Effizientes Gesangstraining für bestimmtes Ziel?

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SimonX1994
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Schönen Nachmittag euch allen,

Ich heiße Simon, bin 17 Jahre alt und darf in 6 Wochen zu meiner Freude zum zweiten Mal in unserem jährlichen Schulmusical, dieses Mal König der Löwen, auftreten und den Part des Erwachsenen Simba übernehmen - damit auch sein Solostück 'Endless Night' :) .
Das Lied haben wir schon so transponiert, dass es von G-d' reicht (Original: d-a'), da ich leider noch Laie bin und zwar ein (meiner Meinung nach) starkes Brustregister, aber noch kaum Kopf- oder Mischstimme habe. Das Stück liegt nun im relativ gut singbaren Bereich und klingt auch ganz gut, wenn auch noch nicht perfekt.

Mein Problem dabei ist das Ende: Ich möchte es so lassen wie es ist, also auf einem kräftigen d' ein wenig aushalten und danach nurnoch Chor zum Abklang. Meine Sorge ist allerdings, dass ich das "gebeltete" d' nicht abklingen lassen kann. Im Bestfall halte ich aus und breche spontan, ohne jeglichen Nachhall ab - wobei ich es da nicht hinkriege, nach dem langen Vokal den Konsonanten S ( Rise ) unterzubringen. Wenn ich versuche über den Atemweg den Ton abklingen zu lassen, kipp ich in die schwache Mischstimme und bin total leise, im schlimmsten Fall verlier ich sogar den Ton und es hört sich an wie Hundegejammer. Das gleiche passiert, wenn ich versuche den Mund langsam zu schließen, da ich die Spannung zum Belten brauche und sobald die weg ist passiert dasselbe.

Mein Ziel ist es also, das d' abklingen lassen zu können, möglichst ohne starken Bruch in der Stimme - der Klang bzw. der Kraftaufwand, den ich für die Note brauche, ist in Ordnung. Unser Schulmusical ist bei Weitem kein Profiverein, aber da mir die Vorstellung, und vor allem auch persönlich der Gesang sehr am Herzen liegt, möcht ich's so gut wie möglich abliefern.

Gesangsunterricht hatte ich (mehr oder weniger leider) noch nie. Ich versuch seit ein paar Tagen mich daran zu halten jeden Tag mindestens eine Stunde zu üben (was auch ganz gut hinhaut, heiser war ich bisher noch nie, und in meinem gesamten Leben vlt. erst 3 Mal nach dem Singen), nach jedem Lied (höchstens Belt bis c' um nicht zu überanstrengen) die Tonleiter von c bis c'' zuerst in Bruststimme, dann mit möglichst unhörbarem Übergang in Mischstimme hinauf, von dann von d'' im Falsett hinunter so weit es geht (meist so um g herum) und ab da bis ganz unten in Brust, also E ( wobei E-F# schon viel Unterstützung aus dem Hals braucht um noch zu klingen, sonst klingts nurnoch hauchig) abwechselnd auf 'Ju' zu singen oder mit Lippenflattern zu machen.

Um das Ganze ein wenig zu veranschaulichen hab ich heut versucht mit meinem etwas älterem Smartphone eine Aufnahme zu machen, allerdings ist das Mikro vom Handy ziemlich mies. Zudem muss ich diese im Keller machen, da ich in einem Reihenhaus lebe und niemanden mit meinem Lärm stören will. Die Lautstärke der Aufnahmen variieren ziemlich, also schaltet am Anfang lieber leise und dreht dann lauter, bevor noch ein Missgeschick passiert - ich hatte jedenfalls zu laut eingestellt :"> .

