Hallo!
So, jetzt hab ich in vielen threads die Vorteile vom PC-Lösungen gepriesen (Bei den Softwarepianos.) und muß hier mal lucjesuistonpere widersprechen. Nicht, daß du im Prinzip unrecht hättest, luci, aber...
Tifa schrieb:
ich glaube Workstation-Keybord sagt mir doch mehr zu ...wogegen mich Computer in der Regel eher frustrieren.
Wenn Tifa lieber nicht am Computertropf hängen möchten, sollten wir ihn/sie nicht dazu zu überreden versuchen. Ich finde auch, daß es im Synthie-Bereich bessere Hardware Alternativen zu Computerlösungen gibt. Die Qualität eines The Grand 2 oder Scarbee's EPs oder eines Garritan Orchesters gibts bei StagePianos nicht. Aber ein Clavia Nord Lead oder Access Virus TI ist den Softwaresynths voll und ganz überlegen.
Tifa schrieb:
Außerdem sollte es nicht so viel vorgeben, sondern möglichst viel Raum für Kreativität bieten, da ich musikalisch eigentlich recht viel Ahnung habe.
Die Frage ist, Tifa, ob du mit "viel Raum lassen" meinst, es soll z.Bsp. keine Arpeggio-/Begleitautomatiken vorgeben, wie die Entertainer-Keyboards das tun, oder ob es auch nicht die Sounds weitestgehend vorgeben soll und du lieber selber soundbasteln möchtest.
In ersterem Fall wäre eine Workstation, wie Roland Fantom XS, Yamaha Motif, Kurzweil P-2660 oder Korg Trition in Ordnung. Punkto Spuren einspielen, Sequenzer, Effekten etc. steht dir da alles offen. Die gehen aber doch stark in die Richtung vorgegebener Sounds. Ob das nun nachgebildete akustische/elektroakustische Instrumente sind (Piano, EPs, Streicher, Bass, Brass/Reed etc.) oder Synth Sounds. Da hast du dann z.Bsp. ein eigenes Preset mit dem vielsagenden Titel "Jump", um den typsichen Van Halen Synth Sound (Im Original btw ein Oberheim) aufzurufen. Diese Workstations sind halt "ROMpler", d.h. sie spielen Samples ab. Synth Klänge editieren ist zwar möglich, aber unübersichtlich und mühsam.
Wenn Workstation, dann wäre die noch nicht genannte Yamaha S-90ES eine Möglichkeit. Eigentlich ein Zwitter zwischen Stage-Piano und Workstation. D.h. im Prinzip fast alle Möglichkeiten der Motif Serie, dafür aber eine Hammermechaniktastatur und einen besseren Pianosound als im Motif. Wenn Klaviersound- und Spielverhalten gefragt ist, wärst du damit besser bedient.
Wenn du von Grunde auf neue Sounds basteln willst, dann wäre eigentlich ein "echter" Synth besser, d.h. bei heutigem Technikstand, ein "virtuell-analoger". Beispiel: Clavia Nord Lead III oder Access Virus TI. Damit bastelst du Klänge von Grund auf neu. Punkto Klang-Schrauberei sind die Dinger auch viel leichter und übersichtlicher zu bedienen, da es viele eigene Knöpfe und Tasten für alle Funktionen gibt. Muß gestehen, ich weiß nicht, was "EBM" ist, aber für Gothic/Industrial wären die bestens geeignet. Umgekehrt sind das reine Synthesizerklangmaschinen, einen Piano- oder Streichersound suchst du da vergebens.
Tifa schrieb:
Einzig von dem ganzen Elektronikkrams verstehe ich bisher kaum etwas...
Wenn du ganz eigene Klänge basteln willst, wirst du da nicht herumkommen. Aber das es gar keine so große Hürde. Ich selbst hatte vor einem 3/4 Jahr null Ahnung von Klangsynthese und hab' mich sogar, erfolgreich, über Clavia's Modular Synthesesystem G2 gewagt. Da kommt man ganz schnell rein und es macht auch Spaß (Zumindest mir!), damit so nebenbei zu erfahren, warum ein akustisches Instrument so klingt, wie es klingt. Und für mich sind das tolle Erfolgsmomente, wenn ich nicht nur eine Melodie komponierte, sondern auch die Sounds dazu selbst entworfen hab' und nicht bloß aus einem Preset abgerufen.
