E-Cello oder akustisches?

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Indravenoes
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Hallo zusammen,

ich würde mitr gerne ein Cello kaufen, ich bin mir aber nicht sicher ob ich mir ien akustisches oder lieber ein E-Cello holen soll. Ich ziehe demnächst in ein Studentenwohnheim und möchte dort nicht alle mit meinem Gedudel nerven, also wäre dort ein E-Colle praktischer. Aber klingt ein E-Cello genauso gut wie ein akustisches? Ist das zu empfehlen?

Außerdem: hat jemande Erfahrung mit dem Harley Benton HBCE 830FR ? https://www.thomann.de/de/harley_benton_hbce_830fr_44_ecello.htm

Sollte man überhaupt ein so günstiges Cello kaufen?
 
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Willkommen im Forum ;)
Also ersteinmal die Frage was du willst: Wenn du in einem Orchester, Quartett oder Ähnlichem spielen willst, wirst du ein akustisches Cello benötigen. Für dich alleine reicht aber ein ECello. Aber vll bekommst du ja auch erst in einem Jahr Lust auf Orchester ;) Für akkustische Celli gibt es Hoteldämpfer, die schon sehr stark dämpfen, damit übe ich immer in meiner WG.
Zum Klang lässt sich sagen dass da Welten dazwischen liegen. Ich persönlich würde ein akustisches Cello immer einem ECello vorziehen. Am besten ist wie immer ersteinmal anspielen ;)
 
Hi Indravenoes,

ein E-Cello (und alle anderen E-Streicher) kann niemals klingen, wie ein akustisches Instrument!
Ein akustisches Instrument nutzt seinen Korpus und den Raum und erst diese Mischung macht das Instrument.

Bei einem elektrischen Instrument fehlt beides, Korpus und Raum. Man muß es also über Effekte generieren / immitieren.
Das geht zwar einigermaßen, ist aber recht Kosten-intesiv, denn gute Effekte kosten auch viel Geld.

Das feeling eines akustischen Cellos wirst du beim E-Cello nie finden - das ist eine andere Sache!
E-Instrumente haben ihre Berechtigung, gerade wenn es um Live-Bühnen-Auftritte geht, aber um das authentische Lernen
voran zu bringen, sehe ich keinen Weg vorbei an einem akustischen Instrument - zumindest, wenn man einen gehobenen
Spiel-Level erreichen möchte.


cheers, fiddle
 
Wenn Du Deine Nachbarn nicht über Gebühr nerven willst, ist das E-Cello natürlich deutlich besser. Ein akustisches Cello dringt schon ganz schön durch. Besonders im Anfang könnte das etwaig Probleme bereiten. Du solltest Dir die Bedingungen fürs Wohnheim auch genauer anschauen. Nicht dass die gewisse Sonderbedingungen für das (nichtstudentische) Musizieren haben. Und ein akustisches Cello mit Dämpfer drauf klingt auch nicht besser als ein Elektrisches. Wobei: auch ein E-Cello gibt unverstärkt noch Töne von sich, so ist das nicht.

Ein E-Cello klingt davon ab weicher, nicht so holzig-knarzig wie Akustisches. Je nach Ausrichtung des eigenen Empfindens kann das eine oder andere besser sein. Klassischer ist aber das Akustische, das klingt so schön nasal-melancholisch. E-Celli sind da je nach Einstellung rockiger, weicher, breitbandiger. So genau könnte ich mich jetzt gar nicht in die Bewertung "besser" oder "schlechter" einfinden. Ein E-Cello klingt einfach "anders", wie E-Gitarre vs. Akustische Westerngitarre.

Eins ist jedoch klar: die Cello-Gemeinde steht eher klassisch auf das akustische Cello und ist da auch recht eingefahren drin. Einen Lehrer zu finden, der elektrische Celli auf Dauer akzeptiert, kann da schon etwas problematisch werden.

Wenn Du "nur" ein wenig Cello lernen willst, und keine klassische Ausbildung anstrebst, ist das E-Cello aber durchaus sinniger. Es eignet sich durch seinen elektrischen Klang vervorragend für das Jammen zu Klassikern aus Pop und Rock. Da ist das akustische Cello schon ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Zudem verzeiht das E-Cello eher Fehler, weil man z.B. im Anfang (per internem ider externen) Effektgerät) etwas Hall unterlegen kann.

Ein E-Cello ist durch seinen auffällig kleineren Body auch angenehmer zu spielen. Man muss nicht so weit mit dem Streicharm vom Körper weg ausholen, kann auch hervorragend im Stehen spielen.

Ein günstiges elektrisches Cello solltest Du nur kaufen, wenn Du handwerklich begabt bist. Besonders die Elektrik ist wie beim Harley-Benton neben der bescheidenen Verarbeitung der Hölzer, dermaßen einfach aufgebaut, dass das Risiko von Wackelkontakten usw. recht hoch ist. Auch wenn man Garantie hat - ärgerlich ist das trotzdem. Für was Ordentliches wirst Du 1.000.- auf den Tisch legen müssen, einfach deshalb, weil das Angebot bei akzeptablen E-Celli auf dem deutschen Markt recht "übersichtlich" ist.
 
