Der lang verschollene und der für tot gehaltene Lovegunmask meldet sich zurück

  • Ersteller LOVEGUNMASK
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Reicht die Stimme aus, um vor kleinerem Publikum (vor ca. 20-30 Leuten) aufzutreten?

  • Ja

    Stimmen: 7 70,0%
  • Nein

    Stimmen: 1 10,0%
  • Noch nicht, aber eventuell mit Gesangsunterricht/Gesangsübungen

    Stimmen: 2 20,0%
  • Aufgrund der schlechten Aufnahmequalität schwer zu beurteilen

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    10
  • Umfrage geschlossen .
LOVEGUNMASK
LOVEGUNMASK
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Guten Tag allerseits,

nach vielen Jahren gibt es wieder mal von mir etwas zu hören. Das letzte mal habee ich 2010, also vor 5 Jahren, eine Hörprobe gepostet. Seit 2010 habe ich leider kaum gesungen. Und wenn ich in den letzten 5 Jahren gesungen habe, dann meist nur im Sitzen vor dem Computer oder während dem Autofahren – auch beim Autofahren sitzt man bekanntermaßen; und im Sitzen zu singen soll ja nicht gut sein.

In den letzten 5 Jahren war ich musikalisch trotzdem relativ aktiv. Ich habe z.B. ein Konzeptalbum mit 8 Songs geschrieben, bzw. komponiert und getextet. Ich bin übrigens Songwriter, nicht Sänger. Eher bin ich noch Saxophonist oder Gitarrist als Sänger. Und da ich alles andere als ein guter Sänger bin, habe ich die Gesangsspuren der 8 Songs absichtlich immer so komponiert, dass man als Sänger nie über eineinhalb Oktaven singen muss, aber auch nie weniger als eine Oktave. Der Stimmumfang der 8 Songs liegt meist zwischen d und f '. Ein Stimmumfang von etwas mehr einer Oktave reicht für die 8 Songs also völlig aus.

Ich überlege seit einiger Zeit, ob ich nächstes Jahr, nach meinem Studium, für einige Zeit nach London ziehen soll, um dort mit einem in England lebenden, langjährigen, sehr guten griechischen Kumpel und seinen britischen Kumpanen das oben erwähnte Konzeptalbum aufzunehmen. Der griechische Kumpel hat dort ein eigenes Studio und Auftritte vor kleinem Publikum könne er zur Genüge organisieren. Ich würde meine eigenen Songs dann wohl oder übel selbst singen müssen, sowohl im Studio, als auch vor kleinem Publikum. Ich habe als Sänger in Deutschland aber kaum Bühnenerfahrung gesammelt. Nur an zwei Auftritten habe ich vor vielen, vielen Jahren gesungen. Ich habe ja vorhin auch schon erwähnt, dass ich überhaupt gar kein Sänger bin.

Naja. Ich habe jetzt mal drei Hörproben vorbereitet. Übrigens habe ich die Aufnahmen mit einem billigen 8-Euro-Headset gemacht, denke aber, dass man die Stimme einigermaßen gut hören kann. Ich habe keine Effekte benutzt, auch kein Hall. Mir ist bewusst, dass die Aufnahmequalität nicht gut ist. Als langjähriges Mitglied des Musiker-Boards würde es mich mich dennoch freuen, wenn Ihr Euch eine Hörprobe Eurer Wahl anhören und ein ehrliches Feedback zur Stimme geben könntet.

Die wichtige Frage für mich ist, ob meine Stimme ausreicht, um vor kleinerem Publikum (vor ca. 20-30 Leuten) aufzutreten? Falls nicht, würde dann Gesangsunterricht etwas bringen? Ihr könnt natürlich auch gerne an der anonymen Umfrage teilnehmen.


