Custom Metalgitarre

  • Ersteller mar_nic_s
  • Erstellt am
Ich lasse meine von Hartung bauen, aber hier muss die Chemie zwischen beiden Parteien stimmen und ich weiß nicht wie weit man mit 3.500 bei Hartung und co kommt. Meine bekommt natürlich sehr viele Details die ich so haben will um eben mein Spiel zu optimieren, leider weiß ich nicht was das am Preis alles ausmacht und bin so deutlich über 4.500 ;)

puhhhhh... so viel gebe ich erst aus, wenn sie mir dann auch Bier holen kann, mir meine Schulaufgaben korrigiert, mich ind en Urlaub fliegt und letztendlich alle anderen Gitarren ersetzen kann. ICH für meinen Fall kann nicht nachvollziehen, wie eine Gitarre so viel kosten kann wie ein gebrauchtes Auto und ICH würde das auch nicht ausgeben. Ich weiß auch nicht, wie das zustande kommt, dass der Flo von Unicut eine wirklich tolle Gitarre mit tollen Hölzerne (das Mahagoni meiner kelly ist der Oberhammer), mit Schaller Hardware und allem Schnickschnack wie Decke und Lackierung für 2000€ bauen kann.

Manchmal habe ich das Gefühl, aber das ist natürlich sehr subjektiv, dass die oben genannten schon aus Prinzip Geld draufschlagen, weil sie eben den Namen haben und als Edelschmiede gelten und für das Budget von 3500€ lasse ich mir zwei bauen, die am Ende nicht schlechter klingen werden, als EINE für 4500€. Schließlich und endlich muss das jeder für sich selbst abmachen. Alles wichtige wie die persönliche Chemie, Kontakt wurde oben schon erwähnt!
 
Zuletzt bearbeitet:
(...) ICH für meinen Fall kann nicht nachvollziehen, wie eine Gitarre so viel kosten kann wie ein gebrauchtes Auto und ICH würde das auch nicht ausgeben.

Was für ein Auto meinst Du denn? ;)

Letztendlich geht es doch eigentlich nur um das persönliche Preislimit für eine Gitarre und nicht um die Frage warum eine Gitarre überhaupt "so viel" kostet.
Selbst eine Teuffel Birdfish ist mit ihrem niedrigen 5-stelligen Betrag noch "günstig" im Vergleich zu +/- Seriengitarren von Gibson, Fender & PRS.
Übertrieben teuer ist also keiner aus dieser Gilde.



Ich weiß auch nicht, wie das zustande kommt, dass der Flo von Unicut eine wirklich tolle Gitarre mit tollen Hölzerne (das Mahagoni meiner kelly ist der Oberhammer), mit Schaller Hardware und allem Schnickschnack wie Decke und Lackierung für 2000€ bauen kann.

Die Preise für die Einzelteile kannst Du Dir ja relativ genau ausrechnen. Der Rest bleibt für den eigentlichen Stundenlohn, sämtliche laufenden Kosten und die 19% Steuern.
Wenn ich einfach mal von 30 Arbeitsstunden für eine relativ simple Standard Strat ausgehe, verdient er als Person an so einer Gitarre verhältnismäßig wenig und seine Firma fährt kaum einen operativen Gewinn für zukünftige Investitionen ein. Und wenn ich jetzt zudem berücksichtige, dass eine Standard Strat bei ihm vermutlich deutlich weniger als 2.000 Euro kostet, wird es auf keinen Fall besser oder ist ein Teil der Unicut Produktion automatisiert bzw. zugekauft?

Solange die Instrumente OK sind, kann Dir das als Kunde natürlich relativ egal sein aber für mich war es auch immer wichtig zu wissen, dass der Gitarrenbauer von diesem Job leben kann und das geht auf Dauer nicht von dem aus dieser Rechnung resultierenden Betrag - zumindest nicht so wie ich ihm das wünsche.



