DIY Les Lius Bausatz - Baubericht

draikin
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Vorgeschichte: Vor 1,5 Wochen habe ich in diesem Unterforum nach einer weiteren OD für mein Setup gefragt (s. https://www.musiker-board.de/threads/welcher-od-als-ergaenzung-zu-okko-diablo-und-ehx-glove.664725/). Dabei ist auch der Les Lius genannt worden. Ich habe dann spontan beschlossen es mal mit einem Bausatz von Musikding (www.musikding.de) zu versuchen. Ich bin von meiner Ausbildung her Energiegeräteelektroniker, bin also im Umgang mit Elektronik und Lötkolben nicht unerfahren. Allerdings ist das nun fast 30 Jahre her und bis auf einen Pickup-Tausch vor ein paar Jahren habe ich den Lötkolben nicht oft in der Hand gehabt seit dem.

Der Bausatz: Am Freitag ist dann der Bausatz bei mir eingetroffen. Heute bin ich dann endlich dazu gekommen, mit dem Bau zu beginnen. Zuerst also prüfen, ob alle Teile da sind und die Arbeitsumgebung bereit machen.


Den Schaltplan, die Stückliste und einen Anschlußplan kann man sich von der Weseite herunterladen und ausdrucken. Was mir direkt auffällt ist, dass in der Stückliste leider nicht die Nummerierung der Bauteile mit aufgeführt ist, so wie sie auf der Platine zu sehen sind. Das hätte sicher nicht viel Arbeit gemacht, mir das arbeiten aber sehr erleichtert. So geht es daran, die Teile in Schaltplan zu suchen, und ggfs. mit der Stückliste zu schauen, welches Bauteil genau wo hingehört. Klasse dagegen ist die Beschriftung jedes einzelnen Widerstandes, das spart dann wieder das suchen. Trotzdem sollte man etwas vertraut sein mit der Bezeichnung von elektronischen Bauteilen und der Kennzeichnung derselben. Ich habe dann die Bauteile nach "Höhe" sortiert und dann mit den flachsten Teilen angefangen, so konnte ich die Teile an der richtigen Stelle einsetzen, dann die Platine herumdrehen und die Bauteile verlöten.


So ging es dann weiter und nach ca. 2h waren alle Teile verlötet. Keins übrig geblieben und alles passt ;)


Als nächstes standen dann die Kabel an, die zu den Potis, Schaltern, Buchsen und LEDs führen werden. Ein passendes, fertig gebohrtes Gehäuse habe ich mir im übrigen direkt mitbestellt.


Als letzer Akt des Tages habe ich die LEDs in ihre Fassungen gepackt. Da musste ich dann kurz rätseln, wie das gehen soll. Und da vielleicht noch mal jemand vor dem gleichen Problem steht: Man muss die grauen Innenteile mit einem Schraubendreher vorsichtig herausdrücken, dann die LED einsetzen und das ganze wieder zusammen setzen:


Für heute habe ich genug. In den nächsten Tagen geht es weiter. Im Moment überlege ich noch, ob ich zuerst das Gehäuse lackiere, oder erst alles einmal funktionsfähig zusammen baue. Zumal ich mir über die Farbe und Art der Lackierung auch noch nicht im klaren bin.
 
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Ich würde zuerst lackieren. Ich hab bei meinem Fuzzface auch nur mal schnell die Teile ins Gehäuse stecken und testen wollen. Das ist jetzt bestimmt ein halbes Jahr her. :confused:

Gruß Jörg
 
zuerst lackieren und zwar in Gold und dann Fender Knöppe dran wie beim Original !!

EFCLVLSLUS.jpg
 
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Also bei den Knöppen ist der Zug schon abgefahren, da habe ich andere mitbestellt. Und was die Farbe der Lackierung angeht, so hatte ich nicht vor Lack zu kaufen, da hier noch eine Dose Rot und eine Blau Metallic rumsteht, daher wird es eine von diesen beiden.
 
So, bisher habe ich nur den trockenen Montag Abend genutzt um das Gehäuse zu lackieren, da ich drinnen keine Möglichkeit dazu habe. Es ist ein schönes Metallic Blau geworden. Der Lack war noch von unserem alten 3er BMW übrig, sogar mit passendem Klarlack. So habe ich erst das Blau und dann noch eine Schicht Klarlack auf das Gehäuse gemacht.