1 – ''Bella Ciao'' (italienisches Partisanenlied). Ich spreche zwar überhaupt kein Italienisch, studiere aber seit einigen Jahren Englisch, Französisch und Spanisch und habe Lateinkenntnisse, so dass ich aufgrund meiner romanischen Sprachkenntnisse den italienischen Text gut zu verstehen glaube. Die italienische Aussprache ist sicherlich alles andere als gut, aber das Lied musste ich einfach einsingen, weil ich es seit zwei Tagen nicht mehr aus dem Kopf kriege.
https://app.box.com/s/tzffx0j94ileqm86456t4uixrmj94fxt

2 – ''Frankly, Mr. Shankly'' (aus dem „The Queen Is Dead“-Album der Smiths, 1986).
https://app.box.com/s/qmylxcph1boupjp1kogrhckxy39uqz5n

3 – ''The Prettiest Star'' (aus David Bowie's „Aladdin Sane“-Album, 1973).
https://app.box.com/s/ym89bw9xasju3sqlwv0zo9ew9prjfzfs

Viele Grüße,
LOVEGUNMASK
 
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Also zunächst mal ist die Aufnahmequalität echt übel. Wenn du dem Hobby weiter nachgehen willst, solltest du hier mal ein paar Hunnies investieren.

Zu den Songs:
Weder dein "Italienisch" noch dein Englisch haben mich überzeugt. In London wirst du damit ebenfalls niemanden vom Hocker hauen.
Außer du erzählst dem Publikum vorher irgendwas von ner schweren Kindheit oder so - dann hast du ggf. noch nen Mitleidsbonus.

Ich glaube auch nicht, dass es nur an der gesanglichen Qualität liegt (die man in der Tat aufgrund der Aufnahme nur bedingt beurteilen kann), sondern viel eher an Ausdrucksvermögen und Überzeugungskraft.

Ich empfehle dir zunächst mal in deine Muttersprache zu wechseln und die Sache aus Spaß an der Freude zu betrachten - aber nicht aus dem Wunsch heraus, damit aufzutreten.
 
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Mhmm ich finde die Stimme irgendwie bissl dünn...

Was ich damit nicht sagen will, ist, dass du nen schlechten Klang hast. Im Gegenteil, den finde ich sehr angenehm. Man merkt, dass da einfach das Training bzw. die Atempower für kräftigere Töne fehlt bzw die Basics nicht wirklich da sind.
 
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Hallo und willkommen zurück,

ich finde, zu Beantwortung deiner Fragen ist die Qualität völlig ausreichend (wobei ich noch am Rätseln bin, was die lange Geschichte über dein Konzeptalbum damit zu tun hat).

1. Ich finde Stimme und Intonation völlig okay. Das einzige, was ich anhand der Aufnahme nicht beantworten kann, ist ob du dich live auf einer Bühne in einer belebten Kneipen durchsetzen kannst. Deine Stimme ist zwar gut zu hören und im MIx weit vorne - aber sie klingt nicht unbedingt laut und kräftig. Das kann aber täuschen.

2. Was die Aussprache angeht, habe ich mir mal sagen lassen, dass die Angelsachsen diesbezüglich etwas entspannter sind als wir (die finden eher befremdlich, wenn ein Deutscher perfektes Cockney spricht). Ich bin da auch etwas empfindlich, aber ich finde, dein Ausdruck, deine Ausprache haben durchaus noch Charme.

Falls nicht, würde dann Gesangsunterricht etwas bringen?

Ich hatte als Kind mal Mathe-Nachhilfeunterricht. Das hat nichts gebracht.
Als Erwachsener hatte ich auch mal Gesangsunterricht. Das hat nicht allzu viel gebracht, da ich stilistisch schon zu festgefahren war.

Daher: Kann, muss aber nicht.

Vor ein paar Leuten in der Kneipe könntest du meiner Ansicht nach aber auf jeden Fall singen. Einfach mal ins kalte Wasser springen, ohne vorher das allwissende Internet zu fragen. ;)
 
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Ich denke, Gesangsunterricht würde sich lohnen, da dein Timbre interessant genug ist. Du triffst die Töne. Aber aufgrund der Monotonie und Unsicherheit in den Höhen klingt es eher gelangweilt. Im Gesangsunterricht könntest du lernen, überzeugender zu singen, einzelne Silben betonen usw, sodass du dem Hörer dein textliches Anliegen deutlich machen kannst. Aktuell kommt da nämlich gar nichts rüber. Schade eigentlich - denn das Timbre sollte man eigentlich nicht verschwenden!