Manchmal habe ich das Gefühl, aber das ist natürlich sehr subjektiv, dass die oben genannten schon aus Prinzip Geld draufschlagen, weil sie eben den Namen haben und als Edelschmiede gelten und für das Budget von 3500€ lasse ich mir zwei bauen, die am Ende nicht schglechter klingen werden, als EINE für 4500€. Schließlich und endlich muss das jeder für sich selbst abmachen.

Ich würde eher sagen, dass sie vernünftig kalkulieren und die Nachfrage ihnen diese korrekte Kalkulation erkaubt. Einen Preisaufschlag in Form von "Hey, ich bin der Huber Nick und deswegen kostet das Ding jetzt statt 2.000 Euro eben 8.000 Euro" sehe ich ehrllich gesagt bei keinem der erwähnten Herren. Ich erkenne auch keine Markenhysterie welche den Herstellern jeden Fehler erlaubt nur weil ihr Name auf der Kopfplatte steht - sie stehen alle im Zugzwang und müssen für die Kohle mehr leisten als viele anderen Anbieter.

Falls es tatsächlich so wäre, dass man von zwei verschiedenen Herstellern extakt das gleiche Produkt einmal für 3.500 Euro und einmal für 1.750 Euro bekommt, würden dem teureren Hersteller auf Dauer die Kunden garantiert weglaufen und der günstigere Hersteller könnte sich vor Aufträgen kaum noch schützen bis er eben fast zwangsläufig angemessen teurer wird oder die Kundschaft keine Lust mehr hat weit über ein Jahr auf ein Instrument zu warten.
 
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eben... darum kann ich nur für mich sprechen. Ich gehe auch anders an die Sache ran, eher pragmatisch und ohne jegliches Vooddoo, ich stehe mehr auf Handling, Funktionalität und Livetauglichkeit.
 
Handling, Funktionalität & Livetauglichkeit wird denke ich bei allen geboten, Voodoo erkenne ich mal wieder weniger :)
 
Also:

Der Flo von Unicut baut in der Regel alles von Hand! Da wird nix "zugekauft"! Außer die Hardware natürlich...

Deshalb ist es auch kein Problem, sein ganz individuelles Korpus- und Kopfplattendesign zu bekommen.

Natürlich könnte er auch auf Wunsch Warmoth Parts zusammenbauen, aber wozu, wenn er es selbst auch kann?

Er erzählt einem halt keinen Schmarrn und sagt auch ganz klar an, was die Hölzer kosten. Da gibts keine 800 Euro Aufpreis für eine Riegelahorn-Decke, die bei Holz-Faszination für 150 Euro gekauft wurde... ich nenn jetzt mal keine Namen...

Er würde wahrscheinlich auch eine Gitarre aus eurem eigenen Holz bauen, wenn ihr zufällig schöne Kanteln auf dem Dachboden gefunden oder ein altes hässliches Möbelstück geerbt hättet, das sich als Gitarre besser machen würde... *g* - und dann die Holz-Kosten einfach vom Gesamtpreis abziehen.

Findet mal einen Gitarrenbauer, der sowas macht! Und da steckt einfach jede Menge Überzeugung dahinter, darin, dem Kunden wirklich was für sein Geld zu bieten und im besten Falle genau DAS Instrument, dass er schon immer haben wollte - das es aber "von der Stange" so nicht gibt. Natürlich taucht immer der Hinweis auf, dass man ja nie so genau weiß, wie das Instrument letztlich klingen wird. Deshalb ist ja auch eine gute Beratung umso wichtiger - und dass der Gitarrenbauer auch weiß, was der Kunde gerne hätte. Und dann kann man auf ein Wunschergebnis hinarbeiten! Schlecht wird das auf keinen Fall sein - im Gegenteil. Wieso sollte eine Gitarre auch schlecht klingen, die beste Hölzer, eine schon zigfach erprobte und bewährte Konstruktion und gute Markenhardware hat? ^^

Ich war am Montag wieder beim Flo und das hat mir viel Spaß gemacht, einfach mal wieder über Gitarren zu plaudern und dem absolut genialen Sound seiner für sich selbst gebauten Gitarre zu lauschen.

