Thread aus der Versenkung wiederbelebe.
Aber ich wollte noch mein fertiges Setup vorstellen. :)
Letzten Sommer bin ich umgezogen und hab meine paar Boxen nun halbwegs bauchbar über das Wohnzimmer verteilt.
Zusammen mit der Raumkorrektur Audyssey ist der Frequenzgang echt gut.
Hab grob nachgemessen und bin echt zufrieden. Klingen tuts auch sehr gut. :)

Aja: Probehören natürlich möglich. Gerne auch mit eigenem (5.1) Material.

LG
Jakob

Front.JPG Back.JPG
 
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Hallo, Jakob,

...sehr schick integriert - es hat einen Moment gedauert, bis ich die Box unter dem Fernseher entdeckt hatte. Und da soll noch einer sagen, man kriegt eine gute 5.1-Anlage nicht unauffällig im Wohnzimmer unter... ;)

Viele Grüße
Klaus
 
Hi Klaus!

Danke, ich hab mir Mühe gegeben. :) Hast den Sub schon entdeckt? :p
Ich hab lange hin und her überlegt ob ich die Center-Box legen oder stellen soll.
Legen is super für Optik und wäre noch schöner in der "Integration" gewesen,
auch hätte ich dann mit dem Couchtisch (welcher noch ausgetauscht wird) weniger Bauchweh
(der Schall sollte ja ungehindert zum Hörer);
aber sonst predige ich immer (wenn sich halt die Gelegenheit ergibt) davon, dass man Boxen nicht hinlegen soll,
also musste sie fast stehen. :D

LG
Jakob
 
Hallo, Jakob,

Hast den Sub schon entdeckt? :p

...ich mußte echt suchen ;) - habe ihn aber integriert in das Regal rechts vom Fernseher orten können. Wirklich perfekt getarnt, ich mußte mir das Bild ein wenig vergrößern :great:
Was wirst Du mit dem Couchtisch machen? Nimmst Du da einen mit einer Tischplatte aus Drahtgeflecht?


Viele Grüße
Klaus
 
Hi Klaus!
Beim Couchtisch will ich eigentlihc primär etwas, das besser zum restlichen Zimmer passt.
Sowas akustisch spezielles wirds nicht. ;)
Fürs richtige Filmschaun, ziehen wir die Couch eh aus (da muss der Tisch so und so weg),
und fürs 0815 Serien/Youtube schaun ist es nicht so tragisch bzw. is der Tisch halbwegs nahe bei der Couch.

Aber es ist nicht leicht einen schönen Couchtisch mit max. 55cm Tiefe zu finden..
Deshalb is jetzt nach einigen Monaten auch immer noch die Übergangslösung aktiv.. :rolleyes:

LG
Jakob
 
Ich sag's immer wieder: Wer Lautsprecher, HiFi-Stack und TV-Möbel bauen kann, der kann auch noch einen passenden Tisch dazu bauen :)
 
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Ha, ihr seit lustig.. :D
Ja der GAF ist sehr wichtig. Wobei ich da ja eh ein gutes Pflaster gewählt hab mit dem Heimkino,
dafür lässt sich auch meine bessere Hälfte begeistern. :)

Beim Tisch muss ich zu meiner Schande gestehen, plane ich nun - recht spontan - outzusourcen.
Warum? Weil ich gerne einen Tisch in Massivholz (Kernbuche) hätte (passend zur Essgarnitur,
klingt ein bissi unlogisch aufs erste, ist aber so).
Dabei ist allerdings der Holzpreis schon ziemlich teuer..
da kann man sich das ganze um ein wenig mehr Geld gleich vom Fachmann bauen lassen.
Für mich bleiben trotzdem noch andere Bastelprojekte über. :) (allerdings nix akustisches)

LG
Jakob
 

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