Außer du erzählst dem Publikum vorher irgendwas von ner schweren Kindheit oder so - dann hast du ggf. noch nen Mitleidsbonus.

Unverschämtheit!
 
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@ stefangeidel, Nachtfluegel, Lee Coeur & antipasti:
Vielen Dank für Eure Beiträge und für die konstruktive Kritik. Ich kann den Beiträgen viel entnehmen.
Vielen Dank auch all denjenigen, die sich die Zeit genommen haben, um sich meine Stimme anzuhören und an der Umfrage teilzunehmen.

In den bisherigen Beiträgen wurde auf zwei wesentliche Defizite hingewiesen. Diese sind:

1. die mangelhafte Stimmkraft – wie von Nachtfluegel und antipasti richtigerweise festgestellt:
Man merkt, dass da einfach das Training bzw. die Atempower für kräftigere Töne fehlt bzw die Basics nicht wirklich da sind.

Deine Stimme ist zwar gut zu hören und im MIx weit vorne - aber sie klingt nicht unbedingt laut und kräftig. Das kann aber täuschen.

Das nehme ich absolut genauso wahr. Ich habe auch eine leise Vermutung, woran es unter Umständen liegen könnte, dass die Stimme in den Aufnahmen leise und kraftlos war. Ich bin mir selber zwar nicht ganz sicher, aber denkt Ihr, dass ich (als Amateur) eventuell hätte lauter und kräftiger singen können, wenn ich die Songs um 2 oder 3 Halbtöne nach oben transponiert hätte?
Denn laut diversen Quellen, wie z.B. laut Wikipedia, hat Morrissey von den Smiths eine Baritonstimme:
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_baritones_in_non-classical_music
Da ich zweifellsohne eine Tenorstimme habe, hätte ich hier den Song noch etwas weiter nach oben transponieren können.
Bei ''Bella Ciao'' liegen (in meiner Aufnahme) die meisten Töne zwischen e und c' – und somit in einer mittleren Baritonlage. Eventuell hätte ich lauter und kräftiger singen können, wenn ich das Lied um zwei oder drei Halbtöne nach oben – und somit in eine mittlere Tenorlage – transponiert hätte?
Bei Bowie's „The Prettiest Star“ habe ich sogar (warum auch immer) das Lied um einen Halbton nach unten transponiert, und mir damit sicher keinen Gefallen getan.
Für einen Amateur wie mich, macht es doch sicherlich einen Unterschied, ob man ein Lied in D-Dur oder in F-Dur zu singen hat, oder meint Ihr nicht?
Außerdem habe ich, schlau wie ich ja bin, die Aufnahmen kurz vor Mitternacht gemacht, als zwei meiner vier Mitbewohner schon geschlafen haben. Mir war das egal. Ich hatte mir vorgenommen trotzdem laut und kräftig zu singen. Psychologisch unterbewusst habe ich aber vermutlich nicht ganz Vollgas geben können.
Ich werde in den kommenden Tagen die drei Songs erneut einsingen und hier verlinken. Dabei werde ich, im Gegensatz zu den im Eröffnungsbeitrag gestellten Aufnahmen, die Lieder jeweils um 2 oder 3 Halbtöne nach oben, sprich in eine mittlere Tenorlage, transponieren und die Aufnahmen nicht kurz vor Mitternacht, sondern tagsüber machen. Mal schauen, ob die Aufnahmen dann besser werden.

2. die fehlende Überzeungskraft, das fehlende Ausdrücksvermögen und die Monotonie - wie von Lee Coeur und stefangeidel richtigerweise festgestellt:
Ich glaube auch nicht, dass es nur an der gesanglichen Qualität liegt (die man in der Tat aufgrund der Aufnahme nur bedingt beurteilen kann), sondern viel eher an Ausdrucksvermögen und Überzeugungskraft.

Aber aufgrund der Monotonie und Unsicherheit in den Höhen klingt es eher gelangweilt. Im Gesangsunterricht könntest du lernen, überzeugender zu singen, einzelne Silben betonen usw, sodass du dem Hörer dein textliches Anliegen deutlich machen kannst. Aktuell kommt da nämlich gar nichts rüber.