Ich werd jedenfalls keine Gitarren mehr woanders kaufen, weil ich wirklich der Meinung bin, dass ich bei Unicut höchste Qualität für faire Preise bekomme. Und auch diesen Kundenservice, die Beratung und Herzlichkeit nicht missen möchte! Deshalb unterstütze ich das auch gerne und empfehle den guten Mann hier öfters mal weiter!

PS: Ein Freund von mir hat sich dort auch aktuell eine Gitarre bauen lassen - vielleicht gibts von der bald mal Bilder, damit ihr auch was zu sehen habt! ; )
 
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Jups, Flo ist da super. Du bekommst ab 1200 Euro eine Custom-Gitarre bei ihm. Mir geht's wie Myxin: Ich brauche nichts anderes mehr. Nur meine Caparison kommt da ran. Und die kostet mittlerweile neu auch über 2000 Euro.
 
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Handling, Funktionalität & Livetauglichkeit wird denke ich bei allen geboten, Voodoo erkenne ich mal wieder weniger :)

dazu brauche ich aber kein Vooddoo Holz, mit A ___________ (setze beliebige As ein) Voodoo Decke. Und mich würde mal trotz aller Arbeitsstundenkosten interessieren, wie zB die Siggi Preise zustande kommen - was am Ende richtig ins Geld geht sind optische Dinge und die spar ich mir aus oben genannter Herangehensweise.

Voodoo... erkenne ich an allen Ecken und Enden, wenn eine Gitarre mal mehr als 2500€ kostet, die andere Gitarrenbauer für 1500€ bauen können.
 
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Vorab: Ich bezweifle sicher nicht, dass die Unicut Gitarre klasse sind. In Bezug auf die Qualität kann man sich bei keinem mir bekannten einheimischen Gitarrenbauer beschweren.

Über die Aufpreispolitik von manchen Herstellern kann man lange diskutieren - ist aber nicht zielführend. Ich persönlich habe kein Problem damit, wenn sich ein Gitarrenbauer die selbst durchgeführte Selektion sowie die Vorratshaltung von einigen solcher Decken (ohne die Sicherheit auf tatsächliche Verwendung) über einen Aufpreis bezahlen lässt. Zudem finde ich es auch nicht verwerflich wenn "optische Exklusivität" nochmals extra aufgeschlagen wird, das beobachtet man um ein vorheriges Beispiel aufzugreifen ja auch bei Autos - Ledersitze 4.000 Euro etc. ...

So werden dann halt aus einer für etwa 400 Euro (150 Euro sind schon weit hergeholt!) eingekauften Qulited Maple Decke vom erwähnten Zwischenhändler (Beispiele) die von Dir angesprochenen 800 Euro beim Einen, 600 Euro beim Anderen oder 1000 Euro beim Nächsten. Entweder öffentlich groß dargelegt - blöd, weil es dann sinnfrei diskutiert wird - oder versteckt durch einen höheren Basispreis weil es die Gitarre halt nur noch mit Mastergrade Top gibt. Das ist nichts Besonderes, machen sicher 90% aller Hersteller so und ich habe bei meinen Customs die Erfahrung gemacht, dass mit dem Einkaufspreis und der Aufpreispolitik offen umgegangen wird. Die Kalkulation ist also transparent und man kann sich frei entscheiden ob das OK für einen ist oder nicht.