Danach habe ich das Gehäuse erst mal zwei Tage ordentlich trocken werden lassen und dann heute nur die Schalter Buchsen und LEDs am Gehäuse montiert.



Weiter geht es wahrscheinlich erst am kommenden Wochenende, vorher werde ich keine Zeit dafüt haben. Aber ich habe es ja nicht eilig.
 
Das Blau hat was :great:. Willst du das gute Stück nicht beschriften? Wenn doch, würde ich das vor der Teilemontage machen.
 
Danke.
Willst du das gute Stück nicht beschriften?
Ja, das ist ein weiteres Thema um das ich mich noch kümmern muss. Wenn beschriften, dann bleibt die Frage wie und womit? Meine Handschrift ist denkbar ungeeignet dafür und die üblichen Beschriftungsmaschinen erzeugen jetzt auch keine tollen Ergebnisse. Irgendwelche Vorschläge?
 
Saubere Arbeit, obwohl ich da anders rangehe. Bevor ich mich mit dem Gehäuse befasse , will ich wissen ob er funktioniert und wie er klingt.
Beschriften, naja muss nicht sein, ist beim Original auch nichts drauf.
Hab den Gleichen, ist schon ein Guter.
 
Ja das mit dem Beschriften ist so ein Problem vor dem ich auch noch stehe. Ich dachte schon an Aufkleberfolie die man bedrucken kann. Oder halt bedrucken lassen, kostet aber wieder und man weiß erst hinterher ob alles so passt wie es soll.
 
Wenn beschriften, dann bleibt die Frage wie und womit?

Mit meiner Handschrift ist es auch nicht soweit her :). Was ich unter anderem empfehlen kann, sind Symbole und Buchstaben zum aufrubbeln. Dabei landen nur die einzelnen Buchstaben auf der Oberfläche. Die Dinger gibt es auf Bögen in Schwarz und Weiß und in verschiedenen Größen. Mal bei Conrad oder Reichelt stöbern.

Aussehen kann das in etwa so (sorry das Foto ist sehr alt und nicht sehr gut):
PreAmp01.jpg



Aktuell bin ich ja auch am Bauen (Baubericht kommt auch demnächst). Ich erwäge dann die Gehäuselackierung und Beschriftung mit dem Airbrush zu machen. Ob das mit der Beschriftung wirklich hin haut, weiß ich allerdings auch noch nicht. Rubbelbuchstaben funktionieren aber immer recht gut. Anschließend noch eine Schicht Klarlack drüber, damit das auch schön hält.


So etwas meine ich: klick
 
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Danke.

Ja, das ist ein weiteres Thema um das ich mich noch kümmern muss. Wenn beschriften, dann bleibt die Frage wie und womit? Meine Handschrift ist denkbar ungeeignet dafür und die üblichen Beschriftungsmaschinen erzeugen jetzt auch keine tollen Ergebnisse. Irgendwelche Vorschläge?

ich habe letztens mein erstes und wohl letztes Pedal gebastelt, war nur ein Umschalter. Ich habe es wie folgt beschriftet:

Erst die Grundfarbe lackiert und trocknen lassen

Dann mit Buchstabenaufkleber beschriftet

Danach mit Klarlack so oft drüber lackiert, dass die Buchstaben gut überlackiert waren. Ist billig und sieht ok aus.
 
Ich habe, wenn ich eine Faceplate gemacht habe, mir das hier geholt, https://www.amazon.de/dp/B000R5AHVU?psc=1, dann mit Inkscape was entworfen und mit einem Tintenstrahldrucker ausgedruckt. Auf das Gehäuse geklebt und mit Klarlack lackiert. Dann Löcher ausschneiden und alles einbauen, fertisch.
 
@ksx54 Danke für den Hinweis auf die bedruckbaren Folien. Auch eine gute Alternative.
 
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Die Beschriftung habe ich erst mal zurückgestellt, das Original hat ja im Prinzip auch keine. Stattdessen bin ich gestern ein gutes Stück weiter gekommen. Zuerst habe ich die Kabel angelötet, die an die Bauteile im Gehäuse gehören:

Dann galt es die Platine im Gehäuse zu platzieren. Dazu dienen zwei Klebefüsse, die in die Platine in die dafür vorgesehenen Löcher gesteckt werden:

Das Ergebnis am Ende des Tages, sieht dann so aus:

Ich habe also den größten Teil der Verdrahtung geschafft und dann an Ende festgestellt, das da ja noch der Deckel drauf kommt :eek1: Ich hoffe also das der Deckel drauf passt, obwohl ich alle Leitungen nach oben habe abgehen lassen (Merker für das nächste Mal).