Hierbei stimme ich Euch beiden jeweils zu 100% völlig zu. Ich habe bei den Aufnahmen den Fehler gemacht, mich nicht in die Songs hineinversetzt, sondern sie einfach vor mich hingesungen zu haben. Ich habe mich quasi nur auf den Songtext und auf die Intonation fokusiert. In den drei Aufnahmen sind Ausdrucksvermögen und Überzeugungskraft – wie von stefangeidel zurecht festgestellt – nicht vorhanden. Ein wichtiger und sehr guter Kritikpunkt – vielleicht sogar der beste Kritikpunkt, den man mir gegenüber überhaupt bringen kann.
Was Du, Lee Coeur meinst, verstehe ich sehr gut und kann Dir nur völlig zustimmen. Du beziehst Dich, in musikalischen Termini, auf Dinge wie die Artikulation (marcato, legato, staccato, etc.), auf die Dynamik (piano, forte, (de-) crescendo), bewusst eingebaute Pausen, usw.. Pausen haben ja z.B. auch viel mit der Atmung zu tun. Da ich in den Aufnahmen mit der Artikulation und der Dynamik nicht spiele und auch keine bedeutsame Pausen einbaue, klingt die Stimme sehr monoton. Das sehe absolut ich genauso. Ich werde dann bei den Aufnahmen, die ich in den nächsten Tagen machen werde, darauf ebenfalls achten. Das setzt natürlich voraus, dass man sich vorher gut mit dem Songtext auseinandersetzt und sich vorher schon überlegt, welche Töne oder Wörter man stärker oder weniger stark betonen möchte und wo man geschickte Pausen einbaut, etc..

@ stefangeidel:
Ich stimme Deinem Beitrag zu, was das fehlende Ausdrucksvermögen und die fehlende Überzeugungskraft betrifft. Auch stimme ich Dir zu bezüglich der schlechten Aufnahmequalität und der verbesserungswürdigen Aussprache. Es gibt aber auch Dinge, bei denen unsere Ansichten auseinander gehen.
Außer du erzählst dem Publikum vorher irgendwas von ner schweren Kindheit oder so - dann hast du ggf. noch nen Mitleidsbonus.

Bevor man einen Mitleidsbonus nötig hat, kommen meiner Ansicht nach noch viele andere Dinge, die in der Pop- und Rockmusik auch wichtig sind. Dass ich kein Sänger bin, habe ich ja bereits erwähnt. Gesang ist aber in der Pop- und Rockmusik auch nicht alles. Was mir persönlich z.B. viel wichtiger als der Gesang ist, sind die Songs selbst. Iggy Pop, Lou Reed und Bob Dylan sind aus rein gesangstechnischer Sicht mitnichten die besten Pop- und Rocksänger. Dafür sind sie allesamt Kultstars, weil sie etwas zu sagen hatten – ganz im Gegensatz zu den allermeisten kontemporären Sängerinnen und Sängern, die vielleicht häufig eine gute Gesangstechnik haben und auch sauber singen, aber letztendlich nichts zu sagen haben, weil ihre Songs in der Regel stil- und formlos sind und keine Inhalte beinhalten. Iggy, Lou und Bob konnten dahingegen in erster Linie mit ihren Songs, mit ihren gegenkulturellen Attitüden, mit der Stimme, und nicht mit dem Gesang, überzeugen – und da sind wir wieder bei den wichtigen Stichworten „Ausdrucksvermögen“ und „Überzeugungskraft“ - nicht nur auf die Stimme, sondern auf das gesamte Auftreten bezogen. Was ich sagen möchte ist, dass jemand, der keine gute, oder gar eine schlechte Gesangstechnik hat, aber mit seinen Liedern etwas (Außergewöhnliches) zu sagen hat, von mir keinen Mitleidsbonus braucht, sondern mir sogar sehr viel lieber ist als jemand, der zwar eine einwandfreie Gesangstechnik hat, aber in seinen Liedern letztendlich überhaupt nichts zu sagen hat.
Und da Du meine Lieder nicht gehört hast und mich als Person und Musiker auch nicht kennst, scheint es mir etwas voreilig zu behaupten, wann und in welcher Form ich einen Mitleidsbonus benötigte.