Es ist natürlich sehr edel von dem Unicut Flo wenn er den Einkaufspreis direkt weitergibt. Das machen auch ein paar wenige andere. Trotzdem muss ich sagen, dass ich seine Kalkulation einfach nicht verstehe. 1.250 Euro für die Basisgitarre sind 1000 Euro nachdem die Steuern weg sind. Etwa 30 Stunden braucht vermutlich auch er für eine solche Gitarre und selbst wenn alle Maschinen unter dem Weihnachtsbaum lagen, der liebe Gott ihm die laufenden Kosten übernimmt und die Materialien im heimischer Garten wachsen, bleibt ein Gehalt von etwas über 30 Euro pro Stunde. Mit ein bisschen Phantasie kann man sich ausmalen was tatsächlich bleibt - IMHO so wenig, dass die Selbstständigkeit nur mit viel Verzicht zu ertragen ist und ein hohes Risiko birgt. Fair für den Kunden aber IMHO unfair gegenüber dem Erbauer :)


Edit @psywaltz: Korrekt, auf optische Schmankerl kann man verzichten. Die würde ich aber nicht als Voodoo bezeichnen. Voodoo ist wenn die Gitarre nach einer Weihwasserbehandlung einen engelsgleichen Charakter bekommt. Meine Meinung zum Rest habe ich hier und an anderer Stelle bereits ausführlich dargestellt. Wie gesagt, im Autohaus diskutiere ich auch nicht über den sicherlich zu hohen Aufpreis für das Leder und im Cafe kostet heißes Wasser mit einem Beutel halt 2 Euro. Man muss andere auch was verdienen lassen sonst verdient man selbst irgendwann nichts mehr.
 
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ich mach hier mal Werbung für Matze und MGH Guitars

für 3.500 Euro kriegst du vielleicht sogar 2 Custom Modelle
und die persönliche individuelle Beratung sowieso oben drauf

thx&bye
d.
 
Was hier in dieser Diskussion mal wieder völlig untergeht sind die Steuern und Abgaben die zu leisten sind.
Wer eine Gitarre bei Frank Hartung, Siggi Braun, Tandler, Tausch etc fertigen lässt bekommt diese mit Rechnung ausgestellt die auch eine Mehrwersteuer im Preis enthält, die natürlich erst den Preis richtig hochpuscht..


Ich weiss nicht, wie es ein Gitarrenbauer schafft, der diesem Beruf in Vollzeit als Hauptberuf nachgeht, der ohne Massenfertigung einen Preis von unter 2000 Euro inkl Mwst anbieten kann, und dann auch noch davon leben kann.
Als Selbständiger hat man nämlich selber auch noch Abgaben an de Staat zu leisten, und das sind nicht wenige.


Wenn jemand hobbymässig Gitarren baut, und dann solche Freundschaftspreise anbieten kann, ist das schön und gut, grenzt sich aber dadurch auch automatisch ab, was aber in keinster Weise nun mit der Qualität einer solchen etwas zu tun haben muß.


Ich weiss zb. von Frank (Hartung) das er pro Gitarre (Embrace und Diavolo Modelle) mindestens 80 Stunden reine Arbeitszeit investieren muß, gut seine Gitaren, besonders das handgeschnitzte Flow Carving Deckenshaping is auch etwas spezielles das mehr Zeit in Anspruch nimmt.


Rechnet man nun mit einem Verkaufspreis von 4000 Euro pro Instrument, zieht MWST ab, zieht die Kosten der zum Bau notwendiger Materialen ab, ist das noch lange nicht der Lohn den der Gitarrenbauer für seine reine Arbeitszeit erhält, das alles gehört gegengerechnet mit den täglichen Kosten des Geschäfts wie Werkstatt, Werkzeug, Maschinen, Energie, Weiterbildungskurse, Sozialabgaben, Krankenversicherung und andere Versicherungen, und was am Ende bleibt ist ein Stundelohn von dem man nicht reich wird.
Hat man dann auch noch zusätliche Angestellte verkompliziert das die Sachlage ungemein, ist sie doch schon so nicht gerade sehr transparent, weshalb es immer wieder zu solchen Diskussionen kommt.