Tonleiter auf "Ju" - Klingt äußerst amüsant, aber ich denke das ist normal. :)
http://soundcloud.com/simonx1994/tonleiter

Das Ende auf d' - Eben abrupt abgebrochen, damit kein Gewimmer entsteht und das S geht verloren. (Das "Rise" war auch ein bisschen unglücklich artikuliert, ändert aber nichts am Problem selbst.)
http://soundcloud.com/simonx1994/ende-achtung-laut

Refrain - Hier, im Vergleich zur Handyaufnahme: Das hab ich mit meinem Headset im Zimmer aufgenommen, was zwar noch immer nicht das Gelbe vom Ei ist, aber doch wesentlich besser als das Handymikro. Zudem ist es absichtlich so leise wie möglich in leichter Vollstimme, da ich meine Nachbarn nicht stören möchte. Die Stelle geht bis c' und ist für mich kein Problem. (Das 'Oh' am Anfang gehört nicht wirklich zum Lied, ich wollte nur einen Vorschritt in die Gesangsstimme haben. :) )
http://soundcloud.com/simonx1994/refrain-leicht


Ich habe nun ein paar Fragen an die Community:
a) Helfen mir diese Übungen, an mein Ziel zu kommen? Gibt es evtl. noch andere Übungen, die mir dabei helfen können?
b) Ich lese oft, man soll Kopfstimme in die anderen Register miteinbeziehen. Ist damit die Falsett-Funktion (die eine Oktave höher schaltet) gemeint oder die 'Mischstimme' die entsteht wenn man von der aus Bruststimme höhergeht und der Klang sich immer mehr ändert (Ich denke es wird in der Hörprobe klar, was ich meine), und nützen mir diese Übungen dabei, oder funktioniert das über andere Übungen?
c) Ändert sich die Klangfarbe der Stimme, wenn man die Register mischt? Vom angenehmen Stimmumfang (Brust und Mischstimme) red ich eher von A-h', auch wenns insgesamt noch bis E runter und bis b'' im Falsett raufgeht (das ist dann schön äußerst hauchig und luftig) , deshalb kommt mir meine Stimme etwas dünkler vor als ich sie mir vorstellen würde - wobei es auch sein kann, dass ich mich dabei von den Vorstellungen der klassischen Stimmfächer in die Irre führen lasse.
d) Ändert sich die Klangfarbe der Mischstimme (und des Falsetts) mit genügend Übung? Das Falsett ist für mich kein Problem, das klingt, wie ich es mir vorstelle - und irgendwie mag ich den Sound auch und spiel beim Improvisieren gern damit. Aber meine Mischstimme (~ e' - c'' ) klingt einfach nur mies. Liegt das einfach an falscher Technik, die erst wird, oder bleibt dieser Klang und die Höhe klingt nur durch Belting besser?

Vielen Dank an die, die sich meine Text-Mauer durchgelesen haben und ich hoffe sehr, dass sich jemand meiner erbarmt und mir etwas Klarheit zu meinen Fragen verschafft. :)

Mit freundlichen Grüßen,
Simon
 
Eigenschaft
 
Ganz kurze Zwischenfrage: Warum artikulierst du das rise auf o? Das klingt für mich sehr, sehr befremdlich. Mir ist bewusst, dass der i-Vokal schwerer zu singen ist, weil man im Grunde die Fauchstellung braucht (breiter Mund). Aber man kann das i relativ kurz halten und ansonsten davor das a aushalten. So extrem abweichen würde ich nicht.
Meiner Meinung nach klingt das "sun" wirklich nett und du mischst da schon unbewusst, aber ich bin kein ausgebildeter Sänger, sondern großteils Autodidakt.

Du krampfst durch die unnatürliche Mundstellung beim rise, wenn du mich fragst. Der Ton ist locker drin, wenn du ihn auf a singst. Ein a kannst du auch viel besser ausklingen lassen.

Mit mehr Übung und Erfahrung wird sich deine Mischstimme schon einpendeln. Ich kann dir dazu auch leider gar nicht viel sagen, weil ich die Unterschiede nicht so wirklich wahrnehme. Ich merke höchstens in Übungen, wann ich anfange zu mischen, weil ich dadurch lauter werde. Im Song macht es für mich aber ehrlich gesagt keinen Unterschied - zu viel Umgebungslärm (Rockband). Bei dem einen sind es die tiefen, beim anderen die hohen Töne, an denen er mehr arbeiten muss. Da würde ich mir nicht so die Gedanken drüber machen. Nicht gleich an dir selbst zweifeln. Praxis und ein wenig Anleitung ist, was du brauchst.
 