Ich empfehle dir zunächst mal in deine Muttersprache zu wechseln und die Sache aus Spaß an der Freude zu betrachten - aber nicht aus dem Wunsch heraus, damit aufzutreten.

Erst einmal vielen Dank für die sicherlich gut gemeinte Empfehlung.
Wenn ich Deiner Empfehlung nachginge, würde das aber im Umkehrschluss bedeuten, dass ich nicht meine selbst geschriebenen, englischsprachigen Lieder singe, sondern stattdessen plötzlich anfange türkischsprachige Lieder zu singen – und das obwohl ich türkischsprachige Lieder überhaupt nicht mag. Meine Muttersprache ist nämlich Türkisch. Und ich spreche zwar (relativ) fließend Türkisch, aber es gibt nur wenige Dinge, die ich noch mehr verabscheue als türkischsprachige Lieder. Früher habe ich sie zwar noch einigermaßen gerne gehört, aber mittlerweile finde ich türkischsprachige Lieder einfach nur grauenhaft.
Ich spreche zwar auch (relativ) fließend Deutsch, aber Du möchtest nicht wissen, wie die deutsche Aussprache eines Türken klingt, der mit 6 Jahren überhaupt das erste Mal Kontakt mit der deutschen Sprache hatte, und seine Kindheit und Jugend mitten im Schwabenland verbracht hat. Mein Akzent im Deutschen ist noch viel schlimmer als die Aufnahmequalität der drei geposteten Songs – trust me.
Deine sicherlich gut gemeinte Empfehlung in meine Muttersprache zu wechseln kommt für mich also nicht in Frage, vor allem weil ich an den 8 Liedern für das Konzeptalbum insgesamt über 5 Jahre lang weit über 1.000 Stunden geschrieben habe, und an ihnen so lange geschraubt und gedreht, gebohrt und gefeilt habe, bis ich einigermaßen zufrieden mit den Ergebnissen war. Wieso sollte ich also jetzt nicht meine englischsprachigen Lieder singen, die ethisch-philosophische, soziale, interkulturelle, historische, sowie zeitgenössische Themen adressieren, und gleichzeitig eine gewisse literarästhetische Qualität in Form von Ambiguitäten, Wortspielen, Isotopieketten, intertextuellen Referenzen, und mit Bedacht eingesetzten rhetorischen Stilmitteln in sich bergen? Wieso sollte ich jetzt plötzlich all das in die Truhe legen und anfangen türkisch- oder deutschsprachige Lieder zu singen? Falls ich auftreten sollte, würde ich definitiv keine Cover-Songs singen, sondern nur meine eigenen Stücke. Und die habe ich nun mal in englischer Sprache geschrieben... That's just the way it is.

Ich empfehle dir zunächst mal in deine Muttersprache zu wechseln und die Sache aus Spaß an der Freude zu betrachten - aber nicht aus dem Wunsch heraus, damit aufzutreten.