:great: herzlichen Glückwunsch zur Instrumentenwahl :)

Zudem verzeiht das E-Cello eher Fehler, weil man z.B. im Anfang (per internem ider externen) Effektgerät) etwas Hall unterlegen kann.

Ein E-Cello ist durch seinen auffällig kleineren Body auch angenehmer zu spielen. Man muss nicht so weit mit dem Streicharm vom Körper weg ausholen, kann auch hervorragend im Stehen spielen.
DAS sind Argumente FÜR ein AKUSTISCHES Cello! Der Weg ist einfacher von A nach E als andersherum!
Solltest du anfangen zu studieren, willst du ja vielleicht mal in ein Studentenorchester (wobei da das Niveau oft echt hoch ist) und brauchst ein "echtes Cello" oder findest evtl. an der Uni oder auch im Wohnheim Übemöglichkeiten...

... und jammen kann man auf dem akustischen Instrument auch - nicht nur "Cello" von Lndenberg, auch wenn es ein klasse Start für das Zusammenspiel mit einer akutischen Gitarre ist ;)
 
Nö, das sind keine Argumente für das Akustische.

Es kommt drauf an, wie rum man das sieht. Ist man jemand, der sich jahrelang durch das Cellospiel durchbeißt, um dann irgendwann im klassisch orientierten Studentenorchester oder als Berufsmusiker zu spielen, sollte die Entscheidung in der Tat klar sein.

Ist man aber einer Zahllosen, die das Cellospiel als Wohnzimmerspieler erlernen wollen, ist das was ganz anderes. Es ist auch meiner Meinung nach gar kein "Weg", den man da beschreiten muss.

Das akustische Cello ist aufgrund des Volumens schwerer zu spielen, es verzeiht aufgrund der direkten Tonformung weniger Fehler, hat nur eine Lautstärke (ohne den Ton per Dämpfer zu kastrieren), ist deutlich teurer, wenn es auf Orchesterniveau klingen soll.

Meiner Meinung nach ist nicht der Weg von oder zu einem der Arten einfacher oder schwerer, sondern es bestehen schlichtweg andere Evolutionsstufen. Irgendwann auf einem gewissen Lernstand trennen sich die beiden Arten. Es ist wie z.B. bei akustischer Konzertgitarre und E-Gitarre. Grundlegend gleich, aber durch ihre Prinzipien meist anders eingesetzt.

So ist das auch beim Cello. Wie man greift und streicht, ist erstmal gleich. Irgendwann muss man sich aber eben entscheiden, ob man den klassischen Konzertweg gehen will, oder aber den etwas poppigeren Klangweg des E-Cellos.

Nur eins sollte man nicht machen: das akustische Cello mit dem Orchesterspiel auf hohem Niveau gleichsetzen, während das E-Cello irgendwo im Anfängerbereich angesiedelt wird. Die Cello-Szene ist da leider ziemlich spießig und irgendwo auch etwas altmodisch.

Das E-Cello kann im Anfang das Lernen deutlich erleichtern, das Durchhalten in der ersten Zeit durch die veränderbaren Klangfarben und Effekte unterstützen, wenn ein akustisches Cello noch wie eine kastrierte Katze klingt.

Wenn der Preis dafür ist, dass man mit dem E-Cello nicht nach 5-10 Jahren in den erlauchten Kreis eines klassischen Holzinstrumente-Orchesters aufgenommen wird - was solls? Dann hat man halt weiter Spaß im Wohnzimmer, stört die Nachbarn nicht, oder geht in eine Elektro-Band.
 
Davon ausgehend, dass der Unterschied zwischen akustisch und elektrisch auf Cello und Geige vergleichbar ist, rate ich grundsätzlich zu einem akustischen Cello für den Anfang. Es ist schwieriger damit umzugehen, und lauter ist es auch. Aber es zwingt den Einsteiger zu einer sauberen Technik. Die E-Instrumente sind was den Ton angeht deutlich "grobmotorischer": einerseits verzeihen sie leichte Fehler, auf der anderen Seite muss man hier was die Modulation von Tönen angeht extrem deutlich spielen, um überhaupt etwas zu hören. Ohne die Schule des akustischen Instruments bleibt man auf dem E-Instrument vermutlich sehr limitiert.

Allerdings sind das alles begründete Vermutungen, der Einzelfall kann ja von jeder Regel abweichen. Ich für meinen Teil spiele beide Versionen der Geige gerne. Heisst es "entweder oder", dann würde ich das akustische Instrument für den Start wählen. Für die allerersten Anfänge halte ich das E-Instrument allerdings durchaus für tauglich, sobald sich aber abzeichnet, dass aus der Idee Cello zu lernen ein dauerhaftes Projekt wird, rüstete ich ein akustisches Cello nach.
 