Ob man jetzt Gitarren baut, oder einem anderem Geschäft nachgeht, als Selbstständiger muß man immer kalkulieren das einem am Ende was übrig bleibt.
Unter diesem Gesichtspunkt macht so ein Preis für mich Sinn, und hat auch einen Gegenwert.
Auf der anderen Seite kann ich auch Psywaltz Meinung gut verstehen, der sagt.. mehr als XY Euro darf eine Gitarre für mich nicht kosten..weil es ist halt "nur" eine Gitarre und kein Space Shuttle :p
Ist das auch OK, jeder hat so persönliche Grenze und Meinung was etwas für sich kosten darf.


Allerdings hat das mit Voodoo etc, herzlich wenig zu tun..da gibts noch ganz andere Spezialisten ;)

PS: habe gerade gesehen das Crying Eagle ähnliches geschrieben hat..meine Zustimmung dazu
 
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Zum Thema 150 Euro wären für quilted Maple überzogen: Die Decke meiner Grünen (Signatur) hat 150 Euro gekostet - durfte ich selbst aussuchen und habe auch ich für Flo bestellt. Man muss zu Unicut auch sagen, dass er viele Maschinen durch seinen Hauptberuf bereits hat. Klar, er muss auch nicht davon leben. Ich kann 2500 Euro für ein Custom-Instrument noch gut verstehen. Alles was drüber ist... Ich seh's wie Jens.
 
und bitte nicht falsch verstehen: jeder darf so viel ausgeben wier er mag, darum gibt es ja verschiedene Angebote und ich verstehe auch die Stundensätze, wenn ich seh, was mir meine KFZ Werkstatt für einen Räderwechsel abknöpft. Ich will ja auch Qualität bezahlen und ich will auch, dass da am Ende was für den Erbauer hängen bleibt. Ich werde eben keine 4000€ ausgeben, weil ich davon überzeugt bin, dass sie mir kein Bier holt, geschweige denn mir ne Kippe anzündet :) - ich kann nur den Tipp geben, wie ganz am Anfang, ein paar heimische Gitarrenbauer aufzusuchen und nach Symphatie zu urteilen.
 
Zum Thema 150 Euro wären für quilted Maple überzogen: Die Decke meiner Grünen (Signatur) hat 150 Euro gekostet - durfte ich selbst aussuchen und habe auch ich für Flo bestellt.

Jaja, das gibt es natürlich aber diese 150 Euro Decke kostet bei Siggi keine 800 Euro Aufpreis :)
Das ist eine sehr schöne Decke aber da gibt es noch deutlich krassere Maserungen - objektiv, nicht subjektiv.
Es geht zum einen um die Qualität/Einzigartigkeit der Maserung und dann um die Dicke der Platte um die Shapings überhaupt zu ermöglichen.
Die von mir verlinkten Quilted Tops haben eine sehr ausgeprägte Maserung, sind relativ dick und liegen dadurch bei etwa 400 Euro.
Ich könnte mir vorstellen, dass diese Tops bei Siggi (aber auch Nik Huber & Co.) einen deutlichen Aufschlag erfahren würden aber ob es auf 800 Euro springt sei mal dahingestellt. Ich hatte damals auf jeden Fall unter 50% Preisaufschlag zum Einkaufspreis und es war keine Decke von Holzfaszination.


@psywaltz: Ich verstehe nichts falsch, es ist alles top :)
Mir geht es gerade eher darum, dass man sich bei sowas einfach mal selbst fragen sollte ob man seine eigene Arbeit auch so selbstverständlich für fast die Hälfte vom üblichen Preis/Gehalt vergüten lassen würde.
 
da ich deutlich unterbezahlt bin in meinem Breruf, kenne ich mich aus und ich zitiere mich nochmals selbt:

Ich will ja auch Qualität bezahlen und ich will auch, dass da am Ende was für den Erbauer hängen bleibt. Ich werde eben keine 4000€ ausgeben, weil ich davon überzeugt bin, dass sie mir kein Bier holt, geschweige denn mir ne Kippe anzündet :)
 
ich hab bisher personlich nur erfahrugen mit mayons, die kommen bei dir aber ja nicht in frage.

richtig geile gitarren baut der jochen von sign guitars in aachen, check mal die seite ab, da gibts auch einge heavy modelle in der gallerie.
 