Den Wunsch aufzutreten hat jeder Musiker, der auftritt. Niemand tritt auf, ohne auftreten zu wollen. Wenn z.B. antipasti heute Abend in einem Lokal auftritt, dann tritt er nicht auf, weil ihn jemand dazu zwingt aufzutreten, sondern weil er selbst den Wunsch hat, aufzutreten. Oder anders gesagt: Wer nicht den Wunsch hat, aufzutreten, gehört auch nicht auf die Bühne.
Entscheidend, so meine ich, ist die Frage, wieso man auftreten möchte. Mir persönlich geht es definitiv NICHT darum des Auftreten Willens aufzutreten. Mir geht es auch NICHT darum, Applaus bei meinen Auftritten zu bekommen. Ich bin nicht mehr 13. Und übigens ist einer der Gründe, weshalb ich mich seit vielen Jahren dagegen wehre, in Deutschland aufzutreten, dass man hierzulande immer Applaus bekommt. Meine Lieder rufen aber nicht zum Applaus auf. Im Gegenteil. Wo es Applaus gibt, da gehören weder meine Lieder, noch ich hin. Applaus heißt entweder Lob, Respekt, Zustimmung oder einfach nur die pure Wahrnehmung des Künstlers seitens des Publikums - das sind genau die Dinge, die ich nicht möchte, ich aber in Deutschland bekäme.
Wenn ich denn auftreten möchte, so kann es dafür nur einen Anlass dafür geben, den ich hier nicht konkret benennen möchte, weil ich hier in diesem Beitrag nichts und niemanden provozieren will, sondern möglichst sachlich bleiben möchte. Ich kann nur so viel dazu sagen... Um so Dinge wie „Spaß“ und „Freude“ geht es mir gewiss nicht. Deine Empfehlung, "die Sache aus Spaß an der Freude zu betrachten" ist sicherlich gut gemeint, ist aber nichts für mich – auch wenn es aus europäischer Sicht vielleicht nicht einfach zu verstehen ist. Aber... That's just the way it is.
Im Übrigen habe ich den Wunsch aufzutreten während dem Songwriting in den letzten Jahren nie gehabt. Den Wunsch, einmal ein Album aufzunehmen hatte ich aber schon immer; genauer gesagt seit ich mit 14 Jahren erstmals Iggy Pop's „Lust for Life“-Album gehört habe. Ich habe meine Songs immer nur für mich selbst geschrieben, nie für andere. Der Auftrittsgedanke entstand erst in den letzten paar Wochen und Monaten aufgrund mehrmaliger Nachfrage des in England lebenden Griechen, mit dem ich seit ca. 10 Jahren sehr gut befreundet bin. Es gibt außer dem Griechen und mir noch zwei weitere in London lebende Musiker, die von meinen Songs wissen. Diese drei Musiker haben mir aus ihrem eigenem Wunsch musikalische und instrumentale Unterstützung zugesichert, für den Fall, dass ich mit meinen Liedern nach London gehen sollte. Ich habe dort also einen gewissen Freundeskreis und die drei Musiker haben sich bereit erklärt, das Album mit mir aufzunehmen und die Songs (also meine Songs) live zu performen. Ich habe Ihnen bezüglich der Aufnahme des Konzeptalbums bereits zugesagt. Da ich noch bis 2016 studiere, und bisher auch nie wirklich den Wunsch hatte aufzutreten, habe ich Ihnen bezüglich der Auftritte bis 2016 abgesagt, und die Tür für 2016 und danach offen gelassen.

Einfach mal ins kalte Wasser springen, ohne vorher das allwissende Internet zu fragen. ;)

Ich ins kalte Wasser?
Ich bin Warmduscher. ;)
Aber Moment...
Es gibt tatsächlich zwei Situationen, bei denen ich mir durchaus vorstellen kann, ins kalte Wasser zu springen:

''London is burning and I live by the river'' (aus ''London Calling'' von The Clash, 1979).

Wenn ich von Dir Gesangsunterricht bekäme, würde ich in Hannover sogar im Winter in die Leine springen, selbst wenn die Stadt nicht am Brennen ist.
 
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Löse dich lieber von den ganzen Stimmfächern, denn du hörst deine Stimme selber anders, als sie nach außen hin klingt. Es gibt zwar diverse Tendenzen zu den Stimmfächern, aber wo deine Stimme richtig hingehört, zeigt sich erst nach Jahren.

Lauter und kräftiger singen ist immer so ne Sache, weil man gerade als Anfänger (wenn man kein gutes Körpergefühl hat), da gern ins Pressen verfällt. Was du lernen musst, ist halt das Stützen - allerdings sollten dir das besser die Gesangslehrer hier erklären oder du suchst selber einen solchen auf :)

Lee bezieht sich nicht nur auf die Dynamik und die Atmung ansich, sondern auch viel auf das Verändern des Stimmklanges. Ich kenne es beispielsweiße von mir so, dass ich per Vorstellungskraft (bsp. ein Bild von einem weitläufen See oder so) gewisse Nuancen angleichen kann und meine Stimme dann einen ganz anderen Klang nach außen bekommt. Aber - sowas geht meist erst richtig, wenn man den Text und die Melodie auswendig kennt und auch verstanden hat. Erst dann kann man sich um das Gestalterische Gedanken machen.

Ob das allerdings bei dir funktioniert, musst du selber testen - sowas dürfte individuell sein.
 