Das akustische Cello ist aufgrund des Volumens schwerer zu spielen, es verzeiht aufgrund der direkten Tonformung weniger Fehler,
[...]
So ist das auch beim Cello. Wie man greift und streicht, ist erstmal gleich.
[...]
Das E-Cello kann im Anfang das Lernen deutlich erleichtern, das Durchhalten in der ersten Zeit durch die veränderbaren Klangfarben und Effekte unterstützen, wenn ein akustisches Cello noch wie eine kastrierte Katze klingt.
M.E. wiedersprichst du dir! Entweder ist es (E und A) gleich, oder nicht. Und es ist nicht gleich, nur von der Entfernung der Finger und dem Druck auf die Saiten. ABER die Tonformung ist beim A-Cello einfach schwieriger. Da ist der Weg von A nach E leichter, als andersherum (übringes haben mir mehrere Gitarristen das gleiche Phänomen bei den Gitarren geschildert, ebenso wie Pianisten, Schlagzeuger,...)

Für mich bleiben es Argumente für das akustische Instrument!


Ist man aber einer Zahllosen, die das Cellospiel als Wohnzimmerspieler erlernen wollen, ist das was ganz anderes.
[...]
Das E-Cello kann im Anfang das Lernen deutlich erleichtern, das Durchhalten in der ersten Zeit durch die veränderbaren Klangfarben und Effekte unterstützen,

Cello oder ein Instrument, was sich wie ein Cello spielt ;)


Es kommt drauf an, wie rum man das sieht. Ist man jemand, der sich jahrelang durch das Cellospiel durchbeißt, um dann irgendwann im klassisch orientierten Studentenorchester oder als Berufsmusiker zu spielen, sollte die Entscheidung in der Tat klar sein.
Jepp :great:

Das akustische Cello [...] ist deutlich teurer, wenn es auf Orchesterniveau klingen soll.
Und auch das ist relativ: Zum Cello kommt noch der Verstärker und das Effektgerät, dann "verkauft" man sich und "braucht" doch besseres/anderes/mehr Equipment,... Bei mir ist GAS viel höher beim E-Bass, der sehr wenig gespielten E-Gitarre und PA-Kram, als beim Cello (oder der akustischen Gitarre). Da ist bei mir eine andere Beziehung zum Instrument - und das Effektgerät sind meine Finger ;).


Ich will das E-Cello nicht verteufeln! Wer E-Cello lernen will, soll dieses tun - und viel Spaß mit dem Instrument haben. Mich reizt ein eigenes E-Cello immer noch und früher oder später werde ich eins bekommen :great:! E-Celli haben definitiv ihre Berechtigung und sind völlig unterschätzt (Mehr Streicher in die Musik! Im Notfall kann man auch ein akustisches Instrument - wenn es auf der Bühne nicht zu laut ist - abnehmen.)

Aber: Will man Cello lernen, sollte man mit einem akustischen anfangen. Da lernt man nicht nur Töne spielen, sondern sie auch bilden. Meine Celli können beide viele verschiedene Lautstärken und Klangqualitäten - auch ohne Effektgerät und Verstärker!
 
Stimmt, diese Vermutungen sind grundlegend richtig. Was Du da mit Grobmotirik meinst, ist allerdings nicht ganz nachvollziehbar.

Der akustische "holzig-knarzige" Klang eines akustischen Cellos wird von einem E-Cello so nicht erreicht, was aber auch gar nicht der Sinn zu sein braucht. Wie gesagt - der Unterschied von Westerngitarre (Stahlsaiten) zu E-Gitarre ist da sicherlich ganz gut als Vergleich.

Eine Limitierung ohne das Lernen auf einem akustischen Cello, sehe ich als übertrieben an. Um die Vorzüge eines akustischen Cellos auszukosten, bedarf es sicher einiger Jahre intensiven Lernens, und ein Cello aus dem hochwertigen Bereich. Ein billiges Akustikcello limitiert genauso den zukünftigen Orchestermusiker.

Ich rate jedem Unentschlossenen dazu, sich auf YouTube einfach mal die Unterschiede und die gespielten Level anzuhören. Es ist nach meiner Meinung nicht die Entscheidung zwischen beiden Celloarten, um das gleiche Ziel zu erreichen, sondern wie gesagt, es sind zwei verschiedene Evolutionsstufen. Akustisches und elektrisches Cello trennen sich schon nach kurzer Zeit, und verfolgen dann ihre eigenen Wege.

Mit einem elektrischen Cello klassische Orchestermusik zu spielen, oder mit einem elektrischen Cello eher internationale Klassiker, Pop, Rock, Metal zu verfolgen, ist eben ein derber Unterschied. Die Aufnahmemöglichkeiten des E-Cello sind ganz andere, die möglichen Effekte, die Lautstärke (unverstärktes Spiel, Bühnenspiel).

Dazu der nicht vorhandene voluminöse Korpus des E-Cello, der das Spiel auf dem Stativ z.B. auch für körperlich Beeinträchtigte ermöglicht. Die einfache Möglichkeit eines Fünfsaiter-Cellos, der relativ geringe Preis der E-Mittelklasse. Nicht zu vergessen die einfache Lagerung und relative Unempfindlichkeit des massiven Bodys eines elektrischen Cellos.

Nein, man sollte beide Celloarten nicht auf einem einzigen Evolutionsweg vergleichen. Das passt einfach nicht.
 

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