Checkliste für Gebrauchtkauf

Taj
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Hallo zusammen,
bin derzeit in Sachen Gebrauchtkauf unterwegs und habe mir eine Liste zusammengestellt, worauf ich achten will (s. Anhang).

Passt das so? Was denkt ihr?
Merci fürs Feedback
Taj
 
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Wenn du die für dich richtige Gitarre in der Hand hältst, wird dich deine Checkliste auch nicht vom Gegenteil überzeugen.
 
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Krasse Sache, das so kleinschrittig aufzuschreiben. Vielleicht hätte ich das auch mal machen sollen, dann wären hier nicht so viele Gitarren ein und aus gegangen.

Aber eigentlich geht es meiner Meinung nach doch so:
1.) Sieht gut aus (eine hässliche oder langweilige Gitarre nimmt man doch gar nicht erst im die Hand)
2.) Fühlt sich gut an (eine schlecht verarbeitete Gitarre spielt man ja auch nicht an)
3.) Klingt gut (Am Besten mit dem eigenen Verstärker und den eigenen Songs testen)


Manchmal reicht ja schon erstens aus, um sich blind ne Gitarre zu bestellen.
 
einige sachen die du schreibst brauchst du beim gebrauchtkauf nicht beachten, weil du sie mit einem schraubendreher unkompliziert richten kannst. sowas, wie lockere buchsen oder saitenlage etc.

- - - Aktualisiert - - -

und beim subjektiven noch ganz wichtig: das over-all-feeling. auch die ideale gitarre nützt dir nix, wenn du mit ihr einfach nicht auf der gleichen wellenlänge schwingst. es sollte sich beim anspielen schon bereits ein wenig nach DEINER gitarre anfühlen.
 
Passt das so? Was denkt ihr?

Manche Gebrauchtinstrumente werden mit steinalten Saiten angeboten und können daher nicht in jeder Hinsicht beurteilt werden. (Selbst im Musikladen habe ich schon Gitarren mit rostigen Saiten gesehen.) Ist zwar nicht gerade verkaufsfördernd, kommt aber trotzdem vor. Du solltest also für den Fall der Fälle ein Päckchen Saiten bereithalten und die Gitarre neu besaiten, wenn Du glaubst, dass sie ansonsten passen könnte.

Gruss, Dietlaib
 
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am schwierigsten finde ich den ersten punkt auf der liste: "Gitarre klingt auch unverstärkt".
wenn die gitarre mit (meinem) verstärker eingestöpselt super klingt, ist unverstärkt imho komplett irrelevant.
 
meine neue Klampfe ist auch ein Gebrauchtkauf und ich bereue daran garnichts!

Wenn du gebraucht kaufst solltest du natürlich immer erst einmal misstrauisch sein allerdings nicht in dem maße das man vergisst das es eben ein GEBRAUCHT Instrument ist.

Wenn möglich Spiel das Objekt der Begierde vor dem Kauf an und begutachte es genau. Wenn Optik, Gefühl und Klang dich ansprechen kauf sie. Bei diesen drei Punkten kann dir allerdings keiner einen wirklichen Rat geben weil das rein auf deine Entscheidung rausläuft.

Grüße
fajen
 
Also bei Gebrauchtkauf sind normale Abnutzungen Gürtelschnalle usw. bzw bei Goldhardware wird diese leicht abgespielt sein... je nach alter.Aber das beeinflusst den Preis nicht so sehr.

Worauf ich noch achten würde, ob der Hals nen Bruch hatte. Das drückt enorm den Preis.
Schau dir die Poleschrauben der PUs an. Da wurde evtl rumgeschraubt. Dann sind die Schrauben ausgefranst. Gleiches gilt für die Abdeckung des E-Fachs. Ist der Schraubenkopf da beschädigt oder so, ist das ein Anzeichen das an der Elektrik rumgedoktert wurde... was wieder den Preis drückt.

Wenn ein Koffer dabei ist oder anderes Zubehör, auch dieses Checken. Daraus kannst du auch schließen, wie die Gitarre behandelt wurde. Riech auch mal an der Gitarre.. Thema Bier- und Nikotingeruch.... Und wenn die Übergabe in der Wohnung des Verkäufers ist, schau dich dort ruhig mal ein wenig um, dass kann dir auch Aufschluss darauf geben, wie das Instrument gepflegt wurde. Muss aber nicht!
 