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Wenn ich von Dir Gesangsunterricht bekäme, würde ich in Hannover sogar im Winter in die Leine springen, selbst wenn die Stadt nicht am Brennen ist.

Dann ist es vielleicht ganz gut, dass ich alles andere als ein Gesangslehrer bin: So bleibst du im Trock'nen. ;)

Außerdem habe ich, schlau wie ich ja bin, die Aufnahmen kurz vor Mitternacht gemacht, als zwei meiner vier Mitbewohner schon geschlafen haben.

Genau so klingt es auch. Die Situation, in der eine Aufnahme entsteht, ist nicht zu unterschätzen. Ich singe zuhause am Schreibtisch auch deutlich zurückhaltender. Daher sollte man solche Home-Aufnahmen auch niemals als vollkommen realistisches Abbild aller gesanglichen Fähigkeiten betrachten, sondern lediglich als "Momentaufnahme" und Tendenz.

Wie bereits gesagt: Ich finde das alles okay und bin der Meinung, dass du durchaus in einer Kneipe auftreten kannst.

Eventuell hätte ich lauter und kräftiger singen können, wenn ich das Lied um zwei oder drei Halbtöne nach oben – und somit in eine mittlere Tenorlage – transponiert hätte

Mit Sicherheit. Ungeübte Tiefen klingen natürlich viel eher monton und drucklos als höhere Töne. Wenn du es hinkriegst, die Songs etwas höher anzusetzen, wird das wahrscheinlich was bringen. Das würde ich dann aber eher am Nachmittag machen, wenn die Mitbewohner ausgeflogen sind. ;)
 
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@ Nachtfluegel und antipasti: Danke für Eure Kommentare und Danke für die wichtigen und ausführlichen Erläuterungen zum Stimmklang und zur Vorstellungskraft, Nachtfluegel. Ich stimme Dir natürlich voll zu. Ohne Gesangsunterricht werde ich wohl alleine kaum besser werden. Das Stützen kann ich in 1000 Jahren nicht alleine lernen. Dafür brauche ich dringend Gesangsunterricht.

Heute Mittag habe ich, wie zuvor versprochen, die 3 Lieder erneut eingesungen - diesmal bei Tageslicht (etwa zwischen 15 und 16 Uhr). Meine Mitbewohner waren nicht zu Hause, ich war also alleine und habe mir bei den Aufnahmen die folgenden 3 Dinge vorgenommen:
1.) Die Lieder habe ich, wie vorher angekündigt, um jeweils 2, bzw. 3 Halbtöne nach oben transponiert.
2.) Ich habe mir vorgenommen, grundsätzlich laut und kräftig zu singen.
3.) Ich habe mir vorgenommen, nicht monoton zu singen, sondern meiner Stimme Ausdruck und Theatralik zu verleihen - so gut ich als Laie konnte.

Auf die Aussprache und auf die Intonation habe ich dafür dieses Mal weniger Wert gelegt als in den ersten Aufnahmen. Vor allem in ''Frankly, Mr. Shankly'' und ''The Prettiest Star'' habe ich auch viele schiefe Töne drin. Das ist mir aber im Moment wirklich nicht wichtig. Vielmehr interessiert mich, ob es Fortschritte in puncto Stimmkraft und Ausdruck gibt? Mir persönlich ist aufgefallen, dass sich das Timbre irgendwie verändert hat bei den neuen Aufnahmen, was vielleicht an den Punkten 1 und 2 (siehe oben) liegen könnte. Irgendwie hört sich das für meine Ohren diesmal auch total nasal an. Presse ich zu viel?

Hier jedenfalls die drei neuen Aufnahmen (übrigens mit dem gleichen Headset aufgenommen, und wieder ganz ohne Effekte, auch kein Hall, einfach nur in Audacity eingesungen):

David Bowie - ''The Prettiest Star'':
https://app.box.com/s/rsrkgmx6ircqdxxgbpcghshwlv1akqck

The Smiths - ''Frankly, Mr. Shankly'':
https://app.box.com/s/6rek7iq4m0c5nbyfurwufaguhb3hos6t

''Bella Ciao'':
https://app.box.com/s/3ce8goe78iy2lnp6i16cl2u9jzqdp4bi

Über Eure Kommentare und Meinungen würde ich mich wirklich sehr freuen.