Eine Info ist bisher nicht aufgetaucht und die finde ich sehr wichtig für dich:
Es scheint, daß noch nicht 100%ig klar ist, was im Endeffekt das Bestpassende für dich sein wird. Vielleicht würde dich bei einer Workstation auf Dauer stören, daß die Klänge doch mehr oder weniger vorgegeben sind. Umgekehrt: vielleicht wärst du mit einem "echten" VA-Synth überfordert.
Ich würde dir daher zu einer Lösung raten, die viel offen läßt. Von
allen genannten Instrumenten gibt es Rack-Versionen, auch "Soundmodule" oder "Engine" genannt. Das ist derselbe Klangerzeuger nur ohne Tastatur (Manchmal auch weniger Bedienknöpfe) und die sind viel, viel billiger. Damit kannst du eins machen: Du kaufst dir ein Masterkeyboard. Wurde hier schon genannt, das ist eine Tastatur mit Bedienknöpfen ohne jegliche Tonerzeugung, die nur dein Spiel und Bedienschritte als Midi-Befehle ausgibt. Damit kannst du nicht nur Computer-PlugIns steuern, sondern eben auch diese Rack-Versionen.
Du könntest z.Bsp. ein Masterkeyboard haben, ein Motif Rack und ein Clavia Nord III Rack. Dann hast du sowohl die Workstationvariante, als auch den VA-Synth um weniger als den halben Preis als beide "Vollversionen", also Tastaturversionen. Merkst du dann, daß dich die Workstation nicht befriedigt, ab damit in ebay und du hast fast nichts verloren. Detto: gefällt dir der VA-Synth nicht, ab damit in ebay....
links:
Roland Fantom XR:
http://www.rolandmusik.de/seiten/produkte/Produkte_2004/Fantom-XR/Fantom-XR.htm
Yamaha Motif Rack:
http://www.yamaha-europe.com/yamaha_europe/austria/10_musical_instruments/70_synthesizer/30_tonegenerators/10_tonegenerators/10_no_series/010_MOTIF_RACK/index.html
Yamaha Motif ES Rack:
http://www.yamaha-europe.com/yamaha...ors/10_no_series/008_MOTIF_RACK_ES/index.html
Korg Trition Rack:
http://www.korg.co.uk/products/sound_modules/triton_rack/sm_triton_rack.asp
Achtung: Die Yamaha Motif und Motif-ES Racks haben keinen Sequencer.
Clavia Nord Lead Rack III:
http://www.clavia.se/products/nordlead3/index.htm
Access Virus TI Desktop:
http://www.access-music.de/events/11-2004/virusti_basics_desktop.php4?product=virustidesktop
CME Masterkey:
http://www.cme-pro.com/products-list/product-uf.html
Weiterer Vorteil: Die Rack Dinger sind häufig in sehr gutem Zustand über ebay günstigst gebraucht zu bekommen. Bei Tastaturversionen bleibt immer die Frage, wie gut die Tastatur noch ist, die ja am meisten beansprucht wird. Das fällt bei Racks weg. Außerdem haben die meisten Rackbesitzer die Dinger zuhause im Studio = kein Verschleiß. Da sah ich vor kurzem z.Bsp. Yamaha Motiv Racks in super Zustand, die um 400,- über die ebay-Bühne gingen.
Und als Masterkeyboard z.Bsp. ein neues CME UF7 um 380,-. Das ist das momentan bestausgestattetste (Tastatursplit, Aftertouch, 6 Oktaven etc.). Ohne Hammermechanik, da müßte man was anderes nehmen. Und diese Lösung ist absolut nicht aufwändiger, als ein all-in-one Gerät, der einzige Nachteil für Bühnenbetrieb: zwei Dinger zu tragen. Per Midi-Kabel Masterkeyboard und Rack verbinden, einmalig per übersichtlichem Setup die Tasten-/Regler- des Masterkey zuweisen, fertig!
Vereinfacht gibts von den diversen Anwendern folgende Bewertung der Workstations:
Yamaha Motif: die stärksten bei Klängen akustischer Instrumente.
Korg Trition: gut bei den Synthie Sounds und hervorragende Streicher per Erweiterungsboard.
Roland Fantom: gute Allrounder.
Grüße,
nordstern