@Cryin' Eagle: Ich versteh dich schon richtig. Mei, das muss letztlich jeder selbst wissen. Ich arbeite im Automobilbau und durfte vor Kurzem bei der Bahnverladung mithelfen. Also rein ins 80000 Euro Sportauto und zum Abtransport damit gefahren. Tolles Auto, den Mehrpreis zu meinem Kleinwagen ist es MIR auch nicht wert. Wer für eine Custom Shop Gitarre statt, sagen wir mal 2-300 Euro für eine schöne Decke - die an sich auch schon purer Luxus ist - eben 800 Euro in Kauf nimmt... Das ist nur optischer Schnickschnack für Holz mit einem Fehlwuchs für das es früher mal verbrannt wurde. :D Eine langweilige Ahorndecke mit deckender Lackierung bringt klanglich auch ans Ziel. Auch das muss - wie bei meinem Autobeispiel - jeder selbst entscheiden.

Mir ist mein sauer verdientes Geld mittlerweile einfach zu schade für diesen Schnickschnack. Ich weiß nicht einmal, ob ich mir nochmal eine Gitarre wie meine Grüne so bauen lassen würde. Ich tendiere wieder viel mehr zu den einfachen Designs, plaintop, vielleicht nicht einmal ein Floyd Rose - und dafür zahl ich beim Flo 1400-1500 Euro rum. 1200 Euro - hätte ich dazu sagen sollen - verlangt er für unlackierte Gitarren. Da ist die Lackierung ja nochmal ein Haufen Arbeit. Für einen Hals will er ab 180 Euro ohne Mechaniken. Nur nebenbei. Ich hab auch schon mit einem der "großen" deutschen Gitarrenbauern wegen einem neuen Hals für eine Gitarre gesprochen. Der meinte nur seeeeehr abfällig: "Meine Gitarren haben einen Grundpreis von 2500 Euro. Was meinst denn du jetzt, was ein Hals kostet?!" Habe dankend aufgelegt und durch Glück den Flo kennen gelernt.

Alles ne Frage der Verhältnismäßigkeit. Ich sehe mich auch mehr als pragmatischer Bandmusiker. Die Klampfe muss funktionieren und ihren Zweck erfüllen. Bei 4500 Euro würde mir das Herz bluten. ICH würde das Geld in eine Custom Klampfe und ein Axe FX stecken. :D
 
Also nochmal zu Unicut-Guitars:

Flo baut hervorragende Gitarren, bietet eine kompetente, ausführliche Beratung an und einen prima Kundenservice, wenn mal was nicht passen sollte.
Er ist dabei ehrlich, erzählt einem keinen Schmarrn, erklärt einem, aus welchen Einzelkosten sich der Endpreis des Instruments zusammensetzt - das nennt man Transparenz. Und bietet darüber hinaus noch extrem faire und gute Preise.

Ich habe auch, bevor ich bei ihm gelandet bin, bei anderen Gitarrenbauern angefragt, und zum Teil recht unverschämte Antworten erhalten oder auch mal gar keine, weil ich es wohl nicht "würdig" war, dass man mir auf meine Mail, in der ich mein karges Budget erwähnt habe, überhaupt antwortet... ich werd jetzt aber keine Namen nennen.

Darauf wurde hier hingewiesen.

Was darauf folgt, ist eine Abhandlung darüber, wie schlimm es doch sei, Gitarren so günstig zu verkaufen und dass man davon ja nicht leben könne usw.. - fast schon so, als müsste man sich dafür schämen, dort dann eine Gitarre in Auftrag zu geben...