Vielen Dank im Voraus!
 
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Hallo Lovegunmask,

von mir wirst du keine Kritik bezüglich eventuell auftretender schiefer Töne hören.

Gerade im italienischen Lied hört man, dass du dich dynamikgemäß verbessert hast. Aber allgemein klingen die Aufnahmen in den Höhen recht kraftlos. Ich frage mich wirklich, ob das nicht vielleicht am Headset liegt?! Ich bin gerade wirklich überfragt. Dein Timbre klingt warm und trotzdem wirkt es so, als wären die Aufnahmen kehlig und atemlos gesungen. Das passt nicht zusammen. Ich denke langsam wirklich, dass das Headset diese Probleme verursacht, daher tue ich mich auch schwer mit der Bewertung... Hat nicht noch jemand von hier eine Idee?

Übrigens muss ich mal deinen Schreibstil loben. Da kann sich mancher Deutsch-Muttersprachler (inklusive mir) was abschauen!

Ich stimme deiner Meinung, dass ein Sänger nicht gefällig-technisch sein muss, damit ein Song wirkt bzw. dass viele Songs gerade durch gesangstechnik eher nicht einwandfreie Stimmen charmant und markant wirken. Fast alle meine Lieblingssongs werden von solchen Sängern gesungen. Andererseits sind wir hier im Vocals-Bereich, von daher finde ich Anmerkungen bzgl. Gesangstechniken schon gerechtfertigt.
 
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Hallo Lee Coeur,

vielen Dank für Dein Feedback :) !

Gerade im italienischen Lied hört man, dass du dich dynamikgemäß verbessert hast. Aber allgemein klingen die Aufnahmen in den Höhen recht kraftlos. Ich frage mich wirklich, ob das nicht vielleicht am Headset liegt?! Ich bin gerade wirklich überfragt. Dein Timbre klingt warm und trotzdem wirkt es so, als wären die Aufnahmen kehlig und atemlos gesungen.

Ich empfinde ebenfalls, dass meine Stimme ''kehlig'' und ''atemlos'' klingt. Ob es am Headset liegt oder nicht, kann ich leider auch nicht beurteilen. Ich vermute aber, dass es weniger am Headset, sondern wohl eher daran liegt, dass ich voll aus der Kehle singe anstatt aus dem Bauch, bzw. mit dem Zwerchfell zu singen. Wie Nachtfluegel bereits richtigerweise festgestellt hat, fehlen mir einfach die Basics (Atemstütze, Bauchatmung, Brustatmung, etc.). Vermutlich habe ich mir die Stimme in den letzten Jahren auch ein wenig (oder sehr stark) dadurch kaputt gemacht, dass ich fast nur im Sitzen gesungen habe (und das auch noch mit einer vermutlich stimmschädigenden Gesangstechnik).

Für mich steht jetzt jedenfalls Folgendes fest: Ich werde in baldiger Zukunft Gesangsunterricht nehmen, weil ich ja nächstes Jahr die LP aufnehmen werde und meine eigenen Songs natürlich einigermaßen ordentlich singen möchte. Mit Live-Auftritten rechne ich momentan nicht. Die Live-Auftritte sind mir übrigens auch nicht wichtig, denn die vom griechischen Kumpel geplanten 15 bis 20 Live-Auftritte waren ursprünglich vom Griechen nur dafür gedacht, das Album in kleinerem Rahmen zu ''promoten''. Falls sich aber meine Stimme bis nächstes Jahr nicht deutlich verbessern sollte, kann ich auf die ''geschenkten'' Auftrittsmöglichkeiten auch gut und gerne verzichten. Wichtig ist für mich das eigene Album aufzunehmen, wovon ich schon seit über 10 Jahren träume und vor allem in den letzten 5 Jahren sehr viel dafür getan habe.

Andererseits sind wir hier im Vocals-Bereich, von daher finde ich Anmerkungen bzgl. Gesangstechniken schon gerechtfertigt.
Das unterschreibe ich :) !

Viele Grüße,
LGM...
 
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