Der Rest kommt dann vielleicht heute noch dran, das Wetter spricht allerdings dagegen :cool:
 
Das passt. Ich hab die Leitungen auch nach oben weggehend und sogar noch Widerstände am zusätzlichen Kippschalter. Da bleibt gar noch etwas Luft. Mein Gehäuse ist zwar schmaler, dürfte aber die selbe Höhe haben.
 
Das passt. Ich hab die Leitungen auch nach oben weggehend und sogar noch Widerstände am zusätzlichen Kippschalter. Da bleibt gar noch etwas Luft. Mein Gehäuse ist zwar schmaler, dürfte aber die selbe Höhe haben.
Ok, danke für den Hinweis. Es wäre zu dem möglichen Platzproblem auch an einigen Stellen einfacher zu löten gewesen... Alleine deshalb würde ich es beim nächsten mal anders machen.
 
Es ist vollbracht. Heute war der dritte und letzte Akt meines ersten DIY Bausatzes. Die restlichen Lötarbeiten waren an einigen Stellen etwas kniffelig, da ja schon viel los war im Gehäuse. So musste ich das Volume Poti noch mal aus dem Gehäuse nehmen, da ich sonst nicht an die beiden letzten Lötpunkte heran gekommen wäre. Außerdem habe ich den Batterieanschluss komplett weggelassen, da ich ihn nicht brauche, ich keine Ahnung habe wo im Gehäuse die Batterie hin sollte und der Deckel geschraubt ist.

Danach dann der große Moment. Das Pedal an die 9V Stromversorgung, den Amp (Ibanez TSA 15H) und die Gitarre anschliessen und los geht es.
Zuerst der Test, ob sie richtigen LEDs angehen, wenn man den enstsprechenden Taster betätigt => CHECK
Dann das Volume der Gitarre aufdrehen und alles bleibt still, wenn das Pedal nicht eingeschaltet ist => CHECK

Danach habe ich mit den Potis und dem Umschalter (der leider schon etwas klemmt und nicht zuverlässig schaltet) verschiedene Settings durchprobiert. Dabei habe ich festgestellt, dass das Pedal schon ziemlich viel Input braucht, damit etwas passiert. Auch der Gain Regler muss ziemlich weit aufgedreht werden. Dennoch gibt es drei etwas unterschiedliche Sounds. Da muss ich noch etwas probieren, es waren aber schon Einstellungen dabei die gefielen. Nächste Woche geht es dann mal damit in den Proberaum, mal sehen wie sich das Pedal am H&K Statesman Dual macht.

Mein persönliches Fazit des ganzen

Bausatz: Wenn entsprechende Löterfahrung und grundsätzliches handwerkliches Geschick vorhanden ist, sollte man den Bausatz zum laufen bekommen. Etwas Erfahrung mit Elektronik kann aber nicht Schaden, entsprechendes Werkzeug erleichtert die Sache außerdem. Der kleine Schalter für die Modi scheint nicht so dolle, der ist schon vor einem echten Einsatz mehr oder weniger defekt.

DIY Pedalbau: Es hat Spaß gemacht und war eine interessante Erfahrung. Ob ich mich noch mal an so etwas begeben würde weiß ich nicht. Der Zeitaufwand ist nicht zu unterschätzen und es braucht schon Konzentration und Ruhe bei der Arbeit, sonst hat man am Ende nur Elektronikschrott. Was bei mir daher nur am Wochenende gegeben war. Da waren dann schnell drei Wochen rum. Und wenn dann, wie bei mir, die Augen nicht mehr so gut sind, ist das hantieren mit den kleinen Bauteilen und löten in dem engen Gehäuse schon etwas mühsam. Trotz Brille...

Ich hoffe es hat Euch etwas Spaß gemacht das zu verfolgen und vielleicht hilft es ja euch noch dem einen oder anderen, wenn es sich zum ersten mal an so ein Projekt heran wagt.

Hier noch die Bilder des heutigen Tages:

 
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