Mal ganz ehrlich: Ich finde das echt sehr schade - um das mal diplomatisch auszudrücken - dass man hier nicht einfach mal die Arbeit von jemandem loben kann, der einfach sein Hobby zur (nebenberuflichen) Passion gemacht hat und gute Gitarre bauen will und daran noch weitere Gitarristen teilhaben lassen möchte - weil er sich darüber freut, wenn sich andere über ein Instrument freuen, dass er liebevoll wie der "Meister Eder" ums Eck zusammengebaut hat.

Wenn ich solche Gitarren bauen könnte wie er, würde es mich auch verdammt stolz machen, wenn ich solche Instrumente verkaufen könnte und dann von zufriedenen Kunden das Feedback bekomme, dass das die geilste Gitarre ist, die sie je gespielt haben! Was glaubt ihr, wie er sich darüber gefreut hat, als ich meine Gitarre dort mit einem Leuchten in den Augen abgeholt habe und es auch heute immer noch tut, wenn ich ihm sage, wie verdammt gut diese Gitarre klingt - sogar noch besser, als kurz nachdem sie fertig war?

Was ist denn daran verkehrt, wenn er nicht einfach 2000 Euro mehr verlangt, wie die größeren etablierten Gitarrenbauer? Ich verstehs nicht!

Es gibt halt Leute, die haben nicht so viel Geld, um bei Siggi einzukaufen (wo der Name jetzt schon erwähnt wurde) oder machen es eben nicht, weil sie die Endpreise und deren Entstehung nicht nachvollziehen können - z.B. eben diese Aufpreise für A... Decken nicht nachvollziehen können (ja, Aufpreise, dh. man zahlt zusätzlich Geld drauf, nicht dafür, dass man überhaupt eine Decke bekommt, sondern dass diese eine schönere Maserung hat - die Decke und die Bearbeitung dieser ist im Grundpreis ja enthalten) - eben gerade auch dann, wenn man weiß, wie viel die bei Holzfaszination und Co normalerweise kosten (und man davon den Grundpreis einer "normalen" Decke nochmal abzieht, um das mit dem Aufpreis zu vergleichen). Gleiches gilt für Fixpreise von diverser Hardware, die man beim T günstiger bekäme. Das ist völlig legitim, sich darüber Gedanken zu machen.

Es ist aber auch völlig in Ordnung, wenn jemand wie Siggi seinen Preis selbst kalkuliert für seine Gitarren. Niemand wird dazu gezwungen, sich eine solche Gitarre zu kaufen - ebensowenig wie eine G***** Customshop. Und es hat auch keiner behauptet, dass die Gitarren nicht gut seien, im Gegenteil! - nur, dass man eben die gleiche Qualität woanders auch günstiger bekommt. Und zwar hier in Deutschland bei jemandem, der sein Handwerk versteht und auch ein Recht darauf hat, dass man dieses anerkennt und ihn einfach mal weiter empfiehlt.

Ich hoffe nur, dass diejenigen, die jetzt hier ihr "Gutmenschentum" raushängen lassen, genauso penibel darauf achten, dass sie ihre Wurst und ihren Käse beim Metzger kaufen und nicht im Supermarkt, dass sie Fair Trade Schokolade und Kaffee kaufen, Bio-Baumwolle tragen, keine Kleidung aus asiatischer Produktion bekannter Sport-Bekleidungs-Hersteller und auch keine Unterhaltungselektronik aus sog. "Entwicklungsländern" nutzen usw.. Das möchte ich an dieser Stelle schon mal sagen!
 
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Dieser Thread läuft hier völlig aus dem Rahmen, und es wird, so wenn ich mir meinen Beitrag durchlese, und die folgenden Antworten drauf, gibt es hier sehr wohl zu viel Interpretatationspielraum über daswas geschrieben wurde, ich bin mir sicher bei einem Glas kühlen Blonden wäre die Diskussion ganz anders verlaufen, weil eigentlich, so wie man das überall rausliest, haben wir wohl eine ganz ähnliche Meinung, (hier in DE fertigen lassen, persönlicher Kontakt, Chemie muss stimmen, etc) nur drücken wir uns anders aus und

@Myxin,
das letzte um was es hier ging, besonders auf dieser Seite des Threads, das man die Arbeit von jemandem schlechtredet, oder weniger Wertschätzt.
lies dir mal meinen Beitrag auf Seite 1 an, an erste Stelle empfehle ich Flos Unicut Gitarren.