Mein Problem dabei ist das Ende: Ich möchte es so lassen wie es ist, also auf einem kräftigen d' ein wenig aushalten und danach nurnoch Chor zum Abklang. Meine Sorge ist allerdings, dass ich das "gebeltete" d' nicht abklingen lassen kann.

Was genau meinst du mit "abklingen lassen"? Meinst du vielleicht das für Musical typische Vibrato am Ende eines geraden Tones?


Deine ersten beiden Hörproben sind ja sehr leise und undeutlich. In der dritten höre ich schon eine schöne Stimme, aber noch ohne jede Ausbildung oder technische Erfahrung. Das Genre Musical erfordert viel und es gibt Standarts für den Klang. Ich denke aber nicht, daß es darauf in eurer Aufführung allzusehr ankommt. Die technischen Feinheiten wirst du ohne guten Gesangsunterricht und entsprechendem Atemtraining nicht draufkriegen. Aber du kannst es auf deine Weise und mit möglichst viel Emotionen sicher trotzdem gut singen. Dabei frag ich mich: Warum um alles in der Welt singt ihr das Stück in Englisch und nicht in Deutsch? Ist nicht eure Muttersprache Deutsch? Musical lebt von den großen Emotionen und ich bin der festen Überzeugung: In der eigenen Sprache fühlt es sich am leichtesten.
 
Vorerst danke an euch beide,

@Buddy Polly: Das mit dem unglücklich erwischtem Vokal hängt evtl damit zusammen, dass ich erst seit vergleichsweise kurzer Zeit auch gerne Rock-Songs singe, und daher die typische Fauchstellung zum Belten ab und an vergesse. Hab's ein paar mal mit 'a' ausprobiert, der Ton fühlt sich zwar irgendwie für mich besser an, ist aber noch immer nicht 'abklingbar', dasselbe Problem besteht noch immer. :/

@Shana: Mit 'abklingen lassen' meine ich, den Ton zu Ende zu führen und leiser zu werden, ohne die Stimme wegbrechen zu lassen. Ähnlich wie bei einem Keyboard, wenn man einen Ton aushält und langsam die Lautstärke runterdreht bis er weg ist.

Über die Sprache haben wir abgestimmt. Die große Mehrheit der mitwirkenden Schüler und auch die Musical-Leiterin waren für die englische Original-Fassung - einige meinen Englisch sei ja viel cooler als Deutsch, andere wollten einfach die Original-Texte, mir persönlich gefällt beides, aber ich hab kein Problem mit Englisch, teilweise (abgesehen von Gedichten oder besonders kunstvollen Phrasen) gefällt es mir sogar besser als Deutsch, auch wenn das meine Muttersprache ist. Zudem sind die jüngsten Mitglieder unseres Musical-Teams 15 Jahre alt, und da wir eine AHS sind, denk ich kann man davon ausgehen, dass die Mehrheit, gerade SängerInnen, doch ganz gut mit Englisch klar kommt - vor allem wenn so viele dafür gestimmt haben.

Nochmals, mir geht es nicht darum, perfekt zu klingen und professionell aufzutreten (Im Musical-Genre hätte ich sowieso nichts verloren, das ist mir persönlich zuviel Arbeit im Verhältnis zum "richtigen" Gesang - aber bekanntlich gehen Meinungen auseinander.), sondern ich möchte in den mir verbleibenden 6 Wochen das Bestmögliche aus dem jetzigen Material rausholen und weiß nicht, ob ich dafür auf dem richtigen Weg bin.