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Thanx schon mal für die Tips. Frische Saiten pack ich ein, und die "Bierprobe" ist auch gut.

Bisher habe ich Gitarren nur neu gekauft, oder geliehen. Bei einer war's Liebe auf den ersten Blick, ich hab aber auch schon totale Nieten gezogen. Insbesondere eine, wo es selbst der Laden meines Vertrauens nicht geschafft hat, die Saitenlage so einzustellen, dass sie für mich gut passt. Deshalb dachte ich, beim Gebraucht-kaufen gehe ich das Ganze mal etwas systematischer an. 30-Tage Moneyback geht da ja nicht.

am schwierigsten finde ich den ersten punkt auf der liste: "Gitarre klingt auch unverstärkt".
wenn die gitarre mit (meinem) verstärker eingestöpselt super klingt, ist unverstärkt imho komplett irrelevant.

Bist du sicher? Ich hätte jetzt schon gedacht, dass es ein gutes Zeichen ist, wenn sie auch "trocken" einen guten Klang hat.
 
Letzteres hätte ich auch gedacht, mich haben da aber einige trocken eher dünn und drahtig klingende Gitarren am Verstärker sehr angenehm überrascht.

Ich finde die Liste grundsätzlich gut, aber auch etwas zu umfangreich. Das wird man in der Breite kaum Testen können, außer man hat einen sehr geduldigen Verkäufer. Bei einigen Punkten denke ich, dass sie sich ohnehin überschneiden.

Wichtig finde ich, dass die Gitarre zunächst einmal gefällt. Davon gehen wir mal aus, sonst würdest Du sie Dir ja nicht genauer anschauen. Eine Recherche über das Modell im Vorfeld finde ich ebenfalls hilfreich um z.B. Umbauten oder im schlimmsten Fall Fälschungen zu erkennen.

Auch wenn man viele Kleinigkeiten (Kratzende Potis, Wackelkontakt am Klinkenstecker, ungemütliche Saitenlage) selbst richten kann, eine Gitarre im guten sofort spielbereiten Zustand vermittelt einem ein anderes/besseres Gefühl. Hier ist beim Testen eine realistische Selbsteinschätzung hilfreich, um Mängel in die Gruppen "richte ich selbst" oder "muss ein Fachmann ran" zu sortieren.

Als nächstes kommt die Fragen nach Klang und Haptik. Da sollte man zwingend selbst testen oder einen Bekannten zu dem Zweck mitnehmen. Dabei kann man einmal ein bisschen rumnudeln und auch etwas systematischer das Klangverhalten auf verschiedenen Saiten und in verschiedenen Lagen testen. Schnarrt es? Sterben Töne ab? Sind einzelne Saiten zu hoch?

Am Ende schadet es nicht auf das Bauchgefühl zu hören. Wenn was komisch ist, lieber nochmal eine Nacht drüber schlafen.
 
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Das mit den scharrenden Saiten ist so eine Sache. Bei meiner letzten Gitarre war im Laden alles super. Zuhause nachdem ich neue Saiten aufgezogen hatte schepperte das dinge höllisch - das Teil musste erst mal eingestellt werden. Die Saitenstärke war die gleiche nur der Hersteller ein anderer. Problematisch wird es bei schnarrenden Saiten erst, wenn der Hals sich nicht entsprechend einstellen lässt.
 