Wenn man sein Hobby zum Neben oder Hauptberuf machen kann, ist das doch schön, und wenn man an dem Vorteil das man den Maschinenpark seiner Firma nutzen kann und davon andere profitieren lassen kann, mit günstigen Preisen, ist das doch wieder ein Vorteil für beide Parteien.

Nur kann man davon nicht ausgehen oder gar verlangen, das dann solch eine Art der Preisgestaltung auch für andere Unternehmen oder Einzelbetriebe 1:1 so anwendbar ist, und darum ging es in meinem Beitrag weiter oben.

Wieviel man nun für eine Gitarre ausgeben will, und bei für welchen Gitarrenbauer man sich nun entscheidet ist eine rein persönliche Entscheidung die oftmals kaum nach objektiven Kriterien bemessen werden kann, die alle als gleich oder ähnlich empfinden.

Und wenn ich einfach eine gute und qualitativ hochwertige Gitarre will, die für mich nur ein reines Werkzeug ist, dann brauch ich kein handgebautes Instrument von einem Gitarrenbauer.. da greif ich lieber zur Stangenware aus dem Mittelpreissegment und bin damit zufrieden bis ans Ende meiner Tage..Gerade was Fertigungsqualität, Lackierungen, etc angeht brauchen sich viele Seriengitarren absolut nicht verstecken.

lg
exoslime
 
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@ Exoslime:

Ich bin mir dessen bewusst, dass es diesen Interpretationsspielraum ganz klar gab!

Und ich habe mit meinem letzten Beitrag ganz klar Stellung zu einer möglichen Interpretation bezogen, die sich mir leider schon ein bisserl aufgedrängt hat.

Ich habe auch nix dagegen, wenn größere Unternehmen, hauptberufliche Gitarrenbauer oder sonstwer andere Preisvorstellungen hanen - das hab ich auch so geschrieben. Das entscheidet letztlich jeder Verkäufer ja selbst, für welchen Preis er seine Ware abgibt.

Es ging mir nur darum, dass man auch ungetadelt darauf aufmerksam machen dürfen sollte, dass man selbst nicht bereit ist, so viel Geld dafür auszugeben und dass man vergleichbare Qualität auch woanders günstiger bekommt.

Ganz zu schweigen von der guten Beratung und dem einzigartigen Konzept, dass man wirklich eine komplett individuelle Gitarre bekommt (verglichen damit, dass man aus einer Anzahl von Korpus Formen und Standard Hardware, Hölzern und Lackierungen auswählt) - darauf ist leider auch niemand mehr eingegangen, sondern mehr oder weniger nur auf die Sache mit den Preisen...

Ansonsten stimme ich deinem aktuellsten Beitrag hier voll und ganz zu.

Mit einer Einschränkung: Ich werde mir keine Gitarren mehr "von der Stange" kaufen, weil sich die, die mich interessieren könnten in der gleichen preislichen Region bewegen wie die von Unicut. Und dort bekomme ich halt noch meine Extra-Wurst - sprich alles so, wie ich es gerne hätte - und wenn es nur die Position der Schalter/Potis ausmacht. : )
 
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Wo wurde denn jemand getadelt? Diese Intention hatte sicherlich niemand. Falls Du das so empfindest tut es mir leid aber wer dem ein oder anderen Gitarrenbauer selbst mangelnde Transparenz unterstellt und deren Kalkulation nur mir "Schmarrn" tituliert, sollte selbst doch auch was abkönnen :)

Und um mich jetzt nicht zu wiederholen schließe ich mich dem letzten Post von exoslime uneingeschränkt an ...
 

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