Liebe Grüße und schönen Abend noch,
Simon
 
Idee: Hau den Ton lauter raus. Dann hast du Spielraum nach unten bei der Lautstärke :D
 
@Shana: Mit 'abklingen lassen' meine ich, den Ton zu Ende zu führen und leiser zu werden, ohne die Stimme wegbrechen zu lassen. Ähnlich wie bei einem Keyboard, wenn man einen Ton aushält und langsam die Lautstärke runterdreht bis er weg ist.

Das ist ein sehr fortgeschrittenes gesangtechnisches Anliegen ;-) Um Töne in sich sauber an und abschwellen zu lassen braucht es eine sehr flexible und entsprechend ausgebildete Atemführung. du könntest auch versuchen, den Ton aus dem Belting nahtlos in die Kopfstimme zu überführen, so daß es am Ende weicher klingt. Ist aber auch für viele AnfängerInnen problematisch. Typisch für Musical ist es allerdings eher, Schlusstöne aufblühen zu lassen (also genau das Gegenteil von dem was du beschreibst).

Über die Sprache haben wir abgestimmt. Die große Mehrheit der mitwirkenden Schüler und auch die Musical-Leiterin waren für die englische Original-Fassung -

Darüber wundere ich mich immer wieder. Immerhin ist es in deutschen Musicaltheatern absolut üblich, daß die großen Musicals in deutsch dargeboten werden. Viele moderne Musicals, z.B. Elisabeth, Rebecca, Tanz der Vampire (M. Kunze) sind ja sogar ursprünglich in deutsch verfasst. Für "König der Löwen" gibt es eine schöne und passende deutsche Übersetzung und selbstverständlich wird es in Hamburg in deutsch aufgeführt. Ich könnte noch verstehen, wenn Schulen es in Englisch aufführen lassen um den Englischunterricht in das Projekt einzubeziehen. Aber dieser Verweis auf "coolere Sprache" oder auf das "Original" leuchtet mir in diesem Zusammenhang absolut nicht ein. Was ich allerdings erlebe ist, daß SchülerInnen sich durch die englische Sprache emotional mehr verstecken. Das deutsche ist so viel näher an den eigenen Emotionen, daß es aufgrund dessen manchen SängerInnen schwierig vorkommt. Und das ist meines Erachtens ganz unabhängig davon wie gut jemand Englisch kann, solange dieser jemand nicht auch in Englisch träumt und mit sich selber spricht ;-) Ich plädiere daher für Musical bei meinen SchülerInnen immer für deutsch solange die deutsche Übersetzung nicht peinlich ist ("Hair") oder gar nicht existiert ("Rocky Horror").


Naja, aber das nur nebenbei ;-)
 
du könntest auch versuchen, den Ton aus dem Belting nahtlos in die Kopfstimme zu überführen, so daß es am Ende weicher klingt. Ist aber auch für viele AnfängerInnen problematisch. Typisch für Musical ist es allerdings eher, Schlusstöne aufblühen zu lassen (also genau das Gegenteil von dem was du beschreibst).

Das ist in etwa mein Ziel. Wie du das mit dem Musical meinst, versteh ich nicht ganz - Ton aufblühen lassen schön und gut, laut soll er ja sein - aber der Ton soll ja gegen Ende hin eher verschwinden, und nicht einfach plötzlich abbrechen - denke ich zumindest. Wobei ich bis auf ein paar Songs aus Cats und König der Löwen nicht wirklich viel Musical-typische Musik höre, deshalb erlaube ich mir da kein fixes Urteil.
Doch wie gesagt, ich möchte den Ton gegen Ende einfach 'ausklingen' lassen, sodass er immer mehr an Lautstärke verliert, ohne dass es einfach *schnipp* macht und der Ton aufhört. Dahingehend auch meine Frage: Führen mich die Tonleitern und Liprolls dorthin, und gibt es noch weitere Übungen, die ich dafür ausführen kann? An Disziplin mangelt es mir nicht, teilweise verbrachte ich in den letzten Tagen schon 3-4 Einheiten je eine halbe Stunde mit den Tonleitern - wobei ich nicht sicher bin ob das gut oder schlecht ist. Heiser war ich jedenfalls noch nie, und sonst hatte ich auch keine Schmerzen.

