Sikora zum Thema "Moll-Blues"
"Es ist natürlich möglich, über all diese Akkordfolgen weiterhin die Mollpentatonik bzw. die Blues-Skala zu verwenden. Das wirkt auf Dauer allerdings etwas ermüdend, weil in Moll die für den Blues so typische Spannung zwischen Melodik und Harmonik fehlt. Die meisten Solisten wechseln daher zwischen der elementaren Bluesfarbe und dem konkreten Ausspielen der Changes ab. Andererseits hat man in Moll wegen der verschiedenen Mollskalen mehr Spielraum bei den Grundfunktinnen als in Dur. Es ist durchaus üblich, neben Äolisch auch HM, MM oder Dorisch als Funktionslieferant zu nutzen (so z. B. in "Footprints" von Wayne Shorter)."
(Frank Sikora: Neue Jazz-Harmonielehre)