Boskoop hat das schön geschrieben, das ist dann ein Problem, das aus einem Schnäppchen schnell mal ein Problemkind werden lässt. Aber auf kleinere Mängel, Wackelkontakte, kratzende Potis, leicht verfranste Schrauben und ähnliches würde ich beim Verkaufsgespräch auch eingehen, vielleicht kann man ja am Preis noch was machen. Da regt sich vielleicht der ein oder andere hier jetzt ein wenig auf, aber ich sehe die kleinen Makel an meinen Instrumenten oft nicht mehr, hab mich dran gewöhnt. Wenn ich dann mal eine verkaufe, kommt es vor, dass sowas angesprochen wird, hier ein wenig matt auf der Mechanik, dort ein bißchen Rost am Polepiece, da geh ich dann schon noch was runter. Darum kauft man ja auch gebraucht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sollte noch erwähnen, dass ich gerne zum Fachhändler einkaufen gehe, weil bei solchen später auftretenden Problemen ich jederzeit zu ihm gehen kann und er das dann regelt. Der Preisuntershied zum Netz ist eigentlich auch nicht mehr wirklich relevant, weil spätestens nachdem die Händler drauf angesprochen werden auf mittlerweile meistens sehr schnell auf "Internetpreise" einlenken (was die wohl früher an Gewinnspannen gefahren haben? - Das gilt übrigens nicht nur für Gitarrrengedönse ;-).
 
Hmm...ich sehe da ein paar Probleme in der Praxis:

- Intonation

FALLS die Gitarre einfach nur schlecht eingestellt ist, kannst du das vor Ort kaum beurteilen. Diese Intonation dann beim Testen "so nebenbei" korrekt einzustellen dürfte aber in der Praxis meist kaum machbar sein.

- Angenehme Saitenlage
- Tonabnehmer auf "richtiger" Höhe
- Saiten schnarren nicht

Ganz ehrlich...das ist überhaupt kein Kriterium! Einen Gebrauchtwagen beurteilst du doch auch nicht danach, ob Sitz und Rückspiegel schon beim Einsteigen auf deine Bedürfnisse eingestellt sind?! Solange die Gitarre technisch in Ordnung ist, kannst du jedes Instrument auf deine Bedürfnisse einstellen.

- "Gute" Hölzer verbaut

Wie beurteilt man das denn bei einem deckend lackierten Instrument noch objektiv? Und auch bei geölten Instrumenten ist das sehr schwer zu beurteilen, wenn man nicht gerade ein echter (!) Kenner ist.

Ich persönlich würde noch auf etwas Anderes achten:

- Komm ich mit der Brücke zurecht

Denn inzwischen gibt es nicht nur bei den Tremolos so viele unterschiedliche Systeme, die sich manchmal nur um ein paar Millimeter Breite/Höhe unterscheiden...aber dann beim Spielen für mich einen großen Unterschied machen:

Anhang anzeigen 302746

Anhang anzeigen 302747

Ibanez-Roadcore-RC320-Tight-Tune-Bruecke.jpg


Beim Probespielen sehr genau darauf achten, ob man damit zurecht kommt! So manche spitze Kante nervt sonst auch nach der 100. Stunde immer noch massiv.
 
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So manche spitze Kante nervt sonst auch nach der 100. Stunde immer noch massiv.

Auch dem kann man im nachhinein Abhilfe leisten. Letztendlich kann man erst nach vielen Spielstunden wissen, ob man mit dem Instrument zufrieden ist.
 
Danke nochmals für eure Geduld + die vielen Hinweise!

Ich geh dann mal meine Rückspiegel einstellen :rolleyes:.
 
Schreib dann mal bitte was es geworden ist! Ich bin gespannt!
 
iTunes schrieb:
am schwierigsten finde ich den ersten punkt auf der liste: "Gitarre klingt auch unverstärkt".
wenn die gitarre mit (meinem) verstärker eingestöpselt super klingt, ist unverstärkt imho komplett irrelevant.
Bist du sicher? Ich hätte jetzt schon gedacht, dass es ein gutes Zeichen ist, wenn sie auch "trocken" einen guten Klang hat.
nein, sicher belegen kann man sowas wohl nicht.
aber der unverstärkte klang hat imho wenig damit zu tun, wie sie an einem bestimmten amp klingt,
aber das ist nicht unumstritten.

ich glaube eher, dass viele spekulationen (ich vermeide den begriff "voodoo") in sachen tonholz und klang daher rühren.
eine denkweise ist eben, dass eine "gute" gitarre auch trocken schon gut klingt, aber die alternative sichtweise ist, dass trocken und am amp wenig miteinander zu tun haben, da bei einer e-gitarre ja nicht das holz abgenommen wird, sondern die schwingung der saiten am pickup. schwieriges thema.
 

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