Zur Sprache: Ich persönlich mag sowohl deutsch als auch englisch, hatte ich schon erwähnt. Ich kenne nicht alle deutschen Lieder, bin mir aber sicher dass gerade bei Musical-Texten doch auf eine schöne UND zweckmäßige Übersetzung gesetzt wird. Zudem kommt, dass wir zwar gute, aber doch immernoch hauptsächlich jugendliche Leute im Team haben. Und Jugendliche - ich schließe mich nicht aus - sind doch oft so, dass sie mit dem 'Trend' gehen, und der Prozentsatz an Mitwirkenden, die öfters "Musicalmusik" hören - ohne mich auszuschließen, wobei ich Musical-Songs sehr gern höre - dürfte eher gering sein, weshalb man eher nach Werten wie 'Coolness' und 'Original-Texten' gehen wird.
Ich versteh schon, was du meinst, aber ich bin mir relativ sicher, dass die meisten Jugendlichen an unserer Schule eher anders denken. Man muss auch bedenken, dass viele gar nichts mit Musik zu tun haben sondern an Maske, Kostüm, Bühnenbild oder Lichttechnik arbeiten, und dass die dann auch eher zu 'coolen, originalen Texten' tendieren, ist irgendwie klar.
 
Das ist in etwa mein Ziel. Wie du das mit dem Musical meinst, versteh ich nicht ganz - Ton aufblühen lassen schön und gut, laut soll er ja sein - aber der Ton soll ja gegen Ende hin eher verschwinden, und nicht einfach plötzlich abbrechen -

Typische Endtöne im Musical werden gerade angesungen und klingen mit Vibrato aus. Und zwar eher als Crescendo, also lauter werdend. Hier hörst du es gut am Ende auf "sein" oder bei 2:28 "verirrt". Der Ton schwillt gegen Ende nochmal an und wird dadurch lauter. Allenfalls kann es sein, daß in der Aufnahme der Gesangston ein wenig nach hinten gemischt wird. Das ist aber dann nicht was der Sänger selber macht.
http://www.youtube.com/watch?v=5mO_uNWsR74


Doch wie gesagt, ich möchte den Ton gegen Ende einfach 'ausklingen' lassen, sodass er immer mehr an Lautstärke verliert, ohne dass es einfach *schnipp* macht und der Ton aufhört. Dahingehend auch meine Frage: Führen mich die Tonleitern und Liprolls dorthin,



Nein nicht direkt.


und gibt es noch weitere Übungen, die ich dafür ausführen kann?



Wie gesagt, es hat mit der Atemführung/Atemkontrolle zu tun, einzelne Töne an-, und abschwellen zu lassen.
 
bzgl. des "ausklingen" lassen: Ist schon so, wie Shana es beschreibt.... Schlusstöne haben meistens erst mal ein crescendo, die Lautstärke steigt also an und werden dann wieder leiser.
Ich denke, der Effekt, den du dir wünschst, könntest du damit erreichen, dass du den Ton ansingst, in der Lautstärke, in der du dich gerade befindest, dann etwas mehr drauf gibst, also lauter wirst und dann zur original Lautstärke zurück kommst und evtl. noch ein bisschen leiser wirst.

Ich würde das stumpf auf einzelnen Tönen üben. Fang in einer tieferen Lage an und taste dich dann langsam in die Höhe... immer auf einem einzelnen Ton - keine Tonleitern hierfür.
Ton ansingen, lauter werden, Lautstärke zurück nehmen.
Das braucht einiges an Kontrolle und du wirst sicherlich schnell merken, wo du evtl. mehr Atemkontrolle / Stütze, wie auch immer man es nennen will, brauchst.
 
bzgl. des "ausklingen" lassen: Ist schon so, wie Shana es beschreibt.... Schlusstöne haben meistens erst mal ein crescendo, die Lautstärke steigt also an und werden dann wieder leiser.

Hm, leiser werden sie nicht unbedingt. Aber sie klingen halt aus. Wenn am Ende das Orchester lauter wird kann es auch so wirken, als würde der Sänger leiser, obwohl das eigentlich nicht der Fall ist. Ich beobachte es oft im Musical, daß die Sänger auf langen Endtönen ganz körperlich gegen Mitte und zum Ende hin noch einen draufpacken. Dadurch werden die Töne deutlich fülliger und lauter. Bei Aufnahmen kann man bei sowas tricksen und die Stimme mehr nach hinten legen. Die Wirkung auf den Zuhörer zählt. Ist z.B. auch so, wenn man die ersten paar Töne einer Phrase lauter singt, daß dann auch alle folgenden kräftiger wahrgenommen werden. Auch wenn sie es eigentlich nicht sind.

Ansonsten stimme ich Unexpected zu, so kannst du es üben, also erst lauter werden, dann zur ursprünglichen Lautstärke zurückkommen.

Laut und leise ist im Gesang übrigens total relativ, ich hab das schon ein paar Mal beschrieben. Jede Stimme braucht nämlich ihre Grundströmung um gut klingen zu können. (Falls du nicht gerade Alle meine Entchen säuseln willst, also eine bestimmte Klangqualität mal vorausgesetzt) Das bedingt auch eine Mindestlautstärke. Was der Zuhörer als Lautstärke wahrnimmt hat viel mit Tragfähigkeit und Volumen zu tun, evtl auch miit dem speziellen Einsatz von Registern. Z.B. klingt ein Ton der vom Belt in die Kopfstimme überführt wird möglicherweise auch "leiser" in der Kopfstimme, obwohl er eigentlich nur weicher und zarter ist.
 
Hm, leiser werden sie nicht unbedingt. Aber sie klingen halt aus. Wenn am Ende das Orchester lauter wird kann es auch so wirken, als würde der Sänger leiser, obwohl das eigentlich nicht der Fall ist.

OK - einigen wir uns darauf, dass sowohl das eine als auch das andere vorkommt.
Das "leiser" werden hängt größtenteils daran, wie du es beschrieben hast, dass man z. B. vom Belt in die Kopfstimme oder in einen leichteren Belt/Misch wechselt und somit der Zuhörer das als leiser hört (ich als Sänger allerdings auch), die Tragfähigkeit des Tons und die Intensität mit der der Ton erzeugt wird, ändert sich jedoch nicht...
 
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Nein nicht direkt [...] , es hat mit der Atemführung/Atemkontrolle zu tun, einzelne Töne an-, und abschwellen zu lassen.

Schon mal gut zu wissen, danke dir :) Gibt es vllt konkrete Übungen, die hierfür empfehlenswert wären? Ich kenne mich mit Atemübungen leider nicht wirklich aus. Die einzigen, die ich (ab und an) mache sind auf 'Sch' kräftig und oft ausatmen und einen Ton auf 'w' oder 'm' halten. Das mit dem lauter und leiser werden von dir, Unexpected, klingt ziemlich gut. Auf tieferen / mittleren Tönen kann ich das einigermaßen, in der Höhe hab ich's noch nie ausprobiert. Werd ich versuchen, danke auch dir :)
 
du kannst ja mal versuchen einen Summton auf mmm in der Lautstärke an und abschwellen zu lassen. Dabei achte genau darauf, daß die Energie von der Atmung her kommt und nicht aus dem Hals und daß der Ton nicht höher wird, wenn du ihn nur lauter haben willst bzw tiefer wenn du leiser wirst.

Du kannst auch lange ausatmen auf zzzzzzzzzz und den Atemstrom in Wellen einteilen (Klingt wie Meeresrauschen). Dabei aber den Atemstom nicht wackeln oder abbrechen lassen.
 
Vielen Dank für die Hinweise. Ergibt natürlich irgendwo Sinn, jetzt wo du's sagst. Ich werds noch fleißig üben - damit wäre meine Frage wohl so gut wie's geht beantwortet, vielen Dank nochmals